Nebennierenschwäche

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Die Nebennierenschwäche (englisch: adrenal fatigue) oder auch Hypoadrenalismus genannt, ist ein pseudomedizinisches Krankheitskonzept und Krankheitserfindung, das postuliert, dass die Nebennieren nicht effektiv genug arbeiten und in der Folge nicht genug Hormone (vor allem das Glucocorticiod Cortisol) zu produzieren imstande sind, was zahlreiche, aber unspezifische Kranhkeitssymptome wie rasche Ermüdbarkeit, Erschöpfung, Burn-Out-Syndrom oder das chronische Erschöpfungssyndrom nach sich ziehen soll. Solche Symptome könne auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel chronische Schlafapnoe oder Depression. Ursache soll eine chronische Überbelastung sein.

Der Begriff Adrenal Fatigue wurde 1998 von dem Chiropraktiker und Naturheilkundler James M. Wilson durch sein gleichnamiges Buch eingeführt.[1] Diese erfundene Krankheit wird vor allem in Heilpraktikerkreisen propagiert und ist von der in der wissenschaftlichen Medizin bekannten Nebenniereninsuffizienz abzugrenzen.

Es existieren keine Laborparameter, welche das Vorhandensein einer solchen Krankheit ausweisen. Wissenschaftliche Beweise für die Existenz einer solchen Krankheit liegen ebenfalls nicht vor.

Als Therapie werden neben allgemeinen Ratschlägen einer gesunden Lebensführung - wie genug Schlaf, Verzicht auf Rauchen, Alkohol und koffeinhaltige Getränke, körperliche Betätigung - Nahrungsergänzungsmittel empfohlen: B-Vitamine, Vitamin C, Aminosäuren und Meersalz.[2] Andere Proponenten wollen die Nebennierenschwäche mit Hilfe von Nebennierenhormonen wie Pregenolon und natürlichem [sic!] Cortisol behandeln.[3]

Quellenverzeichnis

  1. Science based medicine: Fatigued by a fake-disease, 28. Oktober 2010
  2. www.adrenal-fatigue.de/therapie
  3. www.dr-neidert.de/ernaehrung-in-der-steinzeit16?id=278

Weblinks