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==Wahrnehmung in den Medien==
 
==Wahrnehmung in den Medien==
Die Reaktion auf die Gründung des Tribunals in den Medien fiel gemischt aus. Die großen Leitmedien berichteten gar nicht über das Tribunal, da es nicht offiziell ist. Die Zeitschrift ''The Ecologist'' berichtete drei Tage nach der Pressekonferenz, dass Monsanto wegen "Verbrechen gegen Umwelt und die Menschheit" in Den Haag vor Gericht gestellt werde.<ref>http://www.theecologist.org/News/news_round_up/2986570/monsanto_on_trial_for_crimes_against_nature_and_humanity.html</ref>. Die ''Forbes'' hingegen klärte einen Tag später darüber auf, dass es sich bei der Aktion um gezielte Desinformation handele, lanciert durch die "Ökolobby", die aus der Panikmache Profit schlagen wolle (''"Fear is their bread and butter"''). Das Tribunal versuche zwar, sich einen offiziellen Anschein zu geben; der Prozess sei aber von vornherein ein abgekartetes Spiel, bei dem der nicht anwesende Angeklagte ohne Zweifel am Ende schuldig gesprochen werde. Das Tribunal sei Theater und ein Stelldichein der Biotechnikgegner, die sich selbst feiern wollten.<ref>http://www.forbes.com/sites/kavinsenapathy/2015/12/07/no-monsanto-is-not-going-on-trial-for-crimes-against-humanity/</ref>
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Die Reaktion auf die Gründung des Tribunals in den Medien fiel gemischt aus. Die großen Leitmedien berichteten gar nicht über das Tribunal, da es nicht offiziell ist. Die Zeitschrift ''The Ecologist'' berichtete drei Tage nach der Pressekonferenz, dass Monsanto wegen "Verbrechen gegen Umwelt und die Menschheit" in Den Haag vor Gericht gestellt werde.<ref>http://www.theecologist.org/News/news_round_up/2986570/monsanto_on_trial_for_crimes_against_nature_and_humanity.html</ref>. Die ''Forbes'' hingegen klärte einen Tag später darüber auf, dass es sich bei der Aktion um gezielte Desinformation handele, lanciert durch die "Ökolobby", die aus der Panikmache Profit schlagen wolle (''"Fear is their bread and butter"''). Das Tribunal versuche zwar, sich einen offiziellen Anschein zu geben; der Prozess sei aber von vornherein ein abgekartetes Spiel, bei dem der nicht anwesende Angeklagte ohne Zweifel am Ende schuldig gesprochen werde. Das Tribunal sei Theater und ein Stelldichein der Biotechnikgegner, die sich selbst feiern wollten.<ref>http://www.forbes.com/sites/kavinsenapathy/2015/12/07/no-monsanto-is-not-going-on-trial-for-crimes-against-humanity/</ref> In einem weiteren Artikel anlässlich der Eröffnung des Tribunals wurde noch einmal die bekannten Vorwürfe  und die Befangenheit der Organisatoren bestätigt. Zusätzlich wurde das Monsanto-Tribunal als "Känguru-Gericht" ([https://en.wikipedia.org/wiki/Kangaroo_court Kangaroo court]) bezeichet, also als eine juristische Instanz, die keine oder nur eine dubiose Legitimation hat, sich absichtlich über Leitlinien und gute juristische Praxis hinwegsetzt und aus ideologischen Motiven einen "kurzen Prozess" mit vorherbestimmten Ausgang macht.<ref>http://www.forbes.com/sites/kavinsenapathy/2016/10/13/monsanto-to-go-on-fake-trial-in-kangaroo-court-but-not-without-opposition/#75382f0c5d93</ref>
    
In Deutschland berichtete lediglich die Tageszeitung taz. Hier wurde zwar festgestellt, dass es weder den Straftatbestand noch das Gericht gebe, allerdings wurde behauptet, dass der Prozess ein Präzedenzfall werden solle.<ref>http://www.taz.de/!5253124/</ref> Die Behauptungen des Tribunals wurden weitgehend kritiklos übernommen. Der Blog des Nachrichtensenders N24 berichtete im April 2016 über die Netzfrauen und deren Rolle beim Monsanto-Tribunal. In dem Artikel wurde das Tribunal als Scharade und Theaterspiel bezeichnet, dessen Kosten doch bitte über Crowdfunding finanziert werden sollen.<ref>http://www.n24.de/n24/kolumnen/blogrebellen-remixing-culture/d/8390124/phaenomen-netzfrauen.html</ref>.                                                                                                                            Etwa ein Jahr später berichtete, anlässlich der Übernahme von Monsanto durch die ''Bayer AG'' im September 2016, die F.A.Z. über das Tribunal. Der Artikel betonte, dass hier eine Radikalisierung eines Teiles der Umweltbewegung stattfinde, hinter deren Ausdrucksweise und Gebaren :"[...] sich sozusagen nicht nur eine Keule, sondern ein Schafott." verberge. Ebenso böten die Veranstalter des Tribunals keine Lösungen auf die von ihnen angesprochenen Probleme, sondern "nur irrationale, platte Schuldzuweisungen", ihre: "[...] Sprache wirkt wie die der Verschwörungstheoretiker. Die agitatorische Wortwahl, mit der hier schlechthin Böses verdammt werden soll, erinnert fern an das im Mittelalter verbreitete Stigma der Juden als Brunnenvergifter." Auch die Rolle von Renate Künast in dem Schauprozess wurde herausgestellt und die Romantisierung der Ziele des Tribunals. Als Fazit wurde festgehalten, dass die ideologisch motivierte Kampagne der Grünen gegen den Wirkstoff ''Glyphosat'' ohne das von dem Tribunal geschürten Bild des "Weltvergifters Monsanto" kaum geglückt wäre.<ref>http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/aktivisten-monsanto-und-die-maer-vom-oekozid-14435524.html</ref>
 
In Deutschland berichtete lediglich die Tageszeitung taz. Hier wurde zwar festgestellt, dass es weder den Straftatbestand noch das Gericht gebe, allerdings wurde behauptet, dass der Prozess ein Präzedenzfall werden solle.<ref>http://www.taz.de/!5253124/</ref> Die Behauptungen des Tribunals wurden weitgehend kritiklos übernommen. Der Blog des Nachrichtensenders N24 berichtete im April 2016 über die Netzfrauen und deren Rolle beim Monsanto-Tribunal. In dem Artikel wurde das Tribunal als Scharade und Theaterspiel bezeichnet, dessen Kosten doch bitte über Crowdfunding finanziert werden sollen.<ref>http://www.n24.de/n24/kolumnen/blogrebellen-remixing-culture/d/8390124/phaenomen-netzfrauen.html</ref>.                                                                                                                            Etwa ein Jahr später berichtete, anlässlich der Übernahme von Monsanto durch die ''Bayer AG'' im September 2016, die F.A.Z. über das Tribunal. Der Artikel betonte, dass hier eine Radikalisierung eines Teiles der Umweltbewegung stattfinde, hinter deren Ausdrucksweise und Gebaren :"[...] sich sozusagen nicht nur eine Keule, sondern ein Schafott." verberge. Ebenso böten die Veranstalter des Tribunals keine Lösungen auf die von ihnen angesprochenen Probleme, sondern "nur irrationale, platte Schuldzuweisungen", ihre: "[...] Sprache wirkt wie die der Verschwörungstheoretiker. Die agitatorische Wortwahl, mit der hier schlechthin Böses verdammt werden soll, erinnert fern an das im Mittelalter verbreitete Stigma der Juden als Brunnenvergifter." Auch die Rolle von Renate Künast in dem Schauprozess wurde herausgestellt und die Romantisierung der Ziele des Tribunals. Als Fazit wurde festgehalten, dass die ideologisch motivierte Kampagne der Grünen gegen den Wirkstoff ''Glyphosat'' ohne das von dem Tribunal geschürten Bild des "Weltvergifters Monsanto" kaum geglückt wäre.<ref>http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/aktivisten-monsanto-und-die-maer-vom-oekozid-14435524.html</ref>
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