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[[image:Reichsbuergerbrief 6 Cent.jpg|typischer "Reichsbürgerbrief": mit Anschrift laut Namenskonvention "aus der Familie" und in eckige Klammern gesetzte Postleitzahl. Zusätzlich falscher Adelstitel.|400px|thumb]]
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[[image:Reichsbuerger Grossschreibung.jpg|Klage wegen Großschreibung des Eigennamens<ref>http://justillon.de/2017/07/ich-bin-ich-mann-klagt-gegen-grossschreibung-im-reisepass/</ref>|400px|thumb]]
 
In der deutschsprachigen [[Reichsbürgerbewegung]] haben sich im Laufe der Zeit verschiedene '''Konventionen zu Eigennamen und Familiennamen''' entwickelt. Zu nennen sind die häufig anzutreffenden Eigenbezeichnungen
 
In der deutschsprachigen [[Reichsbürgerbewegung]] haben sich im Laufe der Zeit verschiedene '''Konventionen zu Eigennamen und Familiennamen''' entwickelt. Zu nennen sind die häufig anzutreffenden Eigenbezeichnungen
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==Konventionen zur Schreibweise von Adressen und Anschriften==
 
==Konventionen zur Schreibweise von Adressen und Anschriften==
 
Auch zur Schreibweise von Adressen und Anschriften existieren verschiedene Konventionen innerhalb der Reichsbürgerbewegung.
 
Auch zur Schreibweise von Adressen und Anschriften existieren verschiedene Konventionen innerhalb der Reichsbürgerbewegung.
*Postleitzahl in eckigen Klammern: In der Reichsbürgerszene hält sich der irrige Glauben, dass unter Berufung auf den Weltpostvertrag die Verwendung von eckigen Klammern bei Postleitzahlen dazu führe, das Briefporto von derzeit 70 Cent auf 4 Cent erniedrigen zu können, da die im Weltpostvertrag genannten Portogebühren seit 1874 nie erhöht worden seien. Weniger einig ist man sich darüber, ob es wichtig ist, einen Zusatz wie z.B. „Preussen“ hinter die Postleitzahl zu schreiben, oder aber “non domestic F.R.G.” (= nicht innerstaatlich, Federal Republic of Germany). Ausserdem müssen Datum und Unterschrift unter die Briefmarken. Oder auch nicht.<ref>https://www.blogrebellen.de/2014/05/23/hey-montagsdemo-warum-die-sache-mit-dem-weltpostvertrag-und-den-4-cent-briefporto-voelliger-bloedsinn-ist/</ref> Selbstversuche ergaben, dass 4-Cent Briefe durchaus beim Empfänger ankamen, wobei es völlig egal war ob die Postleitzahl in eckige Klammern gesetzt war oder nicht. Der Aufwand der Post die Nachforderung des Portos zu bearbeiten ist im Einzelfall höher als das entgangene Porto.<br>Eine andere Interpretation sieht vor sich als Absender als Kriegsgefangener zu bezeichnen (''Prisonnier du courrier de guerre'', wörtlich also ''Gefangener der Kriegspost''), um portfrei versenden zu können, unter der Annahme ein Kriegsgefangener zu sein, da angeblich keine Friedensverträge seit den Weltkriegen abgeschlossen worden seien, und Deutschland weiterhin unter der Kontrolle alliierter Staaten sei. Tatsächlich gelang es Reichsbürgern in der Vergangenheit 4-Cent Briefe erfolgreich zustellen zu lassen. Dies gelang jedoch nur weil nicht bei jedem Brief das Porto einzeln geprüft wurde. Anderen Reichsbürgern wurden hingegen stapelweise Briefe zurückgeschickt und das Zusatzporto verlangt.
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*Postleitzahl in eckigen Klammern: In der Reichsbürgerszene hält sich der irrige Glauben, dass unter Berufung auf den Weltpostvertrag die Verwendung von eckigen Klammern bei Postleitzahlen dazu führe, das Briefporto von derzeit 70 Cent auf 4 Cent erniedrigen zu können, da die im Weltpostvertrag genannten Portogebühren seit 1874 nie erhöht worden seien. Weniger einig ist man sich darüber, ob es wichtig ist, einen Zusatz wie z.B. „Preussen“ hinter die Postleitzahl zu schreiben, oder aber “non domestic F.R.G.” (= nicht innerstaatlich, Federal Republic of Germany). Ausserdem müssen Datum und Unterschrift unter die Briefmarken. Oder auch nicht.<ref>http://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/panorama/freude-im-netz-vier-cent-briefe-kommen-an-id7042481.html</ref><ref>https://www.blogrebellen.de/2014/05/23/hey-montagsdemo-warum-die-sache-mit-dem-weltpostvertrag-und-den-4-cent-briefporto-voelliger-bloedsinn-ist/</ref> Selbstversuche ergaben, dass 4-Cent Briefe durchaus beim Empfänger ankamen, wobei es völlig egal war ob die Postleitzahl in eckige Klammern gesetzt war oder nicht. Der Aufwand der Post die Nachforderung des Portos zu bearbeiten ist im Einzelfall höher als das entgangene Porto.<br>Eine andere Interpretation sieht vor sich als Absender als Kriegsgefangener zu bezeichnen (''Prisonnier du courrier de guerre'', wörtlich also ''Gefangener der Kriegspost''), um portfrei versenden zu können, unter der Annahme ein Kriegsgefangener zu sein, da angeblich keine Friedensverträge seit den Weltkriegen abgeschlossen worden seien, und Deutschland weiterhin unter der Kontrolle alliierter Staaten sei. Tatsächlich gelang es Reichsbürgern in der Vergangenheit 4-Cent Briefe erfolgreich zustellen zu lassen. Dies gelang jedoch nur weil nicht bei jedem Brief das Porto einzeln geprüft wurde. Anderen Reichsbürgern wurden hingegen stapelweise Briefe zurückgeschickt und das Zusatzporto verlangt.
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==Weblinks==
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*http://blog.gwup.net/2014/05/14/neuer-reichsburger-wahn-die-vier-cent-briefe/comment-page-1/
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*http://justillon.de/2017/07/ich-bin-ich-mann-klagt-gegen-grossschreibung-im-reisepass/
    
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
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