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[[Datei:AkuRy Covid-19.jpg|Werbung für einen INF - Chip von [[AkuRy]], der als simpler Aufkleber vor der COVID-19 Krankheit schützen soll. Leichtgläubige Käufer können nicht auf Anhieb erkennen, dass es sich um ein einfaches Scharlatanerie handelt. Insofern besteht die Gefahr sich auf derartige Produkte zu verlassen und sinnvolle Schutzmassnahmen zu unterlassen.|320px|thumb]]
 
[[Datei:AkuRy Covid-19.jpg|Werbung für einen INF - Chip von [[AkuRy]], der als simpler Aufkleber vor der COVID-19 Krankheit schützen soll. Leichtgläubige Käufer können nicht auf Anhieb erkennen, dass es sich um ein einfaches Scharlatanerie handelt. Insofern besteht die Gefahr sich auf derartige Produkte zu verlassen und sinnvolle Schutzmassnahmen zu unterlassen.|320px|thumb]]
 
[[image:Coronavirus Heilpraktiker 2020.jpg|gesetzlich verbotenes Angebot einer [[Heilpraktiker]]in zu einem pseudomedizinischen "Reseten" des Coronavirus zum Zeitpunkt der CoV-2 - Pandemie. Heilpraktikern ist die Behandlung von Infektionskrankheiten verboten|320px|thumb]]
 
[[image:Coronavirus Heilpraktiker 2020.jpg|gesetzlich verbotenes Angebot einer [[Heilpraktiker]]in zu einem pseudomedizinischen "Reseten" des Coronavirus zum Zeitpunkt der CoV-2 - Pandemie. Heilpraktikern ist die Behandlung von Infektionskrankheiten verboten|320px|thumb]]
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[[Datei:SSRF Chanting bei COVID-19.jpg|Chanting (Singen) bei der neuhinduistischen Sekte [[Spiritual Science Research Foundation]] (Führer: Jayant Bhalaji Athavale)|thumb|320px]]
 
[[image:COVID-19-detector 2020.jpg|iranischer [[Covid-19 detector]] bei Revolutionsgarden im April 2020 als Beispiel für Scharlatanerie zur Erkennung von Infizierten|320px|thumb]]
 
[[image:COVID-19-detector 2020.jpg|iranischer [[Covid-19 detector]] bei Revolutionsgarden im April 2020 als Beispiel für Scharlatanerie zur Erkennung von Infizierten|320px|thumb]]
 
[[image:Carmen Geiss Coronavirus Instagram 2020.jpg|Verbreitung von unbestätigten und unüberprüfbaren Gerüchten zu hilfreichen Zwiebeln durch Instagram-Influencerin Carmen Geiss (2020)|320px|thumb]]
 
[[image:Carmen Geiss Coronavirus Instagram 2020.jpg|Verbreitung von unbestätigten und unüberprüfbaren Gerüchten zu hilfreichen Zwiebeln durch Instagram-Influencerin Carmen Geiss (2020)|320px|thumb]]
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*[[Quercetin]]
 
*[[Quercetin]]
 
*[[Ingwer]]: zur Zeit der Coronavirus-CoV-2-Pandemie 2020 ist in einigen osteuropäischen Ländern (Beispiel Tschechien) Ingwer kaum noch im Handel erhältlich. Grund sind Gerüchte über mögliche heilende oder präventive Effekte gegen Coronaviren. Es liegen jedoch keine belastbaren wissenschaftliche Studien vor, die die Einnahme von Igwer gegen Coronaviren rechtfertigen würden. (siehe dazu: [[Shogaol]])
 
*[[Ingwer]]: zur Zeit der Coronavirus-CoV-2-Pandemie 2020 ist in einigen osteuropäischen Ländern (Beispiel Tschechien) Ingwer kaum noch im Handel erhältlich. Grund sind Gerüchte über mögliche heilende oder präventive Effekte gegen Coronaviren. Es liegen jedoch keine belastbaren wissenschaftliche Studien vor, die die Einnahme von Igwer gegen Coronaviren rechtfertigen würden. (siehe dazu: [[Shogaol]])
*[[Cannabis-Öl]], Cannabidiol (Haschöl, CBD) wird häufig gegen das CoV-2 ins Gespräch gebracht, so beispielsweise von [[Mehmed Oz]]. Dafür liegt jedoch keine Zulassung vor und es gibt keine Nachweise für eine etwaige Wirksamkeit.  
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*[[Cannabis-Öl]], Cannabidiol (Haschöl, CBD) wird häufig gegen das CoV-2 ins Gespräch gebracht, so beispielsweise von [[Mehmet Oz]]. Dafür liegt jedoch keine Zulassung vor und es gibt keine Nachweise für eine etwaige Wirksamkeit.  
 
* Einnahme grosser Mengen an Vitaminen, speziell Ascorbinsäure (Vitamin C): in diesem Zusammenhang taucht der Name des deutschen Urologen [[Michael Spitzbart]] auf, der in Salzburg tätig ist. Der Name "Dr. Spitzbart" wird vom [[FID-Verlag]] genutzt, der Abo-Fallen betreibt. Unter dem Namen "Dr. med. Michael Spitzbart" wird die unbelegte Behauptung verbreitet dass in China 50 Tonnen Vitamin C (Ascorbonsäure) als Therapie eingesetzt worden seien und dies der Grund für den Rückgang der Infektionen in China wäre. Passend zu den Meldungen von Spitzbart finden sich Amazon-Links zu Vitamin-C-Präparaten. Über die Referrer wird am Verkauf mitverdient.<ref>https://www.mimikama.at/allgemein/vitamin-c-coronavirus/</ref><br>Auch [[Matthias Rath]] bezeichnet eigene Vitaminprodukte als wirksam gegen das neuartige Coronavirus. Das nicht zugelassene Mittel Thrive (Vitamin C und Kräuter) von Marc Ching wurde von Kalifornien aus als angebliches Mittel gegen COVID-19 und gleichzeitig gegen Krebs beworben. Ching wurde inzwischen untersagt weiterhin Werbung als Anti-COVID-19-Mittel zu machen.<ref>https://deref-gmx.net/mail/client/6dLLUGGOjds/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.ftc.gov%2Fnews-events%2Fpress-releases%2F2020%2F07%2Fftc-order-stops-marketer-thrive-supplement-making-baseless-claims</ref> (siehe dazu auch: [[Vitamin-C-Infusion]])<br>[https://www.mimikama.at/aktuelles/covid-19-mit-vitamintabletten-behandeln/ Informationen der Webseite Mimikama zu Covid-19 und Vitaminen].
 
* Einnahme grosser Mengen an Vitaminen, speziell Ascorbinsäure (Vitamin C): in diesem Zusammenhang taucht der Name des deutschen Urologen [[Michael Spitzbart]] auf, der in Salzburg tätig ist. Der Name "Dr. Spitzbart" wird vom [[FID-Verlag]] genutzt, der Abo-Fallen betreibt. Unter dem Namen "Dr. med. Michael Spitzbart" wird die unbelegte Behauptung verbreitet dass in China 50 Tonnen Vitamin C (Ascorbonsäure) als Therapie eingesetzt worden seien und dies der Grund für den Rückgang der Infektionen in China wäre. Passend zu den Meldungen von Spitzbart finden sich Amazon-Links zu Vitamin-C-Präparaten. Über die Referrer wird am Verkauf mitverdient.<ref>https://www.mimikama.at/allgemein/vitamin-c-coronavirus/</ref><br>Auch [[Matthias Rath]] bezeichnet eigene Vitaminprodukte als wirksam gegen das neuartige Coronavirus. Das nicht zugelassene Mittel Thrive (Vitamin C und Kräuter) von Marc Ching wurde von Kalifornien aus als angebliches Mittel gegen COVID-19 und gleichzeitig gegen Krebs beworben. Ching wurde inzwischen untersagt weiterhin Werbung als Anti-COVID-19-Mittel zu machen.<ref>https://deref-gmx.net/mail/client/6dLLUGGOjds/dereferrer/?redirectUrl=https%3A%2F%2Fwww.ftc.gov%2Fnews-events%2Fpress-releases%2F2020%2F07%2Fftc-order-stops-marketer-thrive-supplement-making-baseless-claims</ref> (siehe dazu auch: [[Vitamin-C-Infusion]])<br>[https://www.mimikama.at/aktuelles/covid-19-mit-vitamintabletten-behandeln/ Informationen der Webseite Mimikama zu Covid-19 und Vitaminen].
 
*alle 15 Minuten Wasser trinken. Eine über facebook und WhatsApp verbreitete Falschnachricht lautet "Trinken Sie alle 15 Minuten ein paar Schlucke Wasser", um somit das Virus quasi herunter zu schlucken und im Magen angeblich unschädlich zu machen. Es gibt keinen Nachweis für eine etwaige Wirksamkeit dieser Methode. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte mit dass das regelmässige Wassertrinken generell der Gesundheit diene, schütze aber nicht speziell gegen eine Infektion mit dem Covid-19-Erreger. Auch die Verbreiter selbst geben keine seriöse Begründung an. Sie verweisen nur vage auf "japanische Ärzte" die diese Empfehlung gegeben hätten.<ref>https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/coronavirus-schuetzt-staendiges-wassertrinken-vor-einer-infektion-kettenbrief-im-check-a-305a7f9c-2dd9-4bfb-a8d1-e5e4485250e3</ref>
 
*alle 15 Minuten Wasser trinken. Eine über facebook und WhatsApp verbreitete Falschnachricht lautet "Trinken Sie alle 15 Minuten ein paar Schlucke Wasser", um somit das Virus quasi herunter zu schlucken und im Magen angeblich unschädlich zu machen. Es gibt keinen Nachweis für eine etwaige Wirksamkeit dieser Methode. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte mit dass das regelmässige Wassertrinken generell der Gesundheit diene, schütze aber nicht speziell gegen eine Infektion mit dem Covid-19-Erreger. Auch die Verbreiter selbst geben keine seriöse Begründung an. Sie verweisen nur vage auf "japanische Ärzte" die diese Empfehlung gegeben hätten.<ref>https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/coronavirus-schuetzt-staendiges-wassertrinken-vor-einer-infektion-kettenbrief-im-check-a-305a7f9c-2dd9-4bfb-a8d1-e5e4485250e3</ref>
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Artemi-Tea ist ein Tee auf Basis von Extrakten der Pflanze Artemisia annua (Einjähriger Beifuß, siehe [[Artemisinin]]) der deutschen Firma ArtemiFlow GmbH aus Potsdam.<ref>ArtemiFlow GmbH, Am Mühlenberg 11, D-14476 Potsdam</ref> Artemisia annua wirkt als Anti-Wurmmittel und ist gegen nicht resistente Malariaerreger wirksam. Am potsdamer Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung MPIKG wurde in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin (FU)<ref>https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2020/fup_20_107-beifuss-corona/index.html</ref> über den Einsatz des Tees gegen das CoV-2 Coronavirus geforscht.<ref>https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-angebliches-wundermittel-artemisia-mit-kraeutertee-gegen-covid-19-a-2317e482-5e7a-4fa2-9e5e-7c484699040a</ref> Studienautor ist Peter H. Seeberger, der gleichzeitig sowohl Leiter des Max-Planck-Instituts ist, als auch an der Firma ArtemiFlow (USA) und der potsdamer ArtemiFlow beteiligt ist. Der Direktor von Artemi-Life, Kerry Gilmore, ist wiederum beim Max-Planck-Institut in einer Arbeitsgruppe beschäftigt.<ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/coronavirus-beifuss-heilmittel-1.4948190</ref> Partner der ArtemiFlow ist die University of Kentucky, wo der Tee gegen das Coronavirus am Menschen getestet werden soll. Nach Angaben von Seeberger sei letztendlich ArtemiFlow eine Gründung seines Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung gewesen. Das MPIKG ist an den Erlösen der Firma beteiligt. Nach Gründung der ArtemiFlow war [[Dirk Pohlmann]] Geschäftsführer und produzierte 2008 das Video “The Sugar Code: Secret Weapon against Cancer and Malaria?”.<ref>https://www.ingenieur.de/technik/wirtschaft/gruendung/reaktor-extrahiert-malaria-medikament-abfall/</ref> Ursprünglich sollten die Produkte gegen Malaria wirken, danach gegen Krebserkrankungen und zuletzt als Wirkstoff gegen das CoV-2.<ref>https://forbetterscience.com/2020/07/02/buy-professor-seebergers-artemi-tea-to-survive-covid-19/</ref>
 
Artemi-Tea ist ein Tee auf Basis von Extrakten der Pflanze Artemisia annua (Einjähriger Beifuß, siehe [[Artemisinin]]) der deutschen Firma ArtemiFlow GmbH aus Potsdam.<ref>ArtemiFlow GmbH, Am Mühlenberg 11, D-14476 Potsdam</ref> Artemisia annua wirkt als Anti-Wurmmittel und ist gegen nicht resistente Malariaerreger wirksam. Am potsdamer Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung MPIKG wurde in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin (FU)<ref>https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2020/fup_20_107-beifuss-corona/index.html</ref> über den Einsatz des Tees gegen das CoV-2 Coronavirus geforscht.<ref>https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-angebliches-wundermittel-artemisia-mit-kraeutertee-gegen-covid-19-a-2317e482-5e7a-4fa2-9e5e-7c484699040a</ref> Studienautor ist Peter H. Seeberger, der gleichzeitig sowohl Leiter des Max-Planck-Instituts ist, als auch an der Firma ArtemiFlow (USA) und der potsdamer ArtemiFlow beteiligt ist. Der Direktor von Artemi-Life, Kerry Gilmore, ist wiederum beim Max-Planck-Institut in einer Arbeitsgruppe beschäftigt.<ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/coronavirus-beifuss-heilmittel-1.4948190</ref> Partner der ArtemiFlow ist die University of Kentucky, wo der Tee gegen das Coronavirus am Menschen getestet werden soll. Nach Angaben von Seeberger sei letztendlich ArtemiFlow eine Gründung seines Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung gewesen. Das MPIKG ist an den Erlösen der Firma beteiligt. Nach Gründung der ArtemiFlow war [[Dirk Pohlmann]] Geschäftsführer und produzierte 2008 das Video “The Sugar Code: Secret Weapon against Cancer and Malaria?”.<ref>https://www.ingenieur.de/technik/wirtschaft/gruendung/reaktor-extrahiert-malaria-medikament-abfall/</ref> Ursprünglich sollten die Produkte gegen Malaria wirken, danach gegen Krebserkrankungen und zuletzt als Wirkstoff gegen das CoV-2.<ref>https://forbetterscience.com/2020/07/02/buy-professor-seebergers-artemi-tea-to-survive-covid-19/</ref>
 
==Hydroxychloroquin==
 
==Hydroxychloroquin==
[https://de.wikipedia.org/wiki/Hydroxychloroquin Hydroxychloroquin] ist ein seit langer Zeit bekanntes Malariamittel, das wiederholt als Arzneimittel gegen COVID-19 ins Gespräch gebacht wurde. Hydroxychloroquin hat Deutschland keine Zulassung für die Behandlung von COVID-19.
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[https://de.wikipedia.org/wiki/Hydroxychloroquin Hydroxychloroquin] ist ein seit langer Zeit bekanntes Malariamittel, das wiederholt als Arzneimittel gegen COVID-19 ins Gespräch gebacht wurde. Der damalige US Präsident Trump hatte mehrfach öffentlich zur Einnahme bei Covid19 Erkrankung aufgerufen. Hydroxychloroquin hat in Deutschland keine Zulassung für die Behandlung von COVID-19.
    
Eine am 7. Mai 2020 in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie des Irving Medical Center in Manhattan kommt zu dem Schluss, dass Hydroxychloroquin bei Covid-19 Erkrankungen weder schadet noch nützt. Das Medikament wurde bei 811 Patienten eingesetzt (Kontrollgruppe: 565 Patienten), was es zur mutmaßlich bislang weltweit größten Behandlungsserie macht. Nach Einschätzung des Deutschen Ärzteblatts werden die Erfahrungen „vermutlich dazu führen, dass Hydroxychloroquin nicht mehr zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt wird“. Die Arbeitsgruppe COVRIIN am Robert-Koch-Institut bewertet die Datenlage mit Stand September 2021 dahingehend, dass kein klinischer Vorteil nachgewiesen sei, es in Studien aber einen Trend zu erhöhter Sterblichkeit gegenüber der Standardtherapie gebe. Seitens des RKI wird vom Einsatz des Medikaments außerhalb von klinischen Studien abgeraten. Die Leitlinie der Fachgruppe zur COVID-Therapie der National Institutes of Health rät (Stand September 2021) von der Behandlung von COVID-Patienten mit Hydroxychloroquin und Chloroquin sowohl bei ambulanten wie auch stationären Patienten ab.
 
Eine am 7. Mai 2020 in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie des Irving Medical Center in Manhattan kommt zu dem Schluss, dass Hydroxychloroquin bei Covid-19 Erkrankungen weder schadet noch nützt. Das Medikament wurde bei 811 Patienten eingesetzt (Kontrollgruppe: 565 Patienten), was es zur mutmaßlich bislang weltweit größten Behandlungsserie macht. Nach Einschätzung des Deutschen Ärzteblatts werden die Erfahrungen „vermutlich dazu führen, dass Hydroxychloroquin nicht mehr zur Behandlung von COVID-19 eingesetzt wird“. Die Arbeitsgruppe COVRIIN am Robert-Koch-Institut bewertet die Datenlage mit Stand September 2021 dahingehend, dass kein klinischer Vorteil nachgewiesen sei, es in Studien aber einen Trend zu erhöhter Sterblichkeit gegenüber der Standardtherapie gebe. Seitens des RKI wird vom Einsatz des Medikaments außerhalb von klinischen Studien abgeraten. Die Leitlinie der Fachgruppe zur COVID-Therapie der National Institutes of Health rät (Stand September 2021) von der Behandlung von COVID-Patienten mit Hydroxychloroquin und Chloroquin sowohl bei ambulanten wie auch stationären Patienten ab.
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Eine Französische Studie kommt 2023 zum Ergebnis, dass die Einnahme von Hydroxychloroquin für 17.000 Todesfälle während der Coronapandemie verantwortlich gewesen sein könnte, und das nur in den 6 untersuchten Ländern.
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das zeigt jetzt eine Französische Studie.<ref>https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S075333222301853X</ref><ref>https://www.politico.eu/article/hydroxychloroquine-could-have-caused-17000-deaths-during-covid-study-finds/</ref> Die Einnahme soll demnach zu einer Erhöhung der Mortalität um 11 Prozent geführt haben. Unerwünschte Nebenwirkungen seien Herzrhythmusstörungen gewesen. Gleichzeitig hätte die Einnahme des Mittels eine sinnvolle Therapie verhindert.
    
==Ivermectin (Ivermectina)==
 
==Ivermectin (Ivermectina)==
 
[[Datei:Ivermectin Kaufland 2021.jpg|Ivermectin-Tabletten bei Kaufland. Das Anti-Wurmmittel wird als [[Nahrungsergänzungsmittel]] angeboten. Explizit wird in den Zeiten der Coronaviruspandemie auf eine Wirkung gegen Viren hingewiesen (Bild: Herbst 2021)|360px|thumb]]
 
[[Datei:Ivermectin Kaufland 2021.jpg|Ivermectin-Tabletten bei Kaufland. Das Anti-Wurmmittel wird als [[Nahrungsergänzungsmittel]] angeboten. Explizit wird in den Zeiten der Coronaviruspandemie auf eine Wirkung gegen Viren hingewiesen (Bild: Herbst 2021)|360px|thumb]]
Im Internet finden sich viele, zumeist fragwürdige Empfehlungen für das Antiparasitenmittel Ivermectin (Ivermectina), für das kein unwidersprochener Beleg einer Wirksamkeit im Falle von COVID-19 vorliegt. Ivermectin enthält als Wirkstoffe ein Gemisch aus zwei chemisch ähnlichen Neurotoxinen, also Nervengiften. Für Ivermectin setzen sich im deutschsprachigen Raum insbesondere [[Sucharit Bhakdi]], der Blogger [[Jens Bernert]] (Blog Blauer Bote), die Videoproduktionsfirma [[OVALmedia]] (Sendereihe "Das wilde Schaf") und die Kleinpartei [[Basisdemokratische Partei Deutschland]] ein. Ivermectin hat sich in klinischen Studien letztendlich als unwirksam bei COVID-19 herausgestellt.<ref>https://www.tagesspiegel.de/wissen/diskussion-um-moegliches-covid-19-medikament-ist-ivermectin-ein-wundermittel-oder-scharlatanerie/27211960.html</ref><ref>https://correctiv.org/faktencheck/2021/09/10/keine-belege-dass-das-medikament-ivermectin-gegen-covid-19-wirkt</ref><ref>https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2115869?query=featured_home</ref><ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Ivermectin#Research</ref><ref>https://en.wikipedia.org/wiki/COVID-19_misinformation#Ivermectin</ref> Das Deutsche Ärzteblatt schreibt im August 2021: ''Kein Beleg für Nutzen von Parasitenmedikament Ivermectin bei COVID-19''.<ref>https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/126345/Kein-Beleg-fuer-Nutzen-von-Parasitenmedikament-Ivermectin-bei-COVID-19</ref>
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Im Internet finden sich viele, zumeist fragwürdige Empfehlungen für das Antiparasitenmittel Ivermectin (Ivermectina), für das kein unwidersprochener Beleg einer Wirksamkeit im Falle von COVID-19 vorliegt. Ivermectin enthält als Wirkstoffe ein Gemisch aus zwei chemisch ähnlichen Neurotoxinen, also Nervengiften. Für Ivermectin setzen sich im deutschsprachigen Raum insbesondere [[Sucharit Bhakdi]], der Blogger [[Jens Bernert]] (Blog Blauer Bote), die Videoproduktionsfirma [[OVALmedia]] (Sendereihe "Das wilde Schaf"), [[Gesundheitsnetzwerk Aletheia]] und die Kleinpartei [[Basisdemokratische Partei Deutschland]] ein. Ivermectin hat sich in klinischen Studien letztendlich als unwirksam bei COVID-19 herausgestellt.<ref>https://www.tagesspiegel.de/wissen/diskussion-um-moegliches-covid-19-medikament-ist-ivermectin-ein-wundermittel-oder-scharlatanerie/27211960.html</ref><ref>https://correctiv.org/faktencheck/2021/09/10/keine-belege-dass-das-medikament-ivermectin-gegen-covid-19-wirkt</ref><ref>https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2115869?query=featured_home</ref><ref>https://en.wikipedia.org/wiki/Ivermectin#Research</ref><ref>https://en.wikipedia.org/wiki/COVID-19_misinformation#Ivermectin</ref> Das Deutsche Ärzteblatt schreibt im August 2021: ''Kein Beleg für Nutzen von Parasitenmedikament Ivermectin bei COVID-19''.<ref>https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/126345/Kein-Beleg-fuer-Nutzen-von-Parasitenmedikament-Ivermectin-bei-COVID-19</ref>
 
Das Problem ist die Tatsache, dass gegen das SARS-CoV‑2 Virus eine Ivermectin-Dosis notwendig wäre, die schwerwiegende Nebenwirkungen im Menschen hervorruft.<ref>https://medwatch.de/2022/02/04/ivermectin-kein-covid-19-heilmittel/</ref> Der Hersteller Merck warnte am 4. Februar 2021 selbst vor einer Anwendung seines Mittels Ivermectin bei COVID-19.<ref>https://www.merck.com/news/merck-statement-on-ivermectin-use-during-the-covid-19-pandemic/</ref> MSD Österreich (Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H, 1100 Wien) veröffentlichte eine Pressemitteilung, auf der es heisst:
 
Das Problem ist die Tatsache, dass gegen das SARS-CoV‑2 Virus eine Ivermectin-Dosis notwendig wäre, die schwerwiegende Nebenwirkungen im Menschen hervorruft.<ref>https://medwatch.de/2022/02/04/ivermectin-kein-covid-19-heilmittel/</ref> Der Hersteller Merck warnte am 4. Februar 2021 selbst vor einer Anwendung seines Mittels Ivermectin bei COVID-19.<ref>https://www.merck.com/news/merck-statement-on-ivermectin-use-during-the-covid-19-pandemic/</ref> MSD Österreich (Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H, 1100 Wien) veröffentlichte eine Pressemitteilung, auf der es heisst:
 
:''MSD Österreich zu Ivermectin<br>MSD möchte betreffend der vermehrten Meldungen zur Einnahme von Ivermectin (Stromectol®) außerhalb der zugelassenen Anwendungen folgendes festhalten: Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die klinische Effektivität gegen SARS-CoV-2. Zahlreiche anerkannte Institutionen (wie z.B. BASG, RKI, WHO) weisen auf den niedrigen Evidenzgrad sowie methodische Limitationen der bisherigen Untersuchungen hin und sprechen sich klar gegen die Anwendung von Ivermectin bei SARS-CoV-2 aus. Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hält fest: „Die Verwendung von Ivermectin kann (mit Ausnahme kontrollierter klinischer Studien) keinesfalls zu einer Vorbeugung oder Behandlung von COVID-19 empfohlen werden.“<br>„Zusammenfassend kann daher nur dringend von der Verwendung von Ivermectin für diesen Zweck abgeraten werden, da zusätzlich zur fehlenden Zulassung und Wirkung, die Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen zu bedenken ist. Lieferengpässe durch den missbräuchlichen Einsatz von Ivermectin behindern darüber hinaus die korrekte Behandlung parasitärer Erkrankungen.“ hält Assoc.-Prof. Dr. Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien zusammenfassend fest.<br>MSD möchte abschließend festhalten, dass die C19-Impfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate unterstützt.''<ref>https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211117_OTS0244/msd-oesterreich-zu-ivermectin</ref>
 
:''MSD Österreich zu Ivermectin<br>MSD möchte betreffend der vermehrten Meldungen zur Einnahme von Ivermectin (Stromectol®) außerhalb der zugelassenen Anwendungen folgendes festhalten: Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die klinische Effektivität gegen SARS-CoV-2. Zahlreiche anerkannte Institutionen (wie z.B. BASG, RKI, WHO) weisen auf den niedrigen Evidenzgrad sowie methodische Limitationen der bisherigen Untersuchungen hin und sprechen sich klar gegen die Anwendung von Ivermectin bei SARS-CoV-2 aus. Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hält fest: „Die Verwendung von Ivermectin kann (mit Ausnahme kontrollierter klinischer Studien) keinesfalls zu einer Vorbeugung oder Behandlung von COVID-19 empfohlen werden.“<br>„Zusammenfassend kann daher nur dringend von der Verwendung von Ivermectin für diesen Zweck abgeraten werden, da zusätzlich zur fehlenden Zulassung und Wirkung, die Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen zu bedenken ist. Lieferengpässe durch den missbräuchlichen Einsatz von Ivermectin behindern darüber hinaus die korrekte Behandlung parasitärer Erkrankungen.“ hält Assoc.-Prof. Dr. Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien zusammenfassend fest.<br>MSD möchte abschließend festhalten, dass die C19-Impfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate unterstützt.''<ref>https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20211117_OTS0244/msd-oesterreich-zu-ivermectin</ref>
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image:RT Deutsch Haendewaschen Coronavirus 2020.jpg|fragwürdige Auskunft zum Händewaschen und CoV-2-Virus beim russischen Staatssender [[RT]] (Quelle: Interview mit Bob Arnot bei RT America)
 
image:RT Deutsch Haendewaschen Coronavirus 2020.jpg|fragwürdige Auskunft zum Händewaschen und CoV-2-Virus beim russischen Staatssender [[RT]] (Quelle: Interview mit Bob Arnot bei RT America)
 
image:Grigori Grabovoi Coronavirus Pseudomedizin 2020.jpg|[[pseudomedizin]]isches Wundergerät gegen das Coronavirus vom russischen Betrüger [[Grigori Grabovoi]] (2020)
 
image:Grigori Grabovoi Coronavirus Pseudomedizin 2020.jpg|[[pseudomedizin]]isches Wundergerät gegen das Coronavirus vom russischen Betrüger [[Grigori Grabovoi]] (2020)
image:CBD-Oil Dr Oz Coronavirus 2020.jpg|CBD-Öl ([[Cannabis-Öl]]) als vermeintliches Wundermittel von [[Mehmed Oz]] gegen das SARS-2 CoV-2 Coronavirus im Jahr 2020. Der Hersteller wurde von der Aufsichtsbehörde FDA aufgefordert die Werbung einzustellen
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image:CBD-Oil Dr Oz Coronavirus 2020.jpg|CBD-Öl ([[Cannabis-Öl]]) als vermeintliches Wundermittel von [[Mehmet Oz]] gegen das SARS-2 CoV-2 Coronavirus im Jahr 2020. Der Hersteller wurde von der Aufsichtsbehörde FDA aufgefordert die Werbung einzustellen
 
image:Christian J Becker Prince Charles Homoepathie Covid-19 2020.jpg|Verbreitung der Falschnachricht durch den Pharmalobbyisten [[Christian J. Becker]], der an COVID-19 erkrankte Prinz Charles sei erfolgreich mit [[Homöopathie]] behandelt worden. Die Meldung wurde von seinem Arzt und von einem Sprecher von Charles dementiert (2020)
 
image:Christian J Becker Prince Charles Homoepathie Covid-19 2020.jpg|Verbreitung der Falschnachricht durch den Pharmalobbyisten [[Christian J. Becker]], der an COVID-19 erkrankte Prinz Charles sei erfolgreich mit [[Homöopathie]] behandelt worden. Die Meldung wurde von seinem Arzt und von einem Sprecher von Charles dementiert (2020)
 
image:PrevengHo-Vir Homoepathie Coronavirus Kuba 2020.jpg|homöopathisches Mittel PrevengHo-Vir zur vermeintlichen Prävention in Kuba
 
image:PrevengHo-Vir Homoepathie Coronavirus Kuba 2020.jpg|homöopathisches Mittel PrevengHo-Vir zur vermeintlichen Prävention in Kuba
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image:Kolloidales Silber Coronavirus 2020.jpg|Massnahmen von Behörden gegen Anbieter von [[Kolloidales Silber|kolloidalem Silber]] 2020
 
image:Kolloidales Silber Coronavirus 2020.jpg|Massnahmen von Behörden gegen Anbieter von [[Kolloidales Silber|kolloidalem Silber]] 2020
 
Datei:Manacovid.jpg|pflanzliches Wundermittel Manacovid (2020/2021) aus dem Kongo
 
Datei:Manacovid.jpg|pflanzliches Wundermittel Manacovid (2020/2021) aus dem Kongo
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Datei:Hydroxychloroquine COVID-19.jpg|vermeidbare Todesfälle durch Behandlung mit Hydroxychloroquin (HCQ, 2023<ref>https://www.politico.eu/article/hydroxychloroquine-could-have-caused-17000-deaths-during-covid-study-finds/</ref>)
 
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