Photon

Aus Psiram
Version vom 29. Dezember 2012, 20:57 Uhr von Gesine (Diskussion | Beiträge) (6e-14Hz war'n Scherz, ne? ;-) Stäbchen, nicht Zapfen sind die Empfindlichen im Auge.)
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Photonen sind Lichtquanten oder "Lichtteilchen". Licht und jede andere elektromagnetische Strahlung ist "gequantelt", das heißt die Strahlung besteht aus kleinsten Energiepaketen. In der Physik des Alltags spielt der Begriff des Photons praktisch keine Rolle (abgesehen von z.B. Werbevokabeln wie "Photonenpumpe" für Taschenlampen). Dagegen werden in Esoterik und Pseudomedizin nicht selten Konzepte aus der Quantenphysik entlehnt (siehe auch Quantenmystik), und so ist dort auch von Photonen die Rede, beispielsweise von "Biophotonen".

Physik

Die Energie eines Photons ist gegeben durch E = h⋅f. In dieser Formel ist h das Plancksche Wirkungsquantum und f die Frequenz in Hertz. h hat etwa den Wert 6.6⋅10-34 Js. Die Energie ist somit sehr klein; bei sichtbarem Licht liegt sie zwischen etwa 3⋅10-19 J (tiefrot) und 5⋅10-18 J (violett). Eine gewöhnliche Kerze strahlt in der Größenordnung 1015 (1 Billiarde) Photonen je Sekunde ab. Das dunkeladaptierte menschliche Auge kann im empfindlichsten Frequenzbereich (blaugrünes Licht, 6⋅1014 Hz) einzelne Photonen wahrnehmen.[1]

Technisch ist es möglich, auch einzelne Photonen nachzuweisen. Bei kurzwelliger, also hochfrequenter Strahlung wie Gammastrahlung oder Röntgenstrahlung kann ein Photon einen Impuls in einem Geigerzähler auslösen (allerdings spricht man hier häufiger von Gammaquanten statt von Photonen). Auch für sichtbares Licht gibt es Detektoren, die auf Einzelphotonen ansprechen. Bei elektromagnetischer Strahlung mit noch niedrigerer Frequenz, also Radiowellen, ist die Energie eines Photons zu gering, um eine Wirkung auf Materie ausüben zu können; der Photonenbegriff hat hier deshalb keine Bedeutung.

Esoterik und Pseudomedizin

Beliebt ist in der Pseudomedizin das vor allem durch Fritz-Albert Popp bekannt gewordene Konzept der "Biophotonen". Dieses besagt in etwa, dass die so genannte Ultraschwache Zellstrahlung – eine Form der Chemolumineszenz, die in biologischem Material auftritt – Körperzellen dazu dient, miteinander zu kommunizieren. Wenn diese Kommunikation "gestört" sei, könnten dadurch Krankheiten bis hin zu Krebs entstehen. Wissenschaftliche Belege für diese Theorien fehlen zwar, gleichwohl werden auf dem Alternativmedizinmarkt "Biophotonen-Therapien" angeboten. Oft haben diese überhaupt nichts mit Licht zu tun und die Begriffe Photon oder Biophoton sind sinnfreie Marketingvokabeln, beispielsweise wenn behauptet wird, dass übliche Nahrung "arm an Biophotonen" sei und diese dem Körper deshalb durch beworbene Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden sollten.

Anbieter von Lichttherapien verwenden ebenfalls die Vokabel Photon, um ihren Produkten, vor allem Farblicht-Lampen, einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben. Geworben wird mit "Photonen-Therapie", "Biophotonen-Therapie" oder gar einem "MegaPhoton-3D-Photonen-Therapiesystem" (letzteres beim Anbieter der SCIO-Produkte).

Gänzlich zu einem esoterischen und somit schwammigen Begriff wird "Photon" in Vorstellungen von einem "Photonenring", den die Erde zu bestimmten Zeiten durchquere, oder von "Photonen-Sonnenrädern", die mit "gechannelten" Wesen wie "Metatron" oder "Sonnenlord Aton" in Zusammenhang stehen.

Quellen

  1. Empfindlichkeit der Stäbchen, wikipedia, abgerufen am 29.12.2012.