Raphael M. Bonelli: Unterschied zwischen den Versionen

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* Bonelli äußerte sich mehrfach aggressiv und despektierlich zum Thema „Psychologie der Religionsfeindlichkeit“.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-der-gottlose-mensch_aid_638093.html Raphael M. Bonelli: "Der gottlose Mensch" FOCUS 20. Juni 2011, Nr. 25]</ref><ref>[http://rpp-institut.org/downloads/Tagespost-110607.pdf Raphael M. Bonelli: "Psychologie des antireligiösen Affektes". Die Tagespost 7. Juni 2011]</ref><ref>[http://kath.net/detail.php?id=31783. Bonelli: "Warum Gläubigen oft Aggression entgegenschlägt". Kath.net 8. Juni 2011]</ref> Insbesondere sein FOCUS-Artikel „Der gottlose Mensch“ vom 20. Juni 2011 wurde heftig diskutiert. Darin unterstellte er Atheisten einen neurotischen Konflikt. Ein Zitat daraus: ''„Zusammengefasst: Dass die totgesagte Religion trotz alledem lebt, dass sie zweitens verdrängte Schuld aufdeckt und drittens ihren Gläubigen Geborgenheit schenkt, führt zu den drei narzisstischen Kränkungen des antireligiösen Menschen, die er mit irrationaler Aggression abzuwehren versucht.“ '' Diese Haltung eines Psychiaters und Psychotherapeuten wurde mit Empörung aufgenommen<ref>[http://www.geistigenahrung.org/ftopic69825.html Blog Geistige Nahrung]</ref><ref>[http://tammox.blogspot.com/2011/06/der-christ-des-tages-teil-li.html Blog: Der Christ des Tages Nr. 51]</ref> Seine beschwichtigende Einleitung '' „Natürlich ist Religionskritik an sich nicht grundsätzlich psychologisch auffällig. Sehr vieles davon ist schlüssig und auch für Gläubige hilfreich. Aber...“ '' änderte an der Kritik nichts. [http://www.rpp-media.org/index.php?m=45 Video eines Vortragen von Bonelli über den „antireligiösen Affekt“ am 18. Juni 2011].
 
* Bonelli äußerte sich mehrfach aggressiv und despektierlich zum Thema „Psychologie der Religionsfeindlichkeit“.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/debatte-der-gottlose-mensch_aid_638093.html Raphael M. Bonelli: "Der gottlose Mensch" FOCUS 20. Juni 2011, Nr. 25]</ref><ref>[http://rpp-institut.org/downloads/Tagespost-110607.pdf Raphael M. Bonelli: "Psychologie des antireligiösen Affektes". Die Tagespost 7. Juni 2011]</ref><ref>[http://kath.net/detail.php?id=31783. Bonelli: "Warum Gläubigen oft Aggression entgegenschlägt". Kath.net 8. Juni 2011]</ref> Insbesondere sein FOCUS-Artikel „Der gottlose Mensch“ vom 20. Juni 2011 wurde heftig diskutiert. Darin unterstellte er Atheisten einen neurotischen Konflikt. Ein Zitat daraus: ''„Zusammengefasst: Dass die totgesagte Religion trotz alledem lebt, dass sie zweitens verdrängte Schuld aufdeckt und drittens ihren Gläubigen Geborgenheit schenkt, führt zu den drei narzisstischen Kränkungen des antireligiösen Menschen, die er mit irrationaler Aggression abzuwehren versucht.“ '' Diese Haltung eines Psychiaters und Psychotherapeuten wurde mit Empörung aufgenommen<ref>[http://www.geistigenahrung.org/ftopic69825.html Blog Geistige Nahrung]</ref><ref>[http://tammox.blogspot.com/2011/06/der-christ-des-tages-teil-li.html Blog: Der Christ des Tages Nr. 51]</ref> Seine beschwichtigende Einleitung '' „Natürlich ist Religionskritik an sich nicht grundsätzlich psychologisch auffällig. Sehr vieles davon ist schlüssig und auch für Gläubige hilfreich. Aber...“ '' änderte an der Kritik nichts. [http://www.rpp-media.org/index.php?m=45 Video eines Vortragen von Bonelli über den „antireligiösen Affekt“ am 18. Juni 2011].
 
* Bonelli bezeichnete sich öffentlich als''„ überzeugten Katholiken“''.<ref><small>Vollständiges Zitat: ''Ich würde mich nicht als katholischer Psychiater bezeichnen. Ich finde den Begriff "katholischer Psychiater" unglücklich, denn ich biete ja nicht so etwas wie "katholische Therapie" an. Die gibt es nämlich gar nicht. Die katholische Lehre beinhaltet eben keine eigene Psychotherapieschule. Ich bin ein überzeugter Katholik, der Psychiater ist. Aber ich zwinge meine Weltsicht meinen Patienten nicht auf. Natürlich ist meine Psychotherapie kein Widerspruch zum Glaubensleben meiner Patienten. Aber das gilt für katholische ebenso wie für freikirchliche und auch muslimische Klienten. Ich wertschätze den persönlichen Glauben und respektiere die persönliche Freiheit derer, die zu mir als Arzt kommen. Zu oft habe ich erfahren müssen, wie brutal manche unprofessionellen Therapeuten sich in das Glaubensleben ihrer Klienten einmischen. Das halte ich für unethisch.“ '' </small> [http://www.kathpedia.com/index.php?title=Raphael_Bonelli#Verst.C3.A4ndnis_von_Psychotherapie]</ref> Bonelli beteuerte einerseits ''„Aber ich zwinge meine Weltsicht meinen Patienten nicht auf“'', empfahl aber andererseits am 16. Oktober 2010 in seinem Vortrag [http://rpp2010.org/Vortraege/Psychologie-der-Beichte/ "''Psychologie der Beichte''"] auf der Fachtagung [http://rpp2010.org/ Psychotherapie & Beichte] im katholischen Stift Heiligenkreuz die Beichte ([http://www.rpp-media.org/index.php?m=18 Video]). Ebenso wird er am 15. Oktober 2011 in einem Vortrag [http://www.zölibat.at/Vortraege/Psychologie-des-Zoelibats/ "''Psychologie des Zöliats''"] auf der Fachtagung [http://zölibat.at/ Zölibat & Beziehung] im katholischen Stift Heiligenkreuz das Zölibat befürworten.
 
* Bonelli bezeichnete sich öffentlich als''„ überzeugten Katholiken“''.<ref><small>Vollständiges Zitat: ''Ich würde mich nicht als katholischer Psychiater bezeichnen. Ich finde den Begriff "katholischer Psychiater" unglücklich, denn ich biete ja nicht so etwas wie "katholische Therapie" an. Die gibt es nämlich gar nicht. Die katholische Lehre beinhaltet eben keine eigene Psychotherapieschule. Ich bin ein überzeugter Katholik, der Psychiater ist. Aber ich zwinge meine Weltsicht meinen Patienten nicht auf. Natürlich ist meine Psychotherapie kein Widerspruch zum Glaubensleben meiner Patienten. Aber das gilt für katholische ebenso wie für freikirchliche und auch muslimische Klienten. Ich wertschätze den persönlichen Glauben und respektiere die persönliche Freiheit derer, die zu mir als Arzt kommen. Zu oft habe ich erfahren müssen, wie brutal manche unprofessionellen Therapeuten sich in das Glaubensleben ihrer Klienten einmischen. Das halte ich für unethisch.“ '' </small> [http://www.kathpedia.com/index.php?title=Raphael_Bonelli#Verst.C3.A4ndnis_von_Psychotherapie]</ref> Bonelli beteuerte einerseits ''„Aber ich zwinge meine Weltsicht meinen Patienten nicht auf“'', empfahl aber andererseits am 16. Oktober 2010 in seinem Vortrag [http://rpp2010.org/Vortraege/Psychologie-der-Beichte/ "''Psychologie der Beichte''"] auf der Fachtagung [http://rpp2010.org/ Psychotherapie & Beichte] im katholischen Stift Heiligenkreuz die Beichte ([http://www.rpp-media.org/index.php?m=18 Video]). Ebenso wird er am 15. Oktober 2011 in einem Vortrag [http://www.zölibat.at/Vortraege/Psychologie-des-Zoelibats/ "''Psychologie des Zöliats''"] auf der Fachtagung [http://zölibat.at/ Zölibat & Beziehung] im katholischen Stift Heiligenkreuz das Zölibat befürworten.
* Bonelli organisierte am 18. Juni 2011 eine pro-islamische Veranstaltung über Islamophobie. <ref>[http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wzwissen/forschung/23600_Wenn-Islamophobie-krankhaft-wird.html Stefan Beig: "Wenn Islamophobie krankhaft wird" Wiener Zeitung 26. April 2011]</ref><ref>[http://www.rpp2011.org Homepage Das Unbehagen mit der Religion]</ref><ref>[http://religion.orf.at/projekt03/news/1106/ne110620_islamophobie_fr.htm Tagung über „Islamophobie und verwandte Phänomene“ in Wien. ORF 20. Juni 2011]</ref> Die Tagung wurde heftig kritisiert<ref>[http://www.suite101.de/content/unbehagen-mit-der-religion--und-mit-der-islamophobie-a115778 Dr. Robert Harsieber: Unbehagen mit der Religion – und mit der Islamophobie]</ref>, insbesondere Bonelli als einziger Referent als „hochgefährlich“ eingestuft. Das Fazit der Kritiker: ''„Hier wird der Versuch unternommen, das Recht auf Religionskritik zu unterbinden und die Kritik an religiösen Lehren als eine psychische Krankheit darzustellen, die der multireligiösen Gesellschaft schadet.“'' Frau Dr.Stückler kritisierte Bonelli in einem offenen Brief wegen seiner Tagung und ersucht ihn darin, ''„die Abhaltung des angekündigten Islamophobie-Seminar noch einmal zu überdenken“''.
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* Bonelli organisierte am 18. Juni 2011 eine pro-islamische Veranstaltung über Islamophobie. <ref>[http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wzwissen/forschung/23600_Wenn-Islamophobie-krankhaft-wird.html Stefan Beig: "Wenn Islamophobie krankhaft wird" Wiener Zeitung 26. April 2011]</ref><ref>[http://www.rpp2011.org Homepage Das Unbehagen mit der Religion]</ref><ref>[http://religion.orf.at/projekt03/news/1106/ne110620_islamophobie_fr.htm Tagung über „Islamophobie und verwandte Phänomene“ in Wien. ORF 20. Juni 2011]</ref> Die Tagung wurde heftig kritisiert, insbesondere Bonelli als einziger Referent als „hochgefährlich“ eingestuft. Das Fazit der Kritiker: ''„Hier wird der Versuch unternommen, das Recht auf Religionskritik zu unterbinden und die Kritik an religiösen Lehren als eine psychische Krankheit darzustellen, die der multireligiösen Gesellschaft schadet.“'' Frau Dr.Stückler kritisierte Bonelli in einem offenen Brief wegen seiner Tagung und ersucht ihn darin, ''„die Abhaltung des angekündigten Islamophobie-Seminar noch einmal zu überdenken“''.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 25. Februar 2013, 18:26 Uhr

Raphael Bonelli.jpg

Raphael Maria Bonelli (geb. 10. September 1968 in Schärding, Österreich) ist ein österreichischer habilitierter Psychiater und Neurologe sowie ärztlicher Psychotherapeut.

Bonelli ist ein bekanntes Laienmitglied von Opus Dei und wurde überregional vor allem durch einen von ihm initiierten Kongress "Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie" (RPP 2007) in Graz bekannt.

Kurzbiographie

Bonelli wuchs in Wien auf, studierte dort Humanmedizin und promovierte 1994 an der Universität Wien über "Die bipolare affektive Störung". In Graz promovierte er 2004 zudem zum Doktor der medizinischen Wissenschaften. Er wurde 2002 Facharzt für Neurologie, 2005 Facharzt für Psychiatrie und absolvierte 1996 bis 2005 eine Psychotherapieausbildung in Systemischer Therapie. 2005 habilitierte er im Fach Psychiatrie. An der Psychiatrischen Klinik der Grazer Medizinischen Universität war er Leiter der Forschungsgruppe "Biologische Psychiatrie“.[1] 2009 wechselte er an die medizinische Privatuniversität Paracelsus in Salzburg, an der er die Huntington-Ambulanz aufbaute.[2] Im Jahr 2011 wurde er als Leiter der Forschungsgruppe "Neuropsychiatrie" an die Sigmund Freud Universität Wien berufen.[3]

Sein Forschungsschwerpunkt sind die demenziellen Erkrankungen; er befasst sich mit dem Thema Chorea Huntington, einer neurodegenerativen Erbkrankheit, worüber er auch seine Habilitationsschrift „Neuropsychiatrische Therapie der Chorea Huntington“ verfasste. Er entwickelte mit seiner Arbeitsgruppe acht neue Therapieoptionen für diese Erkrankung.

In Wien betreibt Bonelli eine private Praxis. Bonelli ist zudem Leiter des "Instituts für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie"[4], Vizepräsident der "Austrian Association of Biological Psychiatry"[5] und Vizepräsident der Österreichischen Huntington Hilfe[6]

Kritik

  • Bonelli äußerte sich mehrfach aggressiv und despektierlich zum Thema „Psychologie der Religionsfeindlichkeit“.[7][8][9] Insbesondere sein FOCUS-Artikel „Der gottlose Mensch“ vom 20. Juni 2011 wurde heftig diskutiert. Darin unterstellte er Atheisten einen neurotischen Konflikt. Ein Zitat daraus: „Zusammengefasst: Dass die totgesagte Religion trotz alledem lebt, dass sie zweitens verdrängte Schuld aufdeckt und drittens ihren Gläubigen Geborgenheit schenkt, führt zu den drei narzisstischen Kränkungen des antireligiösen Menschen, die er mit irrationaler Aggression abzuwehren versucht.“ Diese Haltung eines Psychiaters und Psychotherapeuten wurde mit Empörung aufgenommen[10][11] Seine beschwichtigende Einleitung „Natürlich ist Religionskritik an sich nicht grundsätzlich psychologisch auffällig. Sehr vieles davon ist schlüssig und auch für Gläubige hilfreich. Aber...“ änderte an der Kritik nichts. Video eines Vortragen von Bonelli über den „antireligiösen Affekt“ am 18. Juni 2011.
  • Bonelli bezeichnete sich öffentlich als„ überzeugten Katholiken“.[12] Bonelli beteuerte einerseits „Aber ich zwinge meine Weltsicht meinen Patienten nicht auf“, empfahl aber andererseits am 16. Oktober 2010 in seinem Vortrag "Psychologie der Beichte" auf der Fachtagung Psychotherapie & Beichte im katholischen Stift Heiligenkreuz die Beichte (Video). Ebenso wird er am 15. Oktober 2011 in einem Vortrag "Psychologie des Zöliats" auf der Fachtagung Zölibat & Beziehung im katholischen Stift Heiligenkreuz das Zölibat befürworten.
  • Bonelli organisierte am 18. Juni 2011 eine pro-islamische Veranstaltung über Islamophobie. [13][14][15] Die Tagung wurde heftig kritisiert, insbesondere Bonelli als einziger Referent als „hochgefährlich“ eingestuft. Das Fazit der Kritiker: „Hier wird der Versuch unternommen, das Recht auf Religionskritik zu unterbinden und die Kritik an religiösen Lehren als eine psychische Krankheit darzustellen, die der multireligiösen Gesellschaft schadet.“ Frau Dr.Stückler kritisierte Bonelli in einem offenen Brief wegen seiner Tagung und ersucht ihn darin, „die Abhaltung des angekündigten Islamophobie-Seminar noch einmal zu überdenken“.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Lebenslauf Bonelli
  2. "Chorea Huntington" isoliert Menschen Der Standard 19. April 2010
  3. Sigmund Freud Universität - Forschungsgruppe Neuropsychiatrie
  4. Mitarbeiter des Institutes
  5. Lebenslauf Bonelli
  6. Chorea Huntington ist eine Familienkrankheit. Der Standard 21. Juni 2010
  7. Raphael M. Bonelli: "Der gottlose Mensch" FOCUS 20. Juni 2011, Nr. 25
  8. Raphael M. Bonelli: "Psychologie des antireligiösen Affektes". Die Tagespost 7. Juni 2011
  9. Bonelli: "Warum Gläubigen oft Aggression entgegenschlägt". Kath.net 8. Juni 2011
  10. Blog Geistige Nahrung
  11. Blog: Der Christ des Tages Nr. 51
  12. Vollständiges Zitat: Ich würde mich nicht als katholischer Psychiater bezeichnen. Ich finde den Begriff "katholischer Psychiater" unglücklich, denn ich biete ja nicht so etwas wie "katholische Therapie" an. Die gibt es nämlich gar nicht. Die katholische Lehre beinhaltet eben keine eigene Psychotherapieschule. Ich bin ein überzeugter Katholik, der Psychiater ist. Aber ich zwinge meine Weltsicht meinen Patienten nicht auf. Natürlich ist meine Psychotherapie kein Widerspruch zum Glaubensleben meiner Patienten. Aber das gilt für katholische ebenso wie für freikirchliche und auch muslimische Klienten. Ich wertschätze den persönlichen Glauben und respektiere die persönliche Freiheit derer, die zu mir als Arzt kommen. Zu oft habe ich erfahren müssen, wie brutal manche unprofessionellen Therapeuten sich in das Glaubensleben ihrer Klienten einmischen. Das halte ich für unethisch.“ [1]
  13. Stefan Beig: "Wenn Islamophobie krankhaft wird" Wiener Zeitung 26. April 2011
  14. Homepage Das Unbehagen mit der Religion
  15. Tagung über „Islamophobie und verwandte Phänomene“ in Wien. ORF 20. Juni 2011