Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
206 Bytes entfernt ,  17:20, 22. Dez. 2016
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:  
[[image:Polyphenol-classification--element69.jpg| Klassifikation Polyphenole |thumb]]
 
[[image:Polyphenol-classification--element69.jpg| Klassifikation Polyphenole |thumb]]
   −
Im Zusammenhang mit der gesundheitsbezogenen Werbung für [[Antioxidantien]] ist eine Gruppe von Substanzen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt und wurde demzufolge auch sofort auf dem Lebensmittelmarkt und ganz besonders bei Nahrungsergänzungsmitteln beworben. Aber auch in der Kosmetik-Industrie werden die Substanzen mit vielfältigen Versprechungen angeboten. In der Regel sind die Aussagen vage und unbelegt, Beispiel:" ''Es wird sogar angenommen, dass sie Fettablagerungen vermindern und die Ablagerung von Kalk in den Arterien verhindern können.'' "<ref>http://polyphenols2008.com/polyphenole-kosmetik.html</ref>
+
Im Zusammenhang mit der gesundheitsbezogenen Werbung für [[Antioxidantien]] ist eine Gruppe von Substanzen in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Forschung gerückt und wurde demzufolge auch sofort auf dem Lebensmittelmarkt und ganz besonders bei Nahrungsergänzungsmitteln beworben. Aber auch in der Kosmetikindustrie werden die Substanzen mit vielfältigen Versprechungen angeboten. In der Regel sind die Aussagen vage und unbelegt:"''Es wird sogar angenommen, dass sie Fettablagerungen vermindern und die Ablagerung von Kalk in den Arterien verhindern können.''"<ref>http://polyphenols2008.com/polyphenole-kosmetik.html</ref>
==Polyphenole Allgemein==
+
 
Zu Polyphenolen werden viele Behauptungen aufgestellt und Aussagen getätigt, die schlecht oder gar nicht belastbar belegt sind. Und es werden Zusammenhänge hergestellt, die so nicht gegeben sind. Teilweise werden Substanzen und Gruppen, wie auch ihre Eigenschaften so bunt durcheinander gewürfelt, so dass man in dem Bereich schon von einer Multi-Kulti-Subtanzgruppe sprechen kann. Dadurch werden Verbraucher massiv in die Irre geführt. Und wie in diesem Segment üblich, sind es in der Regel hochpreisige Produkte, bei denen kein eindeutiger Nachweis eines nennenswerten gesundheitlichen Mehrwerts erbracht wurde.<ref>https://drjacobs-shop.de/granatapfel/36/dr.-jacob-s-granatapfel-elixier-500-ml </ref>
+
==Polyphenole allgemein==
Die Vertreiber entsprechender Produkte profitieren davon, dass Polyphenole chemisch gesehen keine einheitliche Gruppe sind. Unter diesem Begriff lassen sich einige Substanzen einordnen, solange sie mindestens einen Pheonolring haben.  
+
Zu Polyphenolen werden viele Behauptungen aufgestellt und Aussagen getätigt, die schlecht oder gar nicht belastbar belegt sind. Ferner werden Zusammenhänge hergestellt, die so nicht gegeben sind. Teilweise werden Substanzen und Gruppen wie auch ihre Eigenschaften so beliebig kombiniert, dass man in dem Bereich schon von einer Multi-Kulti-Substanzgruppe sprechen kann. Dadurch werden Verbraucher massiv in die Irre geführt. Wie in diesem Segment üblich sind es in der Regel hochpreisige Produkte, bei denen kein eindeutiger Nachweis eines nennenswerten gesundheitlichen Mehrwerts erbracht wurde.<ref>https://drjacobs-shop.de/granatapfel/36/dr.-jacob-s-granatapfel-elixier-500-ml </ref>
 +
 
 +
Die Vertreiber entsprechender Produkte profitieren davon, dass Polyphenole chemisch gesehen keine einheitliche Gruppe sind. Unter diesem Begriff lassen sich einige Substanzen einordnen, sofern sie mindestens einen Pheonolring haben.  
    
Die Hauptgruppen der Phenole sind folgende:
 
Die Hauptgruppen der Phenole sind folgende:
Zeile 16: Zeile 18:  
*Lignine - Lignin
 
*Lignine - Lignin
   −
Beispiele liefert, wie so oft, die Online-Plattform des "Zentrums für Gesundheit" in dem pauschal Aussagen aufgestellt werden wie "''Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!"'' ''"Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten. Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt."''<ref>www.zentrum-der-esundheit.de/polyphenole-ia.html</ref>. Oder sie werden als ''"Phenole: die pflanzliche Gesundheitspolizei"''<ref>www.superfoodsmoothies.de/news/sind-phenole/</ref> bezeichnet.
+
Beispiele liefert, wie so oft, die Online-Plattform des "Zentrums für Gesundheit", auf der pauschal Aussagen aufgestellt werden wie "''Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!"'' ''"Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten. Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt."''<ref>zentrum-der-gesundheit.de/polyphenole-ia.html</ref>. Außerdem sie werden als ''"Phenole: die pflanzliche Gesundheitspolizei"''<ref>superfoodsmoothies.de/news/sind-phenole/</ref> bezeichnet.
Es gab aber auch schon früh kritische Berichte in den Medien, wie in der SZ aus dem Mai 2010:''"Nach den Ergebnissen einer neuen Studie entfalten zumindest die zu den Polyphenolen zählenden Flavonoide im Körper jedoch ganz andere Wirkungen als im Reagenzglas'''' <ref>http://www.sueddeutsche.de/leben/flavonoide-ueberschaetzte-pflanzenstoffe-1.678797</ref>. Auch die Pharmazeutische-Zeitung berichtet. ''"Auf einen, das Herz schützenden, Effekt weisen zumindest In-vitro- und einige epidemiologische Untersuchungen hin. Doch die Datenlage ist dünn, Langzeitstudien fehlen."''<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=35170</ref>
+
 
 +
Es gab aber auch schon früh kritische Berichte in den Medien, wie in der SZ aus dem Mai 2010:''"Nach den Ergebnissen einer neuen Studie entfalten zumindest die zu den Polyphenolen zählenden Flavonoide im Körper jedoch ganz andere Wirkungen als im Reagenzglas"''.<ref>http://www.sueddeutsche.de/leben/flavonoide-ueberschaetzte-pflanzenstoffe-1.678797</ref> Auch die ''Pharmazeutische Zeitung'' berichtet: ''"Auf einen, das Herz schützenden, Effekt weisen zumindest In-vitro- und einige epidemiologische Untersuchungen hin. Doch die Datenlage ist dünn, Langzeitstudien fehlen."''<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=35170</ref>
   −
Viele Jahre ging man davon aus, dass Phenole Abfallprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels wären, ohne jede Funktion. Mittlerweile weiß man, dass diese „Abfälle“ durchaus Funktionen haben und es wurden antioxidative und antimikrobielle Effekte nachgewiesen, bei Versuchen mit Tieren und In-Vitro. Diese Endprodukte werden in den Blättern, Schalen oder anderen Außenschichten eingelagert. Von daher ist es schon von sehr großer Bedeutung zu wissen und zu beachten, wo und wie die Substanzen gewonnen und verarbeitet werden.       
+
Viele Jahre ging man davon aus, dass Phenole Abfallprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels ohne jede Funktion seien. Mittlerweile weiß man, dass diese „Abfälle“ durchaus Funktionen haben und es wurden bei Versuchen mit Tieren und In-Vitro antioxidative und antimikrobielle Effekte nachgewiesen. Diese Endprodukte werden in den Blättern, Schalen oder anderen Außenschichten eingelagert. Von daher ist es von sehr großer Bedeutung zu wissen und zu beachten, wo und wie die Substanzen gewonnen und verarbeitet werden.       
 
          
 
          
Bei entsprechend unzureichender Verarbeitung werden die phenolreichen Randschichten entfernt oder beschädigt. So reduziert sich der Gehalt bei der Produktion von Säften ganz erheblich (nur noch ca. 10% des ursprünglichen Gehalts). Auch die Lagerung und die Jahreszeit spielen eine Rolle. Gemüse die im Spätherbst verarbeitet werden, weisen einen höheren Gehalt auf, als im Sommer (z.B. Endivien).
+
Bei entsprechend unzureichender Verarbeitung werden die phenolreichen Randschichten entfernt oder beschädigt. So reduziert sich der Gehalt bei der Produktion von Säften ganz erheblich (auf nur noch ca. 10% des ursprünglichen Gehalts). Auch die Lagerung und die Jahreszeit spielen eine Rolle. Gemüse, die im Spätherbst verarbeitet werden, weisen einen höheren Gehalt auf als im Sommer (z.B. Endivien).
 +
 
 
Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist selten zu erkennen, ob diese Aspekte ausreichend berücksichtigt sind.     
 
Bei Nahrungsergänzungsmitteln ist selten zu erkennen, ob diese Aspekte ausreichend berücksichtigt sind.     
   −
Prinzipiell sind Phenole in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, die wir zu uns nehmen. Aber auch in Getränken wie Kaffee oder auch Weizenbier kommen, teils erhebliche, Mengen vor. Dies führt dazu, dass die täglich aufgenommen Menge locker ein paar Gramm betragen kann. Alleine dieser Aspekt stellt die Notwendigkeit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Frage.  
+
Prinzipiell sind Phenole in allen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, die wir zu uns nehmen. Aber auch in Getränken wie Kaffee oder auch Weizenbier kommen teils erhebliche Mengen vor. Dies führt dazu, dass die täglich aufgenommene Menge sogar mehrere Gramm betragen kann. Allein dieser Aspekt stellt die Notwendigkeit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in Frage.  
   −
Ein weiterer wesentlicher Kritik-Punkt bei der Vermarktung ist, dass konsequent verschwiegen wird, dass einige der angebotenen Substanzen im Körper sehr reduziert, bzw. schlichtweg gar nicht aufgenommen werden. Beispiele sind das sehr stark beworbene Gewürz Curcumin, und diverse Polyphenole wie Quercetin, oder auch Anthocyane. Diese werden im Darm, so gut wie nicht absorbiert (auch hier unter 10 %.) Oder sie werden ausreichend absorbiert, aber schlecht verstoffwechselt, wie z.B. die [[Oligomere Proanthocyanidine]] (OPC). Das bedeutet, dass extrem hohe Mengen des Stoffes zugeführt werden müssten, die ein Mensch im Normalfall physiologisch gar nicht in der Lage ist aufzunehmen.  
+
Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt bei der Vermarktung ist, dass konsequent verschwiegen wird, dass einige der angebotenen Substanzen im Körper sehr reduziert, bzw. schlichtweg gar nicht aufgenommen werden. Beispiele sind das sehr stark beworbene Gewürz Curcumin, diverse Polyphenole wie Quercetin, oder auch Anthocyane. Diese werden im Darm so gut wie nicht absorbiert (auch hier unter 10%). Oder sie werden ausreichend absorbiert, aber schlecht verstoffwechselt, wie z.B. die [[Oligomere Proanthocyanidine]] (OPC). Das bedeutet, dass extrem hohe Mengen des Stoffes zugeführt werden müssten, die ein Mensch im Normalfall physiologisch gar nicht in der Lage ist aufzunehmen.  
   −
Somit sind auch die In-Vitro-Studien, bei denen mit exorbitant hohen Konzentrationen gearbeitet wurde, nicht auf den Menschen übertragbar. Dies bedeutet, dass die beworbene vorbeugende Schutzfunktion beim Menschen, nicht von der Bedeutung ist, wie kommuniziert wird. Auch ein vielfach versprochener Heilungs-Effekt ist nicht erkennbar nachgewiesen.
+
Somit sind auch die In-Vitro-Studien, bei denen mit exorbitant hohen Konzentrationen gearbeitet wurde, nicht auf den Menschen übertragbar. Dies bedeutet, dass die beworbene vorbeugende Schutzfunktion beim Menschen nicht von der Bedeutung ist wie kommuniziert wird. Auch ein vielfach versprochener Heilungseffekt ist nicht erkennbar nachgewiesen.
    
Gleichzeitig können sich Polyphenole aus pflanzlicher Nahrung an Verdauungsenzyme binden und so die Nährstoffaufnahme im Darm vermindern. Beim gesunden Menschen verhindern die im Speichel enthaltenen [http://flexikon.doccheck.com/de/Prolin prolinreichen] Proteine diese Wirkung, indem sie einen im Verdauungstrakt stabilen Komplex mit den Polyphenolen bilden
 
Gleichzeitig können sich Polyphenole aus pflanzlicher Nahrung an Verdauungsenzyme binden und so die Nährstoffaufnahme im Darm vermindern. Beim gesunden Menschen verhindern die im Speichel enthaltenen [http://flexikon.doccheck.com/de/Prolin prolinreichen] Proteine diese Wirkung, indem sie einen im Verdauungstrakt stabilen Komplex mit den Polyphenolen bilden
Zeile 35: Zeile 39:  
===Phenolsäuren===   
 
===Phenolsäuren===   
 
=====Vorkommen/Funktion=====
 
=====Vorkommen/Funktion=====
Phenolsäure (Hydroxybenzosäure, Hydroxyzimtsäure) kommt vor in Rhabarber (155mg/100g), Mangos (440mg/100g), schwarzer Tee (4,6 ,mg/100 ml), Kaffee pro Tasse 30-70 mg Kaffeesäure, Radieschen (75-100mg/kg).                                                                 
+
Phenolsäure (Hydroxybenzosäure, Hydroxyzimtsäure) kommt vor in Rhabarber (155mg/100g), Mangos (440mg/100g), schwarzem Tee (4,6 ,mg/100 ml), Kaffee pro Tasse 30-70 mg Kaffeesäure, Radieschen (5-100mg/kg).                                                                 
   −
An dieser Stelle ist ein besonders extremes Beispiel, für den schon beschrieben Verlust von Phenolsäure in der Verarbeitung zu erwähnen. Der Vollkornweizen enthält im Original noch bis zu 500 mg/kg, während das Endprodukt, welches auf den Markt kommt nur noch 50mg/kg enthält.  
+
An dieser Stelle ist ein besonders extremes Beispiel für den schon beschrieben Verlust von Phenolsäure in der Verarbeitung zu erwähnen: Vollkornweizen enthält im Original noch bis zu 500 mg/kg, während das Endprodukt, welches auf den Markt kommt, nur noch 50mg/kg enthält.  
   −
Die Verstoffwechselung der Säuren geht sehr schnell, Die Plasmakonzentration erreicht schon nach 2 Stunden ihren Höhepunkt und fällt dann schnell ab. Bei In-Vitro, wie auch in Tierversuchen, wurden antioxidative Wirkungen nachgewiesen <ref>Ferk F, Nersesyan A, Misik M. et al. Antioxidant and Cancer protective Effects of Gallic Acid...,NOVAM 2009, 245-249</ref>   
+
Die Verstoffwechselung der Säuren geht sehr schnell. Die Plasmakonzentration erreicht schon nach zwei Stunden ihren Höhepunkt und fällt dann schnell ab. Bei In-Vitro wie auch in Tierversuchen wurden antioxidative Wirkungen nachgewiesen.<ref>Ferk F, Nersesyan A, Misik M. et al. Antioxidant and Cancer protective Effects of Gallic Acid...,NOVAM 2009, 245-249</ref>   
   −
Es gibt Ergebnisse einer Arbeitsgruppe die zeigen, das Gewürzsumach (Rhus Coria) Schutzeffekte vor oxidativen DNA-Schäden bewirken kann. <ref>Chakraborty A, Ferk F, Simic T et al.  DNA-protective effects of Sumach..... Mutat Res 2009, 10-17</ref>  <ref>Chakraborty A, Jager W et al. Protent Protection of gallic acid ngainst DNA-Oxidation...Mutat 2011, 61-71</ref>
+
Es gibt Ergebnisse einer Arbeitsgruppe die zeigen, dass Gewürzsumach (Rhus Coria) Schutzeffekte vor oxidativen DNA-Schäden bewirken kann.<ref>Chakraborty A, Ferk F, Simic T et al.  DNA-protective effects of Sumach..... Mutat Res 2009, 10-17</ref>  <ref>Chakraborty A, Jager W et al. Protent Protection of gallic acid ngainst DNA-Oxidation...Mutat 2011, 61-71</ref>
   −
Auch bei den Hydroxyzimtsäuren (Kaffee) wurden einige Studien veröffentlicht, in denen sowohl pro-, wie antioxidative Eigenschaften beschrieben werden. Aber auch hier wurden die Effekte, in der Regel mit extrem hohen Konzentrationen erreicht, die Menschen nicht zu sich nehmen. Bei Ratten wurden oxidative Schäden beobachtet. Die zugeführte Menge entsprach aber in etwa 40 L Kaffee.   
+
Auch bei den Hydroxyzimtsäuren (Kaffee) wurden einige Studien veröffentlicht, in denen sowohl pro- wie antioxidative Eigenschaften beschrieben werden. Aber auch hier wurden die Effekte in der Regel mit extrem hohen Konzentrationen erreicht, die Menschen nicht zu sich nehmen. Bei Ratten wurden oxidative Schäden beobachtet. Die zugeführte Menge entsprach aber in etwa 40 L Kaffee.   
 +
 
 +
Zu erwähnen sind die möglichen negativen gesundheitlichen Schäden, die auftreten können, wenn versucht wird, durch die Aufnahme großer Mengen eine positive Wirkung zu erzielen. Magenkrebs kann die Folge sein. Ein weiterer negativer Effekt von Phenolsäure ist der Anstieg des Homocysteinspiegels, der das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Demenz erhöht.<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3591</ref>
   −
Zu erwähnen sind die möglichen negativen gesundheitlichen Schäden, die auftreten können, wenn versucht wird durch die Aufnahme großer Mengen, eine positive Wirkung zu erzielen. Magenkrebs kann die Folge sein. Ein weiter negativer Effekt von Phenolsäure ist der Anstieg des Homocysteinspiegels, dieser erhöht das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose und Demenz.<ref>http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=3591</ref>
   
===Resveratrol===
 
===Resveratrol===
 
=====und die Frage: sind 100 Liter Rotwein am Tag ok?=====  
 
=====und die Frage: sind 100 Liter Rotwein am Tag ok?=====  
In Anlehnung an den Schlager von Roland Kaiser:“7 Fässer Wein können uns nicht gefährlich sein“  wäre zu prüfen, ob diese These haltbar ist
     −
Einer der Gründe warum [[Resveratrol]] in den Fokus von Medien und Nahrungsmittelindustrie gerückt ist, ist die Annahme, dass diese Verbindung für das sogenannte "French Paradox" ist die Hypothese welche besagt, dass vermehrt weintrinkenden Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten.......=>[[Resveratrol]]
+
Einer der Gründe dafür, dass [[Resveratrol]] in den Fokus von Medien und Nahrungsmittelindustrie rückte, ist die Annahme, dass diese Verbindung Grundlage für das sogenannte "French Paradox" ist, welches besagt, dass vermehrt weintrinkende Franzosen gesundheitliche Vorteile vom Weingenuss hätten.......=>[[Resveratrol]]
 
[[image:F1.large (1).jpg|Klassifikation und Strukturen Flavanoide| thumb]]  
 
[[image:F1.large (1).jpg|Klassifikation und Strukturen Flavanoide| thumb]]  
 +
 
=== Flavonoide===
 
=== Flavonoide===
Flavonoide sind eine sehr umfangreiche Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und werden allerorts schon als neues Wundermittel im Kampf gegen Krebs gefeiert, dies ist in der Branche der [[Nahrungsergänzungsmittel]]-Industrie gang und gebe und wie so oft, viel zu kurz gegriffen.<ref>http://www.atlantis-pharm.com/Flavonoide.htm</ref> Auch hier ist die Datenlage weitgehend widersprüchlich, beruht nur auf In-Vitro oder Tierversuchen, wurde über Fragebogen-Auswertung erhoben, oder ist gar nicht vorhanden und es wird mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotische Evidenz] geworben.
+
Flavonoide sind eine sehr umfangreiche Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe und werden schon als neues Wundermittel im Kampf gegen Krebs gefeiert. Dies ist in der Branche der [[Nahrungsergänzungsmittel]]-Industrie gang und gebe, jedoch wie so oft viel zu kurz gegriffen.<ref>http://www.atlantis-pharm.com/Flavonoide.htm</ref> Auch hier ist die Datenlage weitgehend widersprüchlich, beruht nur auf In-Vitro oder Tierversuchen, wurde über Fragebogen-Auswertung erhoben, oder ist gar nicht vorhanden und es wird mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Anekdotische_Evidenz anekdotische Evidenz] geworben.
 +
 
 
======Vorkommen======
 
======Vorkommen======
 
**Flavone: Apigenin (Sellerie) Luteolin (Sellerie, Artischocken     
 
**Flavone: Apigenin (Sellerie) Luteolin (Sellerie, Artischocken     
Zeile 62: Zeile 68:  
**Isoflavone: Genestein, Daidzein (Soja)
 
**Isoflavone: Genestein, Daidzein (Soja)
 
**Chalkone: [https://de.wikipedia.org/wiki/Xanthohumol Xanthohumol](Bier)
 
**Chalkone: [https://de.wikipedia.org/wiki/Xanthohumol Xanthohumol](Bier)
 +
 
Da Flavonoide auf vielen verschieden Ebenen und an unterschiedlichen Punkte im Organismus wirken, sind sie im Bezug auf vorbeugende Gesundheits-Effekte theoretisch sehr vielversprechend. Die antioxidative Wirkung geht über einen sehr großen Bereich. Unter In-Vitro-Bedingungen wurden gute Ergebnisse erzielt mit Kaempferöl, Quertcetin und Luteolin.  
 
Da Flavonoide auf vielen verschieden Ebenen und an unterschiedlichen Punkte im Organismus wirken, sind sie im Bezug auf vorbeugende Gesundheits-Effekte theoretisch sehr vielversprechend. Die antioxidative Wirkung geht über einen sehr großen Bereich. Unter In-Vitro-Bedingungen wurden gute Ergebnisse erzielt mit Kaempferöl, Quertcetin und Luteolin.  
 
Einige der Flavonoide führen zu einer Hemmung von Cytochrom P450-abhängigen Stoffwechselfunktionen ([http://flexikon.doccheck.com/de/Biotransformation Phase-I-Enzyme]), andere wiederum bewirken eine Aktivierung. Möglich ist auch eine dosisabhängige Aktivierung von Phase-II-Enzymen. Dies alles kann zu Wechselwirkungen mit Arzneistoffen führen, wie etwa bei der Grapefruit <ref>Bernhard Watzl, Gerhard Rechkemmer. Basiswissen aktualisiert: Flavonoide. Ernährungs-Umschau, Band 48 , 2001, Heft 12</ref>
 
Einige der Flavonoide führen zu einer Hemmung von Cytochrom P450-abhängigen Stoffwechselfunktionen ([http://flexikon.doccheck.com/de/Biotransformation Phase-I-Enzyme]), andere wiederum bewirken eine Aktivierung. Möglich ist auch eine dosisabhängige Aktivierung von Phase-II-Enzymen. Dies alles kann zu Wechselwirkungen mit Arzneistoffen führen, wie etwa bei der Grapefruit <ref>Bernhard Watzl, Gerhard Rechkemmer. Basiswissen aktualisiert: Flavonoide. Ernährungs-Umschau, Band 48 , 2001, Heft 12</ref>
8.396

Bearbeitungen

Navigationsmenü