Schweizer Morgenpost: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schweizer Morgenpost''' (smopo) ist ein schweizer deutschsprachiges und werbefinanziertes Onlineportal, das 2007 entstand und dessen Herausgeber nicht offen mitgeteilt werden. Indirekt wird von Seiten der Betreiber der Schweizer Morgenpost das Schweizermagazin als Herausgeber genannt, in dessen Impressum wiederum eine Firma BoMedia aus 9105 Schönengrund (Appenzell) ohne Adressenangabe genannt wird. Es gibt jedoch in der Schweiz keine Firma oder Verlag diesen Namens. Weder im Schweizer Handelsregister noch im Firmenverzeichnis von Schönengrund. Nach Angaben der Schweizer Zeitung Blick ist der deutsche Staasbürger Ralph Boldini aus dem schweizer Schönengrund der geheime Hintermann des Schweizermagazin und somit der Schweizer Morgenpost.<ref>https://www.blick.ch/storytelling/2019/fakenews/</ref> Boldini war Anmelder der Domain smopo.ch mit Adressenangabe in Schönengrund.<ref>Domain name: smopo.ch<br>Holder of domain name: Ralph Boldini, Hauptstrasse 31, CH-9105 Schoenengrund, Switzerland<br>Contractual Language: German<br>Technical contact: Ralph Boldini, Hauptstrasse 31, CH-9105 Schoenengrund, Switzerland<br>Registrar: 1API GmbH</ref> Nach Recherchen von "Blick" habe Boldini in Deutschland bei der Deutschen Post AG gearbeitet und betreibe seit seiner Kündigung in der Schweiz inzwischen elf Olineportale (darunter autowoche.ch, schweizmagazin.ch, digatrend.ch, healthweek.ch, newslines.ch und smopo.ch). Er betrieb bis zur behördlichen Schliessung die Boldini Netmarketing im schweizer Helden.
 
Die '''Schweizer Morgenpost''' (smopo) ist ein schweizer deutschsprachiges und werbefinanziertes Onlineportal, das 2007 entstand und dessen Herausgeber nicht offen mitgeteilt werden. Indirekt wird von Seiten der Betreiber der Schweizer Morgenpost das Schweizermagazin als Herausgeber genannt, in dessen Impressum wiederum eine Firma BoMedia aus 9105 Schönengrund (Appenzell) ohne Adressenangabe genannt wird. Es gibt jedoch in der Schweiz keine Firma oder Verlag diesen Namens. Weder im Schweizer Handelsregister noch im Firmenverzeichnis von Schönengrund. Nach Angaben der Schweizer Zeitung Blick ist der deutsche Staasbürger Ralph Boldini aus dem schweizer Schönengrund der geheime Hintermann des Schweizermagazin und somit der Schweizer Morgenpost.<ref>https://www.blick.ch/storytelling/2019/fakenews/</ref> Boldini war Anmelder der Domain smopo.ch mit Adressenangabe in Schönengrund.<ref>Domain name: smopo.ch<br>Holder of domain name: Ralph Boldini, Hauptstrasse 31, CH-9105 Schoenengrund, Switzerland<br>Contractual Language: German<br>Technical contact: Ralph Boldini, Hauptstrasse 31, CH-9105 Schoenengrund, Switzerland<br>Registrar: 1API GmbH</ref> Nach Recherchen von "Blick" habe Boldini in Deutschland bei der Deutschen Post AG gearbeitet und betreibe seit seiner Kündigung in der Schweiz inzwischen elf Olineportale (darunter autowoche.ch, schweizmagazin.ch, digatrend.ch, healthweek.ch, newslines.ch und smopo.ch). Er betrieb bis zur behördlichen Schliessung die Boldini Netmarketing im schweizer Helden.
  
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==Wer zitiert die Schweizer Morgenpost?==
 
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*Die russischen Staatssender [[Sputnik]], [[RT Deutsch]] und [[RT|Russia Today (RT)]]
 
*Die russischen Staatssender [[Sputnik]], [[RT Deutsch]] und [[RT|Russia Today (RT)]]
*[[Gloria TV]]
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*[[Gloria.tv]]
 
*[[Jouwatch]]
 
*[[Jouwatch]]
 
*[[Epoch Times]]
 
*[[Epoch Times]]
*Philosophia Perennis
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*Blog [[Die Unbestechlichen]]
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*Philosophia Perennis von [[David Berger]]
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*[[News for friends]]
 
*staseve.eu ("Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen" auf dem auch [[Reichsbürger]] [[Peter Frühwald]] aktiv ist)
 
*staseve.eu ("Arbeitsgemeinschaft Staatlicher Selbstverwaltungen" auf dem auch [[Reichsbürger]] [[Peter Frühwald]] aktiv ist)
 
*asylterror.com
 
*asylterror.com
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[[category:Internetprojekt]]
 
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[[Kategorie:Fake News]]

Aktuelle Version vom 31. Juli 2021, 12:46 Uhr

Smopo.jpg
Artikel von 2018, der suggeriert die damalige englische Ministerpräsidentin May wäre Auftraggeberin eines Giftmordanschlags gegen Sergei Skripal, bei dem aber eine Eingländerin ums Leben kam. Tatsächlich sprechen jedoch zahlreiche Hinweise für einen Anschlag durch den russischen Geheimdienst GRU. Mindestens zwei Täter werden mit Haftbefehl gesucht.
Übernahme von Fake News durch Philosophia Perennis
Von der Zeitung Blick gesammelte Beispielartikel der Schweizer Morgenpost

Die Schweizer Morgenpost (smopo) ist ein schweizer deutschsprachiges und werbefinanziertes Onlineportal, das 2007 entstand und dessen Herausgeber nicht offen mitgeteilt werden. Indirekt wird von Seiten der Betreiber der Schweizer Morgenpost das Schweizermagazin als Herausgeber genannt, in dessen Impressum wiederum eine Firma BoMedia aus 9105 Schönengrund (Appenzell) ohne Adressenangabe genannt wird. Es gibt jedoch in der Schweiz keine Firma oder Verlag diesen Namens. Weder im Schweizer Handelsregister noch im Firmenverzeichnis von Schönengrund. Nach Angaben der Schweizer Zeitung Blick ist der deutsche Staasbürger Ralph Boldini aus dem schweizer Schönengrund der geheime Hintermann des Schweizermagazin und somit der Schweizer Morgenpost.[1] Boldini war Anmelder der Domain smopo.ch mit Adressenangabe in Schönengrund.[2] Nach Recherchen von "Blick" habe Boldini in Deutschland bei der Deutschen Post AG gearbeitet und betreibe seit seiner Kündigung in der Schweiz inzwischen elf Olineportale (darunter autowoche.ch, schweizmagazin.ch, digatrend.ch, healthweek.ch, newslines.ch und smopo.ch). Er betrieb bis zur behördlichen Schliessung die Boldini Netmarketing im schweizer Helden.

Der Name Schweizer Morgenpost soll offenbar an ein seriös klingendes Printmedium erinnern. Allerdings gibt es keine Druckerzeugnisse unter diesem Namen.

Profil und Verbreitung von Verschwörungstheorien

Bei der Schweizer Morgenpost werden untrennbar seriöse Artikel mit tendenziösen und hetzerischen Fake News Artikeln vermengt. Es findet sich auch die Weiterverbreitung von Verschwörungstheorien, welche in der rechten Szene populär sind oder auch auf Webseiten der Partei AfD stehen könnten. Themen sind Horrormeldungen über Migranten und Artikel die versuchen den anthropogenen Klimawandel in Frage zu stellen. US-Präsident Trump wird vor Kritik in Schutz genommen (Artikel: Biden-Skandal: Trump hielt sich streng ans Gesetz), genauso wie die russische Regierung und Wladimir Putin. Verbreitet werden Verschwörungstheorien zum Abschuss von Flug MH17, die eine Verantwortung prorussischer Aufständischer in der Ostukraine und der russischen Armee bestreiten (Artikel: MH17 Absturz: Russland trägt keine Mitschuld, MH17 soll vom ukrainischen Militär abgeschossen worden sein, Ukrainischer Kampfjet verfolgte die MH17, Kiews Junta lenkte die MH17 offenbar absichtlich in das Kriegsgebiet)

Andere Überschriften heissen zum Beispiel: «Obama ein brutaler Massenmörder?», «Gehören Transsexuelle in die Psychiatrie?», Merkels mögliche Nachfolgerin bezeichnet Wähler als “Ratten, Europäischer Gerichtshof spricht Sex mit kleinen Kindern heilig (siehe dazu[3]) oder «EU will bis zu 300 Millionen afrikanische Flüchtlinge holen».

2018 suggerierte die Schweizer Morgenpost dass die damalige englische Ministerpräsidentin May Auftraggeberin eines Giftmordanschlags gegen Sergei Skripal gewesen sei, bei dem aber eine Eingländerin ums Leben kam. Tatsächlich sprechen jedoch zahlreiche Hinweise für einen Anschlag durch den russischen Geheimdienst GRU. Mindestens zwei Täter werden mit Haftbefehl gesucht. In einem von Sputnik (russisch) wiedergegebenen Artikel wird angegeben, dass die "schweizer Zeitung" Schweizer Morgenpost die Einrichtung eines rein russischen RUNET begrüsse, da auf diese Weise Russland vor einer weltweiten Sperrung des Internets geschützt sei und dies sei ein Vorbild für andere Länder.

Artikel "EU will bis zu 300 Millionen afrikanische Flüchtlinge holen"

Ein Fake-News Artikel der Schweizer Morgenpost vom 6. Juli 2018 mit dem Titel "EU will bis zu 300 Millionen afrikanische Flüchtlinge holen" und einem Bild mit dunkelhäutigen Menschen wurde von zahlreichen Webseiten und Blogs unkritisch übernommen, obwohl die Story erfunden war. Die schweizer Morgenpost berief sich auf eine "politische Erklärung von Marrakesch", die angeblich zum Ziel habe, "die afrikanische Bevölkerung in Europa (...) auf 200 bis 300 Millionen im Jahr 2068" zu erhöhen. Der Artikel wurde zum wohl grössten Erfolg des Projekts bei der Verbreitung von Falschnachricht. Auf sozialen Plattformen und bei rechtsextremen Seiten wie Journalistenwatch und Epoch Times wurde die Falschbehauptung aufgegriffen und der Artikel wurde auch von Politikern zitiert.[4][5][6] Die Portale Danisch.de von Hadmut Danisch und ScienceFiles übernahmen ebenfalls das Thema, ohne jedoch eine Zahl von angeblich 300 Millionen Afrikaner zu nennen, die nach Europa migrieren sollen.

Genannte oder recherchierbare Quellen

Einige der Artikel der Schweizer Morgenpost sind tatsächlich originäre Artikel. Allerdings werden sehr viele der Artikel aus anderen Projekten und Quellen übernommen:

Wer zitiert die Schweizer Morgenpost?

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise