Rubikon News

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Geschäftsführer, Gesellschafter und Herausgeber, Chefredakteur, Chef-Administrator, Chef-Lektor[1] und Autor Jens Wernicke
Verständnis und Inschutznahme von Xavier Naidoo durch Rubikon-Autor Marcus Klöckner im Mai 2017: "Und deshalb müssen sich diejenigen, die sich mit Meinungen in der Öffentlichkeit zu Wort melden, die den Meinungen der Wächter über den öffentlichen Diskurs entgegenstehen, auf einen brutalen Spießrutenlauf einstellen, an dessen Ende die Exkommunikation aus der öffentlichen Gemeinschaft stehen kann.
Nur wenige Intellektuelle, Künstler etc. sind bereit, diesen Kampf aufzunehmen – Naidoo ist einer von ihnen..."
(Zitat)
Aufruf zur aufgeschlossenen Lektüre von "Mein Kampf" von Adolf Hitler durch Rubikon-Autor Peter Frey im Februar 2018. Entgegen des von Frey unterstellten Status war und ist das Buch nicht verboten.
Autor Wolfgang Wodarg bei Rubikon am 14. März 2020
Wolfgang Wodarg Rubikon News 2020 04 03.jpg
Bodo Schiffmann im Interview mit Flavio von Witzleben von Rubikon
Rubikon-Autor Nicolas Riedl im Interview mit dem russischen Staatssender RT Deutsch (April 2020[2])
von russischen Hackern gefälschte Webseite, die von Rubikon nicht als Fake erkannt wurd

Rubikon News ist ein im April 2017 online geschalteter Internetblog, der laut Selbstdarstellung ein "Magazin für die kritische Masse" sein will: "Wir berichten über das, was in den Massenmedien nicht zu finden ist". Der Sitz von Rubikon News soll Frankfurt am Main sein. Zurzeit (Ende 2017) existiert kein Wikipediaeintrag.

Herausgegeben wird Rubikon von der im Handelsregister eingetragenen "Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH" in Mainz[3], als deren Geschäftsführer Jens Wernicke fungiert, der zugleich auch Redaktionsmitglied und Autor ist. Wernicke war zuvor Mitarbeiter von Daniele Ganser[4] sowie des Blogs NachDenkSeiten, schrieb in der Vergangenheit für NEOPresse und wurde beispielsweise auch vom Ken FM Blog interviewt. Über Wernicke sagte die ehemalige Rubikon-Autorin Gaby Weber: "Bei Jens Wernicke, der von den Nachdenkseiten kommt, laufen die Fäden zusammen."[5]

Mitglieder der Redaktion von Rubikon News sind aktuell (Dezember 2017) Jens Wernicke, Roland Rottenfußer und Florian Ernst Kirner (Prinz Chaos II). Rottenfußer ist stellvertretender Chefredakteur von Rubikon News.

Als Mitglieder des Redaktionsbeirats (mit einem Durchschnittsalter von 66 Jahren)[6] werden im Oktober 2017 folgende Personen genannt: Daniele Ganser, Rainer Mausfeld, Daniela Dahn, Gerald Hüther, Konstantin Wecker, Sven Böttcher, Maren Müller, Klaus-Jürgen Bruder, Karin Leukefeld, Matthias Burchardt, Hannes Hofbauer, Werner Ruf, Mathias Bröckers, Walter van Rossum, Jörg Becker, Arnulf Rating, Rainer Roth, Werner Rügemer, Conrad Schuhler, Winfried Wolf, Hans See und Jochen Scholz. 2018 kam Hans-Joachim Maaz hinzu. Der aktuelle Beirat ist hier einsehbar: Beirat Rubikon News. Einige Beirats-Mitglieder fielen in der Vergangenheit durch eine dezidierte Unterstützung der aktuellen Putin-Regierung in Russland auf. Der Chefredakteur des deutschsprachigen Ablegers RT Deutsch des russischen Staatssenders RT, Ivan Rodionov, war im Dezember 2017 und August 2019 Autor eines Artikels bei Rubikon News.[7]

Auf Rubikon werden Artikel veröffentlicht, die die Existenz von AIDS leugnen.[8] (Autoren: Claus Köhnlein, Torsten Engelbrecht, siehe: HIV/AIDS-Leugnung und Verschwörungstheorien zu AIDS). In anderen Artikeln wird von Peter Frey aus Dresden (Betreiber des Blogs peds-ansichten) die aufgeschlossene Lektüre von „Mein Kampf“ von Adolf Hitler empfohlen.[9]. Es werden auch von Autoren wie Ullrich Mies Verschwörungstheorien um den 11. September 2001 verbreitet.[10]

Mehrere der Rubikon-Autoren waren Interview­gäste von Ken Jebsen KenFM[11] und stehen dem Blog NachDenkSeiten oder der Partei Die Linke nahe.

Das frühere angebliche Redaktionsmitglied Gaby Weber teilte in einer E-Mail an Psiram (2.10.2017) mit, die Idee für den Namen "Rubikon" stamme von ihr. Sie sei (trotz Nennung) nie Mitglied der Redaktion gewesen und habe Rubikon nach drei Wochen den Rücken gekehrt, da es dort zwar auch gute Artikel gebe, insgesamt aber schlechter Journalismus praktiziert werde. Nachdem sie inhaltliche Kritik an mehreren Artikeln geübt hätte, unter anderem an einem (so Weber wörtlich) "Jubelartikel über den Sänger Naidoo", sei sie von Jens Wernicke aus der Redaktion "gelöscht" worden. Ihre Kritik fasste sie in einem Artikel zusammen: [1] Ihr Name findet sich aktuell nicht mehr auf der Liste der Redakteure, sie wird aber als Autorin genannt.

Nach Angaben des Blogs Propagandaschau sei Rubikon News ursprünglich von Maren Müller (Propagandaschau) "maßgeblich angeschoben" worden[12] (Müller ist Autorin bei Rubikon). Kurze Zeit später wurde der Text bei Propagandaschau abgeändert. Stattdessen heißt es nun: "Rubikon.news wurde neben anderen von Maren Müller angeschoben".[13]

Nach eigenen Angaben erfolgt die Finanzierung durch Spenden und Förderabonnements.

Rubikon News unterhält eine Webseite bei Facebook. Dort können auch Beiträge kommentiert werden, was bei den Rubikon-Artikeln nicht möglich ist. Einige Kommentatoren beschwerten sich jedoch darüber, dass ihre kritischen Kommentare gelöscht wurden. Seit 2019 existiert der Rubikon Verlag (Rubikon-Betriebsgesellschaft). Dieser hat jedoch nichts mit dem gleichnamigen Rubikon Verlag von Harald Kautz-Vella zu tun.

Rubikon News ist auch der Name eines australischen Unternehmens, welches aber in keiner Weise mit dem deutschsprachigen Blog Rubikon News in Verbindung steht.

Autoren

Die häufigsten Autoren sind auf einer Webseite von Rubikon News zu finden [2]. Die Journalistin Christiane Enkeler vom Deutschlandfunk sprach von einem "unglaublich bunten Haufen" renommierter Autoren und solcher, "die man gar nicht kennt".[14] Darunter sind unter anderem Daniele Ganser, Mathias Bröckers, Hans-Jürgen Bandelt, Markus Fiedler, Hermann Ploppa, Dirk Pohlmann, Dirk C. Fleck, Andreas Hauß (Artikel "Terror Logik"), Andreas von Westphalen, Stefan Korinth, Christiane Borowy, Ulrich Heyden, Regine Igel, Urs P. Gasche, Daniele Florian Ernst Kirner (alias Prinz Chaos II.), Franz Adlkofer, Gaby Weber, Jens Wernicke, Jochen Mitschka (auch Telepolis), Karin Leukefeld, Maren Müller (Propagandaschau), Katrin McClean, Peter Frey, Craig Murray, Marius Deniz Bielefeld, Rainer Mausfeld, Ullrich F. J. Mies, Stephan Bartunek (Gründer und Betreiber der Gruppe42), Torsten Engelbrecht (ein medizinischer Laie, der die Existenz krankheitserregender Viren und des Ebolavirus bestreitet und in Frage stellt, dass das HI-Virus Auslöser der Immunschwächeerkrankung AIDS ist), Michael Meyen, Gunther Sosna, Nicolas Riedl, Robert Scheermann (alias Rob Kenius), Paul Craig Roberts, Christian Heller (geb. 1971, Ansicht: Deutschland habe keine gültige Verfassung), Aaron Richter, Ivan Rodionov (siehe russischer Staatssender RT Deutsch), Thomas Röper (geb. 1971, Nuoviso), Jörg Wichmann, Doris Schultz (Anliegen: Klimaleugner), Paul Schreyer, Ulrich Teusch (Buch: Lückenpresse), Jens Bernert (Blauer Bote Magazin), Ansgar Schneider, Raina Zimmering (auch Nuoviso), Werner Rügemer, Adam Kamiński, Birgit Assel, Wolfgang Wodarg und Flavio von Witzleben. Autor ist auch Peter Nowak, der auch für die "Widerstand"-Zeitung der "Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand" von Anselm Lenz schreibt. Ein ehemaliger Autor ist auch Wolf Wetzel, der nach seiner Tätigkeit einen kritischen Artikel über seine Erfahrungen bei Rubikon und mit Jens Wernicke verfasste. (Kurzzitat daraus: Das einzige „Team“, das existiert, besteht aus Jens Wernicke – als Gesellschafter und Herausgeber, als Geschäftsführer und Chefredakteur, als Chef-Administrator und zuletzt als Chef-Lektor.)[15]

Die Rubikon-Autoren Rolf Verleger und Nirit Sommerfeld sind Mitinitiatoren des „Bündnis zur Beendigung der israelischen Besatzung“.

Englischsprachige Artikel des US-amerikanischen Verschwörungstheoretikers Paul Craig Roberts werden nach Rubikon-Angaben von einem "ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam" übersetzt und einem ebenfalls "ehrenamtlichen Rubikon-Lektoratsteam" lektoriert. Das Lektoratsteam hat die Befugnis zu inhaltlichen Eingriffen und darf sensible Begriffe entfernen, wie sich am Beispiel von Roberts zeigt. Der Hinweis von Roberts auf den jüdischen Glauben des zitierten "Jewish public relations expert Edward Louis James Bernays" ließ beim Team offenbar Befürchtungen aufkommen, antisemitisch zu erscheinen:

"Redaktionelle Anmerkung: [...] Da dies mit der Sache nichts zu tun hat, haben wir auf den expliziten Hinweis verzichtet, dass Bernays jüdischen Glaubens war; wir schreiben auch nicht "die christliche Kanzlerin Merkel", "der schwerbehinderte Wolfgang Schäuble", "der schwarze Xavier Naidoo" oder "der atheistische Jens Wernicke". Menschen sind aus vielerlei Gründen, so, wie sie sind. Wer ihr So-Sein explizit in den Kontext einzelner Attribute stellt, nimmt eine Gedankenabkürzung, die so pauschal ist, dass sie diskriminiert.

Am 27. Juli 2017 veröffentlichte Rubikon News ein Interview mit dem Verschwörungstheoretiker Elias Davidsson: "Der Tiefe Staat in Aktion - Zur Kontinuität des Staatsterrors nach 9/11. Ein Interview mit Elias Davidsson".[16] Interviewer war Rubikon-Autor Ullrich Mies. Davidsson konnte ohne kritische Gegenfragen behaupten, dass alle oder fast alle Terroranschläge, die die westliche Welt spätestens seit 2001 erlebte, mit hoher oder höchster Wahrscheinlichkeit das Ergebnis staatsterroristischer Planungen und somit Aktivitäten eines postulierten Tiefen Staates seien. Die Al-Qaida Anschläge vom 11. September 2001 und der folgende „War on Terror“ seien demnach nichts anderes als Staatsterrorismus. Bei den seitherigen Anschlägen handele es sich um Fake Terror. Einen Tag nach Veröffentlichung in Rubikon News, am 28. Juli 2017, erschien der ansonsten identische Artikel beim russischen Staatsender Sputnik unter dem leicht gekürzten Titel Der „Tiefe Staat“ in Aktion - Zur Kontinuität des Staatsterrors nach 9/11.[17] Als Interviewer und Autor wurde dort aber Karl Petterson genannt, der mehrfach für Sputnik Artikel verfasste, welche auffällig mit den Überzeugungen von Ullrich Mies übereinstimmen. Hinweise auf Rubikon News oder Ullrich Mies fehlen im Sputnik-Artikel.

Am 20. Dezember 2017 veröffentlichte Rubikon News eine Stellungnahme des Antisemiten Davidsson gegen den britischen Jazz-Musiker und Holocaustleugner Gilad Atzmon:

"Leider sind wir gewöhnt, dass der Vorwurf des Antisemitismus genutzt wird, um die Friedensbewegung zu spalten und zu diskreditieren. Aber natürlich gibt es auch im Jahre 2017 noch ganz realen Antisemitismus. Die Friedensbewegung täte gut daran, hier eine klare Linie zu ziehen — so etwa im Falle Gilad Atzmon."[18]

Thema HIV - AIDS

Ausgerechnet zum Welt-AIDS Tag (1. Dezember 2017) bot Rubikon News zwei der wenigen ausgesprochenen so genannten AIDS-Leugnern eine Bühne zur Verbreitung wissenschaftlich widerlegter Ansichten zur Entstehung von AIDS. Der Medizinlaie Torsten Engelbrecht und Claus Köhnlein versuchten im Artikel "Das trügerische AIDS-Erbe von Rock Hudson" die Leser davon zu überzeugen, dass eine HI-Virus-Infektion nicht zwingende Voraussetzung für AIDS sei. Zwar erhielten ein Arzt, der den aktuellen wissenschaftlichen Studienstand erläuterte (Klaus-Dieter Kolenda)[19] und ein HIV-Positiver (Matthias Gerschwitz) Raum zu einer Widerlegung, dennoch entsteht durch das gleichwertige Gegenüberstellen von erwiesenen Fakten einerseits und pseudowissenschaftlicher Argumentation andererseits ein groteskes Ungleichgewicht zu Lasten einer faktenbasierten Darstellung mit der Gefahr, die Gesundheitheit HIV-positiver Menschen zu gefährden. Die Leugnung oder Verneinung des erwiesenen Zusammenhangs von HIV-Infektion und AIDS wird nur von einer verschwindend kleinen Minderheit (siehe Kategorie HIV/AIDS-Leugner/Kritiker bei Psiram) vertreten und spielt in Fachkreisen seit Jahrzehnten keine Rolle mehr.

Thema Coronavirus CoV-2 Pandemie 2020

Mehrere Artikel von Rubikon gehen auf die COVID-19 Pandemie durch das Coronavirus SARS-2 CoV-2 ein. Im April 2020 beherrschte dieses Thema fast völlig die Artikel von Rubikon. Insbesondere wurde versucht Massnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Pandemie in Frage zu stellen. Artikel von Rubikon wurden wiederum häufig von so genannten "Coronaleugnern", Kritikern und Gegnern staatlicher Massnahmen zitiert. Dazu gehört beispielsweise die "Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand in Berlin", die zu nicht angemeldeten Demonstrationen als "Hygienedemo" aufrief. Zu diesen Versammlungen erschienen zahlreiche Vertreter der so genannten politischen "Querfront", Rechtsextremisten wie Nikolai Nerling, NPD- und AfD-Politiker und Vertreter des so genannten "alternativen Mainstreams", wie das vom Verfassungsschutz beobachtete Compact Magazin. (siehe Artikel Anselm Lenz),

  • In einem Artikel wird suggeriert, dass das Virus CoV-2 durch die Schweinehaltung entstanden sei. Beweise werden nicht genannt.
  • Felix Feistel stellt am 31. 3. 2020 (Die Angst der anderen) die falsche Behauptung auf, der in Deutschland eingesetzte WHO-Test (Drosten/Charite) zeige 80% falsch positive Testergebisse für das CoV-2 Virus (dessen Existenz andere Autoren von Rubikon problemlos bezweifeln):
..Der Test jedoch hat, ersten chinesischen Studien zufolge, eine falsch-positiv Rate von über 80 Prozent (6). Das bedeutet, dass mehr als 80 Prozent der positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Patienten gar nicht an diesem Virus erkrankt sind. So gibt es dann auch Kritiker, die sagen, nur deswegen werde eine Pandemie angenommen, weil zum ersten Mal überhaupt gezielt nach diesem Virus gesucht wird. Das ist zuvor nie in diesem Umfang geschehen, obwohl Coronaviren schon immer beständige Begleiter jeder Grippewelle gewesen sind...Der einzige Unterschied ist, dass nun explizit auf das Virus SARS-CoV-2, oder einfach irgendein Coronavirus, derer es viele verschiedene Arten gibt, getestet wird. Dies geschieht sogar mit einem nicht validierten Test des Virologen Drosten, der darüber hinaus noch viele falsche, positive Ergebnisse anzeigt..
Für die falsche Behauptung gibt Feistel eine chinesische Studie an (Guihua Zhuang et al von der Xi'an Jiaotong University) in chinesischer Sprache, die in der chinesischen Zeitschrift Zhonghua Liu Xing Bing Xue Za Zhi (der Chinese Medical Association) am 5. März veröffentlicht wurde.[20]. (Siehe den Eintrag 32133832 bei Pubmed/Medline.) Die von Kla TV genannte Studie wurde jedoch nach wenigen Tagen bereits bei der Datenbank Pubmed/Medline als "withdrawn" gekennzeichnet, das heisst: die Autoren zogen ihre Arbeit zurück (retraction).[21] (siehe Abbildung in der Galerie) Der Text ist auch von der Webseite der Zeitschrift gelöscht worden. Sie ist somit nicht zitierbar. Der CoV-Test, von dem in der chinesischen Studie die Rede ist, ist nicht der WHO-Test der an der Charite entwickelt wurde. Zuvor war in China unter grossem Zeitdruck an einem chinesischen Test gearbeitet worden und sieben chinesische Hersteller produzierten in kurzer Zeit eigene Tests-Kits: BGI Group, Liferiver, Shanghai GeneoDx, DAAN Gene, Sansure Biotech, Shanghai BioGerm, Shanghai Huirui Biotechnology. Einer der Test wurde in nur 20 Tagen entwickelt und zugelassen (Liveriver). Die chinesischen Tests waren anfangs tatsächlich ungenau, sodass die amerikanische FDA-Behörde diese Tests für die USA untersagte. Zudem macht der Artikel andere Angaben als ihm Feistel zuordnet.
  • Autor Anselm Lenz organisierte zu Zeiten der Coronavirus Pandemie 2020 öffentliche Aktionen sowohl gegen Einschränkungen der Grundrechte in Deutschland als auch behördliche Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus CoV-2, dessen Existenz bezweifelt wird. Als Ursache der Pandemie vermutet er „Panikattacken überalterter Eliten“, einen Versuch, einen angenommenen „Kapitalismuscrash“ zu überlagern, oder eine „Aktion zum Klimaschutz“. Dass er dafür keine Belege nennen könne, liege daran dass es in Deutschland eine "gleichgeschaltete" Presse gebe. Auf den Webseiten von Lenz heisst es:
„Der deutsche Bundestag beschließt sein Ermächtigungsgesetz. Wir sollen ein Jahr lang in einer de-facto-Diktatur leben. Deren System ist derweil am Ende.“ und „Polizeistaatliches Gebaren im Übergang zum Präfaschismus ist völlig indiskutabel.“
Unterstützung erhielt diese Initiative durch die rechtsextreme und impfgegnerische Gruppierung wie Netzwerk Demokratie e.V., von der Neue Rheinische Zeitung und durch KenFM von Ken Jebsen („Corona ist nicht das Problem“).
  • Autorin Birgit Assel befürwortet in einem Rubikon-Artikel mit Aufrufcharakter "Die Pandemie als Massenpsychose" zur Zeit der Coronavirus-Pandemie in Deutschland „Umarmungen“ und „nährenden Körperkontakt“: ..Was wir stattdessen tun sollten: uns umarmend begegnen — das ist nährender Körperkontakt. Geben wir uns ganz viel liebevolle Zuwendung, denn damit stärken wir unser Immunsystem. Krankenhäuser sollten gemieden werden — außer als „Reparaturwerkstatt“ für notwendige Operationen oder für eine Intensivbetreuung mit notwendiger Apparatemedizin werden sie nicht gebraucht. Ärzte in Krankenhäusern können Leben retten, das will ich nicht in Abrede stellen — doch bei vielen Viren muss sich unser Immunsystem selber helfen!.

Mai 2020: Fake-Verbreitung

Am 8. Mai 2020 veröffentlichte Rubikon einen Artikel des Autors Adam Kamiński mit dem Titel "Nie mehr Schlachtfeld sein!".[22] In seinem Artikel behauptet der Autor, dass der polnische Brigadegeneral Ryszard Parafianowicz, und Leiter einer Militärakademie, polnische Soldaten zum Widerstand gegen den NATO-Partner USA aufrufe. (der Artikel ist zur Dokumentation auf der Diskussionsseite dieses Artikels zu sehen[23]) Autor Kamiński übernimmt die Erzählung zum angeblichen Aufruf ungeprüft und setzt sie in der Einleitung in einen scheinbar überzeugenden Kontext. Begründet wird der Aufruf in dem Artikel mit einem angeblichen zukünftigen Krieg gegen Russland durch US-amerikanische Truppen in Polen. Der Autor schreibt:

Polen steht nun, nach Jahre langer grausamer Besatzung durch die Deutschen, „freiwillig“ unter dem Einfluss der USA. Dagegen erhebt sich im Land Widerstand. Es folgt der Originaltext des Aufrufs.

Der Autor zitiert in Folge einen gefälschten Text, der von unbekannten Hackern auf die Webseiten einer polnischen Militärakademie hochgeladen wurde. In dem Fake-Text wird Bezug genommen auf ein Militärmanöver mit Namen Defender Europe 2020. Es handelte sich dabei um ein Manöver, das von Februar bis Mai 2020 andauern sollte, und wegen der Coronavirus Pandemie im März 2020 im Umfang verringert und unterbrochen wurde.[24] Im Rahmen des Manövers wurden 85 Abrams Panzer und 45 gepanzerte Fahrzeuge verlegt und 20.000 Soldaten aus den USA nach Europa gebracht. Insgesamt sollten 37.000 NATO-Soldaten aus 18 Ländern an der Übung teilnehmen. Den 83 Kampfpanzern stehen rund 18.000 aktive russische Kampfpanzer in ganz Russland gegenüber, und Russland verfügt über rund 1 Million Soldaten und 2,5 Millionen Reservisten.

Am 22. April, also 16 Tage vor Erscheinen des Artikels bei Rubikon, wurde bekannt dass das Datennetz der polnischen Militärhochschule (www.akademia.mil.pl) von unbekannten russischen Hackern angegriffen wurde und dabei der gefälschte Text hochgeladen wurde. Parallel wurden gefälschte Emails versendet, und zwei Facebook-Meldungen, um die Wirkung der Fälschung durch Multiplikatoren zu erhöhen. Bei der Früh-Multiplikation spielte dziennik-polityczny von Adam Kamiński eine Rolle, denn um 13:58 war Wojciech Brozek (dziennik-polityczny) der Erstverbreiter über Facebook und um 14:38 folgte Adam Kamiński bei Facebook in einer anderen Gruppe.

Damit die Fälschung auch das Ausland erreicht, wurde zwei Stunden nach dem Start der Facebook-Verbreitung gegen 16 Uhr ein englischsprachiger Hinweis auf der Webseite TheDuran.com veröffentlicht, einer englischsprachigen Verschwörungstheoretiker-Webseite aus Zypern (DRN Media PLC).[25] Die bekannte Seite "the Russophile" folgte kurz danach. Die raffiniert eingefädelte Verbreitungstaktik wurde von Vsquare genauer untersucht.[26]

Die erste öffentliche Warnmeldung über den Fake kam am gleichen Tag, den 22. April 2020 um 18:04 über die Webseite der betroffenen Militärakademie, etwa vier Stunden nach dem Beginn der Verbreitung über Facebook.[27] Polnische Medien berichteten über den Fake ab dem 22. April.[28] Die gehackte Webseite wurde sehr schnell entdeckt und sofort gelöscht. Das polnische Verteidigungsministerium reagierte mit einer öffentlichen Bekanntmachung des Fakes.[29] Ein ganz ähnlicher Angriff war bereits drei Jahre vorher beobachtet worden.[30]

Zum Autor Adam Kamiński schreibt Rubikon:

Adam Kamiński, Jahrgang 1974, studierte Rechts- und Verwaltungswissenschaften an der Universität Warschau. Er blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Journalismus zurück. Derzeit ist er Chefredakteur der polnischen Website dziennik-polityczny.com, die eine unabhängige Berichterstattung über Ereignisse in Polen und Europa bietet.

Vsquare befasste sich genauer mit der Webseite dziennik-polityczny (Niezależny Dziennik Polityczny - NDP) von Adam Kamiński.[31] Die Autoren sehen bei dieser polnischen Webseite eine Verbindung zu russischen Geheimdiensten. Der Autor Adam Kamiński soll demnach gar nicht existieren. Ein Interview von oko.press mit Kamiński wurde abgelehnt, ebenso ein Skype-Telefonat. Ein Profilfoto für Adam Kamiński soll aus dem Internet von einem litauischen Orthopäden namens Andrius Žukauskas stammen.[32][33] Das gleiche gilt für Wojciech Brozek, dessen Name bei dziennik-polityczny genannt wird dessen Bild mit dem eines Todd Graber übereinstimmt. Die Texte bei dziennik-polityczny stammten demnach aus fremden Quellen und die Namen der Autoren werden nicht veröffentlicht.

Rubikon fügte dem Text einen kurzen Kommentar an:

Redaktionelle Anmerkung: Dieser Text erschien zuerst auf dieser Website [[34]], lässt sich jetzt aber nicht mehr aufrufen. Er wurde von Ullrich Mies übersetzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert.

Der Autor dieses Artikels bei Psiram fand die polnischen Webseiten, die über den Fake berichten, innerhalb von rund 30 Sekunden. Benutzt wurde dazu die bekannte Suchmaschine Google mit dem Suchstring "Ryszard Parafianowicz" fake. Es ist ein Rätsel warum es dem Autor Kamiński, dem Übersetzer Ullrich Mies und der Redaktion nicht gelang innerhalb von mehr als 14 Tagen die völlig unglaubwürdige Geschichte als Fake zu erkennen.

Rubikon Verlag

Seit 2019 existiert der Rubikon Verlag, der als Rubikon-Betriebsgesellschaft firmiert. Aktuell (November 2019) wird ein einziges Werk verlegt, das Buch "Die Öko-Katastrophe: Den Planeten zu retten, heißt die herrschenden Eliten zu stürzen" (November 2019), welches auch im Michaels Verlag erscheint. Autoren sind Jens Wernicke (Herausgeber und Autor), Dirk Pohlmann, Noam Chomsky, Rainer Mausfeld, Chris Hedges, Charles Eisenstein, Franz Ruppert, Ullrich Mies, Nafeez Ahmed, Karin Leukefeld, Florian Kirner, Sven Böttcher, Steffen Pichler, Jonathan Cook, Susan Bonath, Wolfgang Pomrehn, Stephan Bartunek, Roland Rottenfußer, Peter H. Grassmann, Murtaza Hussain, Klaus Moegling, Caitlin Johnstone, Medea Benjamín, Felix Feistel, Nicolas Riedl, Jens Bernert und Hermann Ploppa. Der Mitautor und Physiker Wolfgang Pomrehn ist bekannter Gegner der so genannten Klimalüge welche von einigen Rubikon-Autoren vertreten wird.

Zu den Autoren gehört auch Anselm Lenz, einem Aktivisten aus Berlin, der Verschwörungstheorien zur COVID-19 Pandemie 2019-2020 vertritt. Mit Hendrik Sodenkamp und Batseba N’Diaye gründete er den Verein Kommunikationsstelle Demokratischer Widerstand, welcher zu regelmässigen Demonstrationen ("Hygienedemo") und Mahnwachen gegen behördliche Massnahmen zur Infektion mit dem SARS-2 CoV-2 Virus aufruft. Der Verein behauptet die Existenz eines "Notstands-Regimes" in Deutschland. Die Organisatoren berufen sich auf Verschwörungsthesen zur Existenz des Coronavirus dessen Existenz "umstritten" sei. Als Ursachen für das Virus nennt Lenz „Panikattacken überalterter Eliten“, einen Versuch, einen angenommenen „Kapitalismuscrash“ zu überlagern, oder eine „Aktion zum Klimaschutz“. Dass er dafür keine Belege nennen könne, liege daran dass es in Deutschland eine "gleichgeschaltete" Presse gebe. Unterstützung erhielt diese Initiative durch die rechtsextreme und impfgegnerische Gruppierung wie Netzwerk Demokratie e.V. und durch KenFM von Ken Jebsen („Corona ist nicht das Problem“). Die Gefahren (insbesondere für ältere Menschen) durch das Virus werden von ihm verharmlost. Seine Ansichten verbreitete er dazu im Blog von Rubikon.

Weblinks

Quellennachweise

Screenshot der Seite Propagandaschau (Bild: Blog Querfronseiten)
  1. https://wolfwetzel.wordpress.com/2018/01/29/es-reicht-der-rubikon-ist-ueberschritten/
  2. Youtube, Video von RT Deutsch "Goodbye Versammlungsfreiheit? Kollektiv protestiert dagegen", 6. April 2020
  3. Initiative zur Demokratisierung der Meinungsbildung gGmbH, Rheinallee 19, D-55118 Mainz, Geschäftsführer: Jens Wernicke
  4. Siper_Jens_Wernicke.jpg
  5. https://neue-debatte.com/2017/04/18/die-wuerfel-sind-gefallen-im-gespraech-mit-gaby-weber-ueber-rubikon-news/
  6. http://medienwoche.ch/2017/04/06/alternativen-von-lechts-und-rinks/
  7. Ivan Rodionov, Die NATO und Russland - Wer bedroht hier wen?, Rubikon News, 23.12.2017
  8. https://www.rubikon.news/artikel/das-trugerische-aids-erbe-von-rock-hudson/
  9. https://www.rubikon.news/artikel/lesungen-aus-einem-verbotenen-buch/
  10. https://www.rubikon.news/artikel/der-tiefe-staat-in-aktion
  11. Zu nennen sind aktuell (April 2017): Daniele Ganser, Mathias Bröckers, Gaby Weber, Rainer Mausfeld, Walter van Rossum, Werner Rügemer, Konstantin Wecker, Karin Leukefeld, Hannes Hofbauer, Jochen Scholz.
  12. Rubikon_maren_mueller.jpg
  13. "Rubikon.news wurde neben anderen von Maren Müller angeschoben, die – wie so viele kritische Bürger – erkannt hat, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Auftrag zur ausgewogenen, unparteilichen, umfassenden und vielfältigen Berichterstattung nicht nur nicht gerecht werden, sondern tagtäglich gezielte politische Propaganda verbreiten. Da die mehr als berechtigte Kritik an den monolithischen Staatssendern bisher zu keinerlei Reformen geführt hat, bietet sich die Chance, es besser zu machen und den Propagandanebel mit scharfsinniger Wahrheit zu lichten."
  14. Christiane Enkeler: Das Magazin "Rubikon" - Journalistischer Grenzgänger Link
  15. https://wolfwetzel.wordpress.com/2018/01/29/es-reicht-der-rubikon-ist-ueberschritten/
  16. https://anonym.to/?www.rubikon.news/artikel/der-tiefe-staat-in-aktion
  17. https://anonym.to/?https://de.sputniknews.com/blogs/20170728316782281-staat-als-grund-fuer-terrorismus/
  18. https://anonym.to/?https://www.rubikon.news/artikel/der-brunnenvergifter-gilad-atzmon
  19. https://www.rubikon.news/artikel/todlicher-ernst
  20. Zhuang GH, Shen MW, Zeng LX, Mi BB, Chen FY, Liu WJ, Pei LL, Qi X, Li C. [WITHDRAWN: Potential false-positive rate among the 'asymptomatic infected individuals' in close contacts of COVID-19 patients]. [Article in Chinese] Zhonghua Liu Xing Bing Xue Za Zhi. 5.3.2020; 41(4):485-488. doi: 10.3760/cma.j.cn112338-20200221-00144
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/32133832
  21. https://www.npr.org/sections/health-shots/2020/03/26/822084429/in-defense-of-coronavirus-testing-strategy-administration-cited-retracted-study?t=1586160134910
  22. https://www.rubikon.news/artikel/nie-mehr-schlachtfeld-sein
  23. https://www.psiram.com/de/index.php/Diskussion:Rubikon_News
  24. https://shape.nato.int/defender-europe/defender/newsroom/exercise-defendereurope-20-announcement-covid19-implications
  25. https://theduran.com/polish-general-encourages-polish-soldiers-to-fight-against-american-occupation/
  26. https://vsquare.org/russia-related-accounts-and-a-cyberattack-in-poland/
  27. https://konkret24.tvn24.pl/polska,108/tezy-zbiezne-z-celami-rosyjskimi-w-polsce-atak-hakerski-i-falszywy-list-na-stronie-uczelni-wojskowej,1013764.html
  28. https://web.archive.org/web/20200422191430/http://lewy.pl/64529-skandaliczny-list-rektora-akademii-sztuki-wojennej-politycy-pis-prowadza-nas-do-katastrofy/?fbclid=IwAR2BSdImj8KJTu9O0BI0aEtrEsLfinLhd7ThcJeh8sodOl_3zURy634yaVw
  29. https://www.gov.pl/web/sluzby-specjalne/atak-dezinformacyjny-na-polske
  30. https://rmx.news/article/article/russian-cyberattacks-against-polish-army-intensify
  31. https://vsquare.org/russia-related-accounts-and-a-cyberattack-in-poland/
  32. https://oko.press/polskie-fejki-rosyjska-dezinformacja/
  33. https://twitter.com/lostson_/status/934499007921049600
  34. https://www.akademia.mil.pl/aktualnosci/detail,nID,4773