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[[image:ivandesny.jpg|Schauspieler Ivan Desny|thumb]]
 
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[[image:Klehr4.jpg|Artikel in Ärzteblatt|300px|thumb]]
 
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Klehr wurde vorgeworfen, sein Verfahren mit übertriebenen Heilversprechen im Fernsehen und in der Bild-Zeitung beworben zu haben. Ein Heilerfolg trete bei Krebs in 92% der Fälle ein, hieß es von Klehr, obwohl bekannt wurde, dass mehrere seiner Patienten an Krebs starben. O-Ton Klehr im deutschen Fernsehen (ARD): ''"Wir behandeln Krebskranke gegen ihren Krebs, und ich will's einfach formulieren: Wir entnehmen aus ihrem Blut die Killerzellen, trainieren sie im Labor gegen die Krebszellen, und dieses Trainingsprogramm, in Ampullen gefüllt, bekommen die Patienten wieder zurück, so dass jetzt die Killerzellen im Körper die Tumorzellen aufspüren und über den Weg der Entzündung zerstören können. Und das funktioniert in weit über neunzig Prozent der Fälle."''
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Klehr wurde vorgeworfen, sein Verfahren mit übertriebenen Heilversprechen im Fernsehen und in der Bild-Zeitung beworben zu haben. Ein Heilerfolg trete bei Krebs in 92% der Fälle ein, hieß es von Klehr, obwohl bekannt wurde, dass mehrere seiner Patienten an Krebs starben. O-Ton Klehr im deutschen Fernsehen (ARD): ''"Wir behandeln Krebskranke gegen ihren Krebs, und ich will's einfach formulieren: Wir entnehmen aus ihrem Blut die Killerzellen, trainieren sie im Labor gegen die Krebszellen, und dieses Trainingsprogramm, in Ampullen gefüllt, bekommen die Patienten wieder zurück, so dass jetzt die Killerzellen im Körper die Tumorzellen aufspüren und über den Weg der Entzündung zerstören können. Und das funktioniert in weit über neunzig Prozent der Fälle."'' 1991 äusserte sich Klehr zu seinem Krebsheilverfahren in der Talkshow "Nachtcafe" des SWR:
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:''Klehr: ja, in meine münchener Praxis kommen Patienten, die an - eben mit anderen ähh Therapieformen nicht mehr zurecht gekommen sind, denen nicht mehr geholfen werden kann. Ich entnehme ihnen dann ein Stückchen Tumor oder verwende die Tumorzellen im Blut oder die tumor-assoziierten Antikörper, also die tumorangebundenen Antikörper, und trainiere im Labor die weissen Blutkörperchen zu Killerzellen - das heisst ich verwende die Zytokin- also die Interleukin-, die Interferontherapie, ich produziere Interferon, also körpereigenes Interferon. Das sind 'die' Gifte gegen Tumorzellen, die die ähh körpereigenen weissen Blutkörperchen produzieren und setze diese dann zur Therapie ein, also auf - ganz natürliche Weise.<br>Moderator: ..also wieder ein. Also sie arbeiten sozusagen nur mit den Zellen des erkrankten Patienten.<br>Klehr: ganz genau. Ich trainiere - ich mache die Zellen, die erst sagen wir salopp dumm gegenüber dem Tumor waren - ihn nicht erkennen konnten
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ausserhalb des Labors - so daß sie jetzt den Tumor erkennen können, in meinem Spezialverfahren, und gebe diese Zellen - oder aber das was sie produzieren, die Interferone, wieder dem Patienten zurück.
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Moderator: Wie hoch ist denn ihre die Heilungsquote?
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Klehr: Die Heilerfolge - wir haben es jetzt statistisch errechnet bei mehreren hundert Patienten - liegen bei 92%, und ich meine das ist eine sehr beachtliche Zahl ähh bei
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Patienten die sonst mit anderen Therapieformen nicht mehr zurecht kamen, denen nicht mehr geholfen worden ist.<br>Moderator: Nun kann ich mal ganz unverblümt sagen: das kann ich nun glauben oder ich kann es auch nicht glauben. Ähh wird eigentlich sowas überprüft, prüft eigentlich jemand so eine Heilmethode nach, wir haben ja Therapiefreiheit, kann jeder Doktor solange er keinen umbringt nachweislich machen was er will. Ist sowas beweisbar?<br>Klehr: Nun, das ist beweisbar einerseits durch die computertomographischen Untersuchungen, es ist beweisbar durch histologische Untersuchungen wenn zum Beispiel ein ähh Tumor vollkommen neutral im Körper gewachsen ist und wir nehmen nach der Therapie eine Biopsie und sehen dann...<br>Moderator: (unterbrechend, unverständlich) ...schon bewiesen, jemand ?<br>Klehr: Ja, natürlich das machen wir ja laufend. Das sind unsere Verlaufskontrollen und aus diesen Verlaufskontrollen errechnen wir unsere statistischen Werte...<br>
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Moderator: (unterbrechend) Aber sie selber, nie unabhängig ?<br>Klehr: Wir selbst natürlich nicht, ähh sondern der Histologe beurteilt das histologische Präparat, ich schicke das in das histologische...<ref>Nikolaus Klehr in der Sendung "Nachtcafé" des SDR, im Mai 1991.</ref>
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Mit Klausjürgen Wussow - alias Professor Brinkmann - trat er mehrfach gemeinsam in Talkshows auf und ließ sich von Wussow-Ehefrau Yvonne zu Jubelberichten für die Regenbogenpresse als "Herr der Killerzellen" feiern. Inzwischen äußert sich Klehr anders und gibt auf seiner Homepage an, dass die gemeinte ''Therapie mit Human-Eigenblutzytokinen'' wissenschaftlich "''umstritten ist''" und "''wir Ihnen einen Heilerfolg weder zusichern können, noch wollen''". Ein Journalist der Fernsehsendung Panorama übersandte Klehr als gesunder, aber vermeintlich Krebskranker eine Blutprobe und erhielt gegen Bezahlung von 4.700&nbsp;DM eine ''Krebstherapie'' in Ampullen, die jedoch nachweislich keine messbaren ''Anti-Krebs-Wirkstoffe'' enthielt. Parallel wurde der Journalist medizinisch untersucht und es wurde festgestellt, dass er gesund war. Auch die Uni-Klinik Erlangen kam zuvor schon zu ähnlichen Ergebnissen.<ref>Prof Robert Kalden: (Uni-Klinik Erlangen) "Die Konzentrationen, die wir in den Ampullen der genannten Zytokine messen konnten, waren so niedrig, daß man wirklich an keine biologische Aktivität nicht nur glauben kann, sondern daß diese biologische Aktivität undenkbar ist. Null Inhalt bedeutet null therapeutische Aktivität."</ref> In der gelieferten Charge fanden sich statt der versprochenen Wirkstoffe gegen den Krebs Endotoxine, also bakterielle Giftstoffe.
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Klausjürgen Wussow - alias Professor Brinkmann - trat er mehrfach gemeinsam in Talkshows auf und ließ sich von Wussow-Ehefrau Yvonne zu Jubelberichten für die Regenbogenpresse als "Herr der Killerzellen" feiern. Inzwischen äußert sich Klehr anders und gibt auf seiner Homepage an, dass die gemeinte ''Therapie mit Human-Eigenblutzytokinen'' wissenschaftlich "''umstritten ist''" und "''wir Ihnen einen Heilerfolg weder zusichern können, noch wollen''". Ein Journalist der Fernsehsendung Panorama übersandte Klehr als gesunder, aber vermeintlich Krebskranker eine Blutprobe und erhielt gegen Bezahlung von 4.700&nbsp;DM eine ''Krebstherapie'' in Ampullen, die jedoch nachweislich keine messbaren ''Anti-Krebs-Wirkstoffe'' enthielt. Parallel wurde der Journalist medizinisch untersucht und es wurde festgestellt, dass er gesund war. Auch die Uni-Klinik Erlangen kam zuvor schon zu ähnlichen Ergebnissen.<ref>Prof Robert Kalden: (Uni-Klinik Erlangen) "Die Konzentrationen, die wir in den Ampullen der genannten Zytokine messen konnten, waren so niedrig, daß man wirklich an keine biologische Aktivität nicht nur glauben kann, sondern daß diese biologische Aktivität undenkbar ist. Null Inhalt bedeutet null therapeutische Aktivität."</ref> In der gelieferten Charge fanden sich statt der versprochenen Wirkstoffe gegen den Krebs Endotoxine, also bakterielle Giftstoffe.
    
*Ärger mit ATC: 2003 wurde Klehrs Labor von der Polizei durchsucht. Die Regierung von Oberbayern schloss das private Labor von Klehr, da sie zu der Feststellung kam, dass in dem Labor über einen längeren Zeitraum mutmaßlich infektiöses Blut parallel mit nicht kontaminiertem Blut anderer Spender in einem Arbeitsprozess bearbeitet worden sei. Die Herstellung seiner ATC-Arzneimittel wurde verboten.<ref>http://www.aerztestellen.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=25571</ref><ref>STERN Nr. 47 vom 16.&nbsp;November 2000</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=25571</ref>
 
*Ärger mit ATC: 2003 wurde Klehrs Labor von der Polizei durchsucht. Die Regierung von Oberbayern schloss das private Labor von Klehr, da sie zu der Feststellung kam, dass in dem Labor über einen längeren Zeitraum mutmaßlich infektiöses Blut parallel mit nicht kontaminiertem Blut anderer Spender in einem Arbeitsprozess bearbeitet worden sei. Die Herstellung seiner ATC-Arzneimittel wurde verboten.<ref>http://www.aerztestellen.de/v4/archiv/artikel.asp?src=suche&id=25571</ref><ref>STERN Nr. 47 vom 16.&nbsp;November 2000</ref><ref>http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?src=heft&id=25571</ref>
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