Peter Chappell: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Peter Chappell''' ist ein britischer Erfinder von [[Homöopathie|homöopathischen]] Wunderheilmittel gegen Infektionskrankheiten und Buchautor. Für Aufmerksamkeit sorgte Chappell, als er behauptete ein wirksames homöopathisches Mittel gegen AIDS gefunden zu haben.
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'''Peter Chappell''' ist ein britischer Buchautor und Erfinder von [[Homöopathie|homöopathischen]] Wunderheilmitteln gegen Infektionskrankheiten. Für Aufmerksamkeit sorgte Chappell, als er behauptete, ein wirksames homöopathisches Mittel gegen AIDS gefunden zu haben. Chappell behauptet auch, er habe gegen das in den meisten Fällen tödliche Ebolavirus eine heilende Musik komponiert.  
  
 
Zusammen mit Corrie Hiwat und Harry van der Zee betreibt Chappell in den Niederlanden die Firma "Amma Resonance Healing Foundation" (ARHF). Der Begriff Amma soll sich dabei auf einen "Himmelsgott" ''Sky God of the Dogon, the Creator of the Universal Egg'' beziehen. Die ARHF gehört zur Homöopathie-Lobby und setzt sich vor allem für eine Verbreitung der Homöopathie als Behandlungsmethode bei Infektionskrankheiten in Afrika ein. Die ARHF hält auch die Vermarktungsrechte für die PC1-Mittel gegen AIDS von Chappell und bietet diese zu Preisen zwischen 10&nbsp;und 30&nbsp;Euro pro Fläschchen an. Als "research consultant" der ARHF gibt diese den deutschen habilitierten Psychologen [[Harald Walach]] an.<ref>http://www.arhf.nl/research.php</ref>
 
Zusammen mit Corrie Hiwat und Harry van der Zee betreibt Chappell in den Niederlanden die Firma "Amma Resonance Healing Foundation" (ARHF). Der Begriff Amma soll sich dabei auf einen "Himmelsgott" ''Sky God of the Dogon, the Creator of the Universal Egg'' beziehen. Die ARHF gehört zur Homöopathie-Lobby und setzt sich vor allem für eine Verbreitung der Homöopathie als Behandlungsmethode bei Infektionskrankheiten in Afrika ein. Die ARHF hält auch die Vermarktungsrechte für die PC1-Mittel gegen AIDS von Chappell und bietet diese zu Preisen zwischen 10&nbsp;und 30&nbsp;Euro pro Fläschchen an. Als "research consultant" der ARHF gibt diese den deutschen habilitierten Psychologen [[Harald Walach]] an.<ref>http://www.arhf.nl/research.php</ref>
  
Chappell soll selbst längere Zeit in Afrika gewesen sein, um dort seine Mittel gegen die Infektionskrankheit AIDS auszuprobieren. Laut eigenen Angaben ging er 2001 nach Äthiopien um dort als Laie homöopathische Mittel bei AIDS-Kranken auszuprobieren.
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Chappell soll selbst längere Zeit in Afrika gewesen sein, um dort seine Mittel gegen die Infektionskrankheit AIDS zu erproben. Laut eigenen Angaben ging er 2001 nach Äthiopien, um dort als Laie homöopathische Mittel bei AIDS-Kranken auszuprobieren. Explizit wird erwähnt, dass dort homöopathische Mittel nicht nur komplementär (also zusätzlich), sondern auch als Ersatz für eine effektive antiretrovirale Therapie eingesetzt wurden.<ref>Zitat: ''After taking 70 cases of AIDS in Ethiopia Peter Chappell analysed the totality of their symptoms and looked for a known homeopathic remedy that could be used for treating AIDS. Within the homeopathic literature he could not find a suitable remedy. He figured out how to reverse engineer the totality and essence of the symptom picture information and the medical disease description into a resonance for HIV/AIDS he later called PC1.
  
Zu der Wundertherapie nach Chappell liegt keine auswertbare und seriös publizierte Fachliteratur vor. Das abwegige Therapiekonzept wurde jedoch 2004 von den zwei ARHF-Mitgliedern retrospektiv in einer Studie an Patienten aus Malawi untersucht. Die Veröffentlichung erfolgte in "Homoeopathic Links" (Homœopathic Links - International Journal for Classical Homeopathy),<ref>Corrie Hiwat,Harry van der Zee: "Homoeopathic Links", issue 4/2004</ref><ref>Homœopathic Links - International Journal for Classical Homeopathy, De&nbsp;Ree&nbsp;11, NL-9753&nbsp;BX&nbsp;Haren, Niederlande</ref> einer Homöopathie-Zeitschrift aus den Niederlanden, die vom Autor Harry van der Zee selbst herausgegeben wird<ref>Harry van der Zee, Homeolinks Publishers, PO&nbsp;Box&nbsp;68, 9750&nbsp;AB&nbsp;Haren, Niederlande</ref>, sodass hier kein kritisches Reviewverfahren angenommen werden kann. Der Verlag "Homeolinks Publishers" gibt auch das Chappell-Buch "The Second Simillimum - A Disease-Specific Complement to Individual Treatment" heraus.
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Since 2002 PC1 has been used in many African countries and India with good results, both as a complement to ARVs or instead of ARVs when these were not available or not yet indicated.''  www.aidshealing.org/pc1-africa.php</ref>
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Zu der Wundertherapie nach Chappell liegt keine auswertbare und seriös publizierte Fachliteratur vor. Das abwegige Therapiekonzept wurde jedoch 2004 von den zwei ARHF-Mitgliedern Corrie Hiwat und Harry van der Zee retrospektiv in einer Studie an Patienten aus Malawi untersucht. Die Veröffentlichung erfolgte in "Homoeopathic Links" (Homœopathic Links - International Journal for Classical Homeopathy),<ref>Corrie Hiwat, Harry van der Zee: "Homoeopathic Links", issue 4/2004</ref><ref>Homœopathic Links - International Journal for Classical Homeopathy, De&nbsp;Ree&nbsp;11, NL-9753&nbsp;BX&nbsp;Haren, Niederlande</ref> einer Homöopathie-Zeitschrift aus den Niederlanden, die vom Autor Harry van der Zee selbst herausgegeben wird<ref>Harry van der Zee, Homeolinks Publishers, PO&nbsp;Box&nbsp;68, 9750&nbsp;AB&nbsp;Haren, Niederlande</ref>, sodass hier kein kritisches Reviewverfahren angenommen werden kann. Der Verlag "Homeolinks Publishers" gibt auch Chappells Buch "The Second Simillimum - A Disease-Specific Complement to Individual Treatment" heraus.
  
 
==Kurzbiografie==
 
==Kurzbiografie==
Zur Biografie von Chappell ist wenig bekannt. Chappell wurde etwa 1940 geboren. Er behauptet, bereits als Teenager Erfinder gewesen zu sein. Er gibt an, Erfinder von Flugzeugnavigation oder automatischen Kassensystemen zu sein. Nach nicht bestätigten Angaben soll er als Techniker in einem englischen Rüstungsbetrieb gearbeitet haben und später Elektroingenieur geworden sein.
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Zur Biografie von Chappell ist wenig bekannt. Chappell wurde um 1940 geboren. Er behauptet, bereits als Teenager Erfinder gewesen zu sein. Er gibt an, Erfinder von Flugzeugnavigation oder automatischen Kassensystemen zu sein. Nach nicht bestätigten Angaben soll er als Techniker in einem englischen Rüstungsbetrieb gearbeitet haben und später Elektroingenieur geworden sein.
  
Als er 28&nbsp;Jahre alt war, soll er begonnen haben sich für [[Alternativmedizin]] zu interessieren.
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Als er 28&nbsp;Jahre alt war, soll er begonnen haben, sich für [[Alternativmedizin]] zu interessieren.
  
==PC Wunderheilmittel (PC1, PC2..)==
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==PC-Wunderheilmittel (PC1, PC2..)==
 
[[image:Chappell2.jpg|thumb]]
 
[[image:Chappell2.jpg|thumb]]
Homöopath Chappell ist Erfinder von Heilmitteln, die er bescheiden nach seinen Initialien benannte. Das Besondere an diesen "resonance-healing" - Mitteln ist, dass sie einerseits Mittel aus der [[Homöopathie]] sein, andererseits jeweils spezifisch gegen einzelne Krankheiten wirksam sein sollen. Somit widerspricht dies dem [[Samuel Hahnemann|Hahnemannschen]] Simile-Prinzip. Um diesen Widerspruch aufzulösen, führt Chappell einen Begriff "genus epidemicus - Prinzip" ein. Damit meint er, dass ein bestimmtes Mittel auf Basis der Gesamtheit der durchschnittlich auftretenden (also typischen, krankheitsassoziierten) Symptome gefunden werde. Die ansonsten in Homöopathiekreisen gemeinte angeblich oder tatsächliche individuelle, personenbezogene Mittelsuche unterbleibt also.
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Der Homöopath Chappell ist Erfinder von Heilmitteln, die er nach seinen Initialien benannte. Als das Besondere an diesen "resonance-healing"-Mitteln wird dargestellt, dass sie einerseits Mittel aus der [[Homöopathie]] seien, andererseits jeweils spezifisch gegen einzelne Krankheiten wirksam sein sollen. Dies widerspricht dem [[Samuel Hahnemann|Hahnemannschen]] Simile-Prinzip. Um diesen Widerspruch aufzulösen, führt Chappell den Begriff "genus epidemicus-Prinzip" ein. Damit meint er, dass ein bestimmtes Mittel auf Basis der Gesamtheit der durchschnittlich auftretenden (also typischen, krankheitsassoziierten) Symptome gefunden werde. Die ansonsten in Homöopathiekreisen gemeinte angebliche oder tatsächliche individuelle, personenbezogene Mittelsuche unterbleibt also.
  
Chappell spricht selbst im Zusammenhang mit seinen Mitteln von einer "Resonanzheilung". Eine genaue Beschreibung der Mittel hält er aus unbekannten Gründen geheim. Einzelheiten zu den Mitteln waren in der Vergangenheit zu erfahren, wenn man auf seiner Webseite bestimmte Fragen beantwortete, von denen Chappell annahm, dass sie nur Homöopathen beantworten können (Antworten: Hahnemann, Kent, Pulsatilla).
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Chappell spricht im Zusammenhang mit seinen Mitteln von einer "Resonanzheilung". Eine genaue Beschreibung der Mittel hält er aus unbekannten Gründen geheim. Einzelheiten zu den Mitteln waren in der Vergangenheit zu erfahren, wenn man auf seiner Webseite bestimmte Fragen beantwortete, von denen Chappell annahm, dass sie nur Homöopathen beantworten können (Antworten: Hahnemann, Kent, Pulsatilla).
  
 
Für folgende Infektionskrankungen und Zustände bietet Chappell Mittel an:
 
Für folgende Infektionskrankungen und Zustände bietet Chappell Mittel an:
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* Malaria
 
* Malaria
 
* Lepra
 
* Lepra
* Folgen und Traumen einer Vergewaltigung (PC435p for effects of rape)
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* Folgen und Traumata einer Vergewaltigung (PC435p for effects of rape)
 
* Gegen Nebenwirkungen der effektiven AIDS-Therapie HAART (PC501h for side-effects of HAART)
 
* Gegen Nebenwirkungen der effektiven AIDS-Therapie HAART (PC501h for side-effects of HAART)
 
* Folgen von Atombombenabwürfen
 
* Folgen von Atombombenabwürfen
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usw.
 
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In Österreich werden seine Mittel von einer "Apotheke zum hl.&nbsp;Florian" in Wien angeboten. <ref>Apotheke zum hl.&nbsp;Florian, Mag Ulrike Breyha, Wiedner Hauptstrasse&nbsp;60, A-1040&nbsp;Wien</ref>
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In Österreich werden seine Mittel von einer "Apotheke zum hl.&nbsp;Florian" in Wien angeboten.<ref>Apotheke zum hl.&nbsp;Florian, Mag Ulrike Breyha, Wiedner Hauptstrasse&nbsp;60, A-1040&nbsp;Wien</ref>
  
==Chappells "MP3" Therapie==
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==Chappells MP3-Therapie==
Chappell bietet auch über das Internet heilende MP3-Soundtracks an.<ref>Healingdownloads.com</ref> Die MP3-Dateien sollen seiner Meinung nach sogar Krebs heilen können.
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Chappell bietet über das Internet heilende MP3-Dateien an.<ref>Healingdownloads.com</ref> Die Soundtracks sollen seiner Meinung nach sogar Krebs heilen können. Chappell ging sogar so weit zu behaupten, dass AIDS-Kranke bereits durch das Aussenden seiner "Anti-AIDS-Töne" durch Rundfunkstationen gesunder würden: "Right now, Aids in Africa could be significantly ameliorated by a simple tune played on the radio."<ref>http://www.badscience.net/2007/12/aids-quackery-international-tour/</ref> Zum Spektrum seiner MP3-Produkte gibt er an: ''Burns, Diabetes, Ebola, Genocide and War Trauma, Gonnorrhoea, Herpes, HIV+/AIDS, Injury, Malaria,Psychological Trauma, Rape Trauma, Tuberculosis''
  
Chappell ging sogar so weit zu behaupten, dass AIDS-Kranke alleine dadurch gesünder würden, wenn Rundfunkstationen seine "Anti-AIDS" Töne aussenden würden: ''Right now, Aids in Africa could be significantly ameliorated by a simple tune played on the radio.''<ref>http://www.badscience.net/2007/12/aids-quackery-international-tour/</ref>
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Im Jahre 2014 behauptete Peter Chappell, eine heilende Musik gegen das in den meisten Fällen tödliche Ebolavirus erfunden zu haben, auch mit einer Art präventiver Wirkung. Auf der Webseite boosters4africa.com/ebola/ schreibt er:
  
==AIDS - Therapie nach Chappell==
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:''..Ebola<br>Listening instructions:<br>If you are ill with ebola, listen to this music every 15 minutes until you are better.<br>For protection from ebola, listen to this music twice daily (or at least once daily) until the danger passes.<br><br> The healing sound for ebola is specially designed to boost immunity against ebola.<ref>http://boosters4africa.com/ebola/</ref>
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==AIDS-Therapie nach Chappell==
 
[[image:Chappell3.jpg|Nachweismethodik nach [[Masaru Emoto]]|thumb]]
 
[[image:Chappell3.jpg|Nachweismethodik nach [[Masaru Emoto]]|thumb]]
 
[[image:AIDS4.jpg|Aids-Patient|thumb]]
 
[[image:AIDS4.jpg|Aids-Patient|thumb]]
Chappell probierte nach eigenen Angaben in Äthiopien homöopathische Mittel gegen AIDS an 70 Patienten aus. Dabei glaubte er eine Art Impfstoff gefunden zu haben und nannte seine Therapie auch "HIV vaccine". 2002 entwickelte er ein Mittel namens PC1 (PC1 AM für Männer, PC1 AF für Frauen), das gegen AIDS wirksam sein soll. Chappell sieht als Ursache von AIDS (das nachgewiesener Weise durch das HI-Virus ausgelöst wird) ein angenommenes "Ungleichgewicht zwischen männlichem und weiblichen Prinzip" (''AIDS is a disease born out of a disharmonious interaction between male and female principle''). Explizit betont er, entgegen den Gepflogenheiten in der Medizin, das Prinzip zur Mittelherstellung aus unbekannten Gründen geheim zu halten. Er beruft sich bei der Erfindung einerseits auf sein Wissen aus der Elektronik und andererseits auf [[Samuel Hahnemann]], den Begründer der Homöopathie. Auch habe ihn der Erfinder [[Nikola Tesla]] inspiriert sowie "Die Quantenphysik", wobei er hierzu keine weiteren Angaben macht. Nach Chappell habe Hahnemann seinerzeit Wasser heilsamen "Informationen" zugeordnet, indem er dazu Magnete benutzte. Um nachzuweisen, ob sein PC1-Mittel auch tatsächlich "Informationen" enthalte, liess er dies an einem "HADO-life lab" in Europa untersuchen, wo Eiskristalle von Proben nach pseudowissenschaftlichen Prinzipien des japanischen Esoterikers [[Masaru Emoto]] durchgeführt werden. Wie zu erwarten, war der Test positiv.
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Chappell probierte nach eigenen Angaben in Äthiopien homöopathische Mittel gegen AIDS an 70 Patienten aus. Dabei glaubte er eine Art Impfstoff gefunden zu haben und nannte seine Therapie auch "HIV vaccine". 2002 entwickelte er ein Mittel namens PC1 (PC1 AM für Männer, PC1 AF für Frauen), das gegen AIDS wirksam sein soll. Chappell sieht als Ursache von AIDS (das nachgewiesener Weise durch das HI-Virus ausgelöst wird) ein angenommenes "Ungleichgewicht zwischen männlichem und weiblichen Prinzip" (''"AIDS is a disease born out of a disharmonious interaction between male and female principle"''). Explizit betont er, entgegen den Gepflogenheiten in der Medizin, das Prinzip zur Mittelherstellung geheim zu halten, begründet dies jedoch nicht. Er beruft sich bei der Erfindung einerseits auf sein Wissen aus der Elektronik und andererseits auf [[Samuel Hahnemann]], den Begründer der Homöopathie. Auch habe ihn der Erfinder [[Nikola Tesla]] sowie [[Quantenmystik|"Die Quantenphysik"]] inspiriert, wobei er hierzu keine weiteren Angaben mitteilt. Nach Chappell habe Hahnemann seinerzeit Wasser heilsamen "Informationen" zugeordnet, indem er dazu Magnete benutzte. Um nachzuweisen, ob sein PC1-Mittel auch tatsächlich "Informationen" enthalte, ließ er dies an einem "HADO-life lab" in Europa untersuchen, wo Eiskristalle von Proben nach pseudowissenschaftlichen Prinzipien des japanischen Esoterikers [[Masaru Emoto]] durchgeführt werden. Wie zu erwarten, war der Test positiv.
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Anekdotisch berichtet Chappell darüber, dass es seinen Versuchs-Patienten spontan besser gegangen sei und sich viele weitere Interessierte gemeldet hätten. Eine Abklärung, ob die behaupteten Wirkungen tatsächlich länger anhaltend waren, ob die Patienten gleichzeitig eine andere Therapie anwendeten oder ob es sich um [[Placebo]]effekte handelte, unterblieb. Unglaubwürdig sind auf jeden Fall Chappells Berichte über fast immer eintretende Besserungen und fehlendes Therapieversagen:
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: ''The first time five people returned on one morning and ALL were better. I was stunned, could hardly believe it and felt history was being made. More also came to be treated. This in itself was feedback. The good news spread quickly. Relatively healthy people (they could still walk) of all ages improved in two weeks. Really sick people also got off their beds and started improving. Slowly it became clear that practically everyone improved [...] The thousands of them who recover with such certainty that never did I record a failure give the answer [...] For the first time in my life I realised that a remedy always works, and if it does not seem to, then there is always an explanation like wrong diagnosis, starvation or continuous reinfection [...]''<ref>http://www.arhf.nl/pc-technology.php</ref>
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Einzig "im Westen" (offenbar sind die "westlichen" Industriestaaten gemeint) würden seine PC1-Mittel gelegentlich versagen.
  
Anekdotisch berichtet Chappell darüber, dass es seinen Versuchs-Patienten spontan besser gegangen wäre und sich viele weitere Interessierte gemeldet hätten. Eine Abklärung, ob die behaupteten Wirkungen tatsächlich länger anhaltend waren, ob die Patienten gleichzeitig eine andere Therapie anwendeten oder ob es sich um [[Placebo]]effekte handelte, unterblieb. Völlig unglaubwürdig sind auf jeden Fall Chappells Berichte über fast immer eintretende Besserungen und fehlendes Therapieversagen: ''[...] The first time five people returned on one morning and ALL were better. I was stunned, could hardly believe it and felt history was being made. More also came to be treated. This in itself was feedback. The good news spread quickly. Relatively healthy people (they could still walk) of all ages improved in two weeks. Really sick people also got off their beds and started improving. Slowly it became clear that practically everyone improved [...] The thousands of them who recover with such certainty that never did I record a failure give the answer [...] For the first time in my life I realised that a remedy always works, and if it does not seem to, then there is always an explanation like wrong diagnosis, starvation or continuous reinfection [...]''<ref>http://www.arhf.nl/pc-technology.php</ref> Einzig "im Westen" (offenbar sind hier die "westlichen" Industriestaaten gemeint) würden seine PC1-Mittel gelegentlich versagen.
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Seinen Überlegungen nach soll afrikanischen Jugendlichen das Mittel täglich über einen Zeitraum von einem Monat verabreicht werden. Gleichzeitig soll aber sein Mittel auch eine sofortige Wirkung haben und innerhalb kurzer Zeit wirken ("it works in urgent situations in seconds or minutes").
  
Seinen Überlegungen nach soll afrikanischen Jugendlichen das Mittel täglich über einen Zeitraum von einem Monat verabreicht werden. Gleichzeitig soll aber sein Mittel auch eine sofortige Wirkung haben und innerhalb kurzer Zeit wirken. (''it works in urgent situations in seconds or minutes.'')
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Wie bei anderen [[Pseudomedizin|Pseudotherapien]] (siehe [[Zellularmedizin]] nach [[Matthias Rath]]) auch, besteht hier die Gefahr, dass das unwirksame Placebomittel Patienten davon abhalten kann, effektive Therapien anzuwenden. Nach Berichten der britischen Presse forderte in der Vergangenheit die Gesundheitspolitik der südafrikanischen Regierung durch Unterlassung effektiver Therapien bereits mehrere hunderttausend Menschenleben.<ref>http://www.hsph.harvard.edu/news/press-releases/2008-releases/researchers-estimate-lives-lost-delay-arv-drug-use-hivaids-south-africa.html</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34133</ref><ref>http://www.nytimes.com/2008/11/26/world/africa/26aids.html</ref><ref>http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/africa/article5235539.ece</ref><ref>Pride Chigwedere, George R Seage III, Sofia Gruskin, Tun-Hou Lee, Estimating the Lost Benefits of Antiretroviral Drug Use in South Africa.JAIDS 2008 doi: 10.1097/QAI.0b013e31818a6cd5</ref>
  
Wie bei anderen [[Pseudomedizin|Pseudotherapien]] (siehe [[Zellularmedizin]] nach [[Matthias Rath]]) auch, besteht hier die Gefahr, dass das unwirksame Placebomittel Patienten davon abhalten kann, effektive Therapien anzuwenden. Nach Berichten der britischen Presse hatte in der Vergangenheit die Gesundheitspolitik der südafrikanischen Regierung durch Unterlassung effektiver Therapien bereits mehrere hunderttausend Menschenleben gefordert.<ref>http://www.hsph.harvard.edu/news/press-releases/2008-releases/researchers-estimate-lives-lost-delay-arv-drug-use-hivaids-south-africa.html</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=34133</ref><ref>http://www.nytimes.com/2008/11/26/world/africa/26aids.html</ref><ref>http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/africa/article5235539.ece</ref><ref>Pride Chigwedere, George R Seage III, Sofia Gruskin, Tun-Hou Lee, Estimating the Lost Benefits of Antiretroviral Drug Use in South Africa.JAIDS 2008 doi: 10.1097/QAI.0b013e31818a6cd5</ref>
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==Siehe auch==
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*[[ERemedy]] nach Bill Gray
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*[[Jeremy Sherr]]
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*[[Matthias Rath]]
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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[[category:Erfinder]]
 
[[category:Erfinder]]
 
[[category:Homöopath]]
 
[[category:Homöopath]]
[[category:Wundertherapie gegen AIDS]]
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[[category:Wundertherapie gegen HIV und AIDS]]
 
[[category:Wundertherapie gegen Krebs]]
 
[[category:Wundertherapie gegen Krebs]]

Version vom 5. November 2014, 11:12 Uhr

Peter Chappell
Psychologe Harald Walach als "research consultant" für das PC1-Scharlataneriekonzept[1]

Peter Chappell ist ein britischer Buchautor und Erfinder von homöopathischen Wunderheilmitteln gegen Infektionskrankheiten. Für Aufmerksamkeit sorgte Chappell, als er behauptete, ein wirksames homöopathisches Mittel gegen AIDS gefunden zu haben. Chappell behauptet auch, er habe gegen das in den meisten Fällen tödliche Ebolavirus eine heilende Musik komponiert.

Zusammen mit Corrie Hiwat und Harry van der Zee betreibt Chappell in den Niederlanden die Firma "Amma Resonance Healing Foundation" (ARHF). Der Begriff Amma soll sich dabei auf einen "Himmelsgott" Sky God of the Dogon, the Creator of the Universal Egg beziehen. Die ARHF gehört zur Homöopathie-Lobby und setzt sich vor allem für eine Verbreitung der Homöopathie als Behandlungsmethode bei Infektionskrankheiten in Afrika ein. Die ARHF hält auch die Vermarktungsrechte für die PC1-Mittel gegen AIDS von Chappell und bietet diese zu Preisen zwischen 10 und 30 Euro pro Fläschchen an. Als "research consultant" der ARHF gibt diese den deutschen habilitierten Psychologen Harald Walach an.[2]

Chappell soll selbst längere Zeit in Afrika gewesen sein, um dort seine Mittel gegen die Infektionskrankheit AIDS zu erproben. Laut eigenen Angaben ging er 2001 nach Äthiopien, um dort als Laie homöopathische Mittel bei AIDS-Kranken auszuprobieren. Explizit wird erwähnt, dass dort homöopathische Mittel nicht nur komplementär (also zusätzlich), sondern auch als Ersatz für eine effektive antiretrovirale Therapie eingesetzt wurden.[3]

Zu der Wundertherapie nach Chappell liegt keine auswertbare und seriös publizierte Fachliteratur vor. Das abwegige Therapiekonzept wurde jedoch 2004 von den zwei ARHF-Mitgliedern Corrie Hiwat und Harry van der Zee retrospektiv in einer Studie an Patienten aus Malawi untersucht. Die Veröffentlichung erfolgte in "Homoeopathic Links" (Homœopathic Links - International Journal for Classical Homeopathy),[4][5] einer Homöopathie-Zeitschrift aus den Niederlanden, die vom Autor Harry van der Zee selbst herausgegeben wird[6], sodass hier kein kritisches Reviewverfahren angenommen werden kann. Der Verlag "Homeolinks Publishers" gibt auch Chappells Buch "The Second Simillimum - A Disease-Specific Complement to Individual Treatment" heraus.

Kurzbiografie

Zur Biografie von Chappell ist wenig bekannt. Chappell wurde um 1940 geboren. Er behauptet, bereits als Teenager Erfinder gewesen zu sein. Er gibt an, Erfinder von Flugzeugnavigation oder automatischen Kassensystemen zu sein. Nach nicht bestätigten Angaben soll er als Techniker in einem englischen Rüstungsbetrieb gearbeitet haben und später Elektroingenieur geworden sein.

Als er 28 Jahre alt war, soll er begonnen haben, sich für Alternativmedizin zu interessieren.

PC-Wunderheilmittel (PC1, PC2..)

Chappell2.jpg

Der Homöopath Chappell ist Erfinder von Heilmitteln, die er nach seinen Initialien benannte. Als das Besondere an diesen "resonance-healing"-Mitteln wird dargestellt, dass sie einerseits Mittel aus der Homöopathie seien, andererseits jeweils spezifisch gegen einzelne Krankheiten wirksam sein sollen. Dies widerspricht dem Hahnemannschen Simile-Prinzip. Um diesen Widerspruch aufzulösen, führt Chappell den Begriff "genus epidemicus-Prinzip" ein. Damit meint er, dass ein bestimmtes Mittel auf Basis der Gesamtheit der durchschnittlich auftretenden (also typischen, krankheitsassoziierten) Symptome gefunden werde. Die ansonsten in Homöopathiekreisen gemeinte angebliche oder tatsächliche individuelle, personenbezogene Mittelsuche unterbleibt also.

Chappell spricht im Zusammenhang mit seinen Mitteln von einer "Resonanzheilung". Eine genaue Beschreibung der Mittel hält er aus unbekannten Gründen geheim. Einzelheiten zu den Mitteln waren in der Vergangenheit zu erfahren, wenn man auf seiner Webseite bestimmte Fragen beantwortete, von denen Chappell annahm, dass sie nur Homöopathen beantworten können (Antworten: Hahnemann, Kent, Pulsatilla).

Für folgende Infektionskrankungen und Zustände bietet Chappell Mittel an:

  • AIDS (als "AIDS Vaccine")
  • Bilharziose
  • kindliche Durchfälle in afrikanischen Ländern
  • Malaria
  • Lepra
  • Folgen und Traumata einer Vergewaltigung (PC435p for effects of rape)
  • Gegen Nebenwirkungen der effektiven AIDS-Therapie HAART (PC501h for side-effects of HAART)
  • Folgen von Atombombenabwürfen
  • Schlangenbisse
  • Elektrosmog durch Mobiltelefone
  • Bettnässen
  • Pornographie
  • religiöser Fanatismus

usw.

In Österreich werden seine Mittel von einer "Apotheke zum hl. Florian" in Wien angeboten.[7]

Chappells MP3-Therapie

Chappell bietet über das Internet heilende MP3-Dateien an.[8] Die Soundtracks sollen seiner Meinung nach sogar Krebs heilen können. Chappell ging sogar so weit zu behaupten, dass AIDS-Kranke bereits durch das Aussenden seiner "Anti-AIDS-Töne" durch Rundfunkstationen gesunder würden: "Right now, Aids in Africa could be significantly ameliorated by a simple tune played on the radio."[9] Zum Spektrum seiner MP3-Produkte gibt er an: Burns, Diabetes, Ebola, Genocide and War Trauma, Gonnorrhoea, Herpes, HIV+/AIDS, Injury, Malaria,Psychological Trauma, Rape Trauma, Tuberculosis

Im Jahre 2014 behauptete Peter Chappell, eine heilende Musik gegen das in den meisten Fällen tödliche Ebolavirus erfunden zu haben, auch mit einer Art präventiver Wirkung. Auf der Webseite boosters4africa.com/ebola/ schreibt er:

..Ebola
Listening instructions:
If you are ill with ebola, listen to this music every 15 minutes until you are better.
For protection from ebola, listen to this music twice daily (or at least once daily) until the danger passes.

The healing sound for ebola is specially designed to boost immunity against ebola.[10]

AIDS-Therapie nach Chappell

Nachweismethodik nach Masaru Emoto
Aids-Patient

Chappell probierte nach eigenen Angaben in Äthiopien homöopathische Mittel gegen AIDS an 70 Patienten aus. Dabei glaubte er eine Art Impfstoff gefunden zu haben und nannte seine Therapie auch "HIV vaccine". 2002 entwickelte er ein Mittel namens PC1 (PC1 AM für Männer, PC1 AF für Frauen), das gegen AIDS wirksam sein soll. Chappell sieht als Ursache von AIDS (das nachgewiesener Weise durch das HI-Virus ausgelöst wird) ein angenommenes "Ungleichgewicht zwischen männlichem und weiblichen Prinzip" ("AIDS is a disease born out of a disharmonious interaction between male and female principle"). Explizit betont er, entgegen den Gepflogenheiten in der Medizin, das Prinzip zur Mittelherstellung geheim zu halten, begründet dies jedoch nicht. Er beruft sich bei der Erfindung einerseits auf sein Wissen aus der Elektronik und andererseits auf Samuel Hahnemann, den Begründer der Homöopathie. Auch habe ihn der Erfinder Nikola Tesla sowie "Die Quantenphysik" inspiriert, wobei er hierzu keine weiteren Angaben mitteilt. Nach Chappell habe Hahnemann seinerzeit Wasser heilsamen "Informationen" zugeordnet, indem er dazu Magnete benutzte. Um nachzuweisen, ob sein PC1-Mittel auch tatsächlich "Informationen" enthalte, ließ er dies an einem "HADO-life lab" in Europa untersuchen, wo Eiskristalle von Proben nach pseudowissenschaftlichen Prinzipien des japanischen Esoterikers Masaru Emoto durchgeführt werden. Wie zu erwarten, war der Test positiv.

Anekdotisch berichtet Chappell darüber, dass es seinen Versuchs-Patienten spontan besser gegangen sei und sich viele weitere Interessierte gemeldet hätten. Eine Abklärung, ob die behaupteten Wirkungen tatsächlich länger anhaltend waren, ob die Patienten gleichzeitig eine andere Therapie anwendeten oder ob es sich um Placeboeffekte handelte, unterblieb. Unglaubwürdig sind auf jeden Fall Chappells Berichte über fast immer eintretende Besserungen und fehlendes Therapieversagen:

The first time five people returned on one morning and ALL were better. I was stunned, could hardly believe it and felt history was being made. More also came to be treated. This in itself was feedback. The good news spread quickly. Relatively healthy people (they could still walk) of all ages improved in two weeks. Really sick people also got off their beds and started improving. Slowly it became clear that practically everyone improved [...] The thousands of them who recover with such certainty that never did I record a failure give the answer [...] For the first time in my life I realised that a remedy always works, and if it does not seem to, then there is always an explanation like wrong diagnosis, starvation or continuous reinfection [...][11]

Einzig "im Westen" (offenbar sind die "westlichen" Industriestaaten gemeint) würden seine PC1-Mittel gelegentlich versagen.

Seinen Überlegungen nach soll afrikanischen Jugendlichen das Mittel täglich über einen Zeitraum von einem Monat verabreicht werden. Gleichzeitig soll aber sein Mittel auch eine sofortige Wirkung haben und innerhalb kurzer Zeit wirken ("it works in urgent situations in seconds or minutes").

Wie bei anderen Pseudotherapien (siehe Zellularmedizin nach Matthias Rath) auch, besteht hier die Gefahr, dass das unwirksame Placebomittel Patienten davon abhalten kann, effektive Therapien anzuwenden. Nach Berichten der britischen Presse forderte in der Vergangenheit die Gesundheitspolitik der südafrikanischen Regierung durch Unterlassung effektiver Therapien bereits mehrere hunderttausend Menschenleben.[12][13][14][15][16]

Siehe auch

Weblinks

Chappell - Webseiten

Quellennachweise

  1. http://www.arhf.nl/research.php
  2. http://www.arhf.nl/research.php
  3. Zitat: After taking 70 cases of AIDS in Ethiopia Peter Chappell analysed the totality of their symptoms and looked for a known homeopathic remedy that could be used for treating AIDS. Within the homeopathic literature he could not find a suitable remedy. He figured out how to reverse engineer the totality and essence of the symptom picture information and the medical disease description into a resonance for HIV/AIDS he later called PC1. Since 2002 PC1 has been used in many African countries and India with good results, both as a complement to ARVs or instead of ARVs when these were not available or not yet indicated. www.aidshealing.org/pc1-africa.php
  4. Corrie Hiwat, Harry van der Zee: "Homoeopathic Links", issue 4/2004
  5. Homœopathic Links - International Journal for Classical Homeopathy, De Ree 11, NL-9753 BX Haren, Niederlande
  6. Harry van der Zee, Homeolinks Publishers, PO Box 68, 9750 AB Haren, Niederlande
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