Pim van Lommel: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Pim van Lommel''' (geb. 15. März 1943 in Laren/Nordholland) ist ein niederländischer Arzt und Sachbuchautor, der über seine Ansichten zu so genannten [[Nahtoderlebnis]]sen bekannt wurde. Van Lommel vertritt die Idee, dass es ein menschliches nicht-lokales und endloses Bewusstsein gebe. Er nimmt an, dass das Bewusstsein allgegenwärtig sei und keine materielle Grundlage besässe. Dieses Bewusstsein. Dieses existiere laut Van Lommel bereits vor der Geburt eines Menschen und bestehe auch nach seinem Tode fort. Selbst klinisch tote Menschen könnten demnach ein Bewusstsein haben. So genannte Nahtoderlebnisse könnten laut Van Lommel daher auch von vormals als klinisch tot erklärten Personen stammen. Van Lommels Ansicht unterscheidet sich damit deutlich von den medizinischen Kriterien zur Feststellung des Individualtods. Seine nicht wissenschaftlich anerkannten Ansichten bewegen sich in einem Grenzgebiet zwischen wissenschaftlicher Medizin und [[Spiritualität]]. Zur Idee seines nicht-lokalen Bewusstseins beruft er sich auf die [[Quantenmystik|Quantenphysik]]. Desweiteren bezieht er auch aus der [[Esoterik]] stammende "übersinnliche Phänomene" wie [[Telepathie]] und [[Telekinese]] als mögliche Basis seiner Ideen mit ein.
 
'''Pim van Lommel''' (geb. 15. März 1943 in Laren/Nordholland) ist ein niederländischer Arzt und Sachbuchautor, der über seine Ansichten zu so genannten [[Nahtoderlebnis]]sen bekannt wurde. Van Lommel vertritt die Idee, dass es ein menschliches nicht-lokales und endloses Bewusstsein gebe. Er nimmt an, dass das Bewusstsein allgegenwärtig sei und keine materielle Grundlage besässe. Dieses Bewusstsein. Dieses existiere laut Van Lommel bereits vor der Geburt eines Menschen und bestehe auch nach seinem Tode fort. Selbst klinisch tote Menschen könnten demnach ein Bewusstsein haben. So genannte Nahtoderlebnisse könnten laut Van Lommel daher auch von vormals als klinisch tot erklärten Personen stammen. Van Lommels Ansicht unterscheidet sich damit deutlich von den medizinischen Kriterien zur Feststellung des Individualtods. Seine nicht wissenschaftlich anerkannten Ansichten bewegen sich in einem Grenzgebiet zwischen wissenschaftlicher Medizin und [[Spiritualität]]. Zur Idee seines nicht-lokalen Bewusstseins beruft er sich auf die [[Quantenmystik|Quantenphysik]]. Desweiteren bezieht er auch aus der [[Esoterik]] stammende "übersinnliche Phänomene" wie [[Telepathie]] und [[Telekinese]] als mögliche Basis seiner Ideen mit ein.
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In seinem doktinären Werk Endloses Bewusstsein formuliert der Autor seine Bezüge zur Quantenphysik in einer Art vereinfachenden [[pseudowissenschaft]]lichen Jargon. Er nennt die Unschärferelation, Quantenverschränkung und den Welle-Teilchen-Dualismus um Phänomene aus dem atomaren Bereich einfach auf die Makrowelt zu übertragen. In der modernen Quantenphysik kommt der Welle-Teilchen-Dualismus keiner seriösen Deutung mehr vor, und mit "Welle" und "Teilchen" sind auch nicht zwei verschiedene mögliche Zustände des betrachteten Systems (Teilchens) gemeint, sondern Verhaltensweisen, was Van Lommel entgangen zu sein scheint. Er behauptet auch spekulativ, dass die Anzahl der möglichen synaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen nicht ausreiche, sämtliche Erinnernungen des Menschen zu speichern. Im Werk "Endloses Bewusstsein" gibt Van Lommel selbst zu, dass seine Ansichten wissenschaftlich nicht zu beweisen wären. Demnach lassen sie sich auch nicht falsifizieren.
  
 
Pim van Lommel ist Mitbegründer der niederländischen Sektion der International Association for Near-Death Studies.
 
Pim van Lommel ist Mitbegründer der niederländischen Sektion der International Association for Near-Death Studies.

Version vom 2. November 2020, 10:43 Uhr

Pim van Lommel (geb. 15. März 1943 in Laren/Nordholland) ist ein niederländischer Arzt und Sachbuchautor, der über seine Ansichten zu so genannten Nahtoderlebnissen bekannt wurde. Van Lommel vertritt die Idee, dass es ein menschliches nicht-lokales und endloses Bewusstsein gebe. Er nimmt an, dass das Bewusstsein allgegenwärtig sei und keine materielle Grundlage besässe. Dieses Bewusstsein. Dieses existiere laut Van Lommel bereits vor der Geburt eines Menschen und bestehe auch nach seinem Tode fort. Selbst klinisch tote Menschen könnten demnach ein Bewusstsein haben. So genannte Nahtoderlebnisse könnten laut Van Lommel daher auch von vormals als klinisch tot erklärten Personen stammen. Van Lommels Ansicht unterscheidet sich damit deutlich von den medizinischen Kriterien zur Feststellung des Individualtods. Seine nicht wissenschaftlich anerkannten Ansichten bewegen sich in einem Grenzgebiet zwischen wissenschaftlicher Medizin und Spiritualität. Zur Idee seines nicht-lokalen Bewusstseins beruft er sich auf die Quantenphysik. Desweiteren bezieht er auch aus der Esoterik stammende "übersinnliche Phänomene" wie Telepathie und Telekinese als mögliche Basis seiner Ideen mit ein.

In seinem doktinären Werk Endloses Bewusstsein formuliert der Autor seine Bezüge zur Quantenphysik in einer Art vereinfachenden pseudowissenschaftlichen Jargon. Er nennt die Unschärferelation, Quantenverschränkung und den Welle-Teilchen-Dualismus um Phänomene aus dem atomaren Bereich einfach auf die Makrowelt zu übertragen. In der modernen Quantenphysik kommt der Welle-Teilchen-Dualismus keiner seriösen Deutung mehr vor, und mit "Welle" und "Teilchen" sind auch nicht zwei verschiedene mögliche Zustände des betrachteten Systems (Teilchens) gemeint, sondern Verhaltensweisen, was Van Lommel entgangen zu sein scheint. Er behauptet auch spekulativ, dass die Anzahl der möglichen synaptischen Verbindungen zwischen den Nervenzellen nicht ausreiche, sämtliche Erinnernungen des Menschen zu speichern. Im Werk "Endloses Bewusstsein" gibt Van Lommel selbst zu, dass seine Ansichten wissenschaftlich nicht zu beweisen wären. Demnach lassen sie sich auch nicht falsifizieren.

Pim van Lommel ist Mitbegründer der niederländischen Sektion der International Association for Near-Death Studies.

Kurzbiographie

Pim van Lommel wurde 1943 geboren und besuchte das Gymnasium in Hilversum und studierte bis 1971 Medizin an der Rijksuniversiteit Utrecht. Von 1971 bis 1976 war van Lommel am Antonius-Krankenhaus in Utrecht tätig, wo er seine Ausbildung zum Kardiologen absolvierte. Er gründete 1988 die Merkawah-Stiftung mit, die Menschen in den Niederlanden Information und Begleitung zum Thema NTE anbietet. Im Dezember 2001 erschien eine holländische Langzeitstudie zu Nahtoderfahrungen im Journal The Lancet, die Untersuchungen van Lommels und dreier weiterer Wissenschaftler zusammenfasst. Ab 1977 bis zum Jahr 2003 arbeitete er als Kardiologe am Rijnstate-Krankenhaus in Arnheim. Seit 2003 arbeit Pim van Lommel nicht mehr als Kardiologe, und widmet sich hauptsächlich den NTE.

Werke

  • Pim van Lommel: Endloses Bewusstsein, Verlag: Droemer/Knaur

Weblinks