Historische Behandlung mit Oudin-Spule
Oudin-Spule[1]

Die Oudin-Spule ist eine Erfindung des französischen Arztes Paul Marie Oudin (1851–1923) und des französischen Physikers Jacques d'Arsonval aus der Zeit um 1899. Die Oudin-Spule ist ein eisenkernloser Transformator zur Erzeugung hochfrequenter Hochspannungen.

Derartige Transformatoren werden üblicherweise so betrieben, dass sie zwar hohe Wechselspannungen, aber keine hohe Ströme erzeugen können. Dadurch sind sie relativ ungefährlich. Entstehende Koronaentladungen können ein violettes Licht entstehen lassen, was einer Vorrichtung namens Violet Wand ihren Namen gab.

Die mit Oudin-Spulen erzeugten Hochspannungen wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu pseudomedizinischen Zwecken eingesetzt, als elektromedizinische Experimente populär und neu waren. In den Jahren um die Jahrhundertwende wurde weltweit intensiv mit Hochspannungen experimentiert, meist zur Entwicklung der drahtlosen Telegraphie.

Eine ähnliche Vorrichtung ist die Tesla-Spule von Nikola Tesla. Im Gegensatz zur Oudin-Spule, die als Autotransformator ausgebildet ist (auch "Spartransformator", weil er nur aus einer einzigen Wicklung besteht und die Primärwicklung durch eine Anzapfung dieser Wicklung ersetzt wird), ist die Tesla-Spule ein Transformator mit zwei getrennten Wicklungen.

Quellennachweise

  1. Bildquelle: Mihran Krikor Kassabian, (1907) Roentgen Rays and Electro-Therapeutics, J.B. Lippincott Co., Philadelphia, USA, S.142. (public domain)