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'''Netzfrauen''' ist der Name eines 2013 entstandenen Blogs von Dorothea "Doro" Schreier (geb. 1961) aus Schacht-Audorf bei Rendsburg. Netzfrauen wurde wiederholt wegen einer alarmistischen und fehlerhaften Berichterstattung kritisiert.
 
'''Netzfrauen''' ist der Name eines 2013 entstandenen Blogs von Dorothea "Doro" Schreier (geb. 1961) aus Schacht-Audorf bei Rendsburg. Netzfrauen wurde wiederholt wegen einer alarmistischen und fehlerhaften Berichterstattung kritisiert.
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Der werbefinanzierte Blog soll laut Schleswig-Holstein Zeitung (SHZ) vom 3. März 2014<ref>http://www.shz.de/schleswig-holstein/meldungen/netzfrauen-und-stil-experten-blogs-aus-sh-id5862581.html</ref> 340.000 Besucher pro Monat haben und sich den Themen Umweltschutz, Ernährung und Politik widmen. Aus Eigensicht wolle man vor allem Frauen die Möglichkeit geben, sich im Internet auszutauschen und zu vernetzen. Im März 2015 wurde verbreitet, dass man mittlerweile fast eine Million monatliche Leser habe.<ref name="2jahre"/> Insgesamt gebe es zehn Autorinnen. Die überwiegende Zahl der Beiträge wird aber von Schreier verfasst. Ergänzt wird der Blog durch eine gleichnamige Seite bei Facebook (die sich als "Bildungswebseite" bezeichnet). Meldungen bei Netzfrauen wurden auch komplett von den ähnlich Gesinnten [[Deutsche Wirtschafts Nachrichten|"Deutschen Wirtschafts Nachrichten"]] (DWN) übernommen.  
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Das werbefinanzierte Blog soll laut Schleswig-Holstein Zeitung (SHZ) vom 3. März 2014<ref>http://www.shz.de/schleswig-holstein/meldungen/netzfrauen-und-stil-experten-blogs-aus-sh-id5862581.html</ref> 340.000 Besucher pro Monat haben und sich den Themen Umweltschutz, Ernährung und Politik widmen. Aus Eigensicht wolle man vor allem Frauen die Möglichkeit geben, sich im Internet auszutauschen und zu vernetzen. Im März 2015 wurde verbreitet, dass man mittlerweile fast eine Million monatliche Leser habe.<ref name="2jahre"/> Insgesamt gebe es zehn Autorinnen. Die überwiegende Zahl der Beiträge wird aber von Schreier verfasst. Ergänzt wird das Blog durch eine gleichnamige Seite bei Facebook (die sich als "Bildungswebseite" bezeichnet). Meldungen bei Netzfrauen wurden auch komplett von den ähnlich Gesinnten [[Deutsche Wirtschafts Nachrichten|"Deutschen Wirtschafts Nachrichten"]] (DWN) übernommen.  
    
Obwohl Netzfrauen in erster Linie ein Projekt für Frauen sein will, fallen öffentlich sichtbare Blogkommentare mit anonymisierten Männernamen (Stefan M., Helmut B., Pedro Actus P., Rainer F. usw.) auf, die besonders vehement die Sichtweise des Blogs vertreten.
 
Obwohl Netzfrauen in erster Linie ein Projekt für Frauen sein will, fallen öffentlich sichtbare Blogkommentare mit anonymisierten Männernamen (Stefan M., Helmut B., Pedro Actus P., Rainer F. usw.) auf, die besonders vehement die Sichtweise des Blogs vertreten.
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Der Netzfrauen Blog ist mit Google-AdSense werbefinanziert<ref>Zitat Doro Schreier: ''"Google AdSense bietet uns dagegen die Möglichkeit, Werbung zu schalten, ohne unsere Grundsätze zu verletzen. Bitte unterstützen Sie diese Entscheidung – denn auch eine Website muss an morgen denken. Danke!"''</ref>, dennoch heißt es bei Netzfrauen: ''"Wir sind ein kleines Team aus Menschen, welche sich bis anhin UNENTGELDLICH'' [sic] ''für die Welt und die Menschen einsetzten."'' Leser des Blogs beobachteten Werbung für die Firma Monsanto, für Glyphosat und auch beispielsweise für die Schokoladenmarke Milka, die zum Konzern Kraft Foods (heute Mondelēz International) gehört. Monsanto und auch Mondelēz stehen regelmäßig bei den Netzfrauen in der Kritik, letztere Firma auch wegen angeblicher Duldung von Kindersklaverei.<ref>Zitat Netzfrauen: ''"Im Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne werden der Schokoladenindustrie und auch Kraft Foods schwere Menschenrechtsverletzungen wie Ausbeutung und Kindersklaverei bei den Kakao-Zulieferern der Elfenbeinküste vorgeworfen. Reportagen der ARD aus den Jahren 2010 und 2012 kamen zu dem Schluss, dass große Firmen wie Mars Inc., Kraft Foods oder Nestlé Kindersklaverei „zumindest dulden.“'' https://netzfrauen.org/2013/08/26/3135/</ref>. Schreier hatte ironischerweise in einem Interview Anfang 2014 noch explizit ausgeschlossen, Werbung für Großkonzerne schalten zu wollen, da diese nicht zum Profil des Blogs passen würden.<ref>http://www.worldbit.de/WebTV/2014_04_03_netzfrauen/</ref>
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Das Netzfrauen Blog ist mit Google-AdSense werbefinanziert<ref>Zitat Doro Schreier: ''"Google AdSense bietet uns dagegen die Möglichkeit, Werbung zu schalten, ohne unsere Grundsätze zu verletzen. Bitte unterstützen Sie diese Entscheidung – denn auch eine Website muss an morgen denken. Danke!"''</ref>, dennoch heißt es bei Netzfrauen: ''"Wir sind ein kleines Team aus Menschen, welche sich bis anhin UNENTGELDLICH'' [sic] ''für die Welt und die Menschen einsetzten."'' Leser des Blogs beobachteten Werbung für die Firma Monsanto, für Glyphosat und auch beispielsweise für die Schokoladenmarke Milka, die zum Konzern Kraft Foods (heute Mondelēz International) gehört. Monsanto und auch Mondelēz stehen regelmäßig bei den Netzfrauen in der Kritik, letztere Firma auch wegen angeblicher Duldung von Kindersklaverei.<ref>Zitat Netzfrauen: ''"Im Schwarzbuch Markenfirmen – Die Machenschaften der Weltkonzerne werden der Schokoladenindustrie und auch Kraft Foods schwere Menschenrechtsverletzungen wie Ausbeutung und Kindersklaverei bei den Kakao-Zulieferern der Elfenbeinküste vorgeworfen. Reportagen der ARD aus den Jahren 2010 und 2012 kamen zu dem Schluss, dass große Firmen wie Mars Inc., Kraft Foods oder Nestlé Kindersklaverei „zumindest dulden.“'' https://netzfrauen.org/2013/08/26/3135/</ref>. Schreier hatte ironischerweise in einem Interview Anfang 2014 noch explizit ausgeschlossen, Werbung für Großkonzerne schalten zu wollen, da diese nicht zum Profil des Blogs passen würden.<ref>http://www.worldbit.de/WebTV/2014_04_03_netzfrauen/</ref>
    
==Autoren==
 
==Autoren==
 
===Allgemein===
 
===Allgemein===
Für den Blog schreiben überwiegend Frauen. Genannt werden im Blog Netzfrauen folgende Autorennamen: Doro Schreier, Lisa Natterer, Birgit Steinmeyer, Mo Major, Sharaeh Fekri, Mara Wiedemann, Yvonne Opalka, Katja Seel, Elke Krüger, Kerstin Hördeman, Andrea Escher, Ingrid Mengeringhaus, Patricia Kölb-Schnur und Maria May. Wahrscheinlich sind der Großteil davon Pseudonyme. 2014 wurden allerdings als Autoren benannt und abgebildet: Doro Schreier, Heidrun Jakobs, Kerstin Hördemann, Berthold Schoon, Anna Elisabeth Bach, Andrea Wlazik, Birgit Becker, Ingrid Meringhaus, Cornelia Warnke und Birgit Steinmeyer.<ref>http://www.worldbit.de/WebTV/2014_04_03_netzfrauen/</ref> Laut persönlicher Mitteilung soll die Autorin Jutta Klatt inzwischen ausgestiegen sein. Die Übersetzung von fremdsprachigen Artikeln übernimmt teilweise die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin Heike Garisch<ref>http://www.buero-garisch.de/kontakt.html</ref><ref>https://netzfrauen.org/2015/12/23/monsanto-tribunal-monsanto-wird-verklagt-wegen-verbrechen-gegen-die-menschlichkeit-monsanto-going-to-trial-for-crimes-against-humanity/</ref>, wobei die häufig unseriösen Quellen entnommenen Meldungen durch Übersetzungsfehler weiter dramatisiert werden. Allerdings werden auch vom Blog selbst einige Männer als Mitarbeiter genannt,<ref>http://netzfrauen.org/2015/03/08/2-jahre-netzfrauen-alles-begann-mit-einer-idee-netzfrauen/</ref> von denen aber bislang nur Ernesto Ruge und Dominik Crimi in einigen wenigen Fällen als Autoren bei Netzfrauen in Erscheinung getreten sind. Doro Schreier schreibt zum Thema:
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Für das Blog schreiben überwiegend Frauen. Genannt werden im Blog Netzfrauen folgende Autorennamen: Doro Schreier, Lisa Natterer, Birgit Steinmeyer, Mo Major, Sharaeh Fekri, Mara Wiedemann, Yvonne Opalka, Katja Seel, Elke Krüger, Kerstin Hördeman, Andrea Escher, Ingrid Mengeringhaus, Patricia Kölb-Schnur und Maria May. Wahrscheinlich sind der Großteil davon Pseudonyme. 2014 wurden allerdings als Autoren benannt und abgebildet: Doro Schreier, Heidrun Jakobs, Kerstin Hördemann, Berthold Schoon, Anna Elisabeth Bach, Andrea Wlazik, Birgit Becker, Ingrid Meringhaus, Cornelia Warnke und Birgit Steinmeyer.<ref>http://www.worldbit.de/WebTV/2014_04_03_netzfrauen/</ref> Laut persönlicher Mitteilung soll die Autorin Jutta Klatt inzwischen ausgestiegen sein. Die Übersetzung von fremdsprachigen Artikeln übernimmt teilweise die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin Heike Garisch<ref>http://www.buero-garisch.de/kontakt.html</ref><ref>https://netzfrauen.org/2015/12/23/monsanto-tribunal-monsanto-wird-verklagt-wegen-verbrechen-gegen-die-menschlichkeit-monsanto-going-to-trial-for-crimes-against-humanity/</ref>, wobei die häufig unseriösen Quellen entnommenen Meldungen durch Übersetzungsfehler weiter dramatisiert werden. Allerdings werden auch vom Blog selbst einige Männer als Mitarbeiter genannt,<ref>http://netzfrauen.org/2015/03/08/2-jahre-netzfrauen-alles-begann-mit-einer-idee-netzfrauen/</ref> von denen aber bislang nur Ernesto Ruge und Dominik Crimi in einigen wenigen Fällen als Autoren bei Netzfrauen in Erscheinung getreten sind. Doro Schreier schreibt zum Thema:
 
:''"Trotz des Erfolgs habe ich es leider nicht geschafft, Frauen zu motivieren, sich den Netzfrauen anzuschließen. Viele sind gekommen um zu helfen, aber als sie merkten, dass es ist mit Arbeit verbunden sein würde, verließen sie die Idee wieder. Man habe ja schließlich keine Zeit. Heute sind wir ein kleines Team, bestehend, wer mag es glauben, hauptsächlich aus Männern, also Väter und Großväter, die etwas bewegen wollen."''
 
:''"Trotz des Erfolgs habe ich es leider nicht geschafft, Frauen zu motivieren, sich den Netzfrauen anzuschließen. Viele sind gekommen um zu helfen, aber als sie merkten, dass es ist mit Arbeit verbunden sein würde, verließen sie die Idee wieder. Man habe ja schließlich keine Zeit. Heute sind wir ein kleines Team, bestehend, wer mag es glauben, hauptsächlich aus Männern, also Väter und Großväter, die etwas bewegen wollen."''
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Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima Katastrophe von Fukushima 2011] wurde im Blog Netzfrauen fälschlich als "der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit" bezeichnet<ref>http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/10/01/sturm-warnung-in-fukushima-groesste-krise-der-menschheit-droht/</ref>, bei dem es um "unser aller Überleben" gehe. Eine Kernschmelze im Reaktor 4 werde laut Netzfrauen einen "Jahrhunderte andauernden tödlichen Strom von Radioaktivität über die ganze Erde ausgießen." Als Kritiker die Darstellungen in Frage stellten, unterstellte Schreier diesen, von AKW-Betreibern als "Trolle" bezahlt zu werden.<ref>Zitat Doro Schreier: ''"Es lohnt sich nicht- aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sie oft von der Atomlobby geschickt werden- denn welcher normaler Mensch macht sich die Mühe, uns vom Gegenteil zu überzeugen, wenn die Beweislage doch offensichtlich ist. Diese Zeit können wir uns schenken. Die AKW-Betreiber haben sogar extra Leute (Trolle) die bezahlt werden, um im Netz für Unruhe zu sorgen – es geht ja auch um viel Geld – denen interessieren wir nicht – ist wie mit Monsanto."''</ref>
 
Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Fukushima Katastrophe von Fukushima 2011] wurde im Blog Netzfrauen fälschlich als "der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit" bezeichnet<ref>http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/10/01/sturm-warnung-in-fukushima-groesste-krise-der-menschheit-droht/</ref>, bei dem es um "unser aller Überleben" gehe. Eine Kernschmelze im Reaktor 4 werde laut Netzfrauen einen "Jahrhunderte andauernden tödlichen Strom von Radioaktivität über die ganze Erde ausgießen." Als Kritiker die Darstellungen in Frage stellten, unterstellte Schreier diesen, von AKW-Betreibern als "Trolle" bezahlt zu werden.<ref>Zitat Doro Schreier: ''"Es lohnt sich nicht- aus eigener Erfahrung weiss ich, dass sie oft von der Atomlobby geschickt werden- denn welcher normaler Mensch macht sich die Mühe, uns vom Gegenteil zu überzeugen, wenn die Beweislage doch offensichtlich ist. Diese Zeit können wir uns schenken. Die AKW-Betreiber haben sogar extra Leute (Trolle) die bezahlt werden, um im Netz für Unruhe zu sorgen – es geht ja auch um viel Geld – denen interessieren wir nicht – ist wie mit Monsanto."''</ref>
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Um entfernte Folgen der Fukushima-Katastrophe glaubhaft zu machen, behauptete der Blog Netzfrauen 2013: ''"Bei Eisbären, Seehunden und Walrossen an der Küste Alaskas werden zunehmend kahle Stellen im Fell und offene Wunden beobachtet."''<ref>http://netzfrauen.org/2013/10/29/28-belege-dafuer-dass-ganze-westkueste-usa-durch-radioaktiven-fallout-aus-fukushima-belastet-ist/</ref> Dass die Forscher einen Zusammenhang mit der Fukushima-Katastrophe ausschlossen, erfährt der Netzfrauen-Leser nicht. Die Geschichte war vom US-Truther Michael Snyder im Oktober 2013 in "The Truth" und auch von [[Ernst Köwing]] (Honigmann) verbreitet worden. In einem anderen Beitrag<ref> http://netzfrauen.org/2014/12/14/fukushima-abgestorbene-organismen-bedecken-den-meeresboden-98-of-pacific-seafloor-covered-in-dead-sea-creatures-145-miles-off-the-coast-of-california/</ref> wurde die Behauptung aufgestellt, dass auf Grund des Reaktorunfalls 98% des Meeresbodens vor der Küste Kaliforniens mit toten Tieren bedeckt seien. Dass es sich dabei lediglich um eine abgestorbene [http://de.wikipedia.org/wiki/Salpidae Salpenblüte] und deren Verdauungsprodukte handelte und man nur 20 m² Fläche untersucht hatte, wurde verschwiegen.<ref>https://www.metabunk.org/threads/debunked-dead-creatures-cover-98-of-the-ocean-floor-up-from-1-before-fukushima.2872//</ref>
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Um entfernte Folgen der Fukushima-Katastrophe glaubhaft zu machen, behauptete das Blog Netzfrauen 2013: ''"Bei Eisbären, Seehunden und Walrossen an der Küste Alaskas werden zunehmend kahle Stellen im Fell und offene Wunden beobachtet."''<ref>http://netzfrauen.org/2013/10/29/28-belege-dafuer-dass-ganze-westkueste-usa-durch-radioaktiven-fallout-aus-fukushima-belastet-ist/</ref> Dass die Forscher einen Zusammenhang mit der Fukushima-Katastrophe ausschlossen, erfährt der Netzfrauen-Leser nicht. Die Geschichte war vom US-Truther Michael Snyder im Oktober 2013 in "The Truth" und auch von [[Ernst Köwing]] (Honigmann) verbreitet worden. In einem anderen Beitrag<ref> http://netzfrauen.org/2014/12/14/fukushima-abgestorbene-organismen-bedecken-den-meeresboden-98-of-pacific-seafloor-covered-in-dead-sea-creatures-145-miles-off-the-coast-of-california/</ref> wurde die Behauptung aufgestellt, dass auf Grund des Reaktorunfalls 98% des Meeresbodens vor der Küste Kaliforniens mit toten Tieren bedeckt seien. Dass es sich dabei lediglich um eine abgestorbene [http://de.wikipedia.org/wiki/Salpidae Salpenblüte] und deren Verdauungsprodukte handelte und man nur 20 m² Fläche untersucht hatte, wurde verschwiegen.<ref>https://www.metabunk.org/threads/debunked-dead-creatures-cover-98-of-the-ocean-floor-up-from-1-before-fukushima.2872//</ref>
    
===Ernährung und Gesundheit===
 
===Ernährung und Gesundheit===
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Am 17. April 2015 erschien bei Netzfrauen der offenbar hastig recherchierte Artikel mit dem Titel ''"Gasland – Fracking-Claims der Konzerne in NRW – Erdbeben in Leipzig - Gestern Morgen hat die Erde nahe bei Leipzig gebebt''". Darin wurde einerseits ein Erdbeben nahe Halle vom 16. April 2015 thematisiert: ''"Um 8.38 Uhr am 16.04.2015 hat ein Erdbeben Leipzig erschüttert. Die Bewohner hatten teilweise Angst, dass ihre Häuser einstürzten."'' Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover sprach von einem "Epizentrum 13 Kilometer südöstlich von Halle (Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt) in der Nähe des Schkeuditzer Kreuzes in einer Tiefe von etwa 20 Kilometern".<ref>http://www.mdr.de/nachrichten/erdbeben-halle-leipzig100.html</ref> Bei Netzfrauen suggerierte man in dem Agitationsartikel einen Zusammenhang zwischen angeblichen "geheimen Frackingbohrungen" in "Halle" und dem Leipziger Erdbeben: ''"Was bringt unsere Erde zum Beben, sind es die Plattenverschiebungen oder liegt es an Fracking? Geheime Fracking-Bohrungen in Halle? Finden unter dem Deckmäntelchen des Autobahnbrückenbaus überall an der Trasse der A33 Fracking-Probebohrungen statt?"'' Die Bundesanstalt zu den Ursachen: "Diese Erdbeben sind gekoppelt an die überregionale Störungszone Leipzig-Regensburg. Das ist ein Bereich, an dem sich Gesteinsschichten reiben. Wenn sich Spannungen freisetzen, gibt es Erdbeben."  
 
Am 17. April 2015 erschien bei Netzfrauen der offenbar hastig recherchierte Artikel mit dem Titel ''"Gasland – Fracking-Claims der Konzerne in NRW – Erdbeben in Leipzig - Gestern Morgen hat die Erde nahe bei Leipzig gebebt''". Darin wurde einerseits ein Erdbeben nahe Halle vom 16. April 2015 thematisiert: ''"Um 8.38 Uhr am 16.04.2015 hat ein Erdbeben Leipzig erschüttert. Die Bewohner hatten teilweise Angst, dass ihre Häuser einstürzten."'' Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover sprach von einem "Epizentrum 13 Kilometer südöstlich von Halle (Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt) in der Nähe des Schkeuditzer Kreuzes in einer Tiefe von etwa 20 Kilometern".<ref>http://www.mdr.de/nachrichten/erdbeben-halle-leipzig100.html</ref> Bei Netzfrauen suggerierte man in dem Agitationsartikel einen Zusammenhang zwischen angeblichen "geheimen Frackingbohrungen" in "Halle" und dem Leipziger Erdbeben: ''"Was bringt unsere Erde zum Beben, sind es die Plattenverschiebungen oder liegt es an Fracking? Geheime Fracking-Bohrungen in Halle? Finden unter dem Deckmäntelchen des Autobahnbrückenbaus überall an der Trasse der A33 Fracking-Probebohrungen statt?"'' Die Bundesanstalt zu den Ursachen: "Diese Erdbeben sind gekoppelt an die überregionale Störungszone Leipzig-Regensburg. Das ist ein Bereich, an dem sich Gesteinsschichten reiben. Wenn sich Spannungen freisetzen, gibt es Erdbeben."  
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Die Qualität der Recherche zu diesem desinformierenden Artikel wird allein daran ersichtlich, dass die Autorinnen für ihre Spekulationen keine Quellen nennen und die Angaben in dem Artikel sich mit Behauptungen aus einem Satireartikel des Blogs der-kaiserschmarrn.com von Juli 2014 decken. In der Satire wird von angeblichen Fracking-Bohrungen berichtet, um Gas aus "jahrtausende alten Kuhfladen" zu gewinnen, die sich in einer Tiefe von 15 km befänden. Den Autoren des Netzfrauen-Artikels fiel nicht auf, dass die Autobahn A33 in Nordrhein-Westfalen liegt, Halle (Saale) mit Halle (Westfalen) verwechselt wurde und die tiefste jemals von Menschen durchgeführte Bohrung nur eine Tiefe von 12 km erreichte. Erdgasbohrungen werden in viel geringerer Tiefe durchgeführt (siehe dazu auch den Blog [http://juskis-erdbebennews.de/2015/04/fracking-die-naechste-auch-leipzig-halle-im-fokus-der-verschwoerungstheoretiker/comment-page-1/ Juskis Erdbebennews] vom 17. April 2015). Im Artikel wird auch direkt ein Bild aus dem Satireartikel des Blogs der-kaiserschmarrn.com verlinkt, ohne die Quelle zu nennen (Abbildung rechts). Laut Bildersuche bei tineye im April 2015 ist das Bild nur bei der-kaiserschmarrn.com zu finden.<ref>https://www.psiram.com/ge/images/d/d5/Netzfrauen_tineye.jpg</ref>
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Die Qualität der Recherche zu diesem desinformierenden Artikel wird allein daran ersichtlich, dass die Autorinnen für ihre Spekulationen keine Quellen nennen und die Angaben in dem Artikel sich mit Behauptungen aus einem Satireartikel des Blogs der-kaiserschmarrn.com von Juli 2014 decken. In der Satire wird von angeblichen Fracking-Bohrungen berichtet, um Gas aus "jahrtausende alten Kuhfladen" zu gewinnen, die sich in einer Tiefe von 15 km befänden. Den Autoren des Netzfrauen-Artikels fiel nicht auf, dass die Autobahn A33 in Nordrhein-Westfalen liegt, Halle (Saale) mit Halle (Westfalen) verwechselt wurde und die tiefste jemals von Menschen durchgeführte Bohrung nur eine Tiefe von 12 km erreichte. Erdgasbohrungen werden in viel geringerer Tiefe durchgeführt (siehe dazu auch das Blog [http://juskis-erdbebennews.de/2015/04/fracking-die-naechste-auch-leipzig-halle-im-fokus-der-verschwoerungstheoretiker/comment-page-1/ Juskis Erdbebennews] vom 17. April 2015). Im Artikel wird auch direkt ein Bild aus dem Satireartikel des Blogs der-kaiserschmarrn.com verlinkt, ohne die Quelle zu nennen (Abbildung rechts). Laut Bildersuche bei tineye im April 2015 ist das Bild nur bei der-kaiserschmarrn.com zu finden.<ref>https://www.psiram.com/ge/images/d/d5/Netzfrauen_tineye.jpg</ref>
    
===Katastrophismus===
 
===Katastrophismus===
 
[[image:Netzfrauen Katastrophismus.jpg|(Bild: Netzfrauen)|275px|thumb]]
 
[[image:Netzfrauen Katastrophismus.jpg|(Bild: Netzfrauen)|275px|thumb]]
Die Netzfrauen betätigen sich auch [[Katastrophismus|katastrophistisch]]: im Oktober 2014 versuchte der Blog, die Leser glauben zu machen, dass eine Art Weltuntergang durch Naturkastrophen und menschengemachte Atomkraft bevorstehe.<ref>http://netzfrauen.org/2014/10/12/die-unruhige-erde-wann-kommt-der-grosse-knall/</ref>. 2015 wurde ein abstruses Horroszenario für die Gegenwart der Welt erstellt, das lediglich insofern auf Tatsachen basiert, dass es Großkonzerne gibt und Biotechnologie in weiten Bereichen der Lebensmittel- und anderer Industrien eingesetzt wird. Einem vage gehaltenen Mahnartikel wurde dabei eine Inhaltsangabe des dystopischen Filmklassikers [https://de.wikipedia.org/wiki/…_Jahr_2022_…_die_überleben_wollen "Soylent Green"] vorangestellt.<ref>http://netzfrauen.org/2015/09/12/video-soylent-green-jahr-2022-die-ueberleben-wollen-this-is-the-year-2022/</ref> Auch der Artikel - laut Titel zum Thema Genfood - greift mehrmals vergleichend auf Inhalte des Films zu und endet mit einem Zitat aus dem Film.
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Die Netzfrauen betätigen sich auch [[Katastrophismus|katastrophistisch]]: im Oktober 2014 versuchte das Blog, die Leser glauben zu machen, dass eine Art Weltuntergang durch Naturkastrophen und menschengemachte Atomkraft bevorstehe.<ref>http://netzfrauen.org/2014/10/12/die-unruhige-erde-wann-kommt-der-grosse-knall/</ref>. 2015 wurde ein abstruses Horroszenario für die Gegenwart der Welt erstellt, das lediglich insofern auf Tatsachen basiert, dass es Großkonzerne gibt und Biotechnologie in weiten Bereichen der Lebensmittel- und anderer Industrien eingesetzt wird. Einem vage gehaltenen Mahnartikel wurde dabei eine Inhaltsangabe des dystopischen Filmklassikers [https://de.wikipedia.org/wiki/…_Jahr_2022_…_die_überleben_wollen "Soylent Green"] vorangestellt.<ref>http://netzfrauen.org/2015/09/12/video-soylent-green-jahr-2022-die-ueberleben-wollen-this-is-the-year-2022/</ref> Auch der Artikel - laut Titel zum Thema Genfood - greift mehrmals vergleichend auf Inhalte des Films zu und endet mit einem Zitat aus dem Film.
 
===Netzfrauen und Tchibo ("Puschel-Gate")===
 
===Netzfrauen und Tchibo ("Puschel-Gate")===
 
[[image:Netzfrauen-Tchibo4.jpg|Alarmistischer Fehlalarm über angebliches Tchibo Fellprodukt bei facebook und Kommentar eines Lesers dazu im Dezember 2015 (Bild:facebook)|300px|left|thumb]]
 
[[image:Netzfrauen-Tchibo4.jpg|Alarmistischer Fehlalarm über angebliches Tchibo Fellprodukt bei facebook und Kommentar eines Lesers dazu im Dezember 2015 (Bild:facebook)|300px|left|thumb]]
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