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==Geschichte==
 
==Geschichte==
Interessant ist der berufliche Werdegang Schüßlers, der sich erst in fortgeschrittenem Lebensalter für Heilkunde, genauer gesagt, für [[Homöopathie]] und das [[Wünschelrute]]ngehen, zu interessieren begann.
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Erst in fortgeschrittenem Lebensalter begann Schüßler sich für Heilkunde, genauer gesagt, für [[Homöopathie]] und das [[Wünschelrute]]ngehen, zu interessieren. Eigenen Angaben zufolge studierte er ab 1852 Medizin in Paris. Bereits 1855 wurde er unter nebulösen Umständen und nach nur fünf Semestern von der Universität Gießen zum Doktor der Medizin promoviert – ohne Ablieferung einer Dissertation, ohne Leistungsnachweis und in absentia. Zur anschließend beantragten medizinischen Staatsprüfung wurde er allerdings nicht zugelassen, da er keine ordentlichen Studienbelege und noch nicht einmal ein Abiturzeugnis vorweisen konnte. Erst Jahre später erhielt er in Oldenburg eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde, nachdem er sich verpflichtet hatte, ausschließlich homöopathisch tätig zu werden (siehe auch [[Carl Friedrich Zimpel]] mit ähnlichem Curriculum).
 
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Eigenen Angaben zufolge studierte er ab 1852 Medizin in Paris. Bereits 1855 wurde er unter nebulösen Umständen und nach nur fünf Semestern von der Universität Gießen zum Doktor der Medizin promoviert – ohne Ablieferung einer Dissertation, ohne Leistungsnachweis und in absentia. Zur anschließend beantragten medizinischen Staatsprüfung wurde er allerdings nicht zugelassen, da er keine ordentlichen Studienbelege und noch nicht einmal ein Abiturzeugnis vorweisen konnte. Erst Jahre später erhielt er in Oldenburg eine Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde, nachdem er sich verpflichtet hatte, ausschließlich homöopathisch tätig zu werden (siehe auch [[Carl Friedrich Zimpel]] mit ähnlichem Curriculum).
      
Es gibt Bezüge zur Homöopathie, von der sich Schüßler jedoch distanzierte. In der Tat stellt die Biochemie nach Schüßler nichts anderes dar als eine Art verkürzter Homöopathie, die deren Unzahl an Substanzen und möglichen [[Potenzierung]]sschritten auf zwölf Substanzen und drei Potenzstufen reduziert. Homöopathen hingegen lehnten seine Methode strikt ab und bezeichneten seine Mittel herablassend als "Düngemittel".
 
Es gibt Bezüge zur Homöopathie, von der sich Schüßler jedoch distanzierte. In der Tat stellt die Biochemie nach Schüßler nichts anderes dar als eine Art verkürzter Homöopathie, die deren Unzahl an Substanzen und möglichen [[Potenzierung]]sschritten auf zwölf Substanzen und drei Potenzstufen reduziert. Homöopathen hingegen lehnten seine Methode strikt ab und bezeichneten seine Mittel herablassend als "Düngemittel".
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==Grundannahmen==
 
==Grundannahmen==
Zu den Grundannahmen gehört ein angeblicher "Stoffmangel", der die Ursache sämtlicher Erkrankungen sei und der durch eine zusätzliche Zufuhr der Mittel zu beheben sei. Sämtliche Krankheiten, so Schüßler, entstünden durch einen Mangel an den von ihm identifizierten Mineralsalzen. Würden diese zugeführt, trete umgehende Heilung ein. Die umstrittene [[Antlitzanalyse]] (auch Signaturen-Diagnostik genannt) sei dazu geeignet, das geeignete Mittel zu finden.
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Zu den Grundannahmen gehört ein angeblicher "Stoffmangel", der die Ursache sämtlicher Erkrankungen sei und der durch eine zusätzliche Zufuhr der Mittel zu beheben sei. Alle Krankheiten, so Schüßler, entstünden durch einen Mangel an den von ihm identifizierten Mineralsalzen. Würden diese zugeführt, trete umgehende Heilung ein. Die umstrittene [[Antlitzanalyse]] (auch Signaturen-Diagnostik genannt) sei dazu geeignet, das geeignete Mittel zu finden. In umfangreichen Auflistungen werden einzelne Symptome und Krankheitsbilder je einem der zwölf Mineralsalze zugeordnet. Das geht von Afterjucken (Kalziumphosphat), Blasenkatarrh (Eisenphosphat) und zu hohem Cholesterinspiegel (Magnesiumphosphat) bis hin zu Vorhautverengung (Kalziumfluorid), Wurmbefall (Natriumchlorid) und Zahnfleischbluten (Kaliumphosphat).
 
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In umfangreichen Auflistungen werden einzelne Symptome und Krankheitsbilder je einem der zwölf Mineralsalze zugeordnet. Das geht von Afterjucken (Kalziumphosphat), Blasenkatarrh (Eisenphosphat) und zu hohem Cholesterinspiegel (Magnesiumphosphat) bis hin zu Vorhautverengung (Kalziumfluorid), Wurmbefall (Natriumchlorid) und Zahnfleischbluten (Kaliumphosphat).
      
Eine Begründung für die jeweilige Zuordnung gibt es allerdings nicht. Umgekehrt lässt sich nachschlagen, wozu die einzelnen Salze eingesetzt werden können: Kaliumchlorid D6 beispielsweise soll bei Asthma, Blasenentzündung und Gelenkrheumatismus helfen, Kalziumfluorid D12 dagegen bei Grauem Star, Hämorrhoiden und Karies.
 
Eine Begründung für die jeweilige Zuordnung gibt es allerdings nicht. Umgekehrt lässt sich nachschlagen, wozu die einzelnen Salze eingesetzt werden können: Kaliumchlorid D6 beispielsweise soll bei Asthma, Blasenentzündung und Gelenkrheumatismus helfen, Kalziumfluorid D12 dagegen bei Grauem Star, Hämorrhoiden und Karies.
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Die Wirkung der Salze beruht angeblich auf dem sogenannten Signalprinzip: Wird dem Organismus das erforderliche Salz zugeführt, soll dieses über Aktivierung der im Körper vorhandenen Salze die jeweilige Funktionsstörung reparieren. Zudem greift angeblich das sogenannte Ergänzungsprinzip: Über die Einnahme einer D6-Tablette würden demnach jeder Körperzelle exakt 26 Moleküle des jeweiligen Salzes zugeführt, was entsprechenden Mangel im Körper ausgleiche.
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Die Wirkung der Salze beruht angeblich auf dem "Signalprinzip": Wird dem Organismus das erforderliche Salz zugeführt, soll dieses über Aktivierung der im Körper vorhandenen Salze die jeweilige Funktionsstörung reparieren. Zudem greift angeblich das so genannte Ergänzungsprinzip: Über die Einnahme einer D6-Tablette würden demnach jeder Körperzelle exakt 26 Moleküle des jeweiligen Salzes zugeführt, was den entsprechenden Mangel im Körper ausgleiche. Völlig unerklärt bleibt allerdings die Frage, weshalb die Einnahme einer verschwindend winzigen Dosis eines Mineralsalzes therapeutisch wirksam sein soll, während täglich ein Vielfaches davon über die Nahrung aufgenommen wird. Die Zufuhr des fehlenden Stoffes erfolge nach Schüßler im Grunde nicht durch den Stoff selber, sondern durch die "Schwingung", die das Mittel übertrage.
 
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Völlig unerklärt bleibt allerdings die Frage, weshalb die Einnahme einer verschwindend winzigen Dosis eines Mineralsalzes therapeutisch wirksam sein soll, während täglich ein Vielfaches davon über die Nahrung aufgenommen wird.
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Die Zufuhr des fehlenden Stoffes erfolge nach Schüßler im Grunde nicht durch den Stoff selber, sondern durch die "Schwingung", die das Mittel übertrage.
      
==Schüßler-Salze==
 
==Schüßler-Salze==
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