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Anbieter und Anwender berufen sich bei der Pflanzenhomöopathie auf das [[pseudomedizin]]ische Konzept der Homöopathie nach [[Samuel Hahnemann]], das dieser zu Ende des 18. Jahrhunderts zur Behandlung des Menschen erfand. Eine "Materia medica für Pflanzen" gibt es aber nicht, genausowenig wie eine "homöopathische Anamnese für Pflanzen". Die in der homöopathischen Tierheilkunde angewandte Methode, Symptome von Erkrankungen des Menschen auf das Tier zu extrapolieren, ist in der "homöopathischen Pflanzenheilkunde" logischerweise ebenfalls nicht anwendbar. Hahnemann selbst kann auch nicht zur Pflanzenhomöopathie zitiert werden, denn diese entstand erst lange nach seinem Tod.  
 
Anbieter und Anwender berufen sich bei der Pflanzenhomöopathie auf das [[pseudomedizin]]ische Konzept der Homöopathie nach [[Samuel Hahnemann]], das dieser zu Ende des 18. Jahrhunderts zur Behandlung des Menschen erfand. Eine "Materia medica für Pflanzen" gibt es aber nicht, genausowenig wie eine "homöopathische Anamnese für Pflanzen". Die in der homöopathischen Tierheilkunde angewandte Methode, Symptome von Erkrankungen des Menschen auf das Tier zu extrapolieren, ist in der "homöopathischen Pflanzenheilkunde" logischerweise ebenfalls nicht anwendbar. Hahnemann selbst kann auch nicht zur Pflanzenhomöopathie zitiert werden, denn diese entstand erst lange nach seinem Tod.  
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In der Pflanzenhomöopathie werden homöopathisch [[Potenzierung|potenzierte]] Mittel eingesetzt, die allerdings auch zusätzlich weitere Inhaltsstoffe enthalten können. Meist handelt es sich um Mittel aus der [[Komplexmittelhomöopathie]] bzw. um [[Nosode]]n. Die Präparate werden zumeist als so genannte Pflanzenstärkungsmittel verkauft. Häufig handelt es sich um herkömmlichen Flüssigdünger, dem die Pflanzenhomöopathika beigemischt werden. Meist sollen die Mittel dem Gießwasser beigemischt werden (als Flüssigkeit oder in Form von Globuli), oder sie werden in Sprühflaschen angeboten.
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In der Pflanzenhomöopathie werden homöopathisch [[Potenzierung|potenzierte]] Mittel eingesetzt, die allerdings auch zusätzlich weitere Inhaltsstoffe enthalten können. Meist handelt es sich um Mittel aus der [[Komplexmittelhomöopathie]] bzw. um [[Nosode]]n. Die Präparate werden zumeist als so genannte Pflanzenstärkungsmittel verkauft. Häufig handelt es sich um herkömmlichen Flüssigdünger, dem die Pflanzenhomöopathika beigemischt werden. Meist sollen die Mittel dem Gießwasser beigemischt werden (als Flüssigkeit oder in Form von [[Globuli]]), oder sie werden in Sprühflaschen angeboten.
    
In Deutschland sind sehr unterschiedliche Präparate als [[Pflanzenstärkungsmittel]] auf dem Markt. 1991 wurde der Begriff Pflanzenstärkungsmittel erstmals gesetzlich definiert. Pflanzenstärkungsmittel dürfen keine direkte Wirkung auf Schadorganismen oder Krankheitserreger haben, da sie sonst als Pflanzenschutzmittel viel strengeren Vorschriften unterliegen würden. Auch dürfen die Pflanzenstärkungsmittel keine direkt wachstumsfördernde Wirkung haben, da sie ansonsten als Pflanzenhilfsmittel oder Bodenhilfsstoff gelten würden, die unter das Düngelmittelrecht fallen. Die Pflanzenstärkungsmittel sind in einer öffentlich einsehbaren [http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_492710/DE/04__Pflanzenschutzmittel/00__doks__downloads/PflStM__liste,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/PflStM_liste.pdf Liste des BVL] (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) erfasst, die monatlich aktualisiert wird. Allerdings sind zu den einzelnen Mitteln nur Mittelname, Registrierungsnummer, Herstelleradresse und sehr ungenaue Angaben zu Inhaltsstoffen zu erfahren. Eine Übersicht von Pflanzenstärkungsmitteln für den Zierpflanzenbau (inklusive homöopathischer und [[Bioenergetik|"bioenergetischer"]] Mittel) versucht eine 2004 erschienene Broschüre der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zu geben.<ref>Andrea Terhoeven-Urselmans: Pflanzenstärkungsmittel für den Zierpflanzenbau. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, 2004</ref>
 
In Deutschland sind sehr unterschiedliche Präparate als [[Pflanzenstärkungsmittel]] auf dem Markt. 1991 wurde der Begriff Pflanzenstärkungsmittel erstmals gesetzlich definiert. Pflanzenstärkungsmittel dürfen keine direkte Wirkung auf Schadorganismen oder Krankheitserreger haben, da sie sonst als Pflanzenschutzmittel viel strengeren Vorschriften unterliegen würden. Auch dürfen die Pflanzenstärkungsmittel keine direkt wachstumsfördernde Wirkung haben, da sie ansonsten als Pflanzenhilfsmittel oder Bodenhilfsstoff gelten würden, die unter das Düngelmittelrecht fallen. Die Pflanzenstärkungsmittel sind in einer öffentlich einsehbaren [http://www.bvl.bund.de/cln_027/nn_492710/DE/04__Pflanzenschutzmittel/00__doks__downloads/PflStM__liste,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/PflStM_liste.pdf Liste des BVL] (Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit) erfasst, die monatlich aktualisiert wird. Allerdings sind zu den einzelnen Mitteln nur Mittelname, Registrierungsnummer, Herstelleradresse und sehr ungenaue Angaben zu Inhaltsstoffen zu erfahren. Eine Übersicht von Pflanzenstärkungsmitteln für den Zierpflanzenbau (inklusive homöopathischer und [[Bioenergetik|"bioenergetischer"]] Mittel) versucht eine 2004 erschienene Broschüre der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zu geben.<ref>Andrea Terhoeven-Urselmans: Pflanzenstärkungsmittel für den Zierpflanzenbau. Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, 2004</ref>
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