Schwarzkümmelöl

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Schwarzkümmelöl ist ein aus dem Echten Schwarzkümmel (Nigella sativa) gewonnenes Öl, das in der Pseudomedizin Anwendung findet. Der Echte Schwarzkümmel ist eine Pflanzenart der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Er ist also nicht mit Kümmel und Kreuzkümmel verwandt, diese sind Doldenblütler (Apiaceae).

Inhaltsstoffe

Die Samen enthalten ein fettes Öl (bis zu 40% TG) mit mehreren Phytosterolen und einem ätherischen Öl, das reich an Thymochinon (Hauptwirkstoff), p-Cymen und Thymol ist; ferner α-Hederin (ein Triterpensaponin) und Nigellon, Triglykoside von Quercetin und Kämpferol, schliesslich Nigellidin (ein einfaches Alkaloid mit dem für Schwarzkümmel typischen Geruch). Der Ölkuchen enthält viel Proteine[1].

Anwendungsgebiete

Schwarzkümmelöl wird vor allem zur Linderung von Allergien, Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte), zur Regulierung des Immunsystems, gegen Asthma, in Begleitung von Chemotherapien zur Milderung der Nebenwirkungen, bei Verdauungsproblemen, Bluthochdruck sowie in der Tiermedizin verwendet. Angepriesen wird Schwarzkümmelöl auch als antioxidatives und entzündungshemmendes Mittel. In der Ayurveda gilt es als bevorzugtes Mittel zu Linderung von Schwangerschaftsbeschwerden. Schwarzkümmelöl wird in Flaschen abgefüllt oder verkapselt. Wirkungsnachweise in anerkannten klinischen Studien gibt es derzeit nicht. Schwarzkümmelpräparate sind in Deutschland vom rechtlichen Status her Nahrungsergänzungsmittel.

Die Samen sind hauptsächlich durch ihre kulinarische Verwendung in Indien und im Mittleren Osten bekannt (als Pfefferersatz, zum Würzen, insbesondere als Brotgewürz).

Wirksamkeit

Die meisten Untersuchungen des Schwarzkümmels wurden in vitro oder tierexperimentell ausgeführt. Sie weisen einzelne Wirkungen auf isolierte Zellenpopulationen, Bakterien-, Pilz-, Virenstämme oder an Versuchstieren nach. Moderne kontrollierte klinische Studien fehlen weitgehend. Es liegen lediglich Erfahrungsberichte und Beobachtungsstudien vor.

Gamma-Linolsäure dient als Vorstufe der Prostaglandine E1 und E2, die antiallergisch und bronchialerweiternd wirken. Durch Zufuhr von Gamma-Linolensäure soll die Bildung der Prostaglandine im Körper wieder anlaufen und eine allergische Reaktion gebremst werden. Für die Substitutionstherapie bei Patienten mit atopischer Dermatitis liegen eine Reihe klinischer Angaben sowie einige klinische Studien vor. Ein Teil der Patienten sprach auf die mehrwöchige Behandlung an; die positiven Befunde ließen sich allerdings nicht in allen Untersuchungen bestätigen. Insgesamt sind die Veröffentlichungen über den Einsatz von Gamma-Linolensäure beim atopischen Ekzem kontrovers[2].

Quellenverzeichnis