Samuel-Hahnemann-Schule

Die Samuel-Hahnemann-Schule ist eine in Berlin, Mommsenstraße 45, ansässige Ausbildungsstätte für Homöopathen. Träger dieser 1983 gegründeten Schule ist der Fachverband Deutscher Heilpraktiker (FDH), Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.[1] Die Ausbildung dient vor allem der Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung und ist i.d.R. auf drei Jahre konzipiert. Leiter der Schule ist der Heilpraktiker Andreas Krüger, der in Berlin-Charlottenburg eine eigene Praxis betreibt.[2][3]

Ausbildungsangebote

Neben einer Ausbildung, die vorwiegend Homöopathie zum Inhalt hat, werden auf der Samuel-Hahnemann-Schule Kurse in Akupunktur, Psychiatrie, Psychologie und Psychosomatik, Massage, Leibarbeit, Pflanzenheilkunde, Biochemie, Bachblütentherapie, Ableitungsverfahren, „symbolischer Medizin“[4], „Heilen mit Wolf und Engel“[5] sowie eine Astrologie-Intensivausbildung[6] und ein so genannter „Regenmacherpfad“[7] angeboten.

Die symbolische „Medizin“ sieht Krankheitssymptome als eine Art Sprache an, die als Heilungsbotschaft dienen soll. Jedes Symptom und jede Erkrankung soll einen Heilungsversuch des Organismus darstellen in der Form, dass der Körper erzählt, was ihm fehle und wie darauf zu reagieren sei.

Das Angebot „Heilen mit Wolf und Engel“ umfasst schamanische Rituale und Seelenreisen. Inhalte dieser Kurse sind: Krafttier und Geisthelferreise, Heillied, Seelenrückholung, Zeitlinienarbeit, TOA, traumaorientierte Seelenrückholungs-Aufstellung, magisches Heilen, Techniken der Seelenreisen, Extraktionen, Inspirationen, Lösungen von Fremdenergien, Heilkreisarbeit, Trommeln, Rasseln, Gibbern, Klopfen, Arbeit mit geometrischen Zeichen und Runen, Schamanische Reisen und Schamanische Aufstellungen.

Was Inhalt des Kurses „Regenmacherpfad“ sein könnte, erschließt sich dem Autor bisher nicht. Wahrscheinlich handelt es sich um schamanische Tänze und Lieder oder ähnliches.

Inhalt der Heilpraktikerausbildung

Die Stundenverteilung für eine Heilpraktikerausbildung sieht wie folgt aus (Stand: Sommer 2008):

  • Anatomie und Physiologie: 103 Tage : 515 Std.
  • Pathologie und Innere Medizin: 122 Tage : 610 Std.
  • Naturwissenschaftliche Grundlagen: 20 Tage : 100 Std.
  • Therapieunterricht Homöopathie: 162 Tage : 810 Std.
  • Massage: 27 Tage : 135 Std.
  • Therapieunterricht Leibtherapie: 27 Tage : 135 Std.
  • Therapieunterricht Akupunktur: 56 Tage : 280 Std.
  • Therapieunterricht Phytotherapie: 25 Tage : 125 Std.
  • Irisdiagnostik, Humoralpathologie: 13 Tage : 65 Std.
  • Restliche Fächer(Bachblütentherapie, Ausleitungsverfahren, etc.): 94 Tage : 305 Std.
  • Wochenendseminare, Workshops: 28 Tage : 140 Std.
  • Prüfungsvorbereitung (Infektionskrankheiten, Gesetzeskunde, Prüfungssimulation, etc.): 56 Tage : 140 Std.
  • Fakultative Veranstaltungen: 50 Tage : 250 Std.

Die Gesamtstundenzahl beträgt 3.360 Stunden.

Die Ausbildung in naturwissenschaftlich untermauerten Fächern beträgt lediglich 36,5%, die pseudomedizinischen Fächer beanspruchen hingegen 55,2% der Gesamtstundenzahl. Wissen über Infektionskrankheiten wird als Prüfungsvorbereitung lediglich am Rande in nur 140 Wochenstunden (das sind weniger als 4,2% der Gesamtstundenzahl) vermittelt. Die meisten medizinischen Fächer fehlen im Ausbildungsplan völlig.

staatliche Förderung

Die Ausbildung zum Heilpraktiker wird als zertifizierte Weiterbildungsmaßnahme (Trägernummer: 955 / 20576) nach § 85 SGB III und AZWV durch die Arbeitsagentur gefördert. Der Beginn einer der hier betrachteten Maßnahmen sollte am 1. Juni 2010 sein.[8] Die Kosten der zwei Jahre dauernden Maßnahme betrugen bei einer Stundenzahl von 3.600 Unterrichtsstunden (Stundensatz: 4,18 €) in 104 Wochen:

  • Schulgebühr: 13.320 €
  • Literaturkosten: 1.270 €
  • Prüfungsgebühren (Gesundheitsamt): 450 €

Das ergibt eine Gesamtschulgebühr von 15.040 €. Bei einer Zahlungsweise in 24 Monatsraten beträgt die monatliche Zahlung 626,66 €.[9]

Von der Arbeitsagentur geförderten Maßnahme werden auch mit öffentlichen Geldern finanziert.

Quellenverzeichnis