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In den Untertiteln des mit trauriger Melodie unterlegten Videoclips der Rede von Sarkozy werden ihm folgende Worte in den Mund gelegt:  
 
In den Untertiteln des mit trauriger Melodie unterlegten Videoclips der Rede von Sarkozy werden ihm folgende Worte in den Mund gelegt:  
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„'''[1]''' Was ist das Ziel? Das Ziel ist die Rassenvermischung [Sarcozy spricht im französischen Originalton von einer ''',métissage‘''']! Die Herausforderung der Vermischung der verschiedenen Nationen ist die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. [...] '''[2]''' Es ist keine Wahl, es ist eine Verpflichtung. Es ist zwingend. Wir können nicht anders, wir risikieren sonst Konfrontationen mit sehr großen Problemen. [...] '''[3]''' Deswegen müssen wir uns wandeln ''(changer)'' und werden uns wanden ''(changer)''. Wir werden uns alle zur selben Zeit verändern: Unternehmen, Regierung, politische Parteien und wir werden uns diesem Ziel verpflichten. [...] '''[4]''' Wenn das nicht vom Volk freiwillig getan wird, dann werden wir staatliche zwingende Maßnahmen anwenden!“ – ''Untertitel aus dem YouTube-Video „Französischer Ex-Präsident Sarkozy spricht von Rassenvermischung mit Zwangsmaßnahmen“''<ref>https://www.youtube.com/watch?v=1XIhTG6JyW0</ref>
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:„'''[1]''' Was ist das Ziel? Das Ziel ist die Rassenvermischung [Sarcozy spricht im französischen Originalton von einer ''',métissage‘''']! Die Herausforderung der Vermischung der verschiedenen Nationen ist die Herausforderung des 21. Jahrhunderts. [...] '''[2]''' Es ist keine Wahl, es ist eine Verpflichtung. Es ist zwingend. Wir können nicht anders, wir risikieren sonst Konfrontationen mit sehr großen Problemen. [...] '''[3]''' Deswegen müssen wir uns wandeln ''(changer)'' und werden uns wanden ''(changer)''. Wir werden uns alle zur selben Zeit verändern: Unternehmen, Regierung, politische Parteien und wir werden uns diesem Ziel verpflichten. [...] '''[4]''' Wenn das nicht vom Volk freiwillig getan wird, dann werden wir staatliche zwingende Maßnahmen anwenden!“ – ''Untertitel aus dem YouTube-Video „Französischer Ex-Präsident Sarkozy spricht von Rassenvermischung mit Zwangsmaßnahmen“''<ref>https://www.youtube.com/watch?v=1XIhTG6JyW0</ref>
    
Dass es sich um eine konstruierte Aneinanderreihung vier verschiedener Stellen der Rede handelt, versucht der Videoclip zu kaschieren; die Sprünge wurden im oben angeführten Zitat kenntlich gemacht („[...]“) und nummiert („[1]“ bis „[4]“). Aus dem Kontext gerissen wurde in der weniger als anderthalb Minuten langen Zusammenstellung jeder einzelne Satz des französischen Staatsoberhaupts.
 
Dass es sich um eine konstruierte Aneinanderreihung vier verschiedener Stellen der Rede handelt, versucht der Videoclip zu kaschieren; die Sprünge wurden im oben angeführten Zitat kenntlich gemacht („[...]“) und nummiert („[1]“ bis „[4]“). Aus dem Kontext gerissen wurde in der weniger als anderthalb Minuten langen Zusammenstellung jeder einzelne Satz des französischen Staatsoberhaupts.
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'''zu „[1]“:''' Sarkozy verwendet das Wort '''„métissage“''', das in diesem Kontext jedoch, wie wir noch sehen werden, nicht „Rassenvermischung“ bedeutet, sondern eine kulturelle Vermischung im Sinne einer „métissage culturel“ bezeichnet. Im Französischwörterbuch Larousse findet sich ein entsprechender Eintrag:
 
'''zu „[1]“:''' Sarkozy verwendet das Wort '''„métissage“''', das in diesem Kontext jedoch, wie wir noch sehen werden, nicht „Rassenvermischung“ bedeutet, sondern eine kulturelle Vermischung im Sinne einer „métissage culturel“ bezeichnet. Im Französischwörterbuch Larousse findet sich ein entsprechender Eintrag:
„Métissage culturel, [Hinzufügung: nom masculin] production culturelle (musique, littérature, etc.) résultant de l'influence mutuelle de civilisations en contact.“ – ''Dictionnaire Larousse''<ref>https://www.larousse.fr/dictionnaires/francais/m%C3%A9tissage/51001</ref>
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:„Métissage culturel, [Hinzufügung: nom masculin] production culturelle (musique, littérature, etc.) résultant de l'influence mutuelle de civilisations en contact.“ – ''Dictionnaire Larousse''<ref>https://www.larousse.fr/dictionnaires/francais/m%C3%A9tissage/51001</ref>
''Übersetzung: „Kulturelle Vermischung, ein kulturelles Produkt musikalischer, literarischer oder anderer Art, das aus den gegenseitigen Einflüssen zwischen Kulturen entsteht, die Kontakt miteinander haben.“''
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:''Übersetzung: „Kulturelle Vermischung, ein kulturelles Produkt musikalischer, literarischer oder anderer Art, das aus den gegenseitigen Einflüssen zwischen Kulturen entsteht, die Kontakt miteinander haben.“''
 
Die Hinzufügung „... culturel“ ist dabei unnötig, denn auch ohne Adjektiv kann das Wort „métissage“ eine „kulturelle Vermischung“ bezeichnen:
 
Die Hinzufügung „... culturel“ ist dabei unnötig, denn auch ohne Adjektiv kann das Wort „métissage“ eine „kulturelle Vermischung“ bezeichnen:
„Die wohl älteste und zugleich am weitesten verbreitete Bezeichnung von Phänomenen kultureller Hybridität ist der Begriff ''Métissage''. Er stammt aus dem Portugiesischen ,Mestizao‘ (16. Jh.) und ist kolonialen Ursprungs. Als Bezeichnung für die biologische Mischung von Angehörigen verschiedener Ethnien im 16. Jahrhundert in Brasilien geprägt, avancierte der Begriff ''Métissage'' vor allem seit den 1930er Jahren zu einem wichtigen Begriff der Kolonialideologie, insbesondere im französischen Kolonialreich. Er bezeichnete die anvisierte assimilatorische Verschmelzung der Kulturen des Mutterlandes und der Kolonien unter der Hegemonie der französischen Sprache und Kultur zu einer ''Nation de 100 millions d’habitants,'' einer ,Nation von 100 Millionen Einwohnern‘, auf fünf Kontinenten.“ – ''Ansgar & Vera Nünning: Einführung in die Kulturwissenschaften''<ref>Nünning, Ansgar & Vera: Einführung in die Kulturwissenschaften : Theoretische Grundlagen - Ansätze. Stuttgart: Springer, 2008, S. 322.</ref>
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:„Die wohl älteste und zugleich am weitesten verbreitete Bezeichnung von Phänomenen kultureller Hybridität ist der Begriff ''Métissage''. Er stammt aus dem Portugiesischen ,Mestizao‘ (16. Jh.) und ist kolonialen Ursprungs. Als Bezeichnung für die biologische Mischung von Angehörigen verschiedener Ethnien im 16. Jahrhundert in Brasilien geprägt, avancierte der Begriff ''Métissage'' vor allem seit den 1930er Jahren zu einem wichtigen Begriff der Kolonialideologie, insbesondere im französischen Kolonialreich. Er bezeichnete die anvisierte assimilatorische Verschmelzung der Kulturen des Mutterlandes und der Kolonien unter der Hegemonie der französischen Sprache und Kultur zu einer ''Nation de 100 millions d’habitants,'' einer ,Nation von 100 Millionen Einwohnern‘, auf fünf Kontinenten.“ – ''Ansgar & Vera Nünning: Einführung in die Kulturwissenschaften''<ref>Nünning, Ansgar & Vera: Einführung in die Kulturwissenschaften : Theoretische Grundlagen - Ansätze. Stuttgart: Springer, 2008, S. 322.</ref>
 
Dass Sarkozy '''„métissage“''' in der beschriebenen Bedeutung verwendet, ergibt sich aus dem Gesamtzusammenhang, der im Videoclip übergangen wird:
 
Dass Sarkozy '''„métissage“''' in der beschriebenen Bedeutung verwendet, ergibt sich aus dem Gesamtzusammenhang, der im Videoclip übergangen wird:
„Was ist das Ziel? Das wird für viel Gesprächsstoff sorgen, aber das Ziel ist es, die Herausforderung der Vermischung ''(métissage)'' anzunehmen; die Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist eine Zeit der Vermischung ''(métissage)''. [Hier unterbricht der YouTube-Videoclip, das Folgende wird also gezielt ausgespart.] Frankreich stand schon immer vor der Herausforderung der Vermischung ''(métissage)''. Frankreich stellt sich der Herausforderung der Vermischung ''(métissage)'' und bleibt seiner Geschichte treu. Außerdem ist es die Konsanguität ''(consanguinité)'', die immer das Ende von Zivilisationen und Gesellschaften herbeigeführt hat, – sagen wir es so: niemals Vermischung (métissage). Im Laufe der Jahrhunderte war Frankreich immer ein vermischtes ''(métissé)'' Land. Frankreich hat die Kulturen, die Ideen, die Geschichten vermischt ''(métissé)''. Und der Universalismus Frankreichs ist nichts anderes als die Frucht dieser konstanten Vermischung ''(métissage)'', die nie aufgehört hat, durch neue Beiträge bereichert zu werden und auf so viele Unterschiede bauen konnte, die miteinander vermischt wurden, sodass ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstand, ein einzigartiges Erbe intellektueller und moralischer Werte, die sich an alle Menschen richten. Frankreich in seiner Geschichte: Es gibt so viele unterschiedliche Männer, die dazu beigetragen haben, Frankreich zu schaffen. Frankreich, das gewusst hat, wie es seine Kulturen und Geschichten vermischt ''(métisser)'', hat einen universellen Diskurs ins Leben gerufen, weil Frankreich sich in seiner Vielfalt und in seinen Ursprüngen selbst als universell empfindet. Nun, diese Vermischung ''(métissage)'' ist Frankreich geglückt, weil es jedem das Versprechen eines sozialen Aufstiegs gab.“ – ''Übersetzung eines Abschnitts der Rede Sarkozys vom 17. Dezember 2008 an der École polytechnique''<ref>„Quel est l’objectif? Cela va faire parler, mais l’objectif, c’est relever le défi du métissage; défi du
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:„Was ist das Ziel? Das wird für viel Gesprächsstoff sorgen, aber das Ziel ist es, die Herausforderung der Vermischung ''(métissage)'' anzunehmen; die Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist eine Zeit der Vermischung ''(métissage)''. [Hier unterbricht der YouTube-Videoclip, das Folgende wird also gezielt ausgespart.] Frankreich stand schon immer vor der Herausforderung der Vermischung ''(métissage)''. Frankreich stellt sich der Herausforderung der Vermischung ''(métissage)'' und bleibt seiner Geschichte treu. Außerdem ist es die Konsanguität ''(consanguinité)'', die immer das Ende von Zivilisationen und Gesellschaften herbeigeführt hat, – sagen wir es so: niemals Vermischung (métissage). Im Laufe der Jahrhunderte war Frankreich immer ein vermischtes ''(métissé)'' Land. Frankreich hat die Kulturen, die Ideen, die Geschichten vermischt ''(métissé)''. Und der Universalismus Frankreichs ist nichts anderes als die Frucht dieser konstanten Vermischung ''(métissage)'', die nie aufgehört hat, durch neue Beiträge bereichert zu werden und auf so viele Unterschiede bauen konnte, die miteinander vermischt wurden, sodass ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstand, ein einzigartiges Erbe intellektueller und moralischer Werte, die sich an alle Menschen richten. Frankreich in seiner Geschichte: Es gibt so viele unterschiedliche Männer, die dazu beigetragen haben, Frankreich zu schaffen. Frankreich, das gewusst hat, wie es seine Kulturen und Geschichten vermischt ''(métisser)'', hat einen universellen Diskurs ins Leben gerufen, weil Frankreich sich in seiner Vielfalt und in seinen Ursprüngen selbst als universell empfindet. Nun, diese Vermischung ''(métissage)'' ist Frankreich geglückt, weil es jedem das Versprechen eines sozialen Aufstiegs gab.“ – ''Übersetzung eines Abschnitts der Rede Sarkozys vom 17. Dezember 2008 an der École polytechnique''<ref>„Quel est l’objectif? Cela va faire parler, mais l’objectif, c’est relever le défi du métissage; défi du
 
métissage que nous adresse le XXIe siècle. Le défi du métissage, la France l’a toujours connu et en
 
métissage que nous adresse le XXIe siècle. Le défi du métissage, la France l’a toujours connu et en
 
relevant le défi du métissage, la France est fidèle à son histoire. D’ailleurs, c’est la consanguinité qui a
 
relevant le défi du métissage, la France est fidèle à son histoire. D’ailleurs, c’est la consanguinité qui a
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parce qu’elle a su offrir à chacun la promesse de la promotion sociale.“ (https://aphec.fr/?article376)</ref>
 
parce qu’elle a su offrir à chacun la promesse de la promotion sociale.“ (https://aphec.fr/?article376)</ref>
 
Aus dem Zusammenhang wird unmittelbar klar, was Sarkozy unter '''„le métissage“'''' versteht: „Métissage“ hat es schon immer gegeben, er macht Frankreich aus, er bezieht sich auf Kulturen, Ideen und Geschichten. Weitaus weniger Beachtung schenken die Verschwörungstheoretiker der Erwähnung der Konsanguität ('''„consanguinité“'''), also der „Blutsverwandtschaft“, die nach Sarkozy auf Dauer den Niedergang einer Zivilisation mit sich bringt. Tatsächlich spricht sich Sarkozy für einen ,melting pot’ aus:
 
Aus dem Zusammenhang wird unmittelbar klar, was Sarkozy unter '''„le métissage“'''' versteht: „Métissage“ hat es schon immer gegeben, er macht Frankreich aus, er bezieht sich auf Kulturen, Ideen und Geschichten. Weitaus weniger Beachtung schenken die Verschwörungstheoretiker der Erwähnung der Konsanguität ('''„consanguinité“'''), also der „Blutsverwandtschaft“, die nach Sarkozy auf Dauer den Niedergang einer Zivilisation mit sich bringt. Tatsächlich spricht sich Sarkozy für einen ,melting pot’ aus:
„Claude Guéant [der sich für eine Reduzierung der Arbeitsmigration ausgesprochen hat] hatte Recht, es nicht zu einer ideologischen Frage zu machen: Frankreichs arbeitende Bevölkerung wächst in jedem Jahr um 110.000 Menschen. Anders gesagt: Bevor die Arbeitslosigkeit um eine Einheit gesenkt werden kann, müssen bereits 110.000 Arbeitsplätze geschaffen worden sein! Angesichts unserer Schwierigkeiten, allen unseren Staatsangehörigen Arbeit zu geben, und einer Arbeitslosigkeit von 23% für Ausländer aus Nicht-EU-Ländern müssen wir uns die Frage der legalen Einwanderung stellen: Das ist gesunder Menschenverstand. Ich würde nicht dasselbe sagen, wenn ich Deutschland regieren würde, wo jedes Jahr 100 000 Menschen weniger arbeiten. Ich war nie für Null Einwanderung, denn Zivilisationen brechen durch Blutsverwandtschaft und nicht durch den ,melting-pot’ zusammen. Aber wir müssen die Wirtschaftsimmigration an diese Realitäten anpassen.“<ref> „Claude Guéant [qui s’est déclaré en faveur de la réduction de l'immigration de travail] a eu raison de ne pas en faire une question idéologique: la population active de la France augmente de 110000 personnes par an. C'est-à-dire qu'avant de faire reculer le chômage d'une unité, il faut avoir déjà créé 110000 emplois! Avec nos difficultés à fournir un travail à tous nos nationaux, et un chômage à 23 % pour les étrangers non communautaires, nous devons nous poser la question de l’immigration légale : c’est du bon sens. Je ne dirais pas la même chose si je dirigeais l’Allemagne, où il y a 100000 actifs de moins par an. Je n’ai jamais été pour l’immigration zéro, car les civilisation s’effondrent par la consanguinité et non par le ,melting-pot’. Mais nous devon adapter l’immigration économique à ces réalités.“ (https://books.google.nl/books?id=CGt-to9TPl8C&pg=PT92&lpg=PT92&dq=consanguinit%C3%A9+migration&source=bl&ots=-ZMbMdOWRO&sig=ACfU3U2YwiPd010WDi22KqOBITfbK1KuOw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiKsYTJ9LXpAhWE2aQKHZaSBfk4ChDoATAEegQICRAB#v=onepage&q=consanguinit%C3%A9%20migration&f=false)</ref>
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:„Claude Guéant [der sich für eine Reduzierung der Arbeitsmigration ausgesprochen hat] hatte Recht, es nicht zu einer ideologischen Frage zu machen: Frankreichs arbeitende Bevölkerung wächst in jedem Jahr um 110.000 Menschen. Anders gesagt: Bevor die Arbeitslosigkeit um eine Einheit gesenkt werden kann, müssen bereits 110.000 Arbeitsplätze geschaffen worden sein! Angesichts unserer Schwierigkeiten, allen unseren Staatsangehörigen Arbeit zu geben, und einer Arbeitslosigkeit von 23% für Ausländer aus Nicht-EU-Ländern müssen wir uns die Frage der legalen Einwanderung stellen: Das ist gesunder Menschenverstand. Ich würde nicht dasselbe sagen, wenn ich Deutschland regieren würde, wo jedes Jahr 100 000 Menschen weniger arbeiten. Ich war nie für Null Einwanderung, denn Zivilisationen brechen durch Blutsverwandtschaft und nicht durch den ,melting-pot’ zusammen. Aber wir müssen die Wirtschaftsimmigration an diese Realitäten anpassen.“<ref> „Claude Guéant [qui s’est déclaré en faveur de la réduction de l'immigration de travail] a eu raison de ne pas en faire une question idéologique: la population active de la France augmente de 110000 personnes par an. C'est-à-dire qu'avant de faire reculer le chômage d'une unité, il faut avoir déjà créé 110000 emplois! Avec nos difficultés à fournir un travail à tous nos nationaux, et un chômage à 23 % pour les étrangers non communautaires, nous devons nous poser la question de l’immigration légale : c’est du bon sens. Je ne dirais pas la même chose si je dirigeais l’Allemagne, où il y a 100000 actifs de moins par an. Je n’ai jamais été pour l’immigration zéro, car les civilisation s’effondrent par la consanguinité et non par le ,melting-pot’. Mais nous devon adapter l’immigration économique à ces réalités.“ (https://books.google.nl/books?id=CGt-to9TPl8C&pg=PT92&lpg=PT92&dq=consanguinit%C3%A9+migration&source=bl&ots=-ZMbMdOWRO&sig=ACfU3U2YwiPd010WDi22KqOBITfbK1KuOw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiKsYTJ9LXpAhWE2aQKHZaSBfk4ChDoATAEegQICRAB#v=onepage&q=consanguinit%C3%A9%20migration&f=false)</ref>
    
Wenn wir die echten Schlagzeilen betrachten, für die Sarkozy sorgte, werden die Zusammenhänge klarer; er sagte im Jahr 2016 im Rahmen der Flüchtlingskrise, Konsanguität führe zwar zum Tod einer Gesellschaft, aber man müsse die Migration trotzdem eindämmen:
 
Wenn wir die echten Schlagzeilen betrachten, für die Sarkozy sorgte, werden die Zusammenhänge klarer; er sagte im Jahr 2016 im Rahmen der Flüchtlingskrise, Konsanguität führe zwar zum Tod einer Gesellschaft, aber man müsse die Migration trotzdem eindämmen:
„Es gibt kein Geld mehr, keine Arbeitsplätze, keine Wohnungen, aber sie [die EU-Politiker in Brüssel] haben etwas gefunden. Sie haben gedacht, dass die Lösung des Einwanderungsproblems nicht etwa in einer Reduzierung, sondern in einer Verteilung [der Flüchtlinge] bestand. [...]  In einem Haus, gibt es eine Wasserleitung, die explodiert und in die Küche strömt. Der Handwerker kommt und sagt: ,Ich habe die Lösung! Wir verteilen die Hälfte [des einströmenen Wassers] in der Küche, ein Viertel im Wohnzimmer, ein Viertel im Schlafzimmer der Eltern, und wenn das nicht genügt, bleibt noch das Kinderzimmer übrig.’ [...] Gesellschaften sterben an Konsanguität, wir haben von dem Vermischen ''(métissage)'' nichts zu befürchten. Aber wir müssen über das Maß und die Anzahl debattieren, wie viele Menschen wir unterbringen und auf welche Art wir sie unterbringen können.“<ref>Il n'y a plus d'argent, plus d'emplois, plus de logements, mais ils (NDLR : les eurocrates de Bruxelles, ces maudits) ont trouvé un truc. Ils ont considéré que la solution au problème d'immigration, c'était pas de réduire (notons la faute de français, elle est aussi volontaire que répétitive), c'était de répartir [...] Dans une maison, il y a une canalisation qui explose, elle se déverse dans la cuisine. Le réparateur arrive et dit, j'ai une solution : on va garder la moitié dans la cuisine, mettre un quart dans le salon, un quart dans la chambre des parents et si ça ne suffit pas, il reste la chambre des enfants. [...] Les sociétés meurent de consanguinité et n'ont rien à craindre du métissage. Mais il faut débattre de la mesure, du nombre de gens que l'on peut accueillir et de la manière de les accueillir.“ (https://www.challenges.fr/politique/pourquoi-sarkozy-a-deliberement-choisi-le-mode-de-la-vulgarite_79053)</ref>
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:„Es gibt kein Geld mehr, keine Arbeitsplätze, keine Wohnungen, aber sie [die EU-Politiker in Brüssel] haben etwas gefunden. Sie haben gedacht, dass die Lösung des Einwanderungsproblems nicht etwa in einer Reduzierung, sondern in einer Verteilung [der Flüchtlinge] bestand. [...]  In einem Haus, gibt es eine Wasserleitung, die explodiert und in die Küche strömt. Der Handwerker kommt und sagt: ,Ich habe die Lösung! Wir verteilen die Hälfte [des einströmenen Wassers] in der Küche, ein Viertel im Wohnzimmer, ein Viertel im Schlafzimmer der Eltern, und wenn das nicht genügt, bleibt noch das Kinderzimmer übrig.’ [...] Gesellschaften sterben an Konsanguität, wir haben von dem Vermischen ''(métissage)'' nichts zu befürchten. Aber wir müssen über das Maß und die Anzahl debattieren, wie viele Menschen wir unterbringen und auf welche Art wir sie unterbringen können.“<ref>Il n'y a plus d'argent, plus d'emplois, plus de logements, mais ils (NDLR : les eurocrates de Bruxelles, ces maudits) ont trouvé un truc. Ils ont considéré que la solution au problème d'immigration, c'était pas de réduire (notons la faute de français, elle est aussi volontaire que répétitive), c'était de répartir [...] Dans une maison, il y a une canalisation qui explose, elle se déverse dans la cuisine. Le réparateur arrive et dit, j'ai une solution : on va garder la moitié dans la cuisine, mettre un quart dans le salon, un quart dans la chambre des parents et si ça ne suffit pas, il reste la chambre des enfants. [...] Les sociétés meurent de consanguinité et n'ont rien à craindre du métissage. Mais il faut débattre de la mesure, du nombre de gens que l'on peut accueillir et de la manière de les accueillir.“ (https://www.challenges.fr/politique/pourquoi-sarkozy-a-deliberement-choisi-le-mode-de-la-vulgarite_79053)</ref>
 
Warum es Sarkozy tatsächlich geht, wurde nun deutlich: Es ist ''die Begrenzung'' der Migration. In Kritik geriet er wegen seiner rechtskonservativen Rhetorik, in der er die Flüchtlingskrise mit einem Rohrbruch vergleicht. Die Vorzüge des ,melting pot’ hebt er bezeichnenderweise immer dann hervor, wenn er seine politisch ''rechten'' Aussagen zur Einwanderung abzufedern versucht: Sarkozy ist stets darauf bedacht, Wähler des rechtspopulistischen Front National wiederzugewinnen, ohne dabei die moderaten Konservativen und die Wirtschaftsliberalen mit rassistischen Aussagen zu verschrecken, – es handelt sich um eine Gratwanderung, die ihm nicht immer gelingt.
 
Warum es Sarkozy tatsächlich geht, wurde nun deutlich: Es ist ''die Begrenzung'' der Migration. In Kritik geriet er wegen seiner rechtskonservativen Rhetorik, in der er die Flüchtlingskrise mit einem Rohrbruch vergleicht. Die Vorzüge des ,melting pot’ hebt er bezeichnenderweise immer dann hervor, wenn er seine politisch ''rechten'' Aussagen zur Einwanderung abzufedern versucht: Sarkozy ist stets darauf bedacht, Wähler des rechtspopulistischen Front National wiederzugewinnen, ohne dabei die moderaten Konservativen und die Wirtschaftsliberalen mit rassistischen Aussagen zu verschrecken, – es handelt sich um eine Gratwanderung, die ihm nicht immer gelingt.
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Seinem ehemaligen Vorgesetzten Sarkozy wirft Buisson dagegen vor, ein Opportunist zu sein und überhaupt keine eigenen Meinungen zu vertreten. Das geht aus heimlichen Tonbandaufnahmen, die sogenannten Sarkoleaks, hervor, die Buisson während seiner Tätigkeit als Berater Sarkozys selbst aufgenommen hat und Journalisten zugespielt wurden: In einem Gespräch mit seinem Kollegen Jean-Michel Goudard prahlte er, der Präsident würde nichts sagen, ohne dass die beiden Männer vorher zustimmten. Über Carla Bruni und die Ministerin Roselyne Bachelot äußert sich Buisson in den Tonaufnahmen abfällig.  
 
Seinem ehemaligen Vorgesetzten Sarkozy wirft Buisson dagegen vor, ein Opportunist zu sein und überhaupt keine eigenen Meinungen zu vertreten. Das geht aus heimlichen Tonbandaufnahmen, die sogenannten Sarkoleaks, hervor, die Buisson während seiner Tätigkeit als Berater Sarkozys selbst aufgenommen hat und Journalisten zugespielt wurden: In einem Gespräch mit seinem Kollegen Jean-Michel Goudard prahlte er, der Präsident würde nichts sagen, ohne dass die beiden Männer vorher zustimmten. Über Carla Bruni und die Ministerin Roselyne Bachelot äußert sich Buisson in den Tonaufnahmen abfällig.  
 
Die BBC berichtet, dass Sarkozy in den Sarkoleaks einen positiven Eindruck macht:
 
Die BBC berichtet, dass Sarkozy in den Sarkoleaks einen positiven Eindruck macht:
„From the actual recordings, Mr Sarkozy emerges perfectly well. He is affable, loving towards his wife, not abusive towards absent colleagues. The scandal is how he could have fallen under the spell of a man who is today being vilified across the political spectrum.“<ref>https://www.bbc.com/news/world-europe-26488072</ref>
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:„From the actual recordings, Mr Sarkozy emerges perfectly well. He is affable, loving towards his wife, not abusive towards absent colleagues. The scandal is how he could have fallen under the spell of a man who is today being vilified across the political spectrum.“<ref>https://www.bbc.com/news/world-europe-26488072</ref>
''Übersetzung:'' „In den tatsächlichen Aufnahmen kommt Herr Sarkozy sehr gut davon. Er ist freundlich, liebevoll gegenüber seiner Frau, nicht beleidigend gegenüber abwesenden Kollegen. Der eigentliche Skandal besteht darin, dass er unter den Bann eines Mannes [Patrick Buisson] geraten konnte, der heute [zu Recht] in jedem politischen Lager geschmäht wird“.
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:''Übersetzung:'' „In den tatsächlichen Aufnahmen kommt Herr Sarkozy sehr gut davon. Er ist freundlich, liebevoll gegenüber seiner Frau, nicht beleidigend gegenüber abwesenden Kollegen. Der eigentliche Skandal besteht darin, dass er unter den Bann eines Mannes [Patrick Buisson] geraten konnte, der heute [zu Recht] in jedem politischen Lager geschmäht wird“.
 
Für das Anfertigen der Tonbanaufnahmen wurde Buisson im Jahr 2014 zu einem Schadensatz von jeweils 10.000 € an Sarkozy und Bruni verurteilt.<ref>https://www.handelsblatt.com/politik/international/heimliche-tonaufnahmen-sarkozy-gewinnt-vor-gericht/9618482.html?ticket=ST-3480305-MqlWAjgPHixLXMuhWPmD-ap6</ref> Buissons Essay aus dem Jahr 2016 stellt nicht zuletzt einen Racheakt dar.
 
Für das Anfertigen der Tonbanaufnahmen wurde Buisson im Jahr 2014 zu einem Schadensatz von jeweils 10.000 € an Sarkozy und Bruni verurteilt.<ref>https://www.handelsblatt.com/politik/international/heimliche-tonaufnahmen-sarkozy-gewinnt-vor-gericht/9618482.html?ticket=ST-3480305-MqlWAjgPHixLXMuhWPmD-ap6</ref> Buissons Essay aus dem Jahr 2016 stellt nicht zuletzt einen Racheakt dar.
  
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