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Robert Bell (1846-1926) war ein britischer Arzt, Impfgegner, Anhänger der Rohkost und Sachbuchautor. Bell wurde über eine Frischluft-Therapie der Tuberkulose (fresh-air treatment of tubercolosis) und in Alternativmedizinkreisen über seine Ansichten zur Therapie von Krebserkrankungen bekannt. Seine Ansichten in Gesundheitsfragen (Ablehnung der Chirurgie) brachten ihn in Konflikt mit Aufsichtsbehörden. 1923 wurde ihm die ärztliche Approbation entzogen nachdem er eine schwer erkrankte Krebspatientin ferntherapierte ohne sie je gesehen oder untersucht zu haben. 1912 führte er einen Rechtsstreit gegen die British Medical Association, nachdem er in einem Artikel "“Cancer, Credulity and Quakery” genannt worden war.

Zur Biographie von Robert Bell lassen sich nur wenige Informationen auffinden. Sein Name wird gelegentlich in der Anhängerschaft der Alternativmedizin genannt. Nach Angaben der theosophisch inspirierten Vegetariergruppierung "The Order of the Golden Age" sei er 21 Jahre lang am Glasgow Hospital for Women tätig gewesen. Nach Angaben aus einem seiner Bücher war er "consulting physician" am Glasgow Hospital for Women und als "physician in charge of cancer research" am londoner Battersea General Hospital gewesen. Das Battersea General Hospital war eine 1896 gegründete Privatklinik mit 15 Betten, die von Tierversuchsgegnern betrieben wurde und auch "Antiviv" und "Old Anti" genannt wurde.

Zu Robert Bell kursieren mehrere unbelegte Gerüchte. So sei er ehemaliger Vizepräsident der internationalen Krebsforschung am British Cancer Hospital gewesen, auch beschrieben als "Vizepräsident des „British Cancer Hospital“. Bell ist Autor des Buchs „The Prevention and Treatment of Cancer„, in dem er die Ansicht vertritt dass es einen Zusammenhang zwischen Krebs und dem Verzehr von toten Tieren gebe. Die Pocken seien nicht die Folge einer Infektion mit dem entsprechenden Virus, sondern entstünden durch Schmutz. Impfungen gegen die Pocken seien daher unnötig.

Wie die Gruppe Mimikama zu Robert Bell herausfand, existiert offenbar keine "International Society for Cancer Research", und auch ein "British Cancer Hospital" sei nicht zu ermitteln. Mimikama:

Auch die Suche nach einem „British Cancer Hospital“ führt ins Leere, einzig das von dem britischen Chirurgen William Marsden im Jahre 1851 gegründete „Royal Marsden Cancer Hospital“ bekam in der Literatur diesen Beinamen. Es lässt sich keinerlei Zusammenhang zwischen Dr. Robert Bell und dem „Royal Marsden Cancer Hospital“ finden. Auch findet sich nirgends eine spezifische „International Society for Cancer Research“, der Dr. Bell angehört haben soll.[1]

Hinweis: der 1846 geborene Robert Bell ist nicht mit dem britischen Chirurgen Robert Scott Bell zu verwechseln, der unter anderem behauptet, dass Krebs durch Quecksilber in Impfungen ausgelöst werde.

Ansichten zu Krebs

Bell vertrat die Ansicht, dass Krebs durch eine "Verunreinigung" des Blutes entstünde. Auch wird ein Zitat von Bell aus dem Jahre 1922 zitiert, nach dem Krebs durch Impfungen entstünde:

"The chief, if not the sole, cause of the monstrous increase in cancer has been vaccination." (dt. Der Hauptgrund, wenn nicht die einzige Ursache für die monströse Zunahme von Krebs ist die Impfung.) Bell wird auch in einem Buch mit dem Titel „The Education of Cancer Healing„ zitiert. Demnach glaube Bell dass Krebs mit einer Entgiftungsdiät und einer Darmreinigung heilbar sei.

Werke

  • Robert Bell: The Prevention and Treatment of Cancer

Weblinks

Quellennachweise