Mythos einer 10% Nutzung des Gehirns

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Dieser Artikel wird gerade bearbeitet. Bitte mit Edits warten!

Laut einer seit Jahren kursierenden "urban legend" (bzw Mär) würde der Mensch durchschnittlich nur etwa 10 Prozent seines Hirns nutzen, und demnach würden restliche 90 Prozent quasi "brachliegen". Im englischsprachigen Sprachraum, wo diese "legend" populärer als im deutschsprachigen Raum ist, wird in diesem Zusammenhang vom Ten percent of brain myth gesprochen.

Diese ausserwissenschaftliche Mär ist vor allem im Bereich von Psychomarkt-Angeboten geläufig, und entspricht nicht dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse zur Neurophysiologie. Unterschwellig suggeriert diese Behauptung die Möglichkeit einer enormen Steigerung kognitiver Leistungen durch mögliche Methode einen grösseren Prozentsatz als die genannten 10% zu nutzen.

Tatsächlich ist es jedoch so, dass keine Hirnareale beim gesunden erwachsenen Menschen bekannt sind, die funktionslos wären.[1]Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.[2] Anhänger dieser urban legend nennen auch keine Areale, die funktionslos wären.

Ursprünge

Die Ursprünge werden verschiedenen Personen in den Mund gelegt, so beispielsweise dem Physiker Albert Einstein, der jedoch weder Arzt noch Biologe war.

1890, vor 120 Jahren, formulierten die us-amerikanischen Psychologen William James und Boris Sidis eine Hypothese der "reserve energy". Nach dieser Hypothese wäre es durch die Einflussnahme auf die kindliche Entwicklung den IQ-Wert bei den späteren Erwachsenen auf 250 bis 300 zu steigern. Dies wurde vierzig Jahre später, 1936, vom Autor Lowell Thomas wieder aufgenommen, und dieser formulierte eine persönliche ansicht nach der der Durchschnittsmensch nur zehn Prozent seiner Hirnleistung nutze.

Da nur etwa 10% alle im Hirn zu findenden Zellen tatsächlich Neuronen sind, kann auch diese Beobachtung mit zum Mythos geführt haben. (als populärer Unterscheidung zwischen "grauer" und "nichtgrauer" Substanz) Das zahlenmässige Verhältnis von Neuronen zur Gesamtzellzahl des Hirns ist jedoch im Zusammenhang mit dem hier thematisierten Mythos natürlich bedeutungslos, auch wenn manche Gliazellen eine nachgewiesene Hilfsfunktion ausüben.

Weblinks

Quellennachweise