Prahlad Jani
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Prahlad Jani (Jay Ambe Prahaladbhai Maganlal Jani, Chunriwala Mataji, Chundivala Mataji, von seinen Anhängern "Mataji" oder "Gottheit" genannt, geb. 13. August 1929, gest. 26. Mai 2020) war ein indischer Fakir aus der Region Gujarat. Als Sadhu war er ein Anhänger des Hinduismus (Göttin Amba), der als Hungerkünstler behauptete, seit seinem achten Lebensjahr, und somit seit ungefähr 84 Jahren, ohne herkömmliche Nahrung gelebt zu haben, eine behauptete Fähigkeit, die auch als Inedia bezeichnet wird. Jani selbst führte seine angebliche Fähigkeit, ohne Nahrung auszukommen, auf eine Gabe der Göttin Amba Mata sowie einen geheimnisvollen "Amrit"-Nektar zurück, der ihn durch ein Loch in seinem Gaumen versorge. Jani behauptete gleichfalls, nie krank gewesen zu sein, nie zu schwitzen und eine zukünftige Lebenserwartung von 1.000 bis 10.000 Jahren zu haben.

Im Juni 2006 brachte der Sender "Discovery Channel" eine Dokumentation zum Fall und fachte hierdurch das Interesse weiter an. Auf Jani machte insbesondere auch der indische Arzt Sudhir Vadilal Shah mit zwei Untersuchungen in den Jahren 2003 und 2010 aufmerksam. Die Ergebnisse der Untersuchungen interpretiert Shah als eine Bestätigung seiner Hypothese, dass Janis Ernährungsweise "wissenschaftlich nicht erklärbar" und eine Bestätigung seiner privaten Außenseiter-Hypothese sei, dass der Mensch prinzipiell zur Autotrophie (eigentlich Photoautotrophie) befähigt sei und wie eine Pflanze über Sonnenlicht Energie gewinnen könne. Eine hypothetische Photoautotrophie des Menschen würde aber nicht erklären, woher überlebenswichtige Vitamine, Mineralstoffe, Kohlenstoff oder essentielle Fette herkommen sollen. Zu beiden Untersuchungen liegen keine wissenschaftlichen Veröffentlichungen vor, sondern nur lückenhafte Angaben auf privaten Webseiten. Angaben in zahlreichen Zeitungsartikeln weltweit basieren lediglich auf Mitteilungen in Pressekonferenzen und Presseveröffentlichungen sowie Erklärungen der beteiligten Untersucher. Eine schwerpunktmäßig unkritische bis naiv-befürwortende Würdigung der vermeintlichen Nahrungslosigkeit findet sich in dem österreichischen Film Am Anfang war das Licht (2010) des ORF-Filmemachers Peter Arthur Straubinger.

Die Indian Rationalist Association (IRA) bezeichnete Jani als einen "Dorf-Scharlatan". Der indischen IRA war es zuvor mehrfach gelungen, derartige "Wunderfälle" als Betrug zu entlarven.[1] Zweifel an der behaupteten Nahrungslosigkeit und dem angeblichen Verzicht auf Getränke werden durch die Tatsache gefördert, dass sich in seiner Wohnung ein Kühlschrank befand.

Biographische Daten

Zu Jani/Mataji sind nur wenige biografische Daten bekannt, die zudem nicht sicher belegt sind. Jani/Mataji wurde am 13. August 1929 in der Ortschaft Charada (bzw. Charod) im Mehsana-Distrikt geboren und soll nach der Legende mit sieben Jahren seine Heimat verlassen haben, um auf Wanderschaft zu gehen. Im Alter von elf Jahren (nach anderen Angaben acht Jahren) habe er "übernatürliche Erlebnisse" gehabt, die sein Leben verändert haben sollen. So soll er den Wunsch nach Essen und Trinken verloren haben und habe seitdem auch nicht mehr uriniert oder Stuhlgang gehabt. Krankheiten habe er nicht gehabt, sei jedoch im Jahr 1942 45 Tage in einem Jaslok-Hospital gewesen (offenbar nicht freiwillig). Des Weiteren habe er 45 Jahre lang auch nicht gesprochen (Maunbrat). Täglich erfahre er einen "Samadhi-Zustand", der ihn mit Licht erfülle. Energie erhalte er durch eine Öffnung seines Gaumens, durch die ein ihn ernährender "Nektar" fließe. Dieser Nektar wird in diesem Zusammenhang auch als "Amrit" bezeichnet. Laut Hindu-Texten soll dieses geheimnisvolle "Getränk der Götter" ewiges Leben verleihen. Eine MRT-Aufnahme von Jani/Mataji zeigt jedoch einen intakten harten und weichen Gaumen (siehe MRT-Bild nächster Abschnitt).

Der Yoga praktizierende Jani soll in einer Höhle leben (laut Bildzeitung sogar in einer "Djungel-Höhle"[2]). Videoaufnahmen zeigen ihn in einer häuslichen Umgebung, zumeist umringt von Anhängern. Die US-amerikanische Journalistin Clarissa Ward und fand ihn bei einem Besuch in einer kleinen Wohnung mit laufendem Kühlschrank vor. Als sie ihn darauf ansprechen wollte, griffen sofort Jani-Helfer ein und untersagten ein Öffnen des Kühlschranks. Angeblich sei er nur zur Kühlung von Wasser aufgestellt worden, mit dem Jani seinen Mund spüle.[3] Des Weiteren liegen noch einige Videoaufnahmen von seinen Aufenthalten in einer Privatklinik vor, in der er auf seine Ernährungsweise hin untersucht wurde.

Laut Aussage von Vertretern der "Gujarat Mumbai Rationalist Association" soll es Augenzeugen geben, die ihn in der Vergangenheit beim Trinken ertappt haben.[4]

Jani starb am 26. Mai 2020 an Altersschwäche.[5]

Untersuchungen im Fall Prahlad Jani

Die vermeintliche Fähigkeit dieses indischen Yogi, ohne chemisch gebundene Energieträger auf Dauer überleben zu können, wurde zweimal, in den Jahren 2003 und 2010, von einem indischen Team überprüft. Skeptisch dem Phänomen gegenüber eingestellte Forscher durften explizit nicht an den Experimenten teilnehmen.[6]

Untersuchung 2003

 
Sterling Hospital, Ahmedabad
 
Aufenthalt in der "Sterling Klinik" 2003
 
Ausgewählte Parameter der Fastenperiode von 2003 (Quelle: nach Shah [1])
 
Einzige ermittelbare Angaben zum Körpergewicht (auf privater Homepage Sudhir Shah)
 
MRT von Mataji/Jani zeigt keine pathologischen Auffälligkeiten. Kein Hinweis auf ein "Loch" im Gaumen
 
Prahlad Jani während des Fastenexperiments
 
Bild der Überwachungskamera zeigt Jani beim Waschen in einer kleinen Wanne

In einem "Sterling Hospital"[7] in der westindischen Stadt Ahmedabad im Staate Gujarat unterzog sich Jani im Jahre 2003 einem neuntägigen Durst- und Fastenversuch. Geplant war, den Probanden sieben Tage lang zu beobachten, um eventuell den Beobachtungszeitraum weiter auszudehnen, ohne jedoch dabei die Gesundheit zu gefährden. Das Krankenhaus, in dem die Untersuchung stattfand, lehnte eine etwaige Kostenübernahme für Gesundheitsschäden ab, der Bundesstaat Gujarat sprang mit einer Bürgschaft ein. Der Versuch begann am 13. November 2003 um zehn Uhr morgens und endete am 22. November 2003 ebenfalls um zehn Uhr morgens. Den ersten Tag verbrachte er auf der Intensivstation und die folgenden acht Tage in einem Raum mit Glastür und versiegelter Toilette. Für zwei Untersuchungen (regelmäßige Sonographie der Harnblase und eine MRT-Untersuchung) verließ der Proband regelmäßig den Raum.

Der Fastenversuch – dessen Einzelheiten und Ergebnisse aus unbekannten Gründen teilweise geheim gehalten werden – wurde von dem Neurologen Sudhir V. Shah[8] in Zusammenarbeit mit Professor Selvamurthy des indischen "Defence Institute of Physiology and Allied Sciences" in Neu Delhi (DIPAS) sowie einer Ärztevereinigung in Ahmedabad durchgeführt. Sudhir Shah war mehrfach federführender Untersucher von Personen, die behaupten, ohne Nahrung (oder auch ohne Nahrung und Trinkwasser) auf Dauer überleben zu können, so des Inders Hira Ratan Manek. Auch ist einer Powerpoint-Präsentation von Shah zu entnehmen, dass die gleiche Untersuchergruppe, der Shah vorstand, die Australierin Jasmuheen untersucht habe. Die Esoterikerin Jasmuheen hatte einige Zeit lang auch behauptet, auf Dauer ohne Nahrung zu leben. Allerdings war sie mehrfach von Zeugen beim Essen beobachtet worden und eine Demonstration ihrer vermeintlichen Fähigkeiten musste wegen einer dramatischen Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes nach wenigen Tagen abgebrochen werden. In allen bisher von Shah bekannt gewordenen Untersuchungsergebnissen hält Shah langanhaltende Fastenperioden für möglich, "bestätigt" indirekt die Behauptungen der Fastenden und verweist auf die indische Religion des Jainismus. Sudhir Vadilal Shah ist Vorsitzender (chairman) der "All India Jain Doctors Federation" (JDF).[9] Der JDF-Verein hat sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Forschung und medizinische Ausbildung auf Basis der Prinzipien des Jainismus zu betreiben("Promote scientific research and medical education based on principles of Jainism").[10]

Die angeblich nahrungslosen Männer, Prahled Jani wie auch Hira Ratan Manek, gehören bestimmten indischen Religionsgemeinschaften an. Manek gilt als Anhänger des Jainismus, Jani/Mataji als Anhänger des Durga-Hinduismus. Anhänger des Jainismus ist auch der Mönch Sri Sahaj Muni Maharaj, der behauptet, 1995 ein Jahr lang (nach anderen Angaben 201 Tage lang) ohne Nahrung und nur mit Wasser überlebt zu haben. Im Jainismus spielt das Fasten ein große Rolle. Im Jainismus gibt es viele verschiedene Fastenformen. Als "Santhara" wird dabei der völlige Verzicht auf Nahrung und Wasser bezeichnet, der auch im Rahmen von Selbsttötungshandlungen praktiziert wird.

Als Untersuchungsergebnis in Sachen Prahlad Jani ist lediglich bekannt geworden, dass er bis auf Schwerhörigkeit gesund gewesen sei, mit einer Herzfrequenz von 42-46 Schlägen/min, Blutdruck von 114/80 mmHg (andere Angabe: 110/60) und einer Atemfrequenz von 12-16 Atemzüge/min. Eine radiologische Untersuchung zeigte sowohl Stuhl als auch Darmgase im Darm.

Zur wichtigen Frage des Körpergewichts und der Gewichtsveränderung während der Untersuchung gibt es erstaunlicherweise so gut wie keine Angabe. Zu erfahren ist lediglich, dass es zu einer Verringerung des Gewichts gekommen sei. Andererseits wird sein Körpergewichts als "täglich schwankend" bezeichnet, mit Werten von 42 bis 38 Kilo. Bei einer Körpergröße von 150 cm sei sein "body mass index" (BMI) 16,89. Ein Gewichtsverlust während eines Zeitraums kontrollierten Nahrungsentzugs ist mit der Hypothese kompatibel, dass es während des Versuchs zu einer Änderung der Ernährungsgewohnheiten kam. Das gleiche Phänomen wurde auch bei Hira Ratan Manek (19 Kilo Gewichtsverlust) sowie bei Michael Werner (mehr als zwei Kilo Gewichtsverlust) beobachtet, der ebenfalls behauptet, ohne herkömmliche Nahrung leben zu können und der während einer Überwachungsphase Gewicht verlor. Hira Ratan Manek, der behauptet, nie zu essen, wurde jahrelang nachgesagt, heimlich zu essen, wobei er sich dafür insbesondere die Nachtstunden aussuchte, um nicht beobachtet zu werden. Im Juli 2005 gelang es einem Filmteam, ihn bei einem Besuch eines indischen Restaurants in den USA zu filmen.[11]

Einige der Blutparameter sind in einem Bericht der Untersucher nachzulesen: [2][3]. Die berichteten Parameter zeigen ein stetiges Ansteigen der Blutharnstoffwerte sowie der Serumelektrolyte, bei gleichzeitiger Zunahme des Hämatokrits und Abnahme des Blutzuckers. Der Hämatokrit nimmt als Zeichen der zunehmenden Austrocknung (Dehydratation) zu (Hämokonzentration). Die Austrocknung zeigt sich auch in dem Ansteigen der Serumnatriumkonzentration und Serumchloridwerte. Auffällig ist, dass einige Parameter pathologische Werte annahmen. Dies gilt beispielsweise für Harnstoff, der ab dem dritten Tag den Referenzwert von 55 mg/dl deutlich überschritt. Wohl ab dem 6. Tag (mit Sicherheit ab dem 7. Tag) wurde auch der Natriumgehalt (>155) und die Cloridkonzentration (>110) pathologisch. Dies gilt auch für die Harnsäure spätestens ab dem 5. Tag. Die Azetonwerte waren bereits zu Beginn außerhalb des Referenzbereichs und verdreifachten sich während des Experiments. Aceton gehört zu den so genannten Ketonkörpern, deren Konzentration typischerweise bei Hungerzuständen zunimmt. Nach dem Fastenversuch stieg der Blutzucker wieder an und nur drei Tage nach dem Versuch normalisierten sich die Blutwerte wieder, was darauf hindeutet, dass er wieder Nahrung und Flüssigkeit aufgenommen hat. Die Ultraschalluntersuchungen zeigten ein allmähliches Ansteigen der Urinmenge in der Harnblase bis 120 ml. Als ihm dies mitgeteilt wurde, solle er selbst dafür gesorgt haben, die Urinmenge auf unbekannte Art zu "resorbieren". Denkbar wäre, dass er seinen eigenen Urin trank oder unbemerkt anderweitig entsorgte. Zwar wurde der Proband videoüberwacht, wie jedoch Ausschnitte der Videos zeigen, wandte er oft der Kamera den Rücken zu.

Der Hauptuntersucher Shah wird zum "amazing" Fall mit den Worten zitiert: "We have reached a hypothesis which confirms that Jani's body has certainly undergone a biological transformation due to yogic kriyas. And he can control his inner organs' functions, which itself is intriguing." Bezüglich seiner esoterischen und auch religiös inspirierten Ansichten zum Dauerfasten und zu einer möglichen "Versorgung" von Hungernden durch "Sonnenenergie" sei auf den entsprechenden Abschnitt im Shah-Artikel verwiesen: [4].

Untersuchung 2010

Im April 2010 fand eine zweite Untersuchung der Prahlad Jani zugeschriebenen Wunderfähigkeiten statt, ebenfalls unter Mitarbeit des bereits in Erscheinung getretenen Neurologen Sudhir Shah, an der gleichen Klinik in Ahmedabad.[12][13] Bislang ist wie im Falle der Untersuchung von 2003 ebenfalls keine wissenschaftliche Veröffentlichung erfolgt. Einzelheiten und Ergebnisse der zweiten Untersuchung sollen jedoch zu einem unbekannten Zeitpunkt veröffentlicht werden.

Skeptische Wissenschaftler

Die Angaben zu einer angeblichen funktionierenden Dauernahrungslosigkeit in Indien stieß auf Kritik von Ernährungsexperten und Forschern innerhalb und außerhalb Indiens.

Vor allem aus Australien kam Kritik. Die Australierin Ellen Greve hattedort mit einer angeblichen Nahrungslosigkeit auf sich aufmerksam gemacht, die sich jedoch als Schwindel herausstellte, da sie heimlich aß und bei einem Test versagte.

Der australische Ernährungswissenschaftler Professor Peter Clifton erklärte im Sydney Morning Herald, dass Nahrungs- und Trinkwasserlosigkeit über Tage überlebt werden könne, aber nicht über Jahre. Die Behauptungen von Prahlad Jani hält er für "nicht real". Es gebe einen minimalen Energieverbrauch, der nicht unterschritten werden könne. Bei einem "heruntergefahrenen" Stoffwechsel (Clifton meint hier wohl die Hungeradaptation sowie Mechanismen zur Wasserretention) sei ein Endpunkt der Nahrungslosigkeit bei 100-120 Tagen und der Wasserlosigkeit bei 24 Tagen. Wie lange ein Mensch ohne Nahrung überleben könne, hänge von der Menge des Körperfetts ab. Die Möglichkeit zu baden hält Clifton für Schummelei (cheating). Eine Möglichkeit zum Baden hätte vorab verhindert werden müssen.[14] Auch die australische Sprecherin von "Nutrition Australia", Aloysa Hourigan, sowie die Ernährungsexpertin Anne McMahon von der University of Wollongong halten Janis angebliches Dauerfasten für unglaubwürdig.[15][16]

In Indien selbst soll der "Medical Council of India" (MCI), zuständig für die Zulassungen von medizinischen Ausbildungseinrichtungen sowie im Gesundheitsbereich Tätigen, die Untersuchung aus dem Jahre 2010 als einen "hoax" (Witz) bezeichnet haben. Die Untersuchung sei "falsch" gewesen. Auch sei es unmöglich, dass ein Mensch jahrelang ohne Wasser und Nahrung überleben könne.[17][18][19] Ob der MCI allerdings aktuell handlungsfähig ist, ist unklar, da die Behörde angeblich wegen Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit der Zulassung einer ungeeigneten Ausbildungseinrichtung geschlossen wurde. Auch ist keine originale MCI-Veröffentlichung zum Thema bekannt, sondern lediglich auf eine solche bezugnehmende Artikel im Internet.

Die "Wiener Zeitung" zitierte am 12. Mai 2010 Rudolf Prager, Vorstand der Abteilung für Stoffwechselerkrankungen am Krankenhaus Wien-Hietzing, mit der Aussage, dass ab drei Tagen des Flüssigkeitsmangels die Austrocknung des Körpers beginne. Nachts scheide der Körper im Schnitt 700 Milliliter Flüssigkeit über die Haut aus und bei fehlender Wasserzufuhr komme es zu einer "Verdickung des Blutes". Dies könne zu Thrombosen und Infarkten führen sowie zum Nierenversagen. Eine dauerhafte Nahrungslosigkeit ist nach seinen Worten "mit den derzeitigen medizinischen Vorstellungen [...] nicht in Einklang zu bringen."[20]

Das 1 Million-Dollar-Angebot von James Randi

Im Rahmen seiner Videoreihe "James Randi speaks" bot James Randi am 11. Mai 2010 eine Untersuchung durch die JREF und das Preisgeld von 1 Mio. US-Dollar an.[21] Über die Frage, ob ein Preisgeld für ein potentiell lebensgefährliches Experiment geboten werden könne, hatte sich in der Vergangenheit ein Streit von Randi mit dem Chemnitzer Rico Kolodzey abgespielt, der teilweise auch im Internet über veröffentliche Emails ausgetragen wurde. Kolodzy behauptete, als "Lichtfaster" dauerhaft ohne Nahrung leben zu können und erhob Anspruch auf den Preis. Letzendlich konnte zwischen den beiden keine Einigung über die Experimentbedingungen erzielt werden.

Grundsätzliches zur Nahrungs- und Wasserlosigkeit

Seit dem 19. Jahrhundert ist eine Vielzahl von so genannten "Hungerkünstlern" bekannt geworden, die sich gegen Bezahlung öffentlich zur Schau stellten und behaupteten, wochenlang nicht zu essen oder neue Rekorde im Nichtessen aufstellten. In einigen dieser Fälle konnte nachgewiesen werden, dass Begleitpersonen heimlich mit Nahrung "nachhalfen". Auf dieses Phänomen geht die deutschsprachige Wikipedia ausführlich ein: Artikel Hungerkünstler.

Bis heute ist kein sicher nachgewiesener Fall einer dauerhaften Nahrungslosigkeit bekannt, der über einen überlebbaren Fastenzeitraum hinausginge. Das gleiche gilt auch für entsprechende Durstversuche.

Nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist ein Dauerfasten von mehr als einem Monat von gesunden Erwachsenen überlebbar, auch wenn es dabei zu bleibenden Schäden kommen kann. Anhaltspunkte für Überlebenszeiträume des Dauerfastens liefern auch Beobachtungen bei Hungerstreikenden (Bobby Sands, Holger Meins). Aus Beobachtungen an Schiffbrüchigen und Erdbebenopfern ist bekannt, dass auch ein Trinkwasserentzug bei niedrigen Temperaturen bis zu zehn Tagen überlebbar ist. Das Guiness Buch der Rekorde verzeichnet eine Fall des Überleben ohne Wasser mit 18 Tagen.

Wasser könnte Jani während des Tests auch über den Enddarm aufgenommen haben. Im Hatha-Yoga gibt es verschiedene traditionell gelehrte körperliche Reinigungstechniken (Kriyas). Eine davon ist Jala-Basti, eine Yoga-Technik, bei der man in einem Wasserbad sitzt und mittels Muskelkontraktionen des Beckenbodens und des Anus Wasser in den Darm ansaugt.[22]

Anderssprachige Psiram-Artikel

Literatur

  • Westerterp KR, Plaqui G, Goris AHC: water loss in function of energy intake, physical activity and season, British journal nutrition, 2005, 93, 199-203 Text

Weblinks

Video

Quellenangaben

  1. http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1274779/The-man-says-eaten-drunk-70-years-Why-eminent-doctors-taking-seriously.html?ito=feeds-newsxml
  2. http://www.bild.de/BILD/news/2010/05/10/wunder-yogi-prahlad-jani/isst-und-trinkt-nichts-und-verbluefft-aerzte-in-indien.html
  3. http://abcnews.go.com/Nightline/gurus-mystics-india-performing-miracles-magic-tricks/story?id=11929407&page=1
  4. Der Spiegel: Meister des Nichts, Heft 39/2010
  5. https://www.spiegel.de/panorama/leute/indien-prahlad-jani-der-angeblich-jahrzehntelang-ohne-essen-lebte-ist-tot-a-a2cdc7b4-3696-4f1b-aee3-98acc361bb61-amp
  6. http://www.dailymail.co.uk/news/worldnews/article-1274779/The-man-says-eaten-drunk-70-years-Why-eminent-doctors-taking-seriously.html?ito=feeds-newsxml
  7. Sterling Hospital, Gurukul Road, Ahmedabad
  8. Sudhir Vadilal Shah, Consultant Neurophysician, Sterling Hospital / Associate Professor of Neurology at K. M. School of PGMR, Ahmedabad
  9. http://www.sudhirneuro.org/files/jain_religion.pdf
  10. http://www.jaindoctorsfederation.org/aimsandobjectives.html
  11. http://www.cassiopaea.org/forum/index.php?topic=3077.70;wap2
  12. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,691857,00.html
  13. http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5gU62zCysZvnUYh1_NgNtAkeiVRIw
  14. http://www.smh.com.au/world/yogi-beaten-by-bear-necessities-of-life-without-food-20100514-v3fd.html
  15. http://news.ninemsn.com.au/national/1052663/experts-reject-starving-holy-mans-tale
  16. http://au.ibtimes.com/contents/20100514/prahlad-jani.htm
  17. Angebliche "MCI - Mitteilung": "[...] the entire procedure followed has been wrong. The same team of doctors have been looking at Jani during his two stays with Sterling hospital. After 15 days of research the doctors should not have gone to the media. MCI has also said that it is scientifically not possible to survive without food and water for so many years. MCI"
  18. http://www.reshap.com/2321-prahlad-janis-is-hoax-claims-mci.html
  19. http://www.nowpublic.com/culture/prahlad-janis-hoax-claims-mci
  20. Wiener Zeitung, 12. Mai 2010, Online seit: Dienstag, 11. Mai 2010 17:10:00
  21. http://www.youtube.com/watch?v=l0u6eJB9GLY
  22. http://www.yogamag.net/archives/1991/cmay91/basti.shtml