Die Spagyrik nach Bernus ist eine moderne Variante der Spagyrik welche nicht nach dem HAB (Homöopathisches Arzneibuch) standardisiert ist. Die Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH in Donauwörth stellt Spagyrika nach der Methode von Alexander von Bernus (1880–1965) her. Neben den traditionellen Techniken wie Gärung, Destillation und Veraschung werden auch solche aus dem Bereich der Anthroposophie angewendet. Ein besonderes Merkmal der Spagyrik nach Bernus ist die zusätzliche Verwendung von Mineralstoffen und Metallen als Ausgangssubstanzen. Verwendete Heilpflanzen werden im Rhythmus der Auf- und Untergänge von Sonne und Mond zu bestimmten Zeiten bewegt, um die "polaren Kräfte" dieser Gestirne in den Pflanzensäften harmonisch zu entfalten. Zur Aufzucht wird klares Wasser in Spiralen über sieben Ringe geleitet und anschließend durch Holzrinnen zu Feldern und Gärten geführt. Dem alchemistischen Konzept der Planetenmetalle folgend, sollen die Sieben Ringe die Information von sieben verschiedenen Metallen enthalten, welche wiederum mit den sieben, mit bloßem Auge, sichtbaren Planeten in Beziehung stehen.

Nach Destillation, Reinigung und anderen Fertigungsschritten sind die Pflanzen, Mineralien und Metalle in eine spagyrische Tinktur verwandelt. Zur Gewinnung der ätherischen Öle und der Pflanzensäfte werden die Destillationen in speziellen Apparaturen ausgeführt, die das als Energiespender angesehene Sonnenlicht einfangen sollen. Arzneimittel des Soluna-Labor waren in der Vergangenheit an der Namensendung -ik (»Hepatik«, »Ophthalmik« etc.) zu erkennen.

Das Erbe Bernus’ wird von der Alexander-von-Bernus-Gesellschaft e.V. in Tapfheim bewahrt; eine dem Verein verbundene Vereinigung namens "Hagalis Assoziation" in Aftholderberg veranstaltet alchemistische Seminare und vertreibt "solar hergestellte" Heilmittel und Kosmetika. [1][2]

Quellennachweise