Regulationsthermographie

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Rtg1.jpg
Arno Rost

Die Regulationsthermographie (RTG, Regulationsthermographie nach Arno Rost, Computer Regulations Thermographie CRT, Computerized Regulation Thermography) ist eine nicht wissenschaftlich validierte pseudomedizinische Diagnosemethode , die als eine Anwendung der bekannten Thermographie angesehen werden kann und ausschließlich im alternativmedizinischen Bereich der so genannten Regulationsmedizin anzutreffen ist. Bei dieser Methode wird die Temperatur der Körperoberfläche vor und nach einer herbeigeführten Abkühlungsphase gemessen, um Anhaltspunkte zur Fähigkeit des Probanden zu erhalten, die Körpertemperatur (Thermoregulation) konstant zu halten.

Die Methode beruht auf der Unterstellung, dass eine als pathologisch angenommene, von der Norm abweichende Thermoregulation zur Erkennung von Krankheiten geeignet sei.

Die von dem Zahnmediziner und Homöopathen Arno Rost (21. September 1919 - 5. Juli 2005) und seiner Ehefrau, der Ärztin Jutta Rost erfundene Methode sowie andere Verfahren werden von einem Verein namens Deutsche Gesellschaft für Thermographie und Regulationsmedizin e.V. (DGTR e.V.) in Waldbronn propagiert. Eine Eidam Diagnostics Corporation (vormals Eidam Medizin-Technologie GmbH) von Werner Eidam stellt entsprechende Produkte her, wie Digimed, Thermognost, Eidatherm oder das CRT2000 - Gerät. Auch eine Swiss Med Analytics bietet eine kleines Handgerät mit drahtloser Datenverbindung für die Regulationsthermographie an. Wissenschaftliche Fachliteratur zu diesem Verfahren ist sehr rar und auswertbare Studien existieren mit Stand von 2023 nicht.

Methode

CRT2000 (Werner Eidam)
Rtg5.jpg

Bei der Regulationsthermographie wird entweder die Temperatur der Körperoberfläche oder die Wärmestrahlung der Hautoberfläche des menschlichen Körpers vor und nach einer kontrollierten Abkühlung gemessen. Nach DGTR-Angaben sollen zwei Varianten zur Verfügung stehen:

  • Kontakt-Thermographie nach Arno Rost (Contact regulation thermography): Bestimmte Punkte der Hautoberfläche werden mit einem elektronischen Wärmefühler gemessen. Ein angeschlossener Schreiber zeichnet die ermittelten Werte auf. Die Wärmemessung erfolgt bei entkleidetem Körper in zwei Durchgängen, einmal vor und ein zweites Mal nach einer zehnminütigen Abkühlungszeit des Patienten bei Raumtemperatur (19-21°C). Die Methode soll Organstörungen und Erkrankungen aufspüren helfen.
  • Infrarot-Regulationsthermographie (IRI). Bei der Infrarot-Regulationsthermographie wird mittels einer Infrarot-Wärmekamera die Temperaturverteilung der Haut erfasst. Auch hier zweimal: einmal vor und einmal nach einer Abkühlungszeit von 10 Minuten. Diese Methode der Infrarot-Thermographie soll insbesondere zur Vorsorgeuntersuchung und Brustkrebserkennung geeignet sein, da laut Angabe der Befürworter sichtbare Temperaturveränderungen einer Krebserkrankung um viele Jahre vorausgingen und früher erkennbar sein sollen als Veränderungen im Ultraschallbild oder im mammographischen Bild eintreten.

Geräte

Literatur

  • Oepen I (1992): Kritische Bewertung unkonventioneller diagnostischer und therapeutischer Methoden in der Zahnheilkunde, Journal of Orofacial Orthopedics/Fortschritte der Kieferorthopädie 53(4), 239-246. DOI 0.1007/BF02327641
  • Hentschel C, Lindner M, Ernst E (1994): Contact regulation thermography: a useful diagnostic procedure? Acta Med Austriaca 21(5):121-4
  • R Berz - EP Patent 1212977 (2002)

Weblinks

Anderssprachige Psiram-Artikel