Bei der Montignac-Methode handelt es sich um ein Ernährungssystem, das die Gewichtsabnahme und Gesundheit fördern soll. Sie ist nach ihrem Erfinder, dem Politologen, Manager und Buchautor Michel Montignac (1944–2010), benannt. Die Methode ist wissenschaftlich unbegründet und wird nicht durch entsprechende Studien unterstützt. Darüberhinaus ist das Erklärungsmodell fragwürdig.

Michael Montignac

Michel Montignac (geb. 1944 in Angoulême, gest. 22. August 2010 in Annemasse) war ein französischer Autor von Büchern über Ernährungsfragen. Nach dem Studium der Politikwissenschaft begann 1968 sein beruflicher Werdegang im Personalbereich eines international tätigen Pharmaunternehmens. 1986 gründete er den Artulen-Verlag, in dem er seine Bücher publiziert.

Die Methode

Das Konzept stützt sich auf den so genannten glykämischen Index von Lebensmitteln, den Montignac allein für die Gewichtszu- oder Abnahme verantwortlich macht. Dieser Index gibt an, wieviel Prozent des Stärkegehaltes eines Nahrungsmittels tatsächlich ins Blut gelangt. Danach folgt die Einteilung in schlechte (GI über 50), gute (GI 35 bis 50) und sehr gute (GI unter 35) Kohlehydrate. Einer positiven Energiebilanz aufgrund von Überernährung und Bewegungsmangel misst Montignac keine Bedeutung zu. Er ignoriert grundsätzlich den Einfluss von Proteinen, Fetten und anderen Nahrungselementen. Sport hält er für überbewertet.[1]

Studien und Untersuchungen

Als wissenschaftlicher Beweis wird eine Untersuchung herangezogen, die 2001 im British Journal of Nutrition[2] erschienen ist. Gegenstand der Untersuchung waren drei Diäten, die an 12 Männern für jeweils sechs Tage getestet wurden. Aufgrund der kurzen Dauer und geringen Teilnehmeranzahl muss diese Studie als wenig aussagekräftig bezeichnet werden.

Eine 10-wöchige Studie[3] mit 45 Personen aus dem Jahr 2004 mit einer Hoch- und einer Niedrig-GI-Gruppe zeigte zwar eine signifikante Gewichtsabnahme, aber keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen.

Eine 12-wöchige Studie[4] mit 29 Personen zeigte keinen signifikanten Unterschied abhängig vom glykämischen Index.

Aus diesen Studien lässt sich ableiten, dass keine Verbesserung der Gewichtsabnahme durch einen niedrigen GI zu erwarten ist.

Weiterhin wurde in einer Studie[5] untersucht, wie der Zusammenhang zwischen komplexer Nahrung und dem aus den Bestandteilen berechneten glykämischem Index in der Realität aussieht. Dazu wurden nach entsprechenden Mahlzeiten Blutuntersuchungen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass der Fett und Proteingehalt wesentlich stärkeren Einfluss auf den glykämischen Index hat als erwartet.

Weitere Kritik

Aufgrund der Konzentration auf eiweißreiche Lebensmittel erfolgt eine zu hohe Proteinaufnahme, die zur Belastung der Niere führen und den Knochenstoffwechsel beeinflussen kann. Auch der Fettgehalt der Ernährung ist nach Ansicht vieler Ernährungswissenschaftler zu hoch. Von der Stiftung Warentest wurde die Montignac-Methode als "zur Nachahmung nicht empfohlen" eingestuft.[6]

Weblinks

Quellennachweise

  1. S97, Montignac- Die neue Trendkost mit glyceamic load
  2. Dumesnil JG, Turgeon J, Trmblay A et al. Effect of a low-glycaemic index- low fat- high protein diet on the atherogenic metabolic risk profile of abdominally obese men.
  3. Sloth B, Krog-Mikkelsen I, Flint A et al. No difference in body weight decrease between a low-glycemic-index and a high-glycemic-index diet but reduced LDL cholesterol after 10-wk ad libitum intake of the low-glycemic-index diet. Am J Clin Nutr 2004;80:337-47
  4. Raatz SK, Torkelson CJ, Redmon JB et al. Reduced Glycemic Index and Glycemic Loaqd Diets Do Not Increase the Effects of Energy Restriction on Weight Loss and Insulin Sensitivity in Obese Men and Women. J Nutr 2005;135:2387-91.
  5. Flint A, Moller BK, Raben A et al. The use of glycaemic index tables to predict glycaemic index of composite breakfast meals. Br J Nutr 2004;91:979-89.
  6. http://www.test.de/themen/essen-trinken/infodok/Diaeten-im-Vergleich-Glyx-Trennkost-und-Internetdiaeten-1131884-2131884/