Pyramide aus Orgonit (Kantenlänge ca. 10 cm)
Karl Hans Welz

Unter Orgonit verstehen Anhänger der auf Wilhelm Reich zurückgehenden Orgontheorie ein Material, das aus Kunstharz wie Epoxid- oder Polyesterharz besteht, in das Metallabfälle eingegossen sind.

Verwendet wird Orgonit beispielsweise für den Bau sogenannter Cloudbuster, das sind Vorrichtungen, die das von Reich angenommene Orgon in der Atmosphäre beeinflussen und so beispielsweise Chemtrails und Elektrosmog unschädlich machen sollen. Im Esoterikhandel sind außerdem Amulette, Skulpturen, Pyramiden usw. aus Orgonit erhältlich, die einen positiven Einfluss, vor allem gesundheitlicher Art, auf den Besitzer ausübenen, seine "Aura vergrößern" sollen usw. Weitere beleglos behauptete Wunderwirkungen sind ein besseres Pflanzenwachstum und höhere Ernteerträge in der "Reichweite" von Orgonit.

Je nach Art und Mischungsverhältnis der beigemengten Metalle werden manchmal unterschiedliche Wirkungen behauptet. Verwendet werden vorwiegend Aluminium, Eisen, Kupfer und Messing sowie Gold, letzteres aus Kostengründen in Form von Blattgold. Oft werden außerdem Halbedelsteine oder ähnliches hinzugefügt. Zur Selbstherstellung gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet. Ein sehr ähnliches Materialgemisch wie Orgonit spielt bei Drion-Power eine Rolle, einem der zahlreichen Wunderprodukte, mit denen angeblich der Benzinverbrauch von Autos gesenkt werden kann.

Als Erfinder des Orgonits gilt der US-Österreicher Karl Hans Welz (20. September 1944 Telfs/Tirol - 20. Dezember 2021 Woodstock/Georgia). Nach eigener Aussage hat er damit 1992 die bis dahin beim Bau von "Orgongeneratoren" übliche Mischung aus Glasfasern und Stahlwolle ersetzt und dadurch die "Leistungsfähigkeit" solcher Gebilde erheblich gesteigert. Für eine praktisch gleichartige Substanz wie Orgonit hat der Esoterikhändler Andreas Werth aus Wuppertal 2012 die Wortmarke Orpanit registriert.