Mustafa Selim Sürmeli

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Mustafa Selim Sürmeli (Bild:[1])

Mustafa Selim Sürmeli (geb. 20. Oktober 1962) ist ein in Stade lebender, türkischer ehemaliger Programmierer, der sich als selbsternannter Europäischer Hochkommissar für Menschenrechte bezeichnet. Des Weiteren fungiert Sürmeli auch als Präsident eines Zentralrates Europäischer Bürger und schanzte sich weitere hochtrabende Titel zu, wie Präsident des Europäischen Zentrums für Menschenrechte, Mitglied Stiftungsrat des Internationalen Zentrums für Menschenrechte, Präsident der Kommission für die Wirksamkeit der Behörden usw.

Bekannter wurde Sürmeli wegen eines Prozesses gegen die Bundesrepublik Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR). Dieser entschied, dass Deutschland durch die übermäßige Dauer eines Verkehrsunfall-Rechtsstreits Sürmelis Rechte verletzt habe und verurteilte das Land, ihm 10.000 Euro Entschädigung zu zahlen. Laut Paragraph 13 der Europäischen Menschenrechtskonvention hat jedermann Anspruch auf einen Prozess in "angemessener Zeit". Sürmeli glaubt, Opfer einer Verschwörung der Justizbehörden geworden zu sein. Die langen Auseinandersetzungen mit der Justiz um einen eher unbedeutenden Unfall führten dazu, dass diese Fragen zu seinem Lebensinhalt geworden sind. Nach Angaben aus einem Artikel im Hamburger Abendblatt aus dem Jahre 2005 habe sich über die Jahre seine Persönlichkeit im Sinne eines "diaeitetogenen Psychosyndroms"[2] verändert.[3]

In Folge ernannte sich Sürmeli selbst zum "Hochkommissar der Menschenrechte" und verlangte von der deutschen Regierung, ihm 18 Millionen Euro zu zahlen und stellte gegen die (illegale) Bundesrepublik einen Insolvenzantrag. Auch nahm er mit kommissarischen Reichsregierungen Kontakt auf und veranstaltete mit Exponenten der KRR-Szene (unter ihnen Kurt Schäfer) eine so genannte Deutschlandkonferenz im Schweizerischen Olten am 2. März 2010 (auch Thema bei Bewusst.TV).

Der Unfall mit Folgen

Sürmeli hatte am 3. Mai 1982 in Wunstorf bei Hannover auf seinem Motorrad einen nicht selbst verschuldeten Unfall mit einem Fahrradfahrer. Die dabei erlittenen Brüche von Arm und Nase waren bald verheilt. Seit dem Unfall klagte Sürmeli über verbliebene Schmerzen. Eine Einigung mit der Versicherung des schuldigen Radfahrers schlug fehl und Sürmeli klagte vor dem Landgericht Hannover. Im Juni 1991 gab es dann ein Urteil: Sein Schaden sollte ihm zu 80% ersetzt werden. Allerdings konnte keine Einigung über die Schadenshöhe erzielt werden.

Weitere Probleme mit der Justiz

1993 geriet Sürmeli ins Visier der Strafjustiz, als angebliches Mitglied einer Bande, die gestohlene Autos nach Tschechien verschoben habe. Der "dringende" Verdacht bezog sich auf computergestützte Fälschung von Kfz-Scheinen. Verurteilt wurde Sürmeli wegen "Verabredung einer Straftat" zu einer neunmonatigen Haftstrafe. Im August 2001 wurde Sürmeli wegen "Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte" vom Amtsgericht Stade verurteilt.

Zitate

  • Guten Tag, mein Name ist Sürmeli, ich gehöre zum Zentralrat europäischer Bürger. Der Zentralrat europäischer Bürger ist eine Menschenrechtsorganisation in Deutschland, sowohl als Stiftung als auch eine Organisation. Sie beschäftigt sich...mit den Menschenrechten in Deutschland und Europa, insbesondere in der BRD, weil die Menschenrechtsverletzungen in der Bundesrepublik Deutschland keine Straftaten sind, das bedeutet, dass die universellen Menschenrechte in der BRD nicht gelten. [...] die Bundesrepublik Deutschland ist kein Staat, das Grundgesetz ist verantworlich dafür, weil das Grundgesetz besagt, dass die Bundesrepublik Deutschland nur eine Wirtschafts- und Verwaltungseinheit ist, das heißt, sowohl die Legislative als auch die Justiz also die Judikative, ist in der Bundesrepublik Deutschland nicht gegeben. Das heißt, die Bundesrepublik Deutschland ist eigentlich im Grunde eine Firma. Sie ist insbesondere eine Kapitalgesellschaft, indem auf der Schiene, eben der Exekutiven sowohl die Legislative als auch die Judikative zu finden ist. [...] Die Judikative in der Bundesrepublik Deutschland arbeitet nach einem gedungenen Werksvertrag, das heißt, es sind hier Privatgerichte...[4]

Zeitungsartikel

  • Uwe Ruprecht: Ein Stader gegen die deutsche Justiz - Prozeß: 16 Jahre ohne Urteil. Mustafa-Selim Sürmeli klagt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Hamburger Abendblatt, 16. November 2005
  • Uwe Ruprecht: EU-Gericht rügt Prozeßdauer - Urteil: Stader siegt gegen Bundesrepublik. Mustafa-Selim Sürmeli hatte 1982 einen Unfall. Erst 2005 gab es ein Urteil, das den Schadenersatz regelt., Hamburger Abendblatt, 12. Juni 2006

Weblinks

Quellennachweise

  1. Youtube, 2010
  2. Besser-Siegmund, C.; Jungck, D. (1992) Das diaeitetogene Psychosyndrom. SCHMERZtherapeutisches Kolloquium 8: 7-8.
  3. Uwe Ruprecht Ein Stader gegen die deutsche Justiz - Prozeß: 16 Jahre ohne Urteil. Mustafa-Selim Sürmeli klagt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Hamburger Abendblatt, 16. November 2005
  4. http://www.youtube.com/watch?v=9vcF00bDK_w&feature=related