Sick-Building-Syndrom

Aus Psiram
Version vom 11. September 2009, 08:35 Uhr von 0815 (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Das '''Sick-Building-Syndron''' (SBS), auch gebäudebezogene Krankheit genannt, ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Krankheitsbild, das im Zusammenhang mit Schad...)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Sick-Building-Syndron (SBS), auch gebäudebezogene Krankheit genannt, ist ein wissenschaftlich nicht anerkanntes Krankheitsbild, das im Zusammenhang mit Schadstoff freisetzenden Gebäuden oder Gebäudeausstattungen auftritt und sich in unspezifischen Symptomen wie z.B. Allergien, Infektionen und Schleimhautreizungen äußert. Das Sick-Building-Syndrom wurden in den 70er Jahren beschrieben, als sich in den USA Berichte über Gesundheitsprobleme von Angestellten in Büros mit zentral geregelten Klimaanlagen häuften[1]. Es tritt vor allem bei Arbeitsplätzen in modernen, klimatisierten Bürogebäuden auf.

Symptome

Als typische Symptome für das Sick-Building-Syndrom werden Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen, Müdigkeit, allergische Reaktionen, Abwehrschwäche, häufige Infektionskrankheiten, Verschlechterung von Asthma, akute Atembeschwerden, depressive Zustände, allgemeines Unwohlsein und verminderte Leistungsfähigkeit und Schlafstörungen beschrieben. Die Symptome verschwinden nach Verlassen des vermeintlich kontaminierten Gebäudes. Diese Symptome haben große Ähnlichkeit mit denen der multiplen Chemikalienunverträglichkeit). Bei Analysen von Schadstoffkonzentrationen an den betroffenen Arbeitsplätzen konnten in der Regel keinen Zusammenhang zwischen der Exposition gegenüber Schadstoffen und den Beschwerden finden[2].

Ursachen

Als Ursachen für das Sick-Building-Syndrom gelten Schadstoffe, die in Innenräumen von Gebäuden vorkommen. Dazu zählen neben Baustoffen auch Inneneinrichtungen, wie z.B. Teppichböden, Klebstoffe, Tonerstäube aus Kopiergeräten und Druckern, Farbstoffe, Lösungsmittel und Lacke, aber auch Schimmelsporen.

Studienlage

In den Jahren von 1994 bis 2000 führte die Universität Jena die [1] durch. Dabei wurden ca. 5.000 Beschäftigte in verschiedenen Büros untersucht. Mit Fragebögen, umfangreichen Messungen an den Arbeitsplätzen und klinischen Daten wurden Häufigkeit und die Ursachen der gesundheitlichen Beschwerden ermittelt. Dabei kam heraus, dass Büros mit raumlufttechnischen Anlagen (Klimaanlagen) waren nicht stärker mit Schadstoffen belastet waren als solche ohne. Oft waren klimatisierte Büro sogar weniger belastet. Dennoch wurden die meisten SBS-Beschwerden aus Räumen mit Klimaanlagen geäußert. Gründe hierfür konnte nicht ermittelt werden. Es wird vermutet, dass hier zu einem großen Teil ein Unbehagen einzelner gegenüber „Klimanlagen“ und das Bevorzugen der „klassischen“ Fensterlüftung eine Rolle spielt. Die Studien haben gezeigt, dass persönliche Faktoren und Empfindungen der Betroffenen, ihre Tätigkeit und die Benutzerfreundlichkeit ihres Arbeitsplatzes oft entscheidender waren für das Auftreten des Sick-Building-Syndroms als die Einflüsse des Bürogebäudes.[3][4].

Behandlung

Ebenso wie bei der multiplen Chemikalienunverträglichkeit werden verschiedene pseudomedizinische Verfahrung zur [Entgiftung], [Feng Shui] und [Baubiologie] angeboten.

Quellenverzeichnis