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Die Hauptgruppen der Phenole sind folgende:
 
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*Phenole - Catechol  
 
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*Lignine – Lignin
 
*Lignine – Lignin
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Beispiele liefert die Online-Plattform des "[[Gesellschaft für Ernährungsheilkunde|Zentrums für Gesundheit]]", auf der pauschal Aussagen aufgestellt werden wie "''Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!"'' ''"Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten. Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt."''<ref>zentrum-der-gesundheit.de/polyphenole-ia.html</ref>. Außerdem sie werden als ''"Phenole: die pflanzliche Gesundheitspolizei"''<ref>superfoodsmoothies.de/news/sind-phenole/</ref> bezeichnet.
 
Beispiele liefert die Online-Plattform des "[[Gesellschaft für Ernährungsheilkunde|Zentrums für Gesundheit]]", auf der pauschal Aussagen aufgestellt werden wie "''Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!"'' ''"Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten. Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt."''<ref>zentrum-der-gesundheit.de/polyphenole-ia.html</ref>. Außerdem sie werden als ''"Phenole: die pflanzliche Gesundheitspolizei"''<ref>superfoodsmoothies.de/news/sind-phenole/</ref> bezeichnet.
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Es gab aber auch schon früh kritische Berichte in den Medien, wie in der „Süddeutschen Zeitung“ aus dem Mai 2010:''"Nach den Ergebnissen einer neuen Studie entfalten zumindest die zu den Polyphenolen zählenden Flavonoide im Körper jedoch ganz andere Wirkungen als im Reagenzglas"''.<ref>http://www.sueddeutsche.de/leben/flavonoide-ueberschaetzte-pflanzenstoffe-1.678797</ref> Auch die ''Pharmazeutische Zeitung'' berichtet: ''"Auf einen, das Herz schützenden, Effekt weisen zumindest In-vitro- und einige epidemiologische Untersuchungen hin. Doch die Datenlage ist dünn, Langzeitstudien fehlen."''<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=35170</ref>
 
Es gab aber auch schon früh kritische Berichte in den Medien, wie in der „Süddeutschen Zeitung“ aus dem Mai 2010:''"Nach den Ergebnissen einer neuen Studie entfalten zumindest die zu den Polyphenolen zählenden Flavonoide im Körper jedoch ganz andere Wirkungen als im Reagenzglas"''.<ref>http://www.sueddeutsche.de/leben/flavonoide-ueberschaetzte-pflanzenstoffe-1.678797</ref> Auch die ''Pharmazeutische Zeitung'' berichtet: ''"Auf einen, das Herz schützenden, Effekt weisen zumindest In-vitro- und einige epidemiologische Untersuchungen hin. Doch die Datenlage ist dünn, Langzeitstudien fehlen."''<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=35170</ref>
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Viele Jahre ging man davon aus, dass Phenole Abfallprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels ohne jede Funktion seien. Mittlerweile weiß man, dass diese Verbindungen durchaus Funktionen haben. Sie stellen bioaktive Substanzen wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Tannine dar und sollen die Pflanze vor Fraßfeinden schützen oder durch ihre Farbe Insekten zur Bestäubung anlocken. Manchen Pflanzen dienen Polyphenole aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung und der Filterung energiereicher UV-B-Strahlung auch als Schutz für den Photosynthese-Apparat. Weiterhin sind Polyphenole Grundbausteine wichtiger Biopolymere wie Lignin und Suberin.
 
Viele Jahre ging man davon aus, dass Phenole Abfallprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels ohne jede Funktion seien. Mittlerweile weiß man, dass diese Verbindungen durchaus Funktionen haben. Sie stellen bioaktive Substanzen wie Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Tannine dar und sollen die Pflanze vor Fraßfeinden schützen oder durch ihre Farbe Insekten zur Bestäubung anlocken. Manchen Pflanzen dienen Polyphenole aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung und der Filterung energiereicher UV-B-Strahlung auch als Schutz für den Photosynthese-Apparat. Weiterhin sind Polyphenole Grundbausteine wichtiger Biopolymere wie Lignin und Suberin.
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Bei Versuchen mit Tieren und In-Vitro wurden antioxidative und antimikrobielle Effekte nachgewiesen.<ref>Ferk F, Nersesyan A, Misik M. et al. Antioxidant and Cancer protective Effects of Gallic Acid...,NOVAM 2009, 245-249</ref>Polyphenole kommen vor allem in den Blättern, Schalen oder anderen Außenschichten pflanzlicher Gewebe vor. Von daher ist es von sehr großer Bedeutung zu wissen und zu beachten, wo und wie die Substanzen gewonnen und verarbeitet werden.
 
Bei Versuchen mit Tieren und In-Vitro wurden antioxidative und antimikrobielle Effekte nachgewiesen.<ref>Ferk F, Nersesyan A, Misik M. et al. Antioxidant and Cancer protective Effects of Gallic Acid...,NOVAM 2009, 245-249</ref>Polyphenole kommen vor allem in den Blättern, Schalen oder anderen Außenschichten pflanzlicher Gewebe vor. Von daher ist es von sehr großer Bedeutung zu wissen und zu beachten, wo und wie die Substanzen gewonnen und verarbeitet werden.
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== Allgemeine Behauptungen zu Polyphenolen ==
 
== Allgemeine Behauptungen zu Polyphenolen ==
   
Zu Polyphenolen werden viele Behauptungen aufgestellt und Aussagen getätigt, die schlecht oder gar nicht belastbar belegt sind. Ferner werden Zusammenhänge hergestellt, die so nicht gegeben sind. Teilweise werden Substanzen und Gruppen wie auch ihre Eigenschaften so beliebig kombiniert, dass man in dem Bereich schon von einer Multi-Kulti-Substanzgruppe sprechen kann. Dadurch werden Verbraucher massiv in die Irre geführt. Wie in diesem Segment üblich, sind es in der Regel hochpreisige Produkte, bei denen kein eindeutiger Nachweis eines nennenswerten gesundheitlichen Mehrwerts erbracht wurde.<ref>https://drjacobs-shop.de/granatapfel/36/dr.-jacob-s-granatapfel-elixier-500-ml </ref>
 
Zu Polyphenolen werden viele Behauptungen aufgestellt und Aussagen getätigt, die schlecht oder gar nicht belastbar belegt sind. Ferner werden Zusammenhänge hergestellt, die so nicht gegeben sind. Teilweise werden Substanzen und Gruppen wie auch ihre Eigenschaften so beliebig kombiniert, dass man in dem Bereich schon von einer Multi-Kulti-Substanzgruppe sprechen kann. Dadurch werden Verbraucher massiv in die Irre geführt. Wie in diesem Segment üblich, sind es in der Regel hochpreisige Produkte, bei denen kein eindeutiger Nachweis eines nennenswerten gesundheitlichen Mehrwerts erbracht wurde.<ref>https://drjacobs-shop.de/granatapfel/36/dr.-jacob-s-granatapfel-elixier-500-ml </ref>
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Die Vertreiber entsprechender Produkte profitieren davon, dass Polyphenole chemisch gesehen keine einheitliche Gruppe sind. Unter diesem Begriff lassen sich einige Substanzen einordnen, sofern sie mindestens einen Pheonolring haben.
 
Die Vertreiber entsprechender Produkte profitieren davon, dass Polyphenole chemisch gesehen keine einheitliche Gruppe sind. Unter diesem Begriff lassen sich einige Substanzen einordnen, sofern sie mindestens einen Pheonolring haben.
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Auch die Lagerung und die Jahreszeit spielen eine Rolle. Gemüse, die im Spätherbst verarbeitet werden, weisen einen höheren Gehalt auf als im Sommer (z.B. Endivien).
 
Auch die Lagerung und die Jahreszeit spielen eine Rolle. Gemüse, die im Spätherbst verarbeitet werden, weisen einen höheren Gehalt auf als im Sommer (z.B. Endivien).
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Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist selten zu erkennen, ob diese Aspekte ausreichend berücksichtigt sind.   
 
Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist selten zu erkennen, ob diese Aspekte ausreichend berücksichtigt sind.   
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Somit sind auch die In-Vitro-Studien, bei denen mit sehr hohen Konzentrationen gearbeitet wurde, nicht auf den Menschen übertragbar. Dies bedeutet, dass die beworbene vorbeugende Schutzfunktion beim Menschen nicht von der Bedeutung ist wie kommuniziert wird. Auch ein vielfach versprochener Heilungseffekt ist nicht erkennbar nachgewiesen.
 
Somit sind auch die In-Vitro-Studien, bei denen mit sehr hohen Konzentrationen gearbeitet wurde, nicht auf den Menschen übertragbar. Dies bedeutet, dass die beworbene vorbeugende Schutzfunktion beim Menschen nicht von der Bedeutung ist wie kommuniziert wird. Auch ein vielfach versprochener Heilungseffekt ist nicht erkennbar nachgewiesen.
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Gleichzeitig können sich Polyphenole aus pflanzlicher Nahrung an Verdauungsenzyme binden und so die Nährstoffaufnahme im Darm vermindern. Beim gesunden Menschen verhindern die im Speichel enthaltenen [http://flexikon.doccheck.com/de/Prolin prolinreichen] Proteine diese Wirkung, indem sie einen im Verdauungstrakt stabilen Komplex mit den Polyphenolen bilden.
 
Gleichzeitig können sich Polyphenole aus pflanzlicher Nahrung an Verdauungsenzyme binden und so die Nährstoffaufnahme im Darm vermindern. Beim gesunden Menschen verhindern die im Speichel enthaltenen [http://flexikon.doccheck.com/de/Prolin prolinreichen] Proteine diese Wirkung, indem sie einen im Verdauungstrakt stabilen Komplex mit den Polyphenolen bilden.
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==Relevante vermarktete  Substanzgruppen und Produkte==
 
==Relevante vermarktete  Substanzgruppen und Produkte==
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Es gibt Ergebnisse einer Arbeitsgruppe die zeigen, dass Gewürzsumach (Rhus Coria) Schutzeffekte vor oxidativen DNA-Schäden bewirken kann.<ref>Chakraborty A, Ferk F, Simic T et al.  DNA-protective effects of Sumach..... Mutat Res 2009, 10-17</ref>  <ref>Chakraborty A, Jager W et al. Protent Protection of gallic acid ngainst DNA-Oxidation...Mutat 2011, 61-71</ref>
 
Es gibt Ergebnisse einer Arbeitsgruppe die zeigen, dass Gewürzsumach (Rhus Coria) Schutzeffekte vor oxidativen DNA-Schäden bewirken kann.<ref>Chakraborty A, Ferk F, Simic T et al.  DNA-protective effects of Sumach..... Mutat Res 2009, 10-17</ref>  <ref>Chakraborty A, Jager W et al. Protent Protection of gallic acid ngainst DNA-Oxidation...Mutat 2011, 61-71</ref>
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Auch bei den Hydroxyzimtsäuren (Kaffee) wurden einige Studien veröffentlicht, in denen sowohl pro- wie antioxidative Eigenschaften beschrieben werden. Aber auch hier wurden die Effekte in der Regel mit extrem hohen Konzentrationen erreicht, die Menschen nicht zu sich nehmen. Bei Ratten wurden oxidative Schäden beobachtet. Die zugeführte Menge entsprach aber in etwa 40 L Kaffee.  
 
Auch bei den Hydroxyzimtsäuren (Kaffee) wurden einige Studien veröffentlicht, in denen sowohl pro- wie antioxidative Eigenschaften beschrieben werden. Aber auch hier wurden die Effekte in der Regel mit extrem hohen Konzentrationen erreicht, die Menschen nicht zu sich nehmen. Bei Ratten wurden oxidative Schäden beobachtet. Die zugeführte Menge entsprach aber in etwa 40 L Kaffee.  
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Zu erwähnen sind die möglichen negativen gesundheitlichen Schäden, die auftreten können, wenn versucht wird, durch die Aufnahme großer Mengen eine positive Wirkung zu erzielen. Magenkrebs kann die Folge sein. Ein weiterer negativer Effekt von Phenolsäure ist der Anstieg des Homocysteinspiegels, der das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Demenz erhöht.<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3591</ref>
 
Zu erwähnen sind die möglichen negativen gesundheitlichen Schäden, die auftreten können, wenn versucht wird, durch die Aufnahme großer Mengen eine positive Wirkung zu erzielen. Magenkrebs kann die Folge sein. Ein weiterer negativer Effekt von Phenolsäure ist der Anstieg des Homocysteinspiegels, der das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Demenz erhöht.<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3591</ref>
    
===Resveratrol ===
 
===Resveratrol ===
 
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[[Resveratrol]] kommt in hoher Konzentration in den Schalen von Weintrauben vor. Einer der Gründe dafür, dass Resveratrol in den Fokus von Medien und Nahrungsmittelindustrie rückte, ist die Annahme, dass diese Verbindung Grundlage für das sogenannte "French Paradox" ist, welches besagt, dass vermehrt weintrinkende Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten.[https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisches_Paradox| Französisches Paradoxon]
[[Resveratrol]] kommt in hoher Konzentration in den Schalen von Weintrauben vor. Einer der Gründe dafür, dass Resveratrol in den Fokus von Medien und Nahrungsmittelindustrie rückte, ist die Annahme, dass diese Verbindung Grundlage für das sogenannte "French Paradox" ist, welches besagt, dass vermehrt weintrinkende Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten.[https://de.wikipedia.org/wiki/Franz%C3%B6sisches_Paradox|Französisches Paradoxon]
      
[[image:F1 large 1.jpg|Klassifikation und Strukturen Flavanoide| thumb]]
 
[[image:F1 large 1.jpg|Klassifikation und Strukturen Flavanoide| thumb]]
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=== Flavonoide===
 
=== Flavonoide===
    
Flavonoide sind eine sehr umfangreiche Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und werden schon als neues Wundermittel im Kampf gegen Krebs gefeiert. Dies ist in der Branche der [[Nahrungsergänzungsmittel]]-Industrie gang und gäbe, jedoch wie so oft viel zu kurz gegriffen.<ref>http://www.atlantis-pharm.com/Flavonoide.htm</ref> Auch hier ist die Datenlage weitgehend widersprüchlich, beruht nur auf In-Vitro oder Tierversuchen, wurde über Fragebogen-Auswertung erhoben, oder ist gar nicht vorhanden und es wird mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotischer Evidenz] geworben. Flavonoide kommen vor als:
 
Flavonoide sind eine sehr umfangreiche Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und werden schon als neues Wundermittel im Kampf gegen Krebs gefeiert. Dies ist in der Branche der [[Nahrungsergänzungsmittel]]-Industrie gang und gäbe, jedoch wie so oft viel zu kurz gegriffen.<ref>http://www.atlantis-pharm.com/Flavonoide.htm</ref> Auch hier ist die Datenlage weitgehend widersprüchlich, beruht nur auf In-Vitro oder Tierversuchen, wurde über Fragebogen-Auswertung erhoben, oder ist gar nicht vorhanden und es wird mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotischer Evidenz] geworben. Flavonoide kommen vor als:
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**Flavone: Apigenin (Sellerie) Luteolin (Sellerie, Artischocken     
 
**Flavone: Apigenin (Sellerie) Luteolin (Sellerie, Artischocken     
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**Chalkone: [https://de.wikipedia.org/wiki/Xanthohumol Xanthohumol](Bier)
 
**Chalkone: [https://de.wikipedia.org/wiki/Xanthohumol Xanthohumol](Bier)
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Da Flavonoide auf vielen verschieden Ebenen und an unterschiedlichen Punkte im Organismus wirken, sind sie in Bezug auf vorbeugende Gesundheits-Effekte theoretisch sehr vielversprechend. Die antioxidative Wirkung geht über einen sehr großen Bereich. Unter In-Vitro-Bedingungen wurden gute Ergebnisse erzielt mit Kaempferöl, Quertcetin und Luteolin.
 
Da Flavonoide auf vielen verschieden Ebenen und an unterschiedlichen Punkte im Organismus wirken, sind sie in Bezug auf vorbeugende Gesundheits-Effekte theoretisch sehr vielversprechend. Die antioxidative Wirkung geht über einen sehr großen Bereich. Unter In-Vitro-Bedingungen wurden gute Ergebnisse erzielt mit Kaempferöl, Quertcetin und Luteolin.
    
Einige der Flavonoide führen zu einer Hemmung von Cytochrom P450-abhängigen Stoffwechselfunktionen ([http://flexikon.doccheck.com/de/Biotransformation Phase-I-Enzyme]), andere wiederum bewirken eine Aktivierung. Möglich ist auch eine dosisabhängige Aktivierung von Phase-II-Enzymen. Dies alles kann zu Wechselwirkungen mit Arzneistoffen führen, wie etwa bei der Grapefruit, deren Inhaltsstoffe die Bioverfügbarkeit mancher oral aufgenommener Medikamente erhöhen kann.<ref>Bernhard Watzl, Gerhard Rechkemmer. Basiswissen aktualisiert: Flavonoide. Ernährungs-Umschau, Band 48, 2001, Heft 12</ref>
 
Einige der Flavonoide führen zu einer Hemmung von Cytochrom P450-abhängigen Stoffwechselfunktionen ([http://flexikon.doccheck.com/de/Biotransformation Phase-I-Enzyme]), andere wiederum bewirken eine Aktivierung. Möglich ist auch eine dosisabhängige Aktivierung von Phase-II-Enzymen. Dies alles kann zu Wechselwirkungen mit Arzneistoffen führen, wie etwa bei der Grapefruit, deren Inhaltsstoffe die Bioverfügbarkeit mancher oral aufgenommener Medikamente erhöhen kann.<ref>Bernhard Watzl, Gerhard Rechkemmer. Basiswissen aktualisiert: Flavonoide. Ernährungs-Umschau, Band 48, 2001, Heft 12</ref>
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Die Hemmung der Zellteilung durch Flavanoide ist gut erforscht und in Übersichtsarbeiten gut dargestellt. Anhand von Quercetin kann man die Arretierung der Zelle bei der Teilung gut beobachten. Sie wird als eine gute „mulitfunktionale Chemopräventive Substanz“ bezeichnet.<ref>Russo M, Spagnulo C, Tedesco I et al. The Flavanoid quercetin in diesease prevention and Therapy....BiochemPharmacol 2012, 6-15</ref> Diese Untersuchungen fanden bei In-Vitro- und in Tierversuchen statt. Dabei wurde beobachtet, wie Quercetin mit großer Effizienz die Teilung der Krebszellen hemmte. Auch die Auslösung des programmierten Zelltodes wurde beobachtet.
 
Die Hemmung der Zellteilung durch Flavanoide ist gut erforscht und in Übersichtsarbeiten gut dargestellt. Anhand von Quercetin kann man die Arretierung der Zelle bei der Teilung gut beobachten. Sie wird als eine gute „mulitfunktionale Chemopräventive Substanz“ bezeichnet.<ref>Russo M, Spagnulo C, Tedesco I et al. The Flavanoid quercetin in diesease prevention and Therapy....BiochemPharmacol 2012, 6-15</ref> Diese Untersuchungen fanden bei In-Vitro- und in Tierversuchen statt. Dabei wurde beobachtet, wie Quercetin mit großer Effizienz die Teilung der Krebszellen hemmte. Auch die Auslösung des programmierten Zelltodes wurde beobachtet.
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==== Flavanoide und Krebsrisiko====
 
==== Flavanoide und Krebsrisiko====
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In einer chinesischen Studie, die das Auftreten von Brust- und Magenkrebs betraf, wurden teespezifische Polyphenole gemessen, wobei ein signifikanter Zusammenhang gesehen wurde.<ref> Yuan JM, Sun C, Butker LM, Tea and Cancer Prävention… Pharmacol  Res. 2011 12-135 </ref>)
 
In einer chinesischen Studie, die das Auftreten von Brust- und Magenkrebs betraf, wurden teespezifische Polyphenole gemessen, wobei ein signifikanter Zusammenhang gesehen wurde.<ref> Yuan JM, Sun C, Butker LM, Tea and Cancer Prävention… Pharmacol  Res. 2011 12-135 </ref>)
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Die meisten Untersuchungen beziehen sich auf Lungenkrebs. Tatsächlich fanden sich Hinweise auf Auswirkungen. In einer Metanalyse wurden 11 Fall- und 5 Kohortenstudien ausgewertet und man kam zu dem Ergebnis, dass ein signifikanter Zusammenhang, besonders beim Konsum großer Mengen deutlich wurde.<ref>Garcia-Tirado J., Rieger-Reyes C., Saz-Peiro P, Effects of Flavonoids in the prevention of Lung-Cancer, Systematic Review  Med.Clinic Barcelona 2012, 358-363</ref>
 
Die meisten Untersuchungen beziehen sich auf Lungenkrebs. Tatsächlich fanden sich Hinweise auf Auswirkungen. In einer Metanalyse wurden 11 Fall- und 5 Kohortenstudien ausgewertet und man kam zu dem Ergebnis, dass ein signifikanter Zusammenhang, besonders beim Konsum großer Mengen deutlich wurde.<ref>Garcia-Tirado J., Rieger-Reyes C., Saz-Peiro P, Effects of Flavonoids in the prevention of Lung-Cancer, Systematic Review  Med.Clinic Barcelona 2012, 358-363</ref>
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==== Quercetin====
 
==== Quercetin====
   
Zu dieser Substanz, die zu den Flavonolen gehört, wurden über 8000 Arbeiten veröffentlicht. Grund für die Häufigkeit der Untersuchungen ist die im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzenstoffen bessere Bio-Verfügbarkeit. Der Substanz werden ebenfalls viele schützende und vorbeugende Eigenschaften zugeschrieben.
 
Zu dieser Substanz, die zu den Flavonolen gehört, wurden über 8000 Arbeiten veröffentlicht. Grund für die Häufigkeit der Untersuchungen ist die im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzenstoffen bessere Bio-Verfügbarkeit. Der Substanz werden ebenfalls viele schützende und vorbeugende Eigenschaften zugeschrieben.
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Bei einer Folgestudie mit geringerer Dosierung trat der Effekt nicht auf. Ob dies für den Mensch Relevanz hat, wird noch diskutiert. Einige Humanstudien, die positive Effekte zeigten, waren Untersuchungen, die aufgrund von Fragebögen und Auswertungen durchgeführt wurde. Die Aussagekraft ist daher kritisch zu bewerten und mit Vorsicht zu betrachten (siehe Studienlage).
 
Bei einer Folgestudie mit geringerer Dosierung trat der Effekt nicht auf. Ob dies für den Mensch Relevanz hat, wird noch diskutiert. Einige Humanstudien, die positive Effekte zeigten, waren Untersuchungen, die aufgrund von Fragebögen und Auswertungen durchgeführt wurde. Die Aussagekraft ist daher kritisch zu bewerten und mit Vorsicht zu betrachten (siehe Studienlage).
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====Tannine====
 
====Tannine====
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Tannine (franz.: Tanin: Gerbstoff) sind natürlich vorkommende Polyphenole, die sich alle von der Gallussäure ableiten lassen. Deswegen spricht man häufiger auch von Gallotanninen. Bekannteste Verbindung und Namensgeber dieser Stoffgruppe ist das Gallotannin. Zu finden sind Tannine unter anderem in Schalen und Kernen von Weintrauben. Sie gelangen beim Maischen in den Traubensaft. Sie dienen der Pflanze zur Abwehr gegen Pflanzenfresser. Tannine findet man außer in Weintrauben auch im Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien und in Sumachgewächsen.
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Tannine (franz.: Tanin: Gerbstoff) sind natürlich vorkommende Polyphenole, die sich alle von der Gallussäure ableiten lassen. Deswegen spricht man häufiger auch von Gallotanninen. Bekannteste Verbindung und Namensgeber dieser Stoffgruppe ist das Gallotannin. Zu finden sind Tannine unter anderem in Schalen und Kernen von Weintrauben. Sie gelangen beim Maischen in den Traubensaft. Sie dienen der Pflanze als Instrument zur Abwehr gegen Pflanzenfresser. Tannine findet man außer in Weintrauben auch im Holz und der Rinde von Eichen und Kastanien und in Sumachgewächsen.
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Darüber hinaus werden diese Stoffe von Akazien wie der Verek-Akazie produziert, um potenzielle Fressfeinde abzuschrecken. Im Zusammenhang mit der Rinde der Verek-Akazie kommen Tannine wegen ihrer [http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/adstringierend/148 adstringierenden] und auswurffördernden Wirkung auch in der Volksmedizin einiger Länder in Afrika zum Einsatz. Tannine sind auch im Hopfen sowie in Schwarzem und Grünem Tee enthalten, werden bei Tee allerdings als Catechine bezeichnet. Bekannte Untergruppen sind die Catechine und Epigallocatechine, die als Bestandteile diverser Teesorten eine Rolle spielen und denen auch eine Reihe von positiven Wirkungseigenschaften zugeschrieben werden (siehe [[Antioxidantien]] -> Tee).
 
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Darüber hinaus werden diese Stoffe von Akazien wie der Verek-Akazie produziert, um potenzielle Fressfeinde abzuschrecken. Im Zusammenhang mit der Rinde der Verek-Akazie kommen Tannine wegen ihrer [http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/adstringierend/148 adstringierenden] und auswurffördernden Wirkung auch in der Volksmedizin einiger Länder in Afrika zum Einsatz. Tannine sind auch im Hopfen sowie in Schwarzem und Grünem Tee enthalten, werden bei Tee allerdings als Catechine bezeichnet. Bekannte Untergruppen sind die Catechine und Epigallocatechine, die als Bestandteile diverser Teesorten ein Rolle spielen und denen auch eine Reihe von positiven Wirkungseigenschaften zugeschrieben werden (siehe [[Antioxidantien]] -> Tee).
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Spitzenreiter beim Gehalt an Tanninen ist die Sorghumhirse, ein Süßgras aus Afrika und Südeuropa, mit einem Anteil von bis zu 2.000mg/100g. Aber auch die heimischen Apfel- und Preiselbeeren bieten mit bis zu 600mg/100g eine gute Versorgung. Die Berechnung der täglich notwendigen Aufnahme ist wie bei vielen derartiger Stoff uneinheitlich. In den USA wurde ein Wert von 460mg/Person/Tag errechnet. Andere Studien liegen bei 60mg/Tag<ref> Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014, Tannine, ab S.300</ref>.
 
Spitzenreiter beim Gehalt an Tanninen ist die Sorghumhirse, ein Süßgras aus Afrika und Südeuropa, mit einem Anteil von bis zu 2.000mg/100g. Aber auch die heimischen Apfel- und Preiselbeeren bieten mit bis zu 600mg/100g eine gute Versorgung. Die Berechnung der täglich notwendigen Aufnahme ist wie bei vielen derartiger Stoff uneinheitlich. In den USA wurde ein Wert von 460mg/Person/Tag errechnet. Andere Studien liegen bei 60mg/Tag<ref> Knasmüller et al, Risiken und Prävention....2014, Tannine, ab S.300</ref>.
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Ein großer Teil der Untersuchungen im Zusammenhang mit Tanninen wurden mit Säften und Extrakten des [[Granatapfel]]s durchgeführt. Diese werden von vielen Produzenten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] hergestellt und mit einer Vielzahl von gesundheitsrelevanten Effekten beworben, wie z.B. Schutz vor Alzheimer-Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und natürlich Krebs:<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/granatapfel-gesund</ref>
 
Ein großer Teil der Untersuchungen im Zusammenhang mit Tanninen wurden mit Säften und Extrakten des [[Granatapfel]]s durchgeführt. Diese werden von vielen Produzenten als [[Nahrungsergänzungsmittel]] hergestellt und mit einer Vielzahl von gesundheitsrelevanten Effekten beworben, wie z.B. Schutz vor Alzheimer-Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und natürlich Krebs:<ref>http://eatsmarter.de/ernaehrung/news/granatapfel-gesund</ref>
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:''... auch bei Krebserkrankungen ist der Granatapfel ein Schutzfaktor"''<ref>kraeuterweisheiten.de/granatapfel.html</ref>
 
:''... auch bei Krebserkrankungen ist der Granatapfel ein Schutzfaktor"''<ref>kraeuterweisheiten.de/granatapfel.html</ref>
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Schlussendlich beruht aber der größte Teil der Aussagen auf In-Vitro-oder Tierversuchen. Die durchgeführten Humanstudien waren epidemiologisch, also Umfrage-basierend (siehe Studienlage). Oder es kommt wie so oft [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotische Evidenz] zur Anwendung.
 
Schlussendlich beruht aber der größte Teil der Aussagen auf In-Vitro-oder Tierversuchen. Die durchgeführten Humanstudien waren epidemiologisch, also Umfrage-basierend (siehe Studienlage). Oder es kommt wie so oft [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotische Evidenz] zur Anwendung.
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==Studienlage==
 
==Studienlage==
   
Phenole sind Bestandteile vieler pflanzlicher Lebensmittel, die dazu noch viele andere Substanzen enthalten. Von daher ist es sehr schwierig, über epidemiologische Studien konkrete Ergebnisse zu erzielen und Aussagen zu treffen. Im Vergleich zu Versuchen mit anderen Substanzen aus dieser Stoffgruppe, bei denen phenolhaltige Lebensmittel und deren Verzehr untersucht wurden, wurden mit Resveratrol und Quercetin auch klinische Studien unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt, dabei wurden alle anderen Bestandteile entfernt und die Substanzen in Reinform an Zellkulturen verwendet. <ref>Knasmüller et al. Krebs und Ernährung, Risiken und Präventionm Thieme Verlag 2014</ref>
 
Phenole sind Bestandteile vieler pflanzlicher Lebensmittel, die dazu noch viele andere Substanzen enthalten. Von daher ist es sehr schwierig, über epidemiologische Studien konkrete Ergebnisse zu erzielen und Aussagen zu treffen. Im Vergleich zu Versuchen mit anderen Substanzen aus dieser Stoffgruppe, bei denen phenolhaltige Lebensmittel und deren Verzehr untersucht wurden, wurden mit Resveratrol und Quercetin auch klinische Studien unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt, dabei wurden alle anderen Bestandteile entfernt und die Substanzen in Reinform an Zellkulturen verwendet. <ref>Knasmüller et al. Krebs und Ernährung, Risiken und Präventionm Thieme Verlag 2014</ref>
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Zum Schutz vor Entzündungen durch Flavonoide wurden über 100 Einzelstudien veröffentlicht. In einem Übersichtsartikel von Prasad et al. wurden diese gut zusammengefasst.<ref>Prasad S, Phromnoi K, Yadav RV et al. Target-inflammatory Pathways by Flavanoids  for Precention and treatment of cancer, Planat Med. 2010, 1044-1063</ref>
 
Zum Schutz vor Entzündungen durch Flavonoide wurden über 100 Einzelstudien veröffentlicht. In einem Übersichtsartikel von Prasad et al. wurden diese gut zusammengefasst.<ref>Prasad S, Phromnoi K, Yadav RV et al. Target-inflammatory Pathways by Flavanoids  for Precention and treatment of cancer, Planat Med. 2010, 1044-1063</ref>
    
Auch in Tierversuchen sehr gut erforscht ist [[Resveratrol]], wo in zahlreichen Studien bei Ratten und Mäusen diverse Organe künstlich infiziert wurden. Dabei fand man gehäuft Schutzeffekte und eine Verlängerung der Lebenszeit von Versuchstieren (weiter siehe [[Resveratrol]]).
 
Auch in Tierversuchen sehr gut erforscht ist [[Resveratrol]], wo in zahlreichen Studien bei Ratten und Mäusen diverse Organe künstlich infiziert wurden. Dabei fand man gehäuft Schutzeffekte und eine Verlängerung der Lebenszeit von Versuchstieren (weiter siehe [[Resveratrol]]).
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===Studien Lunge===
 
===Studien Lunge===
   
Eine Fallstudie zur Lunge aus den USA mit 558 Fällen sowie 837 Kontrollen zeigte einen deutlichen Zusammenhang beim Konsum einzelner Substanzen bei Rauchern (Quercetin 9mg), Kaempferöl (2mg/d). Bei Nichtrauchern waren die Effekte geringer.
 
Eine Fallstudie zur Lunge aus den USA mit 558 Fällen sowie 837 Kontrollen zeigte einen deutlichen Zusammenhang beim Konsum einzelner Substanzen bei Rauchern (Quercetin 9mg), Kaempferöl (2mg/d). Bei Nichtrauchern waren die Effekte geringer.
    
Eine prospektive Studie aus den USA mit 34.708 Frauen zeigte signifikante Assoziation zwischen Lungenkrebs bei Rauchern und Exrauchern und dem Verzehr von Flavononen. Der Effekt war bei Frauen, die nicht rauchten, nicht signifikant.
 
Eine prospektive Studie aus den USA mit 34.708 Frauen zeigte signifikante Assoziation zwischen Lungenkrebs bei Rauchern und Exrauchern und dem Verzehr von Flavononen. Der Effekt war bei Frauen, die nicht rauchten, nicht signifikant.
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===Studien Dickdarm===
 
===Studien Dickdarm===
   
Bei einer Fallstudie zum Wiederauftreten von Dickdarmpolypen wurden 947 Risikopatienten und 948 Kontrollen untersucht. Die Aufnahme von Flavanoiden wurde per Fragebogen erfasst. Bei der Auswertung ergab sich eine Reduzierung von Rezidiven beim Konsum flavonoidreicher Nahrung.
 
Bei einer Fallstudie zum Wiederauftreten von Dickdarmpolypen wurden 947 Risikopatienten und 948 Kontrollen untersucht. Die Aufnahme von Flavanoiden wurde per Fragebogen erfasst. Bei der Auswertung ergab sich eine Reduzierung von Rezidiven beim Konsum flavonoidreicher Nahrung.
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Eine weitere Fallstudie aus England umfasste 264 Fälle und 408 Kontrollen. Es konnte keine Beziehung zwischen einem Erkrankungsrisiko und dem Gesamtkonsum von Flavonoiden hergestellt werden, aber eine deutliche Assoziation mit Flavonen, die nicht aus Tee stammten.
 
Eine weitere Fallstudie aus England umfasste 264 Fälle und 408 Kontrollen. Es konnte keine Beziehung zwischen einem Erkrankungsrisiko und dem Gesamtkonsum von Flavonoiden hergestellt werden, aber eine deutliche Assoziation mit Flavonen, die nicht aus Tee stammten.
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In einer Studie zur Mundhöhle aus Italien mit 805 Fällen und 2.081 Kontrollen ergaben sich zuerst Effekte bei Flavononen und Flavonoiden, aber nach Berücksichtigung der Vitamin-C-Aufnahme war die Signifikanz nicht mehr gegeben.<ref>Knasmüller et al, Risiken und Prävention.... 2014,Ergebnisse epidemiologischer Studien, S. 287-288</ref>
 
In einer Studie zur Mundhöhle aus Italien mit 805 Fällen und 2.081 Kontrollen ergaben sich zuerst Effekte bei Flavononen und Flavonoiden, aber nach Berücksichtigung der Vitamin-C-Aufnahme war die Signifikanz nicht mehr gegeben.<ref>Knasmüller et al, Risiken und Prävention.... 2014,Ergebnisse epidemiologischer Studien, S. 287-288</ref>
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=== Quercetin===
 
=== Quercetin===
   
Es existieren zu Quercetin nur ein gutes Dutzend Studien die alle durch die Auswertung der Verzehrmengen per Fragebogen erstellt wurden. Somit sind auch diese Ergebnisse nicht als evident und belastbar zu sehen.
 
Es existieren zu Quercetin nur ein gutes Dutzend Studien die alle durch die Auswertung der Verzehrmengen per Fragebogen erstellt wurden. Somit sind auch diese Ergebnisse nicht als evident und belastbar zu sehen.
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===Tannine===
 
===Tannine===
   
Bei den Studien zu diesen Substanzen dominieren die [http://flexikon.doccheck.com/de/In_vitro In-Vitro-] wie auch [http://flexikon.doccheck.com/de/In_vivo In-Vivo]-Versuche mit Labortieren (in der Regel Nagetiere) auf Basis von Präparaten des [[Granatapfel]]s. Dabei fand man Schutzeffekte für Brust- und Prostatakrebs. Aber auch bei Versuchen mit Kakaobohnen wurden Effekte bei der Entwicklung von Darmkrebs festgestellt. Bei einer Humanstudie mit an Brustkrebs erkrankten Frauen konsumierten die Teilnehmerinnen 3x täglich 100 mg vom Extrakt des Granatapfels. Nach 6 Monaten wurden die Veränderungen untersucht und eine deutliche Verbesserung festgestellt. Allerdings hatten sich die Frauen auch einer Strahlentherapie unterzogen, so dass die Ergebnisse nicht eindeutig zugeordnet werden können.<ref>Brooker S, Martin S, Pearson A. et al. Doubleblind-placebo controlled and randomised Phase II Trial.... Radiother Oncol 2006, S. 45-51</ref>. Für Fruchtsäfte aus Granatäpfeln (wie auch Sternfrüchte) gibt es Hinweise auf eine Beeinflussung gastrointestinaler Resorptionsvorgänge im Zusammenhang mit der Einnahme diverser Medikamente, allerdings liegen bisher nur tierexperimentelle Daten vor.<ref>Hidaka et al., 2005; Hidaka et al., 2006; Shravan Kumar et al., 2011</ref>
 
Bei den Studien zu diesen Substanzen dominieren die [http://flexikon.doccheck.com/de/In_vitro In-Vitro-] wie auch [http://flexikon.doccheck.com/de/In_vivo In-Vivo]-Versuche mit Labortieren (in der Regel Nagetiere) auf Basis von Präparaten des [[Granatapfel]]s. Dabei fand man Schutzeffekte für Brust- und Prostatakrebs. Aber auch bei Versuchen mit Kakaobohnen wurden Effekte bei der Entwicklung von Darmkrebs festgestellt. Bei einer Humanstudie mit an Brustkrebs erkrankten Frauen konsumierten die Teilnehmerinnen 3x täglich 100 mg vom Extrakt des Granatapfels. Nach 6 Monaten wurden die Veränderungen untersucht und eine deutliche Verbesserung festgestellt. Allerdings hatten sich die Frauen auch einer Strahlentherapie unterzogen, so dass die Ergebnisse nicht eindeutig zugeordnet werden können.<ref>Brooker S, Martin S, Pearson A. et al. Doubleblind-placebo controlled and randomised Phase II Trial.... Radiother Oncol 2006, S. 45-51</ref>. Für Fruchtsäfte aus Granatäpfeln (wie auch Sternfrüchte) gibt es Hinweise auf eine Beeinflussung gastrointestinaler Resorptionsvorgänge im Zusammenhang mit der Einnahme diverser Medikamente, allerdings liegen bisher nur tierexperimentelle Daten vor.<ref>Hidaka et al., 2005; Hidaka et al., 2006; Shravan Kumar et al., 2011</ref>
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Bis heute ist sind die Interaktion von Früchten mit Phenolen beziehungsweise den daraus gewonnenen Säften Gegenstand sehr vieler Untersuchungen, die in zahlreichen Übersichtsarbeiten aufgeführt sind.<ref>[Ammer & Weintraub, 1997; Fuhr, 1998; Bailey et al., 1998; Mertens-Talcott et al., 2006; Seden et al., 2010; Bailey, 2010; Hanley et al., 2011; Srinivas, 2013; Bailey et al., 2013</ref>
 
Bis heute ist sind die Interaktion von Früchten mit Phenolen beziehungsweise den daraus gewonnenen Säften Gegenstand sehr vieler Untersuchungen, die in zahlreichen Übersichtsarbeiten aufgeführt sind.<ref>[Ammer & Weintraub, 1997; Fuhr, 1998; Bailey et al., 1998; Mertens-Talcott et al., 2006; Seden et al., 2010; Bailey, 2010; Hanley et al., 2011; Srinivas, 2013; Bailey et al., 2013</ref>
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