Rh-Verfahren: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Rh-Verfahren''' (auch ''Wala-Verfahren'') ist eine [[alternativmedizin]]isch-[[Anthroposophie|anthroposophische]] Methode zur Herstellung von [[pseudomedizin]]ischen Präparaten. Rh-Produkte finden Verwendung in der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]], und werden von [[Weleda]] angeboten. Die nur in der antroposophischen Medizin bekannte Methode wird auch "Wala-Verfahren" genannt, wobei dann die Rezeptur sich etwas unterscheidet.  
 
Das '''Rh-Verfahren''' (auch ''Wala-Verfahren'') ist eine [[alternativmedizin]]isch-[[Anthroposophie|anthroposophische]] Methode zur Herstellung von [[pseudomedizin]]ischen Präparaten. Rh-Produkte finden Verwendung in der [[Anthroposophische Medizin|anthroposophischen Medizin]], und werden von [[Weleda]] angeboten. Die nur in der antroposophischen Medizin bekannte Methode wird auch "Wala-Verfahren" genannt, wobei dann die Rezeptur sich etwas unterscheidet.  
 
==Methode==
 
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Es handelt sich bei Rh-Verfahren um ein so genanntes "rhythmisches Verfahren", bei dem wässrige Pflanzenauszüge verwendet werden. Die Auszüge werden in drei Schritten, den "Rhythmen, verarbeitet:
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Es handelt sich bei Rh-Verfahren um ein so genanntes "rhythmisches Verfahren", bei dem wässrige Pflanzenauszüge verwendet werden. Entnommene Pflanzenbestandteile werden nach der Ernte zerkleinert und der Saft ausgepresst. Der Presssaft wird in Behälter gefüllt und unter rhythmischer Einwirkung von Wärme, Licht und Bewegung durch Einfluss von Bakterien vergoren. Eine Sterilisation findet nicht statt. Die durch die bakterielle Zersetzung (Vergärung) kommt es zur Entstehung von Säuren, die die Gärung beenden. Danach wird der Presssaft filtriert. Zwischenprodukte sind dann wässrige so genannte "Urtinkturen", die ohne Alkohol oder anderen Konservierungsmittel über Jahre haltbar sein sollen. Aus der so entstandenen Urtinktur (des Presssaftes) werden durch [[Homöopathie|homöopathisches]] [[Potenzieren]] mit Wasser die stark verdünntenn Endprodukte hergestellt, die "Rh-Präparate" , zum Beispiel von Weleda.<ref>Peter A. Pedersen, Jan Ziolkowski: "Hintergründe und Praxis des Rh-Verfahrens", Der Merkurstab 2014;67(6):473-480, ID: DMS-20406-DE, DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20406-DE</ref> Zur besseren Haltbarkeit werden Rh-Präparate mit Alkohol stabilisiert, was ihre Verwendung bei Kindern einschränkt.<ref>https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-39-2015/die-anthroposophisch-erweiterte-pharmazie</ref> Endprodukte sind Injektionslösungen (Ampullen), wässrige Dilutionen und Augentropfen. Ferner werden Rh-Urtinkturen zu einer Augensalbe und einem Tablettenpräparat verarbeitet.
  
*Temperaturrhythmus (von 37 °C auf 4 °C)
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Die Auszüge werden in drei Schritten, den "Rhythmen, verarbeitet:
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*Temperaturrhythmus (von 37 °C auf 4 °C). Morgens wird der Presssaft auf 37 °C erwärmt. Abends wird er auf 4 °C abgekühlt. Die Flüssigkeit wird während beider Phasen durchmischt, anfangs 180 Minuten lang, dann schrittweise über 5 Wochen bis auf 10 Minuten abnehmend.
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*Bewegungsrhythmus. Der Pflanzenpresssaft wird einer rhythmischen Bewegung ausgesetzt.
 
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Zwischenprodukte sind dann wässrige so genannte "Urtinkturen", die ohne Alkohol oder anderen Konservierungsmittel über Jahre haltbar sein sollen. Die Urtinkturen sind dann die Ausgangssubstanzen für stark verdünnten Endprodukte, die "Rh-Präparate" von Weleda.<ref>Peter A. Pedersen, Jan Ziolkowski: "Hintergründe und Praxis des Rh-Verfahrens", Der Merkurstab 2014;67(6):473-480, ID: DMS-20406-DE, DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20406-DE</ref> Zur besseren Haltbarkeit werden Rh-Präparate mit Alkohol stabilisiert, was ihre Verwendung bei Kindern einschränkt.<ref>https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-39-2015/die-anthroposophisch-erweiterte-pharmazie</ref>
 
  
 
==Quellennachweise==
 
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[[Kategorie:Anthroposophie]]
 
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2022, 11:21 Uhr

Das Rh-Verfahren (auch Wala-Verfahren) ist eine alternativmedizinisch-anthroposophische Methode zur Herstellung von pseudomedizinischen Präparaten. Rh-Produkte finden Verwendung in der anthroposophischen Medizin, und werden von Weleda angeboten. Die nur in der antroposophischen Medizin bekannte Methode wird auch "Wala-Verfahren" genannt, wobei dann die Rezeptur sich etwas unterscheidet.

Methode

Es handelt sich bei Rh-Verfahren um ein so genanntes "rhythmisches Verfahren", bei dem wässrige Pflanzenauszüge verwendet werden. Entnommene Pflanzenbestandteile werden nach der Ernte zerkleinert und der Saft ausgepresst. Der Presssaft wird in Behälter gefüllt und unter rhythmischer Einwirkung von Wärme, Licht und Bewegung durch Einfluss von Bakterien vergoren. Eine Sterilisation findet nicht statt. Die durch die bakterielle Zersetzung (Vergärung) kommt es zur Entstehung von Säuren, die die Gärung beenden. Danach wird der Presssaft filtriert. Zwischenprodukte sind dann wässrige so genannte "Urtinkturen", die ohne Alkohol oder anderen Konservierungsmittel über Jahre haltbar sein sollen. Aus der so entstandenen Urtinktur (des Presssaftes) werden durch homöopathisches Potenzieren mit Wasser die stark verdünntenn Endprodukte hergestellt, die "Rh-Präparate" , zum Beispiel von Weleda.[1] Zur besseren Haltbarkeit werden Rh-Präparate mit Alkohol stabilisiert, was ihre Verwendung bei Kindern einschränkt.[2] Endprodukte sind Injektionslösungen (Ampullen), wässrige Dilutionen und Augentropfen. Ferner werden Rh-Urtinkturen zu einer Augensalbe und einem Tablettenpräparat verarbeitet.

Die Auszüge werden in drei Schritten, den "Rhythmen, verarbeitet:

  • Temperaturrhythmus (von 37 °C auf 4 °C). Morgens wird der Presssaft auf 37 °C erwärmt. Abends wird er auf 4 °C abgekühlt. Die Flüssigkeit wird während beider Phasen durchmischt, anfangs 180 Minuten lang, dann schrittweise über 5 Wochen bis auf 10 Minuten abnehmend.
  • Bewegungsrhythmus. Der Pflanzenpresssaft wird einer rhythmischen Bewegung ausgesetzt.
  • Tageszeitenrhythmus (morgens - abends)

Quellennachweise

  1. Peter A. Pedersen, Jan Ziolkowski: "Hintergründe und Praxis des Rh-Verfahrens", Der Merkurstab 2014;67(6):473-480, ID: DMS-20406-DE, DOI: https://doi.org/10.14271/DMS-20406-DE
  2. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-39-2015/die-anthroposophisch-erweiterte-pharmazie