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[[image:Nachdenkseiten Alexa.jpg|Auskunftsdienst Alexa zur Leserschaft der NachDenkSeiten (Bild von April 2017)|320px|thumb]]
 
[[image:Nachdenkseiten Alexa.jpg|Auskunftsdienst Alexa zur Leserschaft der NachDenkSeiten (Bild von April 2017)|320px|thumb]]
 
[[image:Nachdenkseiten SZ 2019 09.jpg|Streiflicht-Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. September 2019 über verbreitete [[Verschwörungstheorie]]n und Scheinfragen bei Nachdenkseiten und zu Albrecht Müller|320px|thumb]]
 
[[image:Nachdenkseiten SZ 2019 09.jpg|Streiflicht-Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. September 2019 über verbreitete [[Verschwörungstheorie]]n und Scheinfragen bei Nachdenkseiten und zu Albrecht Müller|320px|thumb]]
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[[image:Ganser RT KenFM Nachdenkseiten.jpg|Auftritt von [[Daniele Ganser]] bei [[RT Deutsch]] mit Empfehlung für [[KenFM]] und Blog NachDenkSeiten (Bild: <ref>http://journalistenhatz.blogspot.de/2015/10/weshalb-verschweigen-die-nachdenkseiten.html</ref>|320px|thumb]]
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[[Datei:Nachdenkseiten RT DE Sputnik SNA-News 2022.jpg|Tips um die russischen Staatssender [[RT DE]] und [[Sputnik]] (SNA) zur Zeit des [https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_%C3%9Cberfall_auf_die_Ukraine_2022 russischen Überfalls auf die Ukraine] sehen zu können.|thumb|320px]]
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[[image:Nachdenkseiten RT Deutsch.jpg|Nachdenkseiten zum russischen Staatssender [[RT Deutsch]]: ''Warum der russische Sender RT Deutsch für Deutschlands demokratische Willensbildung wichtig ist'' (März 2020)|320px|thumb]]
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[[image:Der Russe wars.jpg|Bild: Nachdenkseiten zum Thema Hackerangriff auf US-amerikanische Mailserver während des Präsidentenwahlkampfs 2016|320px|thumb]]
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[[Datei:Lisa Fitz Nachdenkseiten 2022.jpg|[[Lisa Fitz]] als Autorin bei Nachdenkseiten (2022)|thumb|320px]]
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[[Datei:Nachdenkseiten Anti-Spiegel Thomas Roeper Maerz 2022.jpg|Kritik an Desinformation durch Putin-Unterstützer [[Thomas Röper]] (Anti-Spiegel) bei Nachdenkseiten-Redaktion im März 2022|320px|thumb]]
 
'''NachDenkSeiten''', mit dem Untertitel ''Die kritische Website'', ist ein 2003 gegründetes, deutschsprachiges Blog, auf dem politische und gesellschaftliche Themen kommentiert werden. Im Zentrum stehen Blogbeiträge und weitere Publikationen der ehemaligen SPD-Politiker Albrecht Müller und Wolfgang Lieb (letzterer zog sich Ende Oktober 2015 als Mitherausgeber zurück). Müller ist Unterstützer der Bewegung ''aufstehen'' von Sarah Wagenknecht und war Interviewpartner des russischen Staatssenders [[Sputnik]].
 
'''NachDenkSeiten''', mit dem Untertitel ''Die kritische Website'', ist ein 2003 gegründetes, deutschsprachiges Blog, auf dem politische und gesellschaftliche Themen kommentiert werden. Im Zentrum stehen Blogbeiträge und weitere Publikationen der ehemaligen SPD-Politiker Albrecht Müller und Wolfgang Lieb (letzterer zog sich Ende Oktober 2015 als Mitherausgeber zurück). Müller ist Unterstützer der Bewegung ''aufstehen'' von Sarah Wagenknecht und war Interviewpartner des russischen Staatssenders [[Sputnik]].
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Zu den Redakteuren gehören aktuell (2017) neben Albrecht Müller Jens Berger (vormals Blog "Spiegelfechter"), Lars Bauer (Webmaster NachDenkSeiten, Agentur für integrierte Kommunikation medienpalast), André Tautenhahn (taublog.de), Anette Sorg, Christian Reimann, Carsten Weikamp, Tobias Riegel (auch für [[Free21]] tätig) sowie zwei anonyme Autoren mit Initialen J.K. und C.G. Die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Redakteur [[Paul Schreyer]] wurde im Dezember 2017 beendet.<ref>http://anonym.to/?https://paulschreyer.wordpress.com/2017/12/09/kritik-unerwuenscht-zur-kontroverse-mit-den-nachdenkseiten/ - Kommentar von Paul Schreyer auf seinem eigenen Blog</ref>
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Zu den Redakteuren gehören aktuell (2017) neben Albrecht Müller Chefredakteur Jens Berger (vormals Blog "Spiegelfechter"), Lars Bauer (Webmaster NachDenkSeiten, Agentur für integrierte Kommunikation medienpalast), André Tautenhahn (taublog.de), Anette Sorg, Christian Reimann, Carsten Weikamp, Tobias Riegel (auch für [[Free21]] tätig) sowie zwei anonyme Autoren mit Initialen J.K. und C.G. Die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Redakteur [[Paul Schreyer]] wurde im Dezember 2017 beendet.<ref>http://anonym.to/?https://paulschreyer.wordpress.com/2017/12/09/kritik-unerwuenscht-zur-kontroverse-mit-den-nachdenkseiten/ - Kommentar von Paul Schreyer auf seinem eigenen Blog</ref> Redakteur von Nachdenkseiten ist auch Florian Warweg, der nach dem [https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_%C3%9Cberfall_auf_die_Ukraine_2022 russischen Überfall auf die Ukraine] vom russischen Staatssender [[RT Deutsch]] zu Nachdenkseiten wechselte. Zuvor war er Leiter der Online-Redaktion von RT Deutsch.
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Die NachDenkSeiten wurden lange Zeit sehr für ihre Seriösität geschätzt. Um 2014 jedoch begann im Zusammenhang mit Kommentaren über die „Mahnwachen für den Frieden“ die Anzahl antiamerikanisch und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] geprägter sowie wissenschaftskritischer Beiträge zu steigen. Heute bedienen die NachDenkSeiten sich in ihren Beiträgen beim Vokabular klassischer Verschwörungstheorien. So wird von „Kampfpresse“, „Kampagnenmedien“ sowie „Lückenpresse“ und „Lügenpresse“ gesprochen und gegenüber deutschen Medien ein pauschaler Manipulationsverdacht ausgesprochen. Dies ist ein zentrales Strukturmerkmal klassischer Medienverschwörungstheorien.<ref>Josef Holnburger – Nachrichten aus dem Paralleluniversum: Wie sich Verschwörungstheoretiker auf Facebook vernetzen, 7.6.2017</ref> Gleichzeitig reagierten Müller und die Nachdenkseiten mit zwei Artikeln sehr empfindlich nach humorloser [[Truther]]art auf einen Streiflicht-Kommentar der Süddeutschen Zeitung von September 2019, der sich ironisch mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien und vermeintlichen Fragen bei Nachdenkseiten befasste.<ref>Streiflicht-Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. September 2019</ref> (siehe Bild rechts)
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Die NachDenkSeiten wurden lange Zeit für ihre Seriösität geschätzt. Um 2014 jedoch begann im Zusammenhang mit Kommentaren über die „Mahnwachen für den Frieden“ die Anzahl antiamerikanisch und [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretisch]] geprägter sowie wissenschaftskritischer Beiträge zu steigen. Heute bedienen die NachDenkSeiten sich in ihren Beiträgen beim Vokabular klassischer Verschwörungstheorien. So wird von „Kampfpresse“, „Kampagnenmedien“ sowie „Lückenpresse“ und „Lügenpresse“ gesprochen und gegenüber deutschen Medien ein pauschaler Manipulationsverdacht ausgesprochen. Dies ist ein zentrales Strukturmerkmal klassischer Medienverschwörungstheorien.<ref>Josef Holnburger – Nachrichten aus dem Paralleluniversum: Wie sich Verschwörungstheoretiker auf Facebook vernetzen, 7.6.2017</ref>  
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Eine Kooperation existiert mit dem Projekt weltnetz.tv des Unternehmers Dieter Böhm. Böhm ist Inhaber der Firma Toskanaworld, die Thermen, Schwimmbäder und Hotels in Ostdeutschland betreibt. Zur Toskanaworld-Gruppe gehört auch der Thüringer Lokalsender [[Salve TV]], der unter anderem Beiträge des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] ausstrahlt und sich im April 2017 für die französische Front National-Kandidatin Marine Le Pen einsetzte.<ref>Von weltnetzTV retweetet: "Ein Rothschild-Investmentbanker als nächster französischer Präsident. Gute Nacht, EU!"</ref> Außerdem wurden Interviews mit dem verstorbenen Islamgegner [[Udo Ulfkotte]] und den AfD-Politikern Beatrix von Storch und Björn Höcke gesendet. Weitere Themen von Salve TV sind [[Esoterik]] und [[Verschwörungstheorie]]n.
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Gleichzeitig reagierten Müller und die Nachdenkseiten mit zwei Artikeln sehr empfindlich nach humorloser [[Truther]]art auf einen Streiflicht-Kommentar der Süddeutschen Zeitung von September 2019, der sich ironisch mit der Verbreitung von Verschwörungstheorien und vermeintlichen Fragen bei Nachdenkseiten befasste.<ref>Streiflicht-Kommentar der Süddeutschen Zeitung vom 14./15. September 2019</ref> (siehe Bild rechts)
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Eine Kooperation existiert mit dem Projekt weltnetz.tv des Unternehmers Dieter Böhm. Böhm ist Inhaber der Firma Toskanaworld, die Thermen, Schwimmbäder und Hotels in Ostdeutschland betreibt. Zur Toskanaworld-Gruppe gehört auch der Thüringer Lokalsender [[Salve TV]], der unter anderem von 2014 bis 2017 Beiträge des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] ausstrahlte und sich im April 2017 für die französische Front National-Kandidatin Marine Le Pen einsetzte.<ref>Von weltnetzTV retweetet: "Ein Rothschild-Investmentbanker als nächster französischer Präsident. Gute Nacht, EU!"</ref>
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
 
Unmittelbarer Anlass für das Projekt ''NachDenkSeiten'' war die Gründung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Oktober 2000. Albrecht Müller versuchte nach eigener Darstellung zunächst, zwischen dem März 2001 und dem Jahr 2003 mit Hilfe der IG Metall, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Otto Brenner Stiftung eine Webseite ins Leben zu rufen, die sich kritisch mit den Standpunkten auseinandersetzen sollte, die damals von den Metallarbeitgebern in die gesellschaftspolitische Diskussion eingebracht wurden. Die Gespräche scheiterten aber. Deshalb wurden die ''NachDenkSeiten'' ohne gewerkschaftliche Unterstützung gegründet.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27377, Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Autor Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 2015-08-31</ref>
 
Unmittelbarer Anlass für das Projekt ''NachDenkSeiten'' war die Gründung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft im Oktober 2000. Albrecht Müller versuchte nach eigener Darstellung zunächst, zwischen dem März 2001 und dem Jahr 2003 mit Hilfe der IG Metall, des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Otto Brenner Stiftung eine Webseite ins Leben zu rufen, die sich kritisch mit den Standpunkten auseinandersetzen sollte, die damals von den Metallarbeitgebern in die gesellschaftspolitische Diskussion eingebracht wurden. Die Gespräche scheiterten aber. Deshalb wurden die ''NachDenkSeiten'' ohne gewerkschaftliche Unterstützung gegründet.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=27377, Unterste Schublade – eine sogenannte Studie der Otto Brenner Stiftung über das angebliche Netzwerk „Querfront“, Autor Albrecht Müller, NachDenkSeiten, 2015-08-31</ref>
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Der erste Blogbeitrag in den ''NachDenkSeiten'' wurde von Albrecht Müller am 30. November 2003 veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=37 | titel=INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit | autor=Albrecht Müller | werk=NachDenkSeiten | datum=2003-11-30 | zugriff=2011-07-13 | sprache= | format= | kommentar= | zitat= | offline= }}</ref>
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Der erste Blogbeitrag in den ''NachDenkSeiten'' wurde von Albrecht Müller am 30. November 2003 veröffentlicht.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=37 INSM verbreitert die Öffentlichkeitsarbeit | autor=Albrecht Müller | werk=NachDenkSeiten | datum=2003-11-30</ref>
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Im März 2011 wurde Jens Berger, der das inzwischen stillgelegte Blog ''Der Spiegelfechter'' betrieben hatte, neu in den Kreis der Autoren aufgenommen.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=8569 | titel=Jens Berger macht bei den NachDenkSeiten mit | autor=Wolfgang Lieb | werk=NachDenkSeiten | datum=2011-03-04 | zugriff=2011-07-13}}</ref>
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Im März 2011 wurde Jens Berger, der das inzwischen stillgelegte Blog ''Der Spiegelfechter'' betrieben hatte, neu in den Kreis der Autoren aufgenommen.<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=8569 | Jens Berger macht bei den NachDenkSeiten mit | autor=Wolfgang Lieb | werk=NachDenkSeiten | datum=2011-03-04 | zugriff=2011-07-13</ref> Mit Stand von 2022 ist er Chefredakteur.
    
Am 23. Oktober 2015 stellte Wolfgang Lieb seine Mitarbeit bei den NachDenkSeiten ein.<ref>Martin Reeh, "Onlinemagazin „Nachdenkseiten". Nachgedacht und ausgestiegen, die tageszeitung, https://www.taz.de/!5242175/, Abruf = 2017-04-02</ref> Er bemängelte, dass sich die ''NachDenkSeiten'' mit einem zunehmenden Anteil von Beiträgen seines Mitherausgebers Albrecht Müller nach und nach verändert und verengt hätten, sowohl thematisch als auch in der Methode der Kritik und der Art der Auseinandersetzung. Statt zum Nachdenken rufe Müller nur mehr zum „‚Kampf‘ gegen ‚die Herrschenden‘ und ‚die Medien‘“ auf.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/kultur/medien/-nachdenkseiten--die-fragwuerdige-anti-luegenpresse-front--23312592#plx726393209 Die fragwürdige Anti-Lügenpresse-Front], Berliner Zeitung, 3. November 2015</ref>
 
Am 23. Oktober 2015 stellte Wolfgang Lieb seine Mitarbeit bei den NachDenkSeiten ein.<ref>Martin Reeh, "Onlinemagazin „Nachdenkseiten". Nachgedacht und ausgestiegen, die tageszeitung, https://www.taz.de/!5242175/, Abruf = 2017-04-02</ref> Er bemängelte, dass sich die ''NachDenkSeiten'' mit einem zunehmenden Anteil von Beiträgen seines Mitherausgebers Albrecht Müller nach und nach verändert und verengt hätten, sowohl thematisch als auch in der Methode der Kritik und der Art der Auseinandersetzung. Statt zum Nachdenken rufe Müller nur mehr zum „‚Kampf‘ gegen ‚die Herrschenden‘ und ‚die Medien‘“ auf.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/kultur/medien/-nachdenkseiten--die-fragwuerdige-anti-luegenpresse-front--23312592#plx726393209 Die fragwürdige Anti-Lügenpresse-Front], Berliner Zeitung, 3. November 2015</ref>
    
== Form und Inhalte==
 
== Form und Inhalte==
[[image:Ganser RT KenFM Nachdenkseiten.jpg|Auftritt von [[Daniele Ganser]] bei [[RT Deutsch]] mit Empfehlung für [[KenFM]] und Blog NachDenkSeiten (Bild: <ref>http://journalistenhatz.blogspot.de/2015/10/weshalb-verschweigen-die-nachdenkseiten.html</ref>|320px|thumb]]
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[[image:Nachdenkseiten RT Deutsch.jpg|Nachdenkseiten zum russischen Staatssender [[RT Deutsch]]: ''Warum der russische Sender RT Deutsch für Deutschlands demokratische Willensbildung wichtig ist'' (März 2020)|320px|thumb]]
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[[image:Der Russe wars.jpg|Bild: Nachdenkseiten zum Thema Hackerangriff auf US-amerikanische Mailserver während des Präsidentenwahlkampfs 2016|320px|thumb]]
   
In Form eines Watchblogs kommentieren die Autoren Politik und Gesellschaft und setzen sich dabei kritisch mit neoliberalen (im Sinne von ''wirtschaftsliberal'') und konservativen Denkmustern auseinander.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/auslese-gar-nicht-alternativlos-10796486 Gar nicht alternativlos], Berliner Zeitung, 9. Dezember 2011</ref> Die Webseite bietet eine tägliche Medienschau zu politischen und gesellschaftlichen Themen ''(Hinweise des Tages)''; viele der Beiträge werden von Lesern vorgeschlagen. Dabei werden auch die Medien selbst kritisch beobachtet.<ref name="brauck" /> Besondere Aufmerksamkeit schenkte das Blog darüber hinaus der Finanzkrise ab 2007, der Eurokrise und der Euro-Rettungs-Politik der deutschen Regierung.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/ausgelesen-das-europrojekt-als-spannender-episodenfilm-6589514 Das Europrojekt als spannender Episodenfilm], Berliner Zeitung, 21. Dezember 2012</ref>
 
In Form eines Watchblogs kommentieren die Autoren Politik und Gesellschaft und setzen sich dabei kritisch mit neoliberalen (im Sinne von ''wirtschaftsliberal'') und konservativen Denkmustern auseinander.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/auslese-gar-nicht-alternativlos-10796486 Gar nicht alternativlos], Berliner Zeitung, 9. Dezember 2011</ref> Die Webseite bietet eine tägliche Medienschau zu politischen und gesellschaftlichen Themen ''(Hinweise des Tages)''; viele der Beiträge werden von Lesern vorgeschlagen. Dabei werden auch die Medien selbst kritisch beobachtet.<ref name="brauck" /> Besondere Aufmerksamkeit schenkte das Blog darüber hinaus der Finanzkrise ab 2007, der Eurokrise und der Euro-Rettungs-Politik der deutschen Regierung.<ref>Stephan Hebel: [http://www.berliner-zeitung.de/politik/ausgelesen-das-europrojekt-als-spannender-episodenfilm-6589514 Das Europrojekt als spannender Episodenfilm], Berliner Zeitung, 21. Dezember 2012</ref>
    
Das Blog versteht sich als Gegenöffentlichkeit, die aufklären und politische Diskussionen anregen möchte.<ref>Nils Minkmar: [http://www.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/im-gespraech-polit-blogger-albrecht-mueller-eine-perfekte-meinungsmaschine-1839885.html Im Gespräch: Polit-Blogger Albrecht Müller. Eine perfekte Meinungsmaschine], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 16. August 2009</ref>
 
Das Blog versteht sich als Gegenöffentlichkeit, die aufklären und politische Diskussionen anregen möchte.<ref>Nils Minkmar: [http://www.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/im-gespraech-polit-blogger-albrecht-mueller-eine-perfekte-meinungsmaschine-1839885.html Im Gespräch: Polit-Blogger Albrecht Müller. Eine perfekte Meinungsmaschine], [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]], 16. August 2009</ref>
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Der ehemalige Nachdenkseiten-Autor Jens Wernicke (2015 auch tätig für das SIPER-Institut von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/73/Siper_Jens_Wernicke.jpg</ref>) veröffentlichte bei Nachdenkseiten ein Interview mit dem Oldenburger Biologielehrer [[Markus Fiedler]], der zusammen mit Frank Michael Speer für den Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" verantwortlich ist. In dem Film geht es um angebliche gezielte Manipulation der Wikipedia durch ein angebliches geheimes Netzwerk von "Antideutschen" und Skeptikern. Da im Film auch versucht wird, dem Schweizer Historiker und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] das Merkmal des Verschwörungstheoretikers abzusprechen, ergab sich ein Interessenskonflikt, der der Eigendarstellung ''"NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken"'' widersprach. Erst im Nachhinein wurde kommentarlos ein Hinweis auf die Verbindung von Wernicke zu Ganser hinzugefügt. Ganser selbst empfahl den Zuschauern des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] wiederum die Lektüre der NachDenkSeiten.<ref>rtdeutsch.com/35151/der-fehlende-teil/der-fehlende-part-die-dunkle-seite-der-medien-s2-e25/</ref>
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Der ehemalige Nachdenkseiten-Autor [[Jens Wernicke]] (2015 auch tätig für das SIPER-Institut von [[Daniele Ganser]]<ref>https://www.psiram.com/de/images/7/73/Siper_Jens_Wernicke.jpg</ref>) veröffentlichte bei Nachdenkseiten ein Interview mit dem Oldenburger Biologielehrer [[Markus Fiedler]], der zusammen mit Frank Michael Speer für den Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" verantwortlich ist. In dem Film geht es um angebliche gezielte Manipulation der Wikipedia durch ein angebliches geheimes Netzwerk von "Antideutschen" und Skeptikern. Da im Film auch versucht wird, dem Schweizer Historiker und [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] das Merkmal des Verschwörungstheoretikers abzusprechen, ergab sich ein Interessenskonflikt, der der Eigendarstellung ''"NachDenkSeiten wollen hinter die interessengebundenen Kampagnen der öffentlichen Meinungsbeeinflussung leuchten und systematisch betriebene Manipulationen aufdecken"'' widersprach. Erst im Nachhinein wurde kommentarlos ein Hinweis auf die Verbindung von Wernicke zu Ganser hinzugefügt. Ganser selbst empfahl den Zuschauern des russischen Staatssenders [[RT Deutsch]] wiederum die Lektüre der NachDenkSeiten.<ref>rtdeutsch.com/35151/der-fehlende-teil/der-fehlende-part-die-dunkle-seite-der-medien-s2-e25/</ref>
    
Ebenso fragwürdig und einseitig im Hinblick auf mögliche Interessenkonflikte ist ein NDS-Artikel von Jens Wernicke mit dem Titel "Journalismus als PR-Waffe der Industrie". Wernicke interviewte hierzu die österreichische Journalistin und Mobilfunkkritikerin Tina Goebel. Goebel hatte sich zuvor mit der Frage möglicher Gefahren des so genannten [[Elektrosmog]] befasst und war dabei auf den Wiener Fälschungsskandal zu den Reflex-Studien gestoßen, von dem sie glaubt, dass dieser von der Mobilfunkindustrie initiiert worden sei. Im Zusammenhang mit den Reflex-Studien mussten mindestens zwei Studien zurückgezogen werden, nachdem Fälschungsvorwürfe bekannt wurden. Unter anderem ging es um vorzeitige Entblindung und vollständig errechnete sowie unplausible Daten. Drei anschließend durchgeführte Replikationsversuche der umstrittenen "Reflex"-Studien scheiterten. WHO und EU nahmen diese daher aus den jüngsten Risikobewertungen über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) heraus.<br> Goebel nahm die Forscher in Schutz und sah sie im Fadenkreuz der Mobilfunkindustrie. Weder Goebel noch Wernicke thematisierten den möglichen Einfluss der ebenso "mächtigen" Tabakindustrie. Die Tabakindustrie hat ein Interesse daran, von der durch Studien gesicherten Gefahr der Krebsentstehung durch Tabakrauchen abzulenken. Die Reflex-Forscher Franz Adlkofer und Volker Mersch-Sundermann standen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) nahe. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet, der diesen Posten zuvor bekleidete.  
 
Ebenso fragwürdig und einseitig im Hinblick auf mögliche Interessenkonflikte ist ein NDS-Artikel von Jens Wernicke mit dem Titel "Journalismus als PR-Waffe der Industrie". Wernicke interviewte hierzu die österreichische Journalistin und Mobilfunkkritikerin Tina Goebel. Goebel hatte sich zuvor mit der Frage möglicher Gefahren des so genannten [[Elektrosmog]] befasst und war dabei auf den Wiener Fälschungsskandal zu den Reflex-Studien gestoßen, von dem sie glaubt, dass dieser von der Mobilfunkindustrie initiiert worden sei. Im Zusammenhang mit den Reflex-Studien mussten mindestens zwei Studien zurückgezogen werden, nachdem Fälschungsvorwürfe bekannt wurden. Unter anderem ging es um vorzeitige Entblindung und vollständig errechnete sowie unplausible Daten. Drei anschließend durchgeführte Replikationsversuche der umstrittenen "Reflex"-Studien scheiterten. WHO und EU nahmen diese daher aus den jüngsten Risikobewertungen über elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) heraus.<br> Goebel nahm die Forscher in Schutz und sah sie im Fadenkreuz der Mobilfunkindustrie. Weder Goebel noch Wernicke thematisierten den möglichen Einfluss der ebenso "mächtigen" Tabakindustrie. Die Tabakindustrie hat ein Interesse daran, von der durch Studien gesicherten Gefahr der Krebsentstehung durch Tabakrauchen abzulenken. Die Reflex-Forscher Franz Adlkofer und Volker Mersch-Sundermann standen dem Verband der Cigarettenindustrie (VdC) nahe. Mersch-Sundermann wurde mehrfach als "Wissenschaftlicher Leiter des Verbandes der Cigarettenindustrie" und Nachfolger von Adlkofer bezeichnet, der diesen Posten zuvor bekleidete.  
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Allgemein wissenschaftskritisch können Artikel der NachDenkSeiten bezeichnet werden, die sich gegen den weltweiten [https://de.wikipedia.org/wiki/March_for_Science March for Science] richten. Der March For Science („Marsch für die Wissenschaft“) oder Science March war eine internationale Großdemonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft und gegen „alternative Fakten“ und die Etablierung einer „postfaktischen Ära“. Sie fand unter dem Motto Science, not Silence („Wissenschaft, nicht Schweigen“) am 22. April 2017 in mehr als 600 Städten weltweit statt, mit der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen, wie beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn, und auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft.<br>Nach Ansicht von Albrecht Müller seien bei dieser Gelegenheit Wissenschaftler (''der vorherrschenden Wissenschaft'' oder ''Mehrheitswissenschaft'' laut Müller) und die Öffentlichkeit "aufgehetzt" worden. Auch würden die gemeinten Wissenschaftler ''das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse maßlos'' übertreiben.<ref>Albrecht Müller: ''Über den Verlust des kritischen Verstandes bei Wissenschaftlern. Anmerkungen zu den für den 22. April geplanten Märschen für Wissenschaft'', NDS, 18. April 2017</ref> Um den March For Science diskreditieren zu können, veröffentlichte man bei den NDS explizit einen Leserbrief eines Österreichers, der die Initiative mit dem Argument kritisierte, dass hundert Jahre zuvor der deutsche Nobelpreisträger und Chemiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haber Fritz Haber] sich für den Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg ausgesprochen habe.
 
Allgemein wissenschaftskritisch können Artikel der NachDenkSeiten bezeichnet werden, die sich gegen den weltweiten [https://de.wikipedia.org/wiki/March_for_Science March for Science] richten. Der March For Science („Marsch für die Wissenschaft“) oder Science March war eine internationale Großdemonstration für den Wert von Forschung und Wissenschaft und gegen „alternative Fakten“ und die Etablierung einer „postfaktischen Ära“. Sie fand unter dem Motto Science, not Silence („Wissenschaft, nicht Schweigen“) am 22. April 2017 in mehr als 600 Städten weltweit statt, mit der Hauptveranstaltung in Washington, D.C. Ziel war es, auf die zunehmende Einschränkung der Wissenschaft weltweit hinzuweisen, wie beispielsweise in den USA, der Türkei oder Ungarn, und auf die Bedeutung der Wissenschaft für die Gesellschaft.<br>Nach Ansicht von Albrecht Müller seien bei dieser Gelegenheit Wissenschaftler (''der vorherrschenden Wissenschaft'' oder ''Mehrheitswissenschaft'' laut Müller) und die Öffentlichkeit "aufgehetzt" worden. Auch würden die gemeinten Wissenschaftler ''das Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse maßlos'' übertreiben.<ref>Albrecht Müller: ''Über den Verlust des kritischen Verstandes bei Wissenschaftlern. Anmerkungen zu den für den 22. April geplanten Märschen für Wissenschaft'', NDS, 18. April 2017</ref> Um den March For Science diskreditieren zu können, veröffentlichte man bei den NDS explizit einen Leserbrief eines Österreichers, der die Initiative mit dem Argument kritisierte, dass hundert Jahre zuvor der deutsche Nobelpreisträger und Chemiker [https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Haber Fritz Haber] sich für den Einsatz von Giftgas im 1. Weltkrieg ausgesprochen habe.
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Nachdenkseiten-Gründer Albrecht Müller veröffentlichte am 21. März 2014 in den NachDenkSeiten eine Liste mit Journalisten, die er kritisch sehe. Er forderte seine Leser auf, die Namen dieser Journalisten weiter zu verbreiten und deren Glaubwürdigkeit "im Mark" zu erschüttern. Namentlich erwähnt wurden: Josef Joffe (Zeit), Matthias Naß (Zeit), Marc Brost (Zeit), Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Claus Kleber (ZDF), Peter Frey (ZDF), Kai Diekmann (Bild), Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ) und Michael Stürmer (Die Welt). Albrecht Müller wörtlich: ''"Nennen Sie Namen. Denn die laufende Agitation ist nicht namenlos. Sie wird von Personen organisiert und getragen. Die Glaubwürdigkeit dieser Personen muss im Mark erschüttert werden."''<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=21155</ref>
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Nachdenkseiten-Gründer Albrecht Müller veröffentlichte am 21. März 2014 in den NachDenkSeiten eine Liste mit Journalisten, die er kritisch sehe. Er forderte seine Leser auf, die Namen dieser Journalisten weiter zu verbreiten und deren Glaubwürdigkeit "im Mark" zu erschüttern. Namentlich erwähnt wurden: Josef Joffe (Zeit), Matthias Naß (Zeit), Marc Brost (Zeit), Stefan Kornelius (Süddeutsche Zeitung), Claus Kleber (ZDF), Peter Frey (ZDF), Kai Diekmann (Bild), Klaus-Dieter Frankenberger (FAZ) und Michael Stürmer (Die Welt). Albrecht Müller wörtlich: ''"Nennen Sie Namen. Denn die laufende Agitation ist nicht namenlos. Sie wird von Personen organisiert und getragen. Die Glaubwürdigkeit dieser Personen muss im Mark erschüttert werden."''<ref>http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?p=21155</ref> Bei Nachdenkseiten findet sich ein Interview mit dem Filmemacher, Medienkritiker und Corona-[[Querdenker]] [[Jimmy C. Gerum]] sowie mit Patrik Baab (auch Autor bei [[Rubikon]], bekannt geworden 2022 durch Begleitung der so genannten "Scheinreferenden" in den von Russland eroberten Teilen der Ukraine, zusammen mit dem Putin-Aktivisten [[Sergey Filbert]]).
    
Ausgewählte Artikel der NachDenkSeiten werden auch vertont und als Audio-Podcasts zum Download angeboten.
 
Ausgewählte Artikel der NachDenkSeiten werden auch vertont und als Audio-Podcasts zum Download angeboten.
    
==Autoren und Gastautoren==
 
==Autoren und Gastautoren==
Zu den Autoren zählen Albrecht Müller, Jens Berger, Heiko Flottau (welcher der Meinung ist, dass eine ''radikal-zionistische Lobby'' die Medien in Deutschland beherrscht) und (bis Dezember 2017) Paul Schreyer (auch Autor bei [[Kai Homilius Verlag]] und [[Free21]] von Tommy Hansen<ref>http://anonym.to/?http://free21.org/author/paul-schreyer/</ref>). Ein weiterer Autor ist [[Dirk Pohlmann]]. Bekannte Gastautoren des Blogs sind Christoph Butterwegge, Heiner Flassbeck, [[Ulrich Heyden]] ([[RT Deutsch]], [[Rubikon]], Telepolis, [[Free21]], [[Jens Bernert]]), Oskar Lafontaine, Stefan Korinth (Erfinder von "Schwarze Wahrheiten") und Gerd Bosbach. Zu den Autoren gehörte auch Wolf Wetzel, der Albrecht Müller "Autoritarismus" vorwarf und auch für [[Rubikon]] schrieb.
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Zu den Autoren zählen Albrecht Müller, Jens Berger, Gerd Bosbach, Heiko Flottau (welcher der Meinung ist, dass eine ''radikal-zionistische Lobby'' die Medien in Deutschland beherrscht) und (bis Dezember 2017) Paul Schreyer (auch Autor bei [[Kai Homilius Verlag]] und [[Free21]] von Tommy Hansen<ref>http://anonym.to/?http://free21.org/author/paul-schreyer/</ref>). Ein weiterer Autor ist [[Dirk Pohlmann]]. Bekannte Gastautoren des Blogs sind Christoph Butterwegge, Heiner Flassbeck, [[Ulrich Heyden]] (schreibt auch für [[RT Deutsch]], [[Rubikon]], Telepolis, [[Free21]] und [[Jens Bernert]]), Oskar Lafontaine, [[Stefan Korinth]] (Erfinder von "Schwarze Wahrheiten"), [https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Felber Christian Felber], Matthias Matussek, [[Gert Ewen Ungar]] (eigentlich Günter Wagner), [[Lisa Fitz]] und [[Florian Peter Osrainik]] (Geschäftsführung [[Rubikon]]). Zu den Autoren gehörte auch Wolf Wetzel, der Albrecht Müller "Autoritarismus" vorwarf und auch für [[Rubikon]] schrieb.
    
==Antiamerikanische, verschwörungstheoretische und geschichtsrevisionistische Tendenzen==
 
==Antiamerikanische, verschwörungstheoretische und geschichtsrevisionistische Tendenzen==
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Laut Statistiken aus dem Jahre 2013 seien die NachDenkSeiten der am zweithäufigst vorkommende Referrer bei ''taz.de''.<ref>http://meedia.de/2013/06/19/die-traffic-geheimnisse-von-bild-zeit-und-taz</ref>
 
Laut Statistiken aus dem Jahre 2013 seien die NachDenkSeiten der am zweithäufigst vorkommende Referrer bei ''taz.de''.<ref>http://meedia.de/2013/06/19/die-traffic-geheimnisse-von-bild-zeit-und-taz</ref>
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== Förderverein, regionale Gesprächskreise ==
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== Förderverein, regionale Gesprächskreise und Verlust der Gemeinnützigkeit 2022 ==
Das Blog wurde ursprünglich von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb privat finanziert. Träger und Unterstützer der ''NachDenkSeiten'' ist mittlerweile der 2005 von den Betreibern gegründete gemeinnützige Verein „Initiative zur Verbesserung der Qualität politischer Meinungsbildung“. Er finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und aus Spenden.
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Das Blog wurde ursprünglich von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb privat finanziert. Träger und Unterstützer der ''NachDenkSeiten'' ist mittlerweile der 2005 von den Betreibern gegründete Verein „Initiative zur Verbesserung der Qualität politischer Meinungsbildung“. Er finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und aus Spenden. Dieser Verein war usprünglich als gemeinnützig eingestuft worden. Am 17. November 2022 gaben die NDS bekannt, dass das Finanzamt Landau ihrem Förderverein IQM e.V. mit Wirkung zum 31. Dezember 2022 die Gemeinnützigkeit aberkannt hat. Die am 31.12.2022 noch vorhandenen Mittel dürfen nicht mehr für NachDenkSeiten verwandt werden, sondern nur für
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andere gemeinnützige Zwecke.
    
Seit einem Aufruf der ''NachDenkSeiten'' zur Gründung regionaler Leserkreise<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?page_id=4052 | titel= Aufruf. Betrifft: Gesprächskreise von Leserinnen und Lesern der NachDenkSeiten | autor=Albrecht Müller, Wolfgang Lieb | werk=NachDenkSeiten | zugriff=2011-07-14}}</ref> bildeten Leser des Blogs nach Eigenangaben bundesweit „fast 100“ regionale Gesprächskreise für den gemeinsamen Gedankenaustausch.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?page_id=3921 | titel=Regionale Gesprächskreise | werk=NachDenkSeiten | datum=2011-07-13 | zugriff=2011-07-13}}</ref>
 
Seit einem Aufruf der ''NachDenkSeiten'' zur Gründung regionaler Leserkreise<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?page_id=4052 | titel= Aufruf. Betrifft: Gesprächskreise von Leserinnen und Lesern der NachDenkSeiten | autor=Albrecht Müller, Wolfgang Lieb | werk=NachDenkSeiten | zugriff=2011-07-14}}</ref> bildeten Leser des Blogs nach Eigenangaben bundesweit „fast 100“ regionale Gesprächskreise für den gemeinsamen Gedankenaustausch.<ref>{{Internetquelle | url=http://anonym.to/?http://www.nachdenkseiten.de/?page_id=3921 | titel=Regionale Gesprächskreise | werk=NachDenkSeiten | datum=2011-07-13 | zugriff=2011-07-13}}</ref>
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== Öffentliche Veranstaltungen ==
 
== Öffentliche Veranstaltungen ==
 
Gemeinsam mit dem Förderverein werden die Pleisweiler Gespräche organisiert, in denen Politiker und Journalisten öffentlich zu Themen diskutieren, die im Blog aufgegriffen worden sind. Die Veranstaltungen werden als Video aufgezeichnet und in einem Kanal auf YouTube dokumentiert. Gäste waren dabei bisher unter anderen Hans-Ulrich Jörges, Heiner Flassbeck, Sahra Wagenknecht, [[Werner Rügemer]] und [[Willy Wimmer]] sowie die Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
 
Gemeinsam mit dem Förderverein werden die Pleisweiler Gespräche organisiert, in denen Politiker und Journalisten öffentlich zu Themen diskutieren, die im Blog aufgegriffen worden sind. Die Veranstaltungen werden als Video aufgezeichnet und in einem Kanal auf YouTube dokumentiert. Gäste waren dabei bisher unter anderen Hans-Ulrich Jörges, Heiner Flassbeck, Sahra Wagenknecht, [[Werner Rügemer]] und [[Willy Wimmer]] sowie die Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
 
==Zitate zu NachDenkSeiten==
 
==Zitate zu NachDenkSeiten==
 
*''Die NachDenkSeiten bezeichnen sich selbst als "Die kritische Website". Es handelt sich dabei um ein Projekt, das 2003 von dem ehemaligen SPD-Politiker Albrecht Müller gegründet wurde. Mitherausgeber Wolfgang Lieb, ebenfalls Ex-SPD-Politiker, zog sich 2015 von dem Projekt zurück. Er kritisierte in einer Erklärung die Methoden der Kritik und die Art der Auseinandersetzung auf der Seite.Die "Frankfurter Rundschau" zählte die NachDenkSeiten zu einer neuen Gegenöffentlichkeit, die gegen eine vermeintliche Gleichschaltung der deutschen Medien anschreibe und dabei keine Berührungsängste mit rechten Personen und Positionen und Verschwörungstheorien habe.'' (Zitat Faktenfinder Tagesschau<ref>http://faktenfinder.tagesschau.de/fake-news-litauen-101.html</ref>)
 
*''Die NachDenkSeiten bezeichnen sich selbst als "Die kritische Website". Es handelt sich dabei um ein Projekt, das 2003 von dem ehemaligen SPD-Politiker Albrecht Müller gegründet wurde. Mitherausgeber Wolfgang Lieb, ebenfalls Ex-SPD-Politiker, zog sich 2015 von dem Projekt zurück. Er kritisierte in einer Erklärung die Methoden der Kritik und die Art der Auseinandersetzung auf der Seite.Die "Frankfurter Rundschau" zählte die NachDenkSeiten zu einer neuen Gegenöffentlichkeit, die gegen eine vermeintliche Gleichschaltung der deutschen Medien anschreibe und dabei keine Berührungsängste mit rechten Personen und Positionen und Verschwörungstheorien habe.'' (Zitat Faktenfinder Tagesschau<ref>http://faktenfinder.tagesschau.de/fake-news-litauen-101.html</ref>)
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*''“Manche rechnen ja auch die Öffentlich-Rechtlichen zu den “Mainstream-Medien”, die – per “Zwangsabgabe” finanziert – von unsichtbarer Hand gesteuert das Volk verdummen. Muss sich der unabhängige Freigeist von heute nicht stattdessen in den “alternativen” Medien informieren, die vorgeben, freimütig das anzusprechen, was die “Lügenpresse” verschweigt? Muss er nicht zu KenFM navigieren, zu den Nachdenkseiten.de, zu Rubikon, zu MM News und wie die Sprachrohre der meist rechtslastigen Heilsverkünder alle heißen?”'' (Zitat Linux-Magazin 3 2021)
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==Zitate==
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*(zuz Zeit des [https://de.wikipedia.org/wiki/Russischer_%C3%9Cberfall_auf_die_Ukraine_2022 russischen Überfalls auf die Ukraine] im Februar 2022) ''In der Momentaufnahme ist Russland der Aggressor. Doch Kriege fallen nicht vom Himmel. Letztendlich ist die Invasion der Ukraine das traurige Ergebnis einer fehlgeleiteten Eskalationspolitik des Westens. Anstatt ernsthaft eine dauerhafte Friedensordnung zu entwerfen, kesselte man Russland ein und demütigte es. Dass ein in die Ecke getriebener, geprügelter Hund beißt, ist tragisch, aber in gewisser Weise auch vorhersehbar. Wenn wir einen Weltkrieg verhindern wollen, müssen wir, wenn sich der Rauch gelichtet hat, aus diesen Fehlern lernen. Doch leider sind die Hoffnungen darauf geringer denn je.'' Jens Berger
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== Ergänzende Schriften ==
 
== Ergänzende Schriften ==
 
*Wolfgang Lieb, Albrecht Müller: Das kritische Jahrbuch 2007 – Nachdenken über Deutschland. Verlag Helmut Schmidt Medien, Kirchsahr 2008
 
*Wolfgang Lieb, Albrecht Müller: Das kritische Jahrbuch 2007 – Nachdenken über Deutschland. Verlag Helmut Schmidt Medien, Kirchsahr 2008
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*Jens Berger, Albrecht Müller: Das kritische Jahrbuch 2016/2017 – Nachdenken über Deutschland. Westend, Frankfurt am Main 2016
 
*Jens Berger, Albrecht Müller: Das kritische Jahrbuch 2016/2017 – Nachdenken über Deutschland. Westend, Frankfurt am Main 2016
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [https://www.nachdenkseiten.de/ ''NachDenkSeiten – Die kritische Website'']
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* www.nachdenkseiten.de ''NachDenkSeiten – Die kritische Website''
 
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* https://de.wikipedia.org/wiki/NachDenkSeiten
 
* https://de.wikipedia.org/wiki/NachDenkSeiten
 
* https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_M%C3%BCller_(Publizist)
 
* https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_M%C3%BCller_(Publizist)
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* [https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/parallelwelten-bitte-weniger-verschworungstheoretisch-umformulieren-8882158.html Tagesspiegel 2022: Bericht über Einflussnahme Nachdenkseiten zum Thema Bolsonaro (Brasilien)]
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* https://taz.de/Diskussion-um-BPK-Mitglied/!5863113/
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* https://www.volksverpetzer.de/medien/nachdenkseiten-einst-links-jetzt-propaganda-fuer-rechtsradikale
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* https://www.otto-brenner-stiftung.de/sie-moechten/sich-ueber-aktuelles-informieren/detail/news/unwahre-tatsachenbehauptung-der-nachdenkseiten/news-a/show/news-c/NewsItem/
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* https://gegneranalyse.de/fallstudie-1-nachdenkseiten/
 
* [https://www.facebook.com/Nachdenkseiten-Watch-399345493554860/ Nachdenkseiten-watch (facebook)]
 
* [https://www.facebook.com/Nachdenkseiten-Watch-399345493554860/ Nachdenkseiten-watch (facebook)]
 
* https://www.belltower.news/antisemitismus-von-links-die-verkuerzte-neoliberalismuskritik-der-nachdenkseiten-78239/
 
* https://www.belltower.news/antisemitismus-von-links-die-verkuerzte-neoliberalismuskritik-der-nachdenkseiten-78239/
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