Schaflaus

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Die Schaflaus oder Schafszecke, zoologisch richtig bezeichnet Schaf-Lausfliege (Melophagus ovinus), ist eine Art aus der Insektenfamilie der Lausfliegen. Lausfliegen sind daher keine Tierläuse wie z.B. Kopfläuse, sondern gehören zur Ordnung der Zweiflügler und da zur Unterordnung der Fliegen. Schaf-Lausfliegen sind Ektoparasiten (Außenparasiten), die im Gegensatz zu anderen Lausfliegen-Arten unbeflügelt sind. Die Übertragung von Wirt zu Wirt erfolgt durch Körperkontakt zu einem befallenen Tier. Schaf-Lausfliegen sind Überträger der Blauzungenkrankheit.[1]

Anwendung in der Pseudomedizin

Die Verwendung von Schaf-Lausfliegen scheint in der Volksmedizin in früherer Zeit verbreitet gewesen zu sein.[2][3] Heutzutage werden sie in der Pseudomedizin und Volksmedizin (sogenanntes altes Hausmittel) als Therapeutikum gegen verschiedene Lebererkrankungen (z.B. Gelbsucht[4][5]), sogar als biologisches Mittel gegen Leberkrebs genommen. Die Lausfliegen sollen dabei frisch und lebend eingenommen werden. Dies erklärt sich aus der damaligen Vorstellung, dass die geschluckten Schaf-Lausfliegen unbeschadet die Leber erreichen würden und danach diverse Giftstoffe und Krankheitserreger mit Hilfe ihrer Stechwerkzeuge abzusaugen.[6]

Bisher kursieren Anfragen zu diesen Tieren und angebliche spektakuläre Erfolgsberichte von Heilungen schwerer Lebererkrankungen nur in verschiedenen einschlägigen Internetforen.

Eine Wirkung lebend geschluckter Schafsläuse gegen Lebererkrankungen ist weder wissenschaftlich belegt noch plausibel.

Weblinks

Quellenverzeichnis

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