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'''Paul Alex LaViolette''' (geb. ca. 1948) ist ein US-amerikanischer Astrophysiker, der durch wissenschaftliche Außenseitertheorien und seit etwa 1990 vermehrt auch mit [[pseudowissenschaft]]lichen Vorstellungen auf sich aufmerksam macht. Außer durch Zeitschriftenartikel verbreitet er seine Ansichten in Büchern, von denen einige im [[Mosquito Verlag]] in deutscher Sprache erschienen sind.
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'''Paul Alex LaViolette''' (geb. ca. 1948) ist ein US-amerikanischer Astrophysiker und Buchautor, der durch wissenschaftliche Außenseitertheorien und seit etwa 1990 vermehrt auch mit [[pseudowissenschaft]]lichen Vorstellungen auf sich aufmerksam macht. Außer durch Zeitschriftenartikel verbreitet er seine Ansichten in Büchern, von denen einige im [[Mosquito Verlag]] in deutscher Sprache erschienen sind.
  
 
==Theorien==
 
==Theorien==
 
LaViolettes Hauptwerk ist eine Theorie namens "Subquantenkinetik" (''subquantum kinetics'', SQK)<ref>LaViolette PA (1985): An Introduction to Subquantum Kinetics. I. An Overview of the Methodology. II. An Open Systems Description of Particles and Fields. III. The Cosmology of Subquantum Kinetics. International Journal of General Systems 11, 281-345</ref>, die allerdings außer in der [[Freie Energie|Freie-Energie]]-Szene keine Beachtung gefunden hat. Die SQK könne praktisch alle Widersprüche auflösen, die nach LaViolettes Behauptungen in der herkömmlichen Physik existieren<ref>http://home.earthlink.net/~gravitics/LaVioletteBooks/SQK-c.html Aufruf am 2. August 2012</ref>, so beispielsweise das Zwillingsparadoxon der speziellen Relativitätstheorie. Tatsächlich beschreibt das Gedankenexperiment des Zwillingsparadoxons aber nur einen scheinbaren Widerspruch. Ebenso behauptet er, dass die [[Kritik der Relativitätstheorie|Relativitätstheorie widerlegt]] sei, etwa von dem französischen Physiker Georges Sagnac (1869-1926), der ein Anhänger der [[Äthertheorie]] war. Sagnacs diesbezügliche Überlegungen wurden jedoch schon bald nach ihrer Veröffentlichung als fehlerhaft erkannt und spielen in der Physik keine Rolle mehr. Gleichwohl meint LaViolette, dieses vermeintliche Problem durch ein "Subquantenkinetik-Ätherkonzept" gelöst zu haben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Elektrodynamik könnten mit der SQK auch [[Skalarwellen]] bzw. "Tesla-Wellen" behandelt werden, ferner die [[Antigravitation]], die ebenfalls eine Außenseiterhypothese darstellt.
 
LaViolettes Hauptwerk ist eine Theorie namens "Subquantenkinetik" (''subquantum kinetics'', SQK)<ref>LaViolette PA (1985): An Introduction to Subquantum Kinetics. I. An Overview of the Methodology. II. An Open Systems Description of Particles and Fields. III. The Cosmology of Subquantum Kinetics. International Journal of General Systems 11, 281-345</ref>, die allerdings außer in der [[Freie Energie|Freie-Energie]]-Szene keine Beachtung gefunden hat. Die SQK könne praktisch alle Widersprüche auflösen, die nach LaViolettes Behauptungen in der herkömmlichen Physik existieren<ref>http://home.earthlink.net/~gravitics/LaVioletteBooks/SQK-c.html Aufruf am 2. August 2012</ref>, so beispielsweise das Zwillingsparadoxon der speziellen Relativitätstheorie. Tatsächlich beschreibt das Gedankenexperiment des Zwillingsparadoxons aber nur einen scheinbaren Widerspruch. Ebenso behauptet er, dass die [[Kritik der Relativitätstheorie|Relativitätstheorie widerlegt]] sei, etwa von dem französischen Physiker Georges Sagnac (1869-1926), der ein Anhänger der [[Äthertheorie]] war. Sagnacs diesbezügliche Überlegungen wurden jedoch schon bald nach ihrer Veröffentlichung als fehlerhaft erkannt und spielen in der Physik keine Rolle mehr. Gleichwohl meint LaViolette, dieses vermeintliche Problem durch ein "Subquantenkinetik-Ätherkonzept" gelöst zu haben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Elektrodynamik könnten mit der SQK auch [[Skalarwellen]] bzw. "Tesla-Wellen" behandelt werden, ferner die [[Antigravitation]], die ebenfalls eine Außenseiterhypothese darstellt.
  
Die meisten Erkenntnisse der etablierten Astrophysik lehnt LaViolette ab, so die Urknalltheorie. Er ist der Meinung, dass das Weltall nicht expandiere; dies sei nur eine fehlerhafte Schlussfolgerung aus der beobachteten Rotverschiebung ferner Himmelskörper. Eine korrekte Erklärung sei dagegen der "tired-light cosmological redshift effect", den seine SQK vorhersage. Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Lichterm%C3%BCdung Tired-Light-Hypothese] (deutsch auch ''Lichtermüdung'') wurde bereits lange vor LaViolette als alternative Erklärung vorgeschlagen, um die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien mit der Vorstellung eines statischen Universums in Einklang zu bringen. Aufgrund experimenteller Befunde, die für ein expandierendes Universum sprechen, ist die Hypothese heute bedeutungslos.
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Die meisten Erkenntnisse der etablierten Astrophysik lehnt LaViolette ab, so die Urknalltheorie. Er ist der Meinung, dass das Weltall nicht expandiere; dies sei nur eine fehlerhafte Schlussfolgerung aus der beobachteten Rotverschiebung ferner Himmelskörper. Eine korrekte Erklärung sei dagegen der "tired-light cosmological redshift effect", den seine SQK vorhersage. Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Lichterm%C3%BCdung Tired-Light-Hypothese] (deutsch auch ''Lichtermüdung'') wurde bereits um 1930 als alternative Erklärung vorgeschlagen, um die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien mit der Vorstellung eines statischen Universums in Einklang zu bringen. Aufgrund experimenteller Befunde, die für ein expandierendes Universum sprechen, ist die Hypothese heute bedeutungslos.
  
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Pulsar Pulsare] (schnell rotierende Neutronensterne, die elektromagnetische Strahlung zumeist im Radiofrequenzbereich aussenden) sind nach LaViolettes Ansicht Signale [[Außerirdische]]r. Nach der Entdeckung des ersten Pulsars im Jahr 1967 wurde diese Möglichkeit von Astronomen auch eher scherzhaft in Betracht gezogen, jedoch führte die Untersuchung weiterer Pulsare schnell zu der Erkenntnis, dass es sich um Neutronensterne handelt. LaViolette behauptet dagegen, den künstlichen Ursprung der Signale "bewiesen" zu haben. Die "zwingende" Schlussfolgerung aus seinen Untersuchungen sei, dass die Pulsare eine "Warnung" vor einer galaktischen Katastrophe senden, nämlich der Explosion des galaktischen Zentrums.<ref>Paul LaViolette: Die Botschaft der Pulsare. Intelligente Kommunikation aus der Galaxis? Mosquito Verlag, 2011. Originaltitel: Decoding the Message of the Pulsars: Intelligent Communication from the Galaxy. Bear & Co., 2006</ref>
 
[http://de.wikipedia.org/wiki/Pulsar Pulsare] (schnell rotierende Neutronensterne, die elektromagnetische Strahlung zumeist im Radiofrequenzbereich aussenden) sind nach LaViolettes Ansicht Signale [[Außerirdische]]r. Nach der Entdeckung des ersten Pulsars im Jahr 1967 wurde diese Möglichkeit von Astronomen auch eher scherzhaft in Betracht gezogen, jedoch führte die Untersuchung weiterer Pulsare schnell zu der Erkenntnis, dass es sich um Neutronensterne handelt. LaViolette behauptet dagegen, den künstlichen Ursprung der Signale "bewiesen" zu haben. Die "zwingende" Schlussfolgerung aus seinen Untersuchungen sei, dass die Pulsare eine "Warnung" vor einer galaktischen Katastrophe senden, nämlich der Explosion des galaktischen Zentrums.<ref>Paul LaViolette: Die Botschaft der Pulsare. Intelligente Kommunikation aus der Galaxis? Mosquito Verlag, 2011. Originaltitel: Decoding the Message of the Pulsars: Intelligent Communication from the Galaxy. Bear & Co., 2006</ref>

Aktuelle Version vom 16. März 2014, 19:40 Uhr

Buchtitel von LaViolette

Paul Alex LaViolette (geb. ca. 1948) ist ein US-amerikanischer Astrophysiker und Buchautor, der durch wissenschaftliche Außenseitertheorien und seit etwa 1990 vermehrt auch mit pseudowissenschaftlichen Vorstellungen auf sich aufmerksam macht. Außer durch Zeitschriftenartikel verbreitet er seine Ansichten in Büchern, von denen einige im Mosquito Verlag in deutscher Sprache erschienen sind.

Theorien

LaViolettes Hauptwerk ist eine Theorie namens "Subquantenkinetik" (subquantum kinetics, SQK)[1], die allerdings außer in der Freie-Energie-Szene keine Beachtung gefunden hat. Die SQK könne praktisch alle Widersprüche auflösen, die nach LaViolettes Behauptungen in der herkömmlichen Physik existieren[2], so beispielsweise das Zwillingsparadoxon der speziellen Relativitätstheorie. Tatsächlich beschreibt das Gedankenexperiment des Zwillingsparadoxons aber nur einen scheinbaren Widerspruch. Ebenso behauptet er, dass die Relativitätstheorie widerlegt sei, etwa von dem französischen Physiker Georges Sagnac (1869-1926), der ein Anhänger der Äthertheorie war. Sagnacs diesbezügliche Überlegungen wurden jedoch schon bald nach ihrer Veröffentlichung als fehlerhaft erkannt und spielen in der Physik keine Rolle mehr. Gleichwohl meint LaViolette, dieses vermeintliche Problem durch ein "Subquantenkinetik-Ätherkonzept" gelöst zu haben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Elektrodynamik könnten mit der SQK auch Skalarwellen bzw. "Tesla-Wellen" behandelt werden, ferner die Antigravitation, die ebenfalls eine Außenseiterhypothese darstellt.

Die meisten Erkenntnisse der etablierten Astrophysik lehnt LaViolette ab, so die Urknalltheorie. Er ist der Meinung, dass das Weltall nicht expandiere; dies sei nur eine fehlerhafte Schlussfolgerung aus der beobachteten Rotverschiebung ferner Himmelskörper. Eine korrekte Erklärung sei dagegen der "tired-light cosmological redshift effect", den seine SQK vorhersage. Die Tired-Light-Hypothese (deutsch auch Lichtermüdung) wurde bereits um 1930 als alternative Erklärung vorgeschlagen, um die Rotverschiebung weit entfernter Galaxien mit der Vorstellung eines statischen Universums in Einklang zu bringen. Aufgrund experimenteller Befunde, die für ein expandierendes Universum sprechen, ist die Hypothese heute bedeutungslos.

Pulsare (schnell rotierende Neutronensterne, die elektromagnetische Strahlung zumeist im Radiofrequenzbereich aussenden) sind nach LaViolettes Ansicht Signale Außerirdischer. Nach der Entdeckung des ersten Pulsars im Jahr 1967 wurde diese Möglichkeit von Astronomen auch eher scherzhaft in Betracht gezogen, jedoch führte die Untersuchung weiterer Pulsare schnell zu der Erkenntnis, dass es sich um Neutronensterne handelt. LaViolette behauptet dagegen, den künstlichen Ursprung der Signale "bewiesen" zu haben. Die "zwingende" Schlussfolgerung aus seinen Untersuchungen sei, dass die Pulsare eine "Warnung" vor einer galaktischen Katastrophe senden, nämlich der Explosion des galaktischen Zentrums.[3]

LaViolette hält die Elektrogravitation als Antrieb insbesondere für Weltraumfahrzeuge geeignet. Auf seiner Webseite zeigt er sich enttäuscht, dass die Weltraumbehörde NASA einen entsprechenden Vorschlag von ihm nicht aufgriff. 1993 habe er nachgewiesen, dass der Bomber des Typs B-2 der US-Streitkräfte durch Elektrogravitation angetrieben werde.[4] Tatsächlich wird dieses Flugzeug aber durch vier Mantelstromtriebwerke angetrieben, einem in der Luftfahrt weit verbreiteten Triebwerktyp.

Starbust Foundation

Zur Erforschung und Verbreitung seiner Vorstellungen gründete LaViolette die Starburst Foundation, die er als wissenschaftliches Institut bezeichnet. Seiner Meinung nach verhindere die beim wissenschaftlichen Publizieren übliche Qualitätskontrolle des Peer Review, dass neue Ideen, die wissenschaftliche Durchbrüche darstellen könnten, finanziell gefördert werden. Mit seinem Institut könne dieses Problem umgangen werden.[5]

Quellen

  1. LaViolette PA (1985): An Introduction to Subquantum Kinetics. I. An Overview of the Methodology. II. An Open Systems Description of Particles and Fields. III. The Cosmology of Subquantum Kinetics. International Journal of General Systems 11, 281-345
  2. http://home.earthlink.net/~gravitics/LaVioletteBooks/SQK-c.html Aufruf am 2. August 2012
  3. Paul LaViolette: Die Botschaft der Pulsare. Intelligente Kommunikation aus der Galaxis? Mosquito Verlag, 2011. Originaltitel: Decoding the Message of the Pulsars: Intelligent Communication from the Galaxy. Bear & Co., 2006
  4. http://starburstfound.org/advanced-propulsion-electrogravitics/ Aufruf am 2. August 2012
  5. http://starburstfound.org/purpose-of-starburst-foundation/ Aufruf am 2. August 2012