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[[image:Morgellonen_Dees.jpg|Vorstellung einer angeblichen Morgellonen-Krankeit bei [[David Dees]]|300px|thumb]]
 
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Der Begriff '''Morgellonen''' (engl. morgellons) bezeichnet eine geheimnisvoll erscheinende, bizarre und angeblich neuartige Hauterkrankung, die teilweise in den Medien Beachtung fand und als eine [[Krankheitserfindung]] (''disease mongering'') angesehen werden kann.
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Der Begriff '''Morgellonen''' (engl. morgellons) bezeichnet eine geheimnisvoll erscheinende, bizarre und angeblich neuartige Hauterkrankung, die teilweise in den Medien Beachtung fand und eine typische [[Krankheitserfindung]] (''disease mongering'') darstellt.
    
Bis heute konnte kein Nachweis erbracht werden, dass es sich um eine neue Krankheit handelt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass es sich um eine seit mehreren Jahrhunderten bekannte psychiatrische Erkrankung handelt (Psychose ohne Bewusstseinsstörung mit haptischen Halluzinationen), die als Dermatozoenwahn oder Ekbom-Syndrom bezeichnet und auch bei Hypochondern beobachtet wird.<ref>Thieberge, D: Les acarophobes. Rev. Gen. Clin. Ther. 32 (1894), 373</ref><ref>Accordino RE, Morgellons disease?, Dermatol Ther. 2008 Jan-Feb;21(1):8-12.</ref>
 
Bis heute konnte kein Nachweis erbracht werden, dass es sich um eine neue Krankheit handelt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass es sich um eine seit mehreren Jahrhunderten bekannte psychiatrische Erkrankung handelt (Psychose ohne Bewusstseinsstörung mit haptischen Halluzinationen), die als Dermatozoenwahn oder Ekbom-Syndrom bezeichnet und auch bei Hypochondern beobachtet wird.<ref>Thieberge, D: Les acarophobes. Rev. Gen. Clin. Ther. 32 (1894), 373</ref><ref>Accordino RE, Morgellons disease?, Dermatol Ther. 2008 Jan-Feb;21(1):8-12.</ref>
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Eine weitere Protagonistin der Morgellonenszene ist die US-Army-Pathologin Hildegarde Staninger (auch Hildegard Stanninger und als ''Doctor of Integrated Medicine'' bezeichnet), die erstaunliche Hypothesen zu "Marssporen", Nanotubes und Nanomaschinen aufstellte und ebenfalls Chemtrails als Ursache für Morgellonen bezeichnete.
 
Eine weitere Protagonistin der Morgellonenszene ist die US-Army-Pathologin Hildegarde Staninger (auch Hildegard Stanninger und als ''Doctor of Integrated Medicine'' bezeichnet), die erstaunliche Hypothesen zu "Marssporen", Nanotubes und Nanomaschinen aufstellte und ebenfalls Chemtrails als Ursache für Morgellonen bezeichnete.
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2004 wurde eine gemeinnützige "Morgellons-Stiftung" geschaffen. Zwei Mitglieder des Medical Advisory Boards sind [[Raphael Stricker]] ([[ILADS]]) und die Krankenschwester Ginger Savely.
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==Verbindungen zur Organisation ILADS (Lyme Borreliose Aussenseitertherapieempfehlung)==
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Es kann belegt werden, dass Mitglieder der [[ILADS]]-Organisation (''International Lyme and Associated Diseases Society'') bereits in den 2000er Jahren versuchen das Konstrukt Morgellonen mit einer chronischen Form der Lyme-Borreliose in Verbindung zu setzen. Genannt werden kann hier das ILADS-Mitglied [[Raphael Stricker]], ein Arzt aus San Franzisko. Stricker verfasste mit Mary Leitao und der Krankenschwester Virginia R. Savely (Ginger Savely) im Februar 2006 einen Artikel im American Journal of Clinical Dermatology "The Mystery of Morgellons Disease - Infection or Delusion?".<ref>Virginia R. Savely, Mary M. Leitao, Raphael B. Stricker: The Mystery of Morgellons Disease - Infection or Delusion? American Journal of Clinical Dermatology, Febr. 2006, Vol 7, 1, Seiten 1-5</ref> In dem Artikel wird nahegelegt, daß die behauptete Morgellonen-Krankheit existieren könnte, es eine Verbindung zur Lyme-Borreliose gebe und die Patienten auf Antibiotika ansprechen würden. Stricker ist aktuell Vizepräsident der ILADS, und war jahrelang der Präsident. Er ist zudem Direktor der ILADEF, einer Ausbildungseinrichtung der ILADS. Absolventen nennen sich LLMDs (Lyme Literate Medical Doctors). Die ILADS ist eine umstrittene Organisation von Befürwortern einer angeblich häufig vorliegenden chronischen Erscheinungsform der Lyme-Borreliose, eine Sichtweise die mit dem aktuellen Wissensstand in der Medizin nicht vereinbar ist. Entsprechende Verdachtsdiagnosen ermöglichen Ärzten kostspielige Testverfahren und Therapien anzubieten.
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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