Plazentophagie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Placentophagie''' bzw. der '''Plazenta-Kannibalismus''' bezeichnet den Verzehr der menschlichen Plazenta durch den Menschen. Gründe für das Verzehren menschlicher Placenta sind meist esoterischer Natur, und werden meist mit einer Art „Verehrung“ des Organs, was das Kind über 9 Monate ernährt hat, beschrieben. Der Verzehr der Placenta wird dem entsprechend auch zelebriert.
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Die '''Plazentophagie''' bzw. der '''Plazenta-Kannibalismus''' bezeichnet den Verzehr der menschlichen Plazenta durch den Menschen. Gründe für das Verzehren menschlicher Plazenta sind meist [[Esoterik|esoterischer]] Natur und werden meist mit einer Art „Verehrung“ des Organs, das das Kind während der Schwangerschaft ernährt hat, beschrieben. Der Verzehr der Plazenta wird dementsprechend auch zelebriert.
  
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Körperteile des Menschen gelten weltweit mehrheitlich als ein Nahrungstabu. Aktuell ist der Kannibalismus als Praktik des Verzehrs von Gewebe der gleichen Spezies eine extreme Seltenheit, und tritt beispielsweise in Industrieländern als seltene Praktik psychisch erkrankter Menschen und in Afrika, wo Körperteile von Menschen mit Albinismus als Heilmittel begehrt sind, in Erscheinung.  
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Körperteile des Menschen gelten weltweit mehrheitlich als ein Nahrungstabu. Aktuell ist der Kannibalismus als Praktik des Verzehrs von menschlichem Gewebe eine extreme Seltenheit und tritt beispielsweise in Industrieländern als seltene Praktik psychisch erkrankter Menschen und in Afrika, wo Körperteile von Menschen mit Albinismus als Heilmittel begehrt sind, in Erscheinung.
  
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Bei Säugetieren ist der Verzehr durchaus üblich und liefert dem (Mutter-)Tier Nährstoffe zurück und verhindert Verwesungsprozesse und verhindert die Anlockung von Raubtieren durch Verwesungsgeruch. Huftiere wiederum lassen die Plazenta liegen, und entfernen sich nach dem Geburtsvorgang vom Geburtsort.<br><br>
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Bei Säugetieren ist der Verzehr durchaus üblich und liefert dem (Mutter-)Tier Nährstoffe zurück und verhindert Verwesungsprozesse und die Anlockung von Raubtieren durch Verwesungsgeruch. Huftiere wiederum lassen die Plazenta liegen und entfernen sich nach dem Geburtsvorgang vom Geburtsort.
  
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==Plazenta - Rezepte==
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Angeblich hat der Schauspieler und [[Scientology|Scientologe]] [[Tom Cruise]] die Plazenta seines Kindes gegessen.<ref>http://www.stern.de/lifestyle/leute/tom-cruise-ich-werde-die-plazenta-essen-559673.html</ref><br>
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==Plazenta-Rezepte==
 
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*Plazentapulver nach Hobby-Hebamme "Doula" Andrea: Placenta waschen, Eihäute entfernen, flach ausbreiten; bei 50° ca 24 Stunden im Backofen trocknen, mit der Muskatreibe fein reiben.
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*Plazentapulver nach Hobby-Hebamme und [[Doula]] Andrea: Placenta waschen, Eihäute entfernen, flach ausbreiten; bei 50° ca 24&nbsp;Stunden im Backofen trocknen, mit der Muskatreibe fein reiben.
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*Mutterfett nach Cornelia Enning: 100gr Butter; ein Tl Plazentapulver; 100gr Salbendose, ätherische Öle. Löse die Butter auf und schöpfe während dem Simmern auf dem Herd den entstehenden Schaum ab. Rühre das Plazentapulver ein. Die Masse soll etwa 5 Stunden im Backofen oder auf der Herdplatte bei 50°-60° ziehen, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Die Masse soll bei Zimmertemperatur erkalten, wird dann aber im Kühlschrank aufbewahrt; 4 Wochen haltbar. Eventuell ein ätherisches Öl beifügen.<ref>Heilmittel aus Placenta von Cornelia Enning, Books on Demand Gmbh, 2003</ref>
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*Mutterfett nach Cornelia Enning: 100gr Butter; ein&nbsp;Tl Plazentapulver; 100gr Salbendose, ätherische Öle. Löse die Butter auf und schöpfe während dem Simmern auf dem Herd den entstehenden Schaum ab. Rühre das Plazentapulver ein. Die Masse soll etwa 5&nbsp;Stunden im Backofen oder auf der Herdplatte bei 50°-60° ziehen, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Die Masse soll bei Zimmertemperatur erkalten, wird dann aber im Kühlschrank aufbewahrt; 4&nbsp;Wochen haltbar. Eventuell ein ätherisches Öl beifügen.<ref>Heilmittel aus Placenta von Cornelia Enning, Books on Demand Gmbh, 2003</ref>
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*Plazenta mit Brokkoli: Zutaten: 800 g frische, gehackte menschliche Plazenta, 1300 g Brokkoli, 2 Eiweiss, ¼ TL Thymian. Die Plazenta in einem Sieb waschen, es können noch Säfte austreten. Danach das Eiweiß zerschlagen und alle Zutaten mit der Hand vermischen. Die Plazenta in Öl zunächst auf hoher Stufe unter ständigem Rühren anbraten, dann langsam die Hitze runterschalten und köcheln lassen, bis alle Flüssigkeit verkocht ist.
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*Plazenta mit Brokkoli: Zutaten: 800&nbsp;g frische, gehackte menschliche Plazenta, 1300&nbsp;g Brokkoli, 2&nbsp;Eiweiss, ¼&nbsp;TL Thymian. Die Plazenta in einem Sieb waschen, es können noch Säfte austreten. Danach das Eiweiß zerschlagen und alle Zutaten mit der Hand vermischen. Die Plazenta in Öl zunächst auf hoher Stufe unter ständigem Rühren anbraten, dann langsam die Hitze runterschalten und köcheln lassen, bis alle Flüssigkeit verkocht ist.
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*Plazenta Lasagne: Zutaten: ¾ gehackte menschliche Plazenta, 2 Knoblauchzehen, ½ TL Oregano, ½ gehackte Zwiebel, 2 EL Tomatenmark, 1 Tomate, 2 TL Olivenöl. Kurz die Plazenta mit den übrigen Zutaten anbraten, danach einfach euer liebstes Lasagne Rezept nehmen und die Plazenta eine Lage Käse ersetzen lassen.
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*Plazenta Lasagne: Zutaten: ¾&nbsp;gehackte menschliche Plazenta, 2&nbsp;Knoblauchzehen, ½&nbsp;TL Oregano, ½&nbsp;gehackte Zwiebel, 2&nbsp;EL Tomatenmark, 1&nbsp;Tomate, 2&nbsp;TL Olivenöl. Kurz die Plazenta mit den übrigen Zutaten anbraten, danach einfach euer liebstes Lasagne Rezept nehmen und die Plazenta eine Lage Käse ersetzen lassen.
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*Plazenta Spaghetti. Zutaten: ¾ menschliche Plazenta, in mundgerechten Stücken, 1 Dose Tomatenpüree, 2 Dosen Tomaten, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 TL Zuckersirup, 1 Lorbeerblatt, 1 TL Rosmarin, jew. 1 TL Salz, Honig, Oregano, Basilikum und Fenchel<ref>http://biorezepte.bionoah.de/#plazenta_brokkoli</ref>.
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*Plazenta Spaghetti. Zutaten: ¾&nbsp;menschliche Plazenta, in mundgerechten Stücken, 1&nbsp;Dose Tomatenpüree, 2&nbsp;Dosen Tomaten, 1&nbsp;Zwiebel, 2&nbsp;Knoblauchzehen, 1&nbsp;TL Zuckersirup, 1&nbsp;Lorbeerblatt, 1&nbsp;TL Rosmarin, jew. 1&nbsp;TL Salz, Honig, Oregano, Basilikum und Fenchel.<ref>http://biorezepte.bionoah.de/#plazenta_brokkoli</ref>
  
 
==Plazenta und Homöopathie==
 
==Plazenta und Homöopathie==
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[[image:EngelNosode.jpg|Angebot Engel-Apotheke Freiburg|left|320px|thumb]]
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[[image:Plazentanosode.jpg|Angebot von [[Homöopathie|homöopathischen]] "Plazentanosoden" einer Lotus-Apotheke in Hannover|320px|thumb]]
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Plazentagewebe wie, wie auch das der Nabelschnur oder von Muttermilch, von bestimmten Apotheken zu [[Homöopathie|homöopathischen]] "Globuli" oder (Auto- bzw Eigen-)[[Nosode]]n verarbeitet werden. Eine Apotheke, die sich dieser Aktivität widmet, ist die "Engel Apotheke" in Freiburg.<ref>http://www.plazentanosoden.com</ref><br>
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[[image:EngelNosode.jpg|Angebot Engel-Apotheke Freiburg|320px|thumb]]
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Die Firma Homeda aus Eschweiler bietet "Nabelschnurnosoden" für 441,00 € an<ref>http://www.nabelschnurblutnosoden.de</ref><br><br><br><br>
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Plazentagewebe, wie auch das der Nabelschnur oder Muttermilch, wird von bestimmten Apotheken zu [[Homöopathie|homöopathischen]] [[Globuli]] oder (Auto- bzw. Eigen-)[[Nosode]]n verarbeitet. Eine Apotheke, die sich dieser Aktivität widmet, ist die "Engel-Apotheke" in Freiburg.<ref>http://www.plazentanosoden.com</ref><br>
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Die Firma [[Homeda]] aus Eschweiler bei Aachen bietet "Nabelschnurnosoden" für 441&nbsp;€ an.<ref>http://www.nabelschnurblutnosoden.de</ref>
  
 
==Hormocenta und Placentubex==
 
==Hormocenta und Placentubex==
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Das Hautpflegeprodukt Hormocenta (Firma HORMOCENTA Hygiena Thober KG, heute HORMOCENTA KOSMETIK GmbH, und bekannt durch die Werbung mit Marika Rökk ''HORMOCENTA mocht jong'') enthielt früher Plazentagewebe<ref>http://www.kugener.com/abfrage.php?id=1006&show=1</ref>, wird heute jedoch aus Ingredientien pflanzlicher Herkunft hergestellt. In den Geburtskliniken wurden dazu Plazenten in Tiefkühltruhen solange aufbewahrt, bis sie von den Salbenherstellern abgeholt wurden.
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Das Hautpflegeprodukt Hormocenta (Firma HORMOCENTA Hygiena Thober&nbsp;KG, heute HORMOCENTA KOSMETIK GmbH, bekannt durch die Werbung mit Marika Rökk ''HORMOCENTA mocht jong'') enthielt früher Plazentagewebe<ref>http://www.kugener.com/abfrage.php?id=1006&show=1</ref>, wird heute jedoch aus Zutaten pflanzlicher Herkunft hergestellt. In den Geburtskliniken wurden dazu Plazenten in Tiefkühltruhen solange aufbewahrt, bis sie von den Salbenherstellern abgeholt wurden.
  
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Ein weit verbreitetes Konkurrenzprodukt zu Hormocenta war das ab 1953 verkaufte Placentubex C der Firma Merz ("Placentubex verjüngt und strafft die Haut"), das ebenfalls aus Plazenten hergestellt wurde. Dieses Produkt musste später vom Markt genommen werden.
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Ein weit verbreitetes Konkurrenzprodukt zu Hormocenta war das ab 1953 verkaufte Placentubex&nbsp;C der Firma Merz ("Placentubex verjüngt und strafft die Haut"), das ebenfalls aus Plazenten hergestellt wurde. Dieses Produkt musste später vom Markt genommen werden.
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==Verwendung von Plazenten in der traditionellen chinesischen Medizin==
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2011 berichtete die ''Times of India'' darüber, dass bestimmte Mittel der [[Traditionelle Chinesische Medizin|traditionellen chinesischen Medizin]], die in China hergestellt werden, Plazentagewebe menschlicher Herkunft enthalten sollen.<ref>http://timesofindia.indiatimes.com/world/china/China-probes-nutrition-pills-made-from-organs-of-dead-infants/articleshow/9553715.cms</ref>
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
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*Cornelia Enning: ''Heilmittel aus Plazenta: Medizinisches und Ethnomedizinisches'', Books on Demand Gmbh (Taschenbuch - 2003)
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*Cornelia Enning: ''Heilmittel aus Plazenta: Medizinisches und Ethnomedizinisches.'' Books on Demand GmbH, 2003
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*Menges, M.: ''Evolutionsbiologische Aspekte der Plazentophagie''. ANTHROPOLOGISCHER ANZEIGER, 2007, JAHR 65; HEFT 1
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*Menges, M.: ''Evolutionsbiologische Aspekte der Plazentophagie.'' Anthropologischer Anzeiger, Jahrg. 65, H. 1 (März 2007), pp. 97-108. [http://www.jstor.org/stable/29542795 Abstract]
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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*[http://www.hebinfo.de/plazentaheilmittel/index.php Bilder: Plazenta im Backofen, Plazentapulver]
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*Hebammenpraxis Enning: [http://www.hebinfo.de/plazentaheilmittel/index.php Plazenta-Heilmittel]
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*http://www.kugener.com/abfrage.php?id=1006&show=1
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*Bilder: [http://www.hebinfo.de/plazentaheilmittel/index.php Plazenta im Backofen, Plazentapulver]
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*http://www.placentabenefits.info
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*Museum Sybodo: [http://www.kugener.com/de/humanmedizin-fr/geburtshilfe/52-artikel/1989-plazentacreme-hormocenta.html Plazentacreme HORMOCENTA]
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*www.placentabenefits.info
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*http://blog.psiram.com/?p=759
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*[http://timesofindia.indiatimes.com/world/china/China-probes-nutrition-pills-made-from-organs-of-dead-infants/articleshow/9553715.cms China probes nutrition pills made from organs of dead infants] The Times of India, 10. August 2011
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*Psiram-Blog: [http://blog.psiram.com/?p=759 Nashörner, Hebammen und Tigerpenisse.] 11. Februar 2010
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
 
*[[Mumia]]
 
*[[Mumia]]
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*[[Lotusgeburt]]
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
 
<references/>
 
<references/>
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[[category:Esoterik]]

Aktuelle Version vom 12. November 2015, 14:55 Uhr

menschl. Plazenta

Die Plazentophagie bzw. der Plazenta-Kannibalismus bezeichnet den Verzehr der menschlichen Plazenta durch den Menschen. Gründe für das Verzehren menschlicher Plazenta sind meist esoterischer Natur und werden meist mit einer Art „Verehrung“ des Organs, das das Kind während der Schwangerschaft ernährt hat, beschrieben. Der Verzehr der Plazenta wird dementsprechend auch zelebriert.

Körperteile des Menschen gelten weltweit mehrheitlich als ein Nahrungstabu. Aktuell ist der Kannibalismus als Praktik des Verzehrs von menschlichem Gewebe eine extreme Seltenheit und tritt beispielsweise in Industrieländern als seltene Praktik psychisch erkrankter Menschen und in Afrika, wo Körperteile von Menschen mit Albinismus als Heilmittel begehrt sind, in Erscheinung.

Bei Säugetieren ist der Verzehr durchaus üblich und liefert dem (Mutter-)Tier Nährstoffe zurück und verhindert Verwesungsprozesse und die Anlockung von Raubtieren durch Verwesungsgeruch. Huftiere wiederum lassen die Plazenta liegen und entfernen sich nach dem Geburtsvorgang vom Geburtsort.

Angeblich hat der Schauspieler und Scientologe Tom Cruise die Plazenta seines Kindes gegessen.[1]

Plazenta-Rezepte

Plazenta2.jpg
  • Plazentapulver nach Hobby-Hebamme und Doula Andrea: Placenta waschen, Eihäute entfernen, flach ausbreiten; bei 50° ca 24 Stunden im Backofen trocknen, mit der Muskatreibe fein reiben.
  • Mutterfett nach Cornelia Enning: 100gr Butter; ein Tl Plazentapulver; 100gr Salbendose, ätherische Öle. Löse die Butter auf und schöpfe während dem Simmern auf dem Herd den entstehenden Schaum ab. Rühre das Plazentapulver ein. Die Masse soll etwa 5 Stunden im Backofen oder auf der Herdplatte bei 50°-60° ziehen, bis sich das Pulver aufgelöst hat. Die Masse soll bei Zimmertemperatur erkalten, wird dann aber im Kühlschrank aufbewahrt; 4 Wochen haltbar. Eventuell ein ätherisches Öl beifügen.[2]
  • Plazenta mit Brokkoli: Zutaten: 800 g frische, gehackte menschliche Plazenta, 1300 g Brokkoli, 2 Eiweiss, ¼ TL Thymian. Die Plazenta in einem Sieb waschen, es können noch Säfte austreten. Danach das Eiweiß zerschlagen und alle Zutaten mit der Hand vermischen. Die Plazenta in Öl zunächst auf hoher Stufe unter ständigem Rühren anbraten, dann langsam die Hitze runterschalten und köcheln lassen, bis alle Flüssigkeit verkocht ist.
  • Plazenta Lasagne: Zutaten: ¾ gehackte menschliche Plazenta, 2 Knoblauchzehen, ½ TL Oregano, ½ gehackte Zwiebel, 2 EL Tomatenmark, 1 Tomate, 2 TL Olivenöl. Kurz die Plazenta mit den übrigen Zutaten anbraten, danach einfach euer liebstes Lasagne Rezept nehmen und die Plazenta eine Lage Käse ersetzen lassen.
  • Plazenta Spaghetti. Zutaten: ¾ menschliche Plazenta, in mundgerechten Stücken, 1 Dose Tomatenpüree, 2 Dosen Tomaten, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 TL Zuckersirup, 1 Lorbeerblatt, 1 TL Rosmarin, jew. 1 TL Salz, Honig, Oregano, Basilikum und Fenchel.[3]

Plazenta und Homöopathie

Angebot von homöopathischen "Plazentanosoden" einer Lotus-Apotheke in Hannover
Angebot Engel-Apotheke Freiburg

Plazentagewebe, wie auch das der Nabelschnur oder Muttermilch, wird von bestimmten Apotheken zu homöopathischen Globuli oder (Auto- bzw. Eigen-)Nosoden verarbeitet. Eine Apotheke, die sich dieser Aktivität widmet, ist die "Engel-Apotheke" in Freiburg.[4]
Die Firma Homeda aus Eschweiler bei Aachen bietet "Nabelschnurnosoden" für 441 € an.[5]

Hormocenta und Placentubex

Das Hautpflegeprodukt Hormocenta (Firma HORMOCENTA Hygiena Thober KG, heute HORMOCENTA KOSMETIK GmbH, bekannt durch die Werbung mit Marika Rökk HORMOCENTA mocht jong) enthielt früher Plazentagewebe[6], wird heute jedoch aus Zutaten pflanzlicher Herkunft hergestellt. In den Geburtskliniken wurden dazu Plazenten in Tiefkühltruhen solange aufbewahrt, bis sie von den Salbenherstellern abgeholt wurden.

Ein weit verbreitetes Konkurrenzprodukt zu Hormocenta war das ab 1953 verkaufte Placentubex C der Firma Merz ("Placentubex verjüngt und strafft die Haut"), das ebenfalls aus Plazenten hergestellt wurde. Dieses Produkt musste später vom Markt genommen werden.

Verwendung von Plazenten in der traditionellen chinesischen Medizin

2011 berichtete die Times of India darüber, dass bestimmte Mittel der traditionellen chinesischen Medizin, die in China hergestellt werden, Plazentagewebe menschlicher Herkunft enthalten sollen.[7]

Literatur

  • Cornelia Enning: Heilmittel aus Plazenta: Medizinisches und Ethnomedizinisches. Books on Demand GmbH, 2003
  • Menges, M.: Evolutionsbiologische Aspekte der Plazentophagie. Anthropologischer Anzeiger, Jahrg. 65, H. 1 (März 2007), pp. 97-108. Abstract

Weblinks

Siehe auch

Quellennachweise

  1. ↑ http://www.stern.de/lifestyle/leute/tom-cruise-ich-werde-die-plazenta-essen-559673.html
  2. ↑ Heilmittel aus Placenta von Cornelia Enning, Books on Demand Gmbh, 2003
  3. ↑ http://biorezepte.bionoah.de/#plazenta_brokkoli
  4. ↑ http://www.plazentanosoden.com
  5. ↑ http://www.nabelschnurblutnosoden.de
  6. ↑ http://www.kugener.com/abfrage.php?id=1006&show=1
  7. ↑ http://timesofindia.indiatimes.com/world/china/China-probes-nutrition-pills-made-from-organs-of-dead-infants/articleshow/9553715.cms
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