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'''Miracle Mineral Supplement''' (MMS bzw. ''aktivierter Sauerstoff'' oder ''Vitamin&nbsp;O<sup>2</sup>'', MMS1, E&nbsp;926) ist der Handelsname eines in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimittels, das häufig als  [[Nahrungsergänzungsmittel]] mit so genanntem ''aktiviertem Sauerstoff'' oder zur vermeintlichen "Wasserbehandlung" angeboten wird. Tatsächlich enthalten MMS-Produkte Natriumchlorit, welches unter bestimmten Bedingungen das Desinfektionsmittel Chlordioxid freisetzt. MMS wurde von dem amerikanischen Ingenieur [[Jim Humble]] erfunden. Von Humble ist keinenerlei Qualifikation auf dem Gesundheitsgebiet bekannt. Der selbsternannte "Bischof" Humble ist auch eine Art Religionsstifter einer eigenen Kirche "Genesis II Church of Health and Healing", die wertlose [[Title-mill|Doktor- und Pastor-Scheintitel]] vermarktet.  
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'''Miracle Mineral Supplement''' (MMS bzw. ''aktivierter Sauerstoff'' oder ''Vitamin&nbsp;O<sup>2</sup>'', MMS1, E&nbsp;926) ist der Handelsname eines in Deutschland nicht zugelassenen Arzneimittels, das häufig als  [[Nahrungsergänzungsmittel]] mit so genanntem ''aktiviertem Sauerstoff'' oder zur vermeintlichen "Wasserbehandlung" angeboten wird. Tatsächlich enthalten MMS-Produkte Natriumchlorit, welches unter bestimmten Bedingungen das Desinfektionsmittel Chlordioxid freisetzt. MMS wurde von dem amerikanischen Ingenieur [[Jim Humble]] erfunden. Von Humble ist keinerlei Qualifikation auf dem Gesundheitsgebiet bekannt. Der selbsternannte "Bischof" Humble ist auch eine Art Religionsstifter einer eigenen Kirche "Genesis&nbsp;II Church of Health and Healing", die wertlose [[Title-mill|Doktor- und Pastor-Scheintitel]] vermarktet.
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Zu ''Miracle Mineral Supplement'' ist keine wissenschaftliche Studie oder zitierbare Literatur bekannt, die zeigen würde, dass es als Mittel zur Behandlung von Krankheiten irgendeiner Art geeignet sei. Befürworter von MMS verweisen dagegen auf angeblich erfolgreiche Menschenversuche an Gefangenen in einem Gefängnis im afrikanischen Malawi, die das Desinfektionsmittel einnehmen mussten,<ref>http://www.miraclems.com</ref><ref>http://www.alleinklang.tv/themen/naturheilkunde/mms-tropfen-miracle-mineral-supplement.html</ref> und auch in Uganda seien erfolgreich Menschenversuche bei AIDS unternommen worden. Zitierbare Fachliteratur, die die Wunderwirkungen belegen könnten, werden aber dazu nicht genannt. MMS wird völlig unkritisch und verantwortungslos in verschiedenen deutschsprachigen [[Esoterik]]zeitschriften wie [[NEXUS Magazin]], [[Zeitenschrift]]<ref>Benjamin Seiler, Zeitenschrift, Heft 59</ref> und dem [[Mobiwell Verlag]] (Thomas Kirschner) sowie bei [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]] und [[Lnc-2010]] beworben.  
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Zu ''Miracle Mineral Supplement'' ist keine wissenschaftliche Studie oder zitierbare Literatur bekannt, die zeigen würde, dass es als Mittel zur Behandlung von Krankheiten irgendeiner Art geeignet sei. Befürworter von MMS verweisen dagegen auf angeblich erfolgreiche Menschenversuche an Gefangenen in einem Gefängnis im afrikanischen Malawi, die das Desinfektionsmittel einnehmen mussten,<ref>http://www.miraclems.com</ref><ref>http://www.alleinklang.tv/themen/naturheilkunde/mms-tropfen-miracle-mineral-supplement.html</ref> und auch in Uganda seien erfolgreich Menschenversuche bei AIDS unternommen worden. Zitierbare Fachliteratur, die die Wunderwirkungen belegen könnten, werden aber dazu nicht genannt. MMS wird völlig unkritisch und verantwortungslos in verschiedenen deutschsprachigen [[Esoterik]]zeitschriften wie [[NEXUS Magazin]], [[Zeitenschrift]]<ref>Benjamin Seiler, Zeitenschrift, Heft 59</ref> und dem [[Mobiwell Verlag]] (Thomas Kirschner) sowie bei [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]] und [[Lnc-2010]] beworben.
    
Um das Produkt trotz fehlenden Eignungsnachweises als "Krankheitskiller" plausibler zu machen, müssen die üblichen [[Verschwörungstheorie]]n um staatliche Unterdrückung her. Im Falle des MMS hätten sich sogar die international operierenden [[Bilderberger]] abgesprochen, das rettende Mittel zu unterdrücken, um damit einen Beitrag zu einem weltweiten [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]] zu leisten. Damit ist ein weiteres Kriterium der [[Zehn Indizien für Quacksalberei]] erfüllt.
 
Um das Produkt trotz fehlenden Eignungsnachweises als "Krankheitskiller" plausibler zu machen, müssen die üblichen [[Verschwörungstheorie]]n um staatliche Unterdrückung her. Im Falle des MMS hätten sich sogar die international operierenden [[Bilderberger]] abgesprochen, das rettende Mittel zu unterdrücken, um damit einen Beitrag zu einem weltweiten [[Bevölkerungsreduktionsprogramm]] zu leisten. Damit ist ein weiteres Kriterium der [[Zehn Indizien für Quacksalberei]] erfüllt.
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Mehrere Aufsichtsbehörden warnen vor MMS und der Verkauf des nicht als Arzneimittel zugelassenen MMS führte in mindestens einem Fall in Deutschland zu einer Hausdurchsuchung und Anzeige gegen einen MMS anbietenden Arzt.  
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Mehrere Aufsichtsbehörden warnen vor MMS und der Verkauf des nicht als Arzneimittel zugelassenen MMS führte in mindestens einem Fall in Deutschland zu einer Hausdurchsuchung und Anzeige gegen einen MMS anbietenden Arzt.
    
Ein Konkurrenzprodukt zu MMS ist [[Dioxychlor]].
 
Ein Konkurrenzprodukt zu MMS ist [[Dioxychlor]].
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==MMS-Gasbag==
 
==MMS-Gasbag==
 
[[image:Humble_gasbag.jpg|Erfinder Jim Humble im "gasbag"|thumb]]
 
[[image:Humble_gasbag.jpg|Erfinder Jim Humble im "gasbag"|thumb]]
2010 führte der MMS-Erfinder eine besondere Anwendungsform vor, den MMS-Gasbag (dt. ''Gas-Sack''). 2 Müllsäcke aus Plastik werden derart ineindergestülpt und mit Klebeband verschlossen, dass sich ein geschlossener Raum bildet, in den am oberen Ende ein Einstiegsloch geschnitten wird. In den "Gasbag" wird ein Schälchen mit aktiviertem MMS gestellt, so dass sich Chlordioxid-Gas bildet. Der Anwender steigt sodann unbekleidet in den Gasbag um seine Haut dem Gas auszusetzen.<br>
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2010 führte der MMS-Erfinder eine besondere Anwendungsform vor, den MMS-Gasbag (dt. ''Gas-Sack''). 2&nbsp;Müllsäcke aus Plastik werden derart ineinander gestülpt und mit Klebeband verschlossen, dass sich ein geschlossener Raum bildet, in den am oberen Ende ein Einstiegsloch geschnitten wird. In den "Gasbag" wird ein Schälchen mit aktiviertem MMS gestellt, so dass sich Chlordioxid-Gas bildet. Der Anwender steigt sodann unbekleidet in den Gasbag um seine Haut dem Gas auszusetzen.<br>
    
==Vermarktung==
 
==Vermarktung==
 
[[image:Lothar_Paulus.jpg|Lothar Paulus und Jim Humble beim Fast-Food|left|thumb]]
 
[[image:Lothar_Paulus.jpg|Lothar Paulus und Jim Humble beim Fast-Food|left|thumb]]
 
[[image:BewusstTVMMS2.jpg|Redaktionelle Begleitwerbung bei [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]]|thumb]]
 
[[image:BewusstTVMMS2.jpg|Redaktionelle Begleitwerbung bei [[Bewusst.TV]] von [[Jo Conrad]]|thumb]]
In Deutschland werden MMS-Produkte von der Firma Luxusline LTD. (Geschäftsführer: Dennis Hamann) aus Hildesheim und einer "Julis Foundation Inc." eines Norbert Miller aus Neuburg a.d. Donau angeboten. MMS wird aber auch über [[MLM|Multi-Level-Marketing]] vertrieben sowie häufig bei eBay mit (nach NEM-Verordnung verbotenen) gesundheitsbezogenen Versprechungen angeboten. Dabei handelt es sich dann um Natriumchlorit (NaClO<sub>2</sub>) sowie um Anleitungen zur gefährlichen Selbstherstellung.
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In Deutschland werden MMS-Produkte von der Firma Luxusline LTD. (Geschäftsführer: Dennis Hamann) aus Hildesheim und einer "Julis Foundation Inc." eines Norbert Miller aus Neuburg a.d.&nbsp;Donau angeboten. MMS wird aber auch über [[MLM|Multi-Level-Marketing]] vertrieben sowie häufig bei eBay mit (nach NEM-Verordnung verbotenen) gesundheitsbezogenen Versprechungen angeboten. Dabei handelt es sich dann um Natriumchlorit (NaClO<sub>2</sub>) sowie um Anleitungen zur gefährlichen Selbstherstellung.
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Im November 2008 erschien Humble zu einer Tagung "Neuartige Heilmethoden", die vom [[Jupiter-Verlag]] und [[Adolf Schneider]] organisiert wurde. Der Jupiter-Verlag hatte nach eigenen Angaben auch MMS-Flaschen verkauft. Humble war von der [[Heilpraktiker]]in Sabine Linek nach Europa eingeladen worden.
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Im November 2008 erschien Humble zu einer Tagung "Neuartige Heilmethoden", die vom [[Jupiter-Verlag]] und [[Adolf Schneider]] organisiert wurde. Der Jupiter-Verlag hatte nach eigenen Angaben auch MMS-Flaschen verkauft. Humble war von der [[Heilpraktiker]]in Sabine Linek nach Europa eingeladen worden.
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Im deutschsprachigen Internet wird MMS auch von einem Lothar Paulus über mehrere Webseiten vertrieben. Der anscheinend von Ibiza aus operierende Paulus ist Inhaber der auf Ibiza ansässigen Firma "vitalundfitmit100 S.L.".<ref>vitalundfitmit100 S.L., Geschäftsführer Lothar Paulus, Ctr. Ibiza-Sant Josep, km 11,5 Apdo. 282, E-07830 Sant Josep Spanien. Telefon: +34 971343623 / +49 1637726543 Fax +34971343623.<br>Lothar Paulus, C/des Calo, Cala de Bou, edificio PalmBeach 2-2d
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Im deutschsprachigen Internet wird MMS auch von einem Lothar Paulus über mehrere Webseiten vertrieben. Der anscheinend von Ibiza aus operierende Paulus ist Inhaber der auf Ibiza ansässigen Firma "vitalundfitmit100 S.L.".<ref>vitalundfitmit100 S.L., Geschäftsführer Lothar Paulus, Ctr. Ibiza-Sant Josep, km 11,5 Apdo. 282, E-07830 Sant Josep, Spanien. Telefon: +34 971343623 / +49 1637726543 Fax +34971343623.<br>Lothar Paulus, C/des Calo, Cala de Bou, edificio PalmBeach 2-2d
07839 Sant Josep, Ibiza Spanien</ref> Interessanterweise vertreibt Paulus MMS - Produkte, die mit dem Gefahrensymbol "Xn" (harmful) gekennzeichnet sind. Mit der Gefahrenbezeichnung Xn werden gesundheitsschädliche Stoffe gekennzeichnet, die beim Verschlucken, Einatmen oder sogar durch Aufnahme über die Haut akute oder chronische Gesundheitsschäden hervorrufen können. Typische Produkte dieser Art können beispielsweise WC-Reiniger sein.
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07839 Sant Josep, Ibiza Spanien</ref> Interessanterweise vertreibt Paulus MMS-Produkte, die mit dem Gefahrensymbol "Xn" (harmful) gekennzeichnet sind. Mit der Gefahrenbezeichnung Xn werden gesundheitsschädliche Stoffe gekennzeichnet, die beim Verschlucken, Einatmen oder sogar durch Aufnahme über die Haut akute oder chronische Gesundheitsschäden hervorrufen können. Typische Produkte dieser Art können beispielsweise WC-Reiniger sein.
    
Auch bei [[Bewusst.TV]], einem Projekt von [[Jo Conrad]] ist MMS im angeschlossenen Webshop erhältlich. Werbung für MMS findet sich auch auf den Webseiten des Esoterik-Projekts [[AllEinKlang.tv]] eines Hans Hubert Küppers aus Nordrhein-Westfalen.<br>
 
Auch bei [[Bewusst.TV]], einem Projekt von [[Jo Conrad]] ist MMS im angeschlossenen Webshop erhältlich. Werbung für MMS findet sich auch auf den Webseiten des Esoterik-Projekts [[AllEinKlang.tv]] eines Hans Hubert Küppers aus Nordrhein-Westfalen.<br>
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==Anwender, Anbieter und Propagandisten==
 
==Anwender, Anbieter und Propagandisten==
 
[[image:Linek_Schustereder.jpg|Sabine Linek / Klaus Schustereder|left|thumb]]
 
[[image:Linek_Schustereder.jpg|Sabine Linek / Klaus Schustereder|left|thumb]]
[[image:MMS_Douwes.jpg|Werbung für das nicht als Arzneimittel zugelassene MMS durch den ärztlichen Direktor der "[[Klinik St. Georg]]" in Bad Aibling, Friedrich R. Douwes|300px|thumb]]  
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[[image:MMS_Douwes.jpg|Werbung für das nicht als Arzneimittel zugelassene MMS durch den ärztlichen Direktor der "[[Klinik St. Georg]]" in Bad Aibling, Friedrich&nbsp;R. Douwes|300px|thumb]]  
 
[[image:RalphManser.jpg|[[Ralph Manser]] (Bild: [[Alpenparlament tv]])|thumb]]
 
[[image:RalphManser.jpg|[[Ralph Manser]] (Bild: [[Alpenparlament tv]])|thumb]]
Ein Anwender des nicht zugelassenen Arzneimittels MMS ist der Arzt Friedrich R. Douwes, der ärztlicher Direktor einer [[Klinik St. Georg]] in Bad Aibling ist. Douwes ist auch Mitglied in der [[Deutsche Gesellschaft für Onkologie e.V.|Deutschen Gesellschaft für Onkologie e.V.]], die an gleicher Adresse wie die St. Georg Klinik eingetragen ist. Zitat Douwes: ''MMS ist nicht zur Behandlung von Krankheiten, sondern lediglich zur Desinfektion von Trinkwasser und Lebensmittel zugelassen. Entscheidet man sich aber dennoch, MMS einzunehmen, beginnt man grundsätzlich mit nur ein bis zwei Tropfen MMS, am besten abends vor dem zu Bett gehen. Am besten nimmt man MMS 5 – 10 Minuten vor den Mahlzeiten, oder ab 2 Stunden nach den Mahlzeiten ein...Man gibt MMS in ein sauberes Trinkglas, für jeden Tropfen MMS gibt man die gleiche Menge "Activator" (z.B. 10% Zitronensäure oder 9% Salzsäure) hinzu. Danach schwenkt man das Glas kurz und lässt die beiden Substanzen für 3 Minuten miteinander reagieren. Die Reaktionszeit soll 3 Minuten sein, eventuell Eieruhr stellen. Anschließend wird das Glas mit Wasser aufgefüllt und diese verdünnte Lösung zügig getrunken...''<ref>http://www.klinik-st-georg.de/pdf/dr_douwes_informiert/2010-04_MMS_Wirkung.pdf</ref> Diese Klinik bietet noch weitere [[pseudomedizin]]ische Therapieangebote (insbesondere gegen Krebs) an: [[Artemisinin]], [[Misteltherapie]], [[Insulinpotenzierte Therapie]] (IPT), [[Kaffee-Einlauf]], [[Colon-Hydro-Therapie]], [[Hyperthermie|Ganzkörperhyperthermie]], [[Electro Cancer Therapy]], "Organotherapie" mit Thymusextrakten ([[Frischzellentherapie]]), [[Enzymtherapie]] und [[Entschlackung]]en.  
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Ein Anwender des nicht zugelassenen Arzneimittels MMS ist der Arzt Friedrich&nbsp;R. Douwes, der ärztlicher Direktor einer [[Klinik St. Georg]] in Bad Aibling ist. Douwes ist auch Mitglied in der [[Deutsche Gesellschaft für Onkologie e.V.|Deutschen Gesellschaft für Onkologie e.V.]], die an gleicher Adresse wie die St. Georg Klinik eingetragen ist. Zitat Douwes: ''MMS ist nicht zur Behandlung von Krankheiten, sondern lediglich zur Desinfektion von Trinkwasser und Lebensmittel zugelassen. Entscheidet man sich aber dennoch, MMS einzunehmen, beginnt man grundsätzlich mit nur ein bis zwei Tropfen MMS, am besten abends vor dem zu Bett gehen. Am besten nimmt man MMS 5–10&nbsp;Minuten vor den Mahlzeiten, oder ab 2&nbsp;Stunden nach den Mahlzeiten ein [...] Man gibt MMS in ein sauberes Trinkglas, für jeden Tropfen MMS gibt man die gleiche Menge "Activator" (z.B. 10% Zitronensäure oder 9% Salzsäure) hinzu. Danach schwenkt man das Glas kurz und lässt die beiden Substanzen für 3&nbsp;Minuten miteinander reagieren. Die Reaktionszeit soll 3&nbsp;Minuten sein, eventuell Eieruhr stellen. Anschließend wird das Glas mit Wasser aufgefüllt und diese verdünnte Lösung zügig getrunken [...]''<ref>http://www.klinik-st-georg.de/pdf/dr_douwes_informiert/2010-04_MMS_Wirkung.pdf</ref> Diese Klinik bietet noch weitere [[pseudomedizin]]ische Therapieangebote (insbesondere gegen Krebs) an: [[Artemisinin]], [[Misteltherapie]], [[Insulinpotenzierte Therapie]] (IPT), [[Kaffee-Einlauf]], [[Colon-Hydro-Therapie]], [[Hyperthermie|Ganzkörperhyperthermie]], [[Electro Cancer Therapy]], "Organotherapie" mit Thymusextrakten ([[Frischzellentherapie]]), [[Enzymtherapie]] und [[Entschlackung]]en.  
    
Ein in der Schweiz agierender Promoter von MMS ist der Wiler Arzt, [[TCM]]-Therapeut und Medizingeschäftsmann [[Ralph Manser]].
 
Ein in der Schweiz agierender Promoter von MMS ist der Wiler Arzt, [[TCM]]-Therapeut und Medizingeschäftsmann [[Ralph Manser]].
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Glaubt man einem unkritischen Artikel zu MMS im [[NEXUS Magazin]]<ref>http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/jim-humble-erstmalig-in-deutschland-beim-kongress-fuer-neuartige-heilmethoden/2?context=category&category=2</ref>, so soll ein österreichischer "Dr.med. Klaus Schustereder" (geb. 1973) mit MMS in Zentralafrika Versuche an Menschen durchführen. [[Scenar]]-Anwender Schustereder wird dabei als Leiter des Krankenhauses von Baboua in Zentralafrika angegeben, der dort tatsächlich von 2005-2007 tätig war. Dort soll er bei AIDS-Kranken nicht nur MMS, sondern auch ein [[Homöopathie|homöopathisches]] Mittel namens "PC1" eines [[Peter Chappell]] auprobiert haben. Bei seinem Versuch sei auch ein Kameramann namens Christian Köhlert in Baboua zugegen gewesen sein. Nach dem NEXUS-Bericht soll aber der Kameramann selbst als Wunderheiler gewirkt haben: (Zitat)  
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Glaubt man einem unkritischen Artikel zu MMS im [[NEXUS Magazin]]<ref>http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/jim-humble-erstmalig-in-deutschland-beim-kongress-fuer-neuartige-heilmethoden/2?context=category&category=2</ref>, so soll ein österreichischer "Dr.med. Klaus Schustereder" (geb. 1973) mit MMS in Zentralafrika Versuche an Menschen durchführen. [[Scenar]]-Anwender Schustereder wird dabei als Leiter des Krankenhauses von Baboua in Zentralafrika angegeben, der dort tatsächlich von 2005-2007 tätig war. Dort soll er bei AIDS-Kranken nicht nur MMS, sondern auch ein [[Homöopathie|homöopathisches]] Mittel namens "PC1" eines [[Peter Chappell]] auprobiert haben. Bei seinem Versuch sei auch ein Kameramann namens Christian Köhlert in Baboua zugegen gewesen sein. Nach dem NEXUS-Bericht soll aber der Kameramann selbst als Wunderheiler gewirkt haben: (Zitat)
    
:''Christian Köhlert behandelte seinerseits Leute gegen Malaria mit MMS, die alle am nächsten Tag gesund waren.''
 
:''Christian Köhlert behandelte seinerseits Leute gegen Malaria mit MMS, die alle am nächsten Tag gesund waren.''
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[[image:MMS_Rohsmann.jpg|Peter Rohsmann|380px|thumb]]
 
[[image:MMS_Rohsmann.jpg|Peter Rohsmann|380px|thumb]]
 
[[image:MMS_Arcadia.jpg|MMS-Werbung im Webshop "Arcadia Eden" des Arztes Peter Rohsmann|350px|thumb]]
 
[[image:MMS_Arcadia.jpg|MMS-Werbung im Webshop "Arcadia Eden" des Arztes Peter Rohsmann|350px|thumb]]
Ein deutscher Befürworter ist der Allgemeinmediziner Peter Rohsmann aus Habach bei München, der selbst MMS-Produkte vertreibt.<br>Aktuell betreibt Rohsmann an seiner Wohnanschrift einen Webshop namens "Arcadia Eden - Peter Rohsmann e.K.".<ref>Arcadia Eden - Peter Rohsmann e.K., Sindelsdorferstr. 12, 82392 Habach-Dürnhausen</ref> In seinem Shop bietet der Arzt nicht nur diverse [[Nahrungsergänzungsmittel]] und Haushaltsreiniger ([[Ionisiertes Wasser|"ionisiertes Wasser"]]), sondern auch MMS als ''"Mach Mich Sauber"-System zur Trinkwasseraufbereitung'' an. Rohsmann weist dabei auf Gefahren seines Produkts hin: ''..Wirkt bei Kontakt mit der Haut reizend - Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase - Gefahr ernster Augenschäden - Von Säuren, Reduktionsmitteln und brennbaren Materialen fernhalten - Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren - Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen - Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen - Abfälle und Behälter müssen der gesicherten Entsorgungzugeführt werden..''<ref>https://www.arcadia-eden.com/wasserbehandlung/mms-neu/</ref>
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Ein deutscher Befürworter ist der Allgemeinmediziner Peter Rohsmann aus Habach bei München, der selbst MMS-Produkte vertreibt.<br>Aktuell betreibt Rohsmann an seiner Wohnanschrift einen Webshop namens "Arcadia Eden - Peter Rohsmann e.K.".<ref>Arcadia Eden - Peter Rohsmann e.K., Sindelsdorferstraße&nbsp;12, 82392&nbsp;Habach-Dürnhausen</ref> In seinem Shop bietet der Arzt nicht nur diverse [[Nahrungsergänzungsmittel]] und Haushaltsreiniger ([[Ionisiertes Wasser|"ionisiertes Wasser"]]), sondern auch MMS als ''"Mach Mich Sauber"-System zur Trinkwasseraufbereitung'' an. Rohsmann weist dabei auf Gefahren seines Produkts hin: ''[...] Wirkt bei Kontakt mit der Haut reizend - Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase - Gefahr ernster Augenschäden - Von Säuren, Reduktionsmitteln und brennbaren Materialen fernhalten - Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren - Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen - Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen - Abfälle und Behälter müssen der gesicherten Entsorgung zugeführt werden [...]''<ref>https://www.arcadia-eden.com/wasserbehandlung/mms-neu/</ref>
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Im November 2010 wurde bekannt, dass Rohsmann auf Antrag der Regierung Oberbayern bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde. Es fand eine Hausdurchsuchung mit Beschlagnahme von Unterlagen statt. Rohsmann stellte daraufhin den Vertrieb von MMS ein und bat Kunden Videos, die ihn bei einem werbenden MMS-Vortrag zeigen, aus dem Internet zu entfernen, da nun ''alle in meinem Vortag und auch sonst von mir zum MMS gemachten Aussagen als falsch und irreführend anzusehen'' seien.<ref>Habach, 28.10.2010
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Im November 2010 wurde bekannt, dass Rohsmann auf Antrag der Regierung Oberbayern bei der Staatsanwaltschaft angezeigt wurde. Es fand eine Hausdurchsuchung mit Beschlagnahme von Unterlagen statt. Rohsmann stellte daraufhin den Vertrieb von MMS ein und bat Kunden Videos, die ihn bei einem werbenden MMS-Vortrag zeigen, aus dem Internet zu entfernen, da nun ''alle in meinem Vortag und auch sonst von mir zum MMS gemachten Aussagen als falsch und irreführend anzusehen'' seien.<ref>Habach, 28.10.2010<br>
Sehr geehrte Frau Kolios,
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Sehr geehrte Frau Kolios,<br>
leider muss ich mich mit einer schlechten Nachricht an Sie wenden. Die Regierung von Oberbayern hat
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leider muss ich mich mit einer schlechten Nachricht an Sie wenden. Die Regierung von Oberbayern hat<br>
das "MMS" als Arzneimittel eingestuft. Somit ist das MMS, das ja bekanntlich kein geprüftes Arzneimittel ist, jetzt nicht mehr vertreibbar und wir können Sie bis auf weiteres nicht mehr damit beliefern.
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das "MMS" als Arzneimittel eingestuft. Somit ist das MMS, das ja bekanntlich kein geprüftes Arzneimittel ist, jetzt nicht<br>
 
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mehr vertreibbar und wir können Sie bis auf weiteres nicht mehr damit beliefern.<br>
Wie Sie wissen, habe ich immer wieder betont, dass das MMS kein Arzneimittel sei, sondern ein "Oxidationsmittel". Oxidationsmittel wie z.B. das Ozon haben in der Naturheilkunde eine lange Tradition, ohne dass das Ozon als Arzneimittel eingestuft wurde.
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Wie Sie wissen, habe ich immer wieder betont, dass das MMS kein Arzneimittel sei, sondern ein "Oxidationsmittel". Oxidationsmittel wie z.B. das Ozon haben in der Naturheilkunde eine lange Tradition, ohne dass das Ozon als Arzneimittel eingestuft wurde.<br>
Die Regierung von Oberbayern hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet um gegen mich persönlicch ein Strafverfahren einzuleiten.
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Ich habe mir nun einen Fachanwalt für Arzneimittelrecht als Beistand genommen. Mein Ziel ist, dass das MMS die Einstufung "Arzneimittel" wieder verliert.
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Die Regierung von Oberbayern hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet um gegen mich persönlicch ein Strafverfahren einzuleiten.<br>
 
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Ich habe mir nun einen Fachanwalt für Arzneimittelrecht als Beistand genommen. Mein Ziel ist, dass das MMS die Einstufung "Arzneimittel" wieder verliert.<br>
Bis zu diesem gewünschrten Ergebnis werde ich kein MMS mehr verkaufen. Auch bitte ich Sie alle eventuellen Kopien meines MMS-Vortrags aus dem Internet zu nehmen. Von dem Blickwinkel der Tatsache, dass das MMS im Moment offiziell als Arzneimittel angesehen wird, sind alle in meinem Vortag und auch sonst von mir zum MMS gemachten Aussagen als falsch und irreführend anzusehen.
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Bitte nützen Sie bis zur endgültigen Klärung das MMS nicht mehr zur Verbesserung Ihrer Gesundheit. Alle eventuellen Anwendendungen, außer der auf dem Etikett des MMS-Sets angegebenen, sind also bitte sofort einzustellen.
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Bis zu diesem gewünschrten Ergebnis werde ich kein MMS mehr verkaufen. Auch bitte ich Sie alle eventuellen Kopien meines MMS-Vortrags aus dem Internet zu nehmen. Von dem Blickwinkel der Tatsache, dass das MMS im Moment offiziell als Arzneimittel angesehen wird, sind alle in meinem Vortag und auch sonst von mir zum MMS gemachten Aussagen als falsch und irreführend anzusehen.<br>
 
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Bitte nützen Sie bis zur endgültigen Klärung das MMS nicht mehr zur Verbesserung Ihrer Gesundheit. Alle eventuellen Anwendendungen, außer der auf dem Etikett des MMS-Sets angegebenen, sind also bitte sofort einzustellen.<br>
Ich kann natürlich auch keine Fragen zum MMS, ob telefonisch oder per E-Mail, mehr beantworten.
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Sie können sich vorstellen, dass mich diese Angelegenheit sehr belastet. Ich musste eine Hausdurchsuchung und Beschlagnahme meiner Unterlagen hinnehem.
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Ich kann natürlich auch keine Fragen zum MMS, ob telefonisch oder per E-Mail, mehr beantworten.<br>
 
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Sie können sich vorstellen, dass mich diese Angelegenheit sehr belastet. Ich musste eine Hausdurchsuchung und Beschlagnahme meiner Unterlagen hinnehem.<br>
Wirtschaftlich bedeutet dies für mich, dass ich für die freie Verkäuflichkeit von MMS vor Gericht streiten muss, was sehr kostspielig werden könnte. Gleichzeitig fällt jedoch ein beträchtilicher Anteil meiner Umsätze weg.
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Wenn ich Sie persönlich um etwas bitten dürfte, so würde ich mir wünschen, dass sie mich unterstützen, indem Sie andere Produkte aus meienem Shop ( http://www.arcadia-eden.de ) bestellen.
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Wirtschaftlich bedeutet dies für mich, dass ich für die freie Verkäuflichkeit von MMS vor Gericht streiten muss, was sehr kostspielig werden könnte. Gleichzeitig fällt jedoch ein beträchtilicher Anteil meiner Umsätze weg.<br>
 
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Wenn ich Sie persönlich um etwas bitten dürfte, so würde ich mir wünschen, dass sie mich unterstützen, indem Sie andere Produkte aus meienem Shop ( http://www.arcadia-eden.de ) bestellen.<br>
Alle dort angebotenen Produkte sind von mir persönlich zusammengestellt worden und ich kann Ihnen nur versichern, das Sie kaum irgendwo etwas Besseres finden werden.
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Alles Gute und vielen Dank für Ihren Beistand!
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Alle dort angebotenen Produkte sind von mir persönlich zusammengestellt worden und ich kann Ihnen nur versichern, das Sie kaum irgendwo etwas Besseres finden werden.<br>
Ihr Peter Rohsmann
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Alles Gute und vielen Dank für Ihren Beistand!<br>
 
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Ihr Peter Rohsmann<br>
82392 Habach-Dürnhausen
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Inh. Peter Rohsmann, Arzt
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8239<br>2 Habach-Dürnhausen<br>
Telefon xxxxxxxxxx
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Inh. Peter Rohsmann, Arzt<br>
E-Mail: xxxx@arcadia-eden.de
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Telefon xxxxxxxxxx<br>
 
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E-Mail: xxxx@arcadia-eden.de<br>
[http://www.anonym.to/?http://energy.siteboard.eu/p61410-einfaches-mineralienpraeparat-wirkt-wunder.html]</ref><ref>Hallo Johannes,
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ja dieser Brief von mir ist, soweit ich gesehen habe, echt. Im Anhang ist das Original. Das Verbot beruht auf der Behauptung, dass das MMS ähnlich einem Arzneimittel verwendet wurde und zwar von den meisten Kunden. Leider stützt sich die Staatsanwaltschaft auf meien MMS-Vortrag, der überall im Internet zu sehen war und z.T. immer noch ist. In diesem Vortrag beschreibe ich die Selbsthilfe-Anwendung es MMS als Oxidationsmittel und betone, dass es sich nicht um ein Arzneimittel handelt. Trotzem sind Empfehlungen, so und so wiele Tropfen “einzuznehmen”, für die Staatsanwaltschaft schon genug um die Anklage einzuleiten.
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[http://www.anonym.to/?http://energy.siteboard.eu/p61410-einfaches-mineralienpraeparat-wirkt-wunder.html]</ref><ref>Hallo Johannes,<br>
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ja dieser Brief von mir ist, soweit ich gesehen habe, echt. Im Anhang ist das Original. Das Verbot beruht auf der Behauptung, dass das MMS ähnlich einem Arzneimittel verwendet wurde und zwar von den meisten Kunden. Leider stützt sich die Staatsanwaltschaft auf meien MMS-Vortrag, der überall im Internet zu sehen war und z.T. immer noch ist. In diesem Vortrag beschreibe ich die Selbsthilfe-Anwendung es MMS als Oxidationsmittel und betone, dass es sich nicht um ein Arzneimittel handelt. Trotzem sind Empfehlungen, so und so wiele Tropfen “einzuznehmen”, für die Staatsanwaltschaft schon genug um die Anklage einzuleiten.<br>
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Ihnen alle Gute!</ref>
 
Ihnen alle Gute!</ref>
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*Die Regierung von Oberbayern stuft MMS als Arzneimittel ein. Da es als solches nicht zugelassen ist, darf es auch nicht mehr vertrieben werden.<ref>www.jopejob.de/.../die-regierung-von-oberbayern-hat-das-mms-als-arzneimittel-eingestuft/ - </ref>
 
*Die Regierung von Oberbayern stuft MMS als Arzneimittel ein. Da es als solches nicht zugelassen ist, darf es auch nicht mehr vertrieben werden.<ref>www.jopejob.de/.../die-regierung-von-oberbayern-hat-das-mms-als-arzneimittel-eingestuft/ - </ref>
 
*Die us-amerikanische Aufsichtsbehörde FDA warnte am 30. Juli 2010 vor der Einnahme von MMS-Mitteln, da das Mittel industrielle Bleichmittel enthalte und es zu erheblichen Gesundheitsschäden kommen könne. Demnach hätten die Behörde zahlreiche Meldungen über gesundheitliche Schäden bei MMS-Kunden erreicht. So sei es zu Übelkeit, Erbrechen und lebensbedrohlichen Zuständen durch Austrocknung gekommen. Kunden, die noch im Besitz von MMS seien, wurden aufgefordert die Restbestände zu vernichten. Des weiteren lägen der FDA keinerlei Forschungsergebnisse vor, die belegen würden, dass das Mittel bei HIV-Infektion, Hepatitis, Grippe, Akne, Krebs oder Erkältungen hilfreich sei. Aktuell sei die Behörde auch dabei zu prüfen Anzeigen gegen Anbieter zu stellen.<ref>http://www.fda.gov/NewsEvents/Newsroom/PressAnnouncements/ucm220747.htm</ref><ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=6430</ref> Auf das FDA-Verbot reagierte Humble mit einer Warnung an den internationalen MMS-Vertrieb:  
 
*Die us-amerikanische Aufsichtsbehörde FDA warnte am 30. Juli 2010 vor der Einnahme von MMS-Mitteln, da das Mittel industrielle Bleichmittel enthalte und es zu erheblichen Gesundheitsschäden kommen könne. Demnach hätten die Behörde zahlreiche Meldungen über gesundheitliche Schäden bei MMS-Kunden erreicht. So sei es zu Übelkeit, Erbrechen und lebensbedrohlichen Zuständen durch Austrocknung gekommen. Kunden, die noch im Besitz von MMS seien, wurden aufgefordert die Restbestände zu vernichten. Des weiteren lägen der FDA keinerlei Forschungsergebnisse vor, die belegen würden, dass das Mittel bei HIV-Infektion, Hepatitis, Grippe, Akne, Krebs oder Erkältungen hilfreich sei. Aktuell sei die Behörde auch dabei zu prüfen Anzeigen gegen Anbieter zu stellen.<ref>http://www.fda.gov/NewsEvents/Newsroom/PressAnnouncements/ucm220747.htm</ref><ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/?p=6430</ref> Auf das FDA-Verbot reagierte Humble mit einer Warnung an den internationalen MMS-Vertrieb:  
:''Es tut mir leid, euch mitteilen zu müssen, dass mein Name und mein Bild ab sofort und in jeder Form von allen Zusammenhängen mit dem MMS-Verkauf entfernt werden müssen, und zwar sofort, denn wenn mein Name mit dem MMS-Verkauf in Zusammenhang gebracht werden kann, werde ich ins Gefängnis kommen...Jetzt ist aber die Zeit gekommen, um MMS als nichts anderes als "Wasserreinigungstropfen" zu deklarieren...Wenn die Zeit gekommen ist, sollten die Behörden nichts anderes erkennen, als dass MMS als Wasserreinigungstropfen einsetzbar sind. Hinsichtlich der wahren Bedeutung werden wir uns abstützen auf mein Buch, auf das Radio, Fernsehen, Youtube und andere Internet-Artikel. Ich habe noch ein weiteres Anliegen: überall sollte der Begriff "Supplement" ersetzt werden durch "Solution". Der Grund besteht darin, dass die FDA nach dem Begriff "Supplement" Ausschau hält, um MMS-Leute anzugreifen.''
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:''Es tut mir leid, euch mitteilen zu müssen, dass mein Name und mein Bild ab sofort und in jeder Form von allen Zusammenhängen mit dem MMS-Verkauf entfernt werden müssen, und zwar sofort, denn wenn mein Name mit dem MMS-Verkauf in Zusammenhang gebracht werden kann, werde ich ins Gefängnis kommen [...] Jetzt ist aber die Zeit gekommen, um MMS als nichts anderes als "Wasserreinigungstropfen" zu deklarieren [...] Wenn die Zeit gekommen ist, sollten die Behörden nichts anderes erkennen, als dass MMS als Wasserreinigungstropfen einsetzbar sind. Hinsichtlich der wahren Bedeutung werden wir uns abstützen auf mein Buch, auf das Radio, Fernsehen, Youtube und andere Internet-Artikel. Ich habe noch ein weiteres Anliegen: überall sollte der Begriff "Supplement" ersetzt werden durch "Solution". Der Grund besteht darin, dass die FDA nach dem Begriff "Supplement" Ausschau hält, um MMS-Leute anzugreifen.''
*Die Schweizer ''Swissmedic'' (Schweizerisches Heilmittelinstitut) warnte am 13. Oktober 2010 in einer Mitteilung "Warnung vor dem sog. Wundermittel "Miracle Mineral Supplements (MMS)" vor MMS. Laut Swissmedic sei es in diversen Ländern vermehrt zu Nebenwirkungsmeldungen im Zusammenhang mit dem Konsum von "Miracle Mineral Supplements (MMS)" gekommen. Nach oraler Einnahme kam es laut Swissmedic zu ''gastrointestinalen Störungen unterschiedlichen Schweregrades bis hin zu Hospitalisationen wegen lebensbedrohlichen Zuständen''.<ref>http://www.swissmedic.ch/aktuell/00003/01409/index.html?lang=de</ref> Die Swissmedic beruft sich auch auf eine Warnung vor MMS durch das Schweizer "Bundesamt für Gesundheit" (BAG) vom 8.10.2010. Demnach hätte das "Schweizerische Toxikologische Informationszentrum" (STIZ) diverse Meldungen über gesundheitliche Störungen nach der Einnahme von MMS erhalten.<ref>http://www.bag.admin.ch/themen/lebensmittel/04861/11249/index.html?lang=de</ref>
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*Die Schweizer ''Swissmedic'' (Schweizerisches Heilmittelinstitut) warnte am 13.&nbsp;Oktober 2010 in einer Mitteilung "Warnung vor dem sog. Wundermittel "Miracle Mineral Supplements (MMS)" vor MMS. Laut Swissmedic sei es in diversen Ländern vermehrt zu Nebenwirkungsmeldungen im Zusammenhang mit dem Konsum von "Miracle Mineral Supplements (MMS)" gekommen. Nach oraler Einnahme kam es laut Swissmedic zu ''gastrointestinalen Störungen unterschiedlichen Schweregrades bis hin zu Hospitalisationen wegen lebensbedrohlichen Zuständen''.<ref>http://www.swissmedic.ch/aktuell/00003/01409/index.html?lang=de</ref> Die Swissmedic beruft sich auch auf eine Warnung vor MMS durch das Schweizer "Bundesamt für Gesundheit" (BAG) vom 08.&nbsp;Oktober 2010. Demnach hätte das "Schweizerische Toxikologische Informationszentrum" (STIZ) diverse Meldungen über gesundheitliche Störungen nach der Einnahme von MMS erhalten.<ref>http://www.bag.admin.ch/themen/lebensmittel/04861/11249/index.html?lang=de</ref>
*Die französischen Behörden "Institut de veille sanitaire" (InVS) und "Agence française de sécurité sanitaire des produits de santé" (Afssaps) veröffentlichten am 5. Oktober 2010 eine Warnung vor MMS, da das Produkt "Solution minérale miracle" zu Gesundheitsgefährdungen führe und der Grund für beobachtete Vergiftungen in Frankreich war (''Ce produit est à l’origine de cas d’intoxication''). Personen die MMS gekauft hätten sollten es nicht einnehmen und Personen die bereits MMS eingenommen hatten wurden aufgefordert sich bei einem Arzt zu melden.<ref>http://www.invs.sante.fr/recherche/index2.asp?txtQuery=mms&Submit.x=0&Submit.y=0</ref>
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*Die französischen Behörden "Institut de veille sanitaire" (InVS) und "Agence française de sécurité sanitaire des produits de santé" (Afssaps) veröffentlichten am 5.&nbsp;Oktober 2010 eine Warnung vor MMS, da das Produkt "Solution minérale miracle" zu Gesundheitsgefährdungen führe und der Grund für beobachtete Vergiftungen in Frankreich war (''Ce produit est à l’origine de cas d’intoxication''). Personen die MMS gekauft hätten sollten es nicht einnehmen und Personen die bereits MMS eingenommen hatten wurden aufgefordert sich bei einem Arzt zu melden.<ref>http://www.invs.sante.fr/recherche/index2.asp?txtQuery=mms&Submit.x=0&Submit.y=0</ref>
 
*Die englische Food Standards Agency (SFA) warnte ebenfalls vor MMS und informierte die EU-Kommission.<ref>http://www.food.gov.uk/news/newsarchive/2010/sep/mms</ref> Auf die Spur von MMS wurde sie durch einen 15-jährigen Jungen gebracht.<ref>http://www.bbc.co.uk/news/uk-wales-11540146</ref>  
 
*Die englische Food Standards Agency (SFA) warnte ebenfalls vor MMS und informierte die EU-Kommission.<ref>http://www.food.gov.uk/news/newsarchive/2010/sep/mms</ref> Auf die Spur von MMS wurde sie durch einen 15-jährigen Jungen gebracht.<ref>http://www.bbc.co.uk/news/uk-wales-11540146</ref>  
 
*In Kanada wurde MMS bereits im Mai 2010 von der Behörde "Health Canada" verboten.<ref>http://www.hc-sc.gc.ca/ahc-asc/media/advisories-avis/_2010/2010_74-eng.php</ref>
 
*In Kanada wurde MMS bereits im Mai 2010 von der Behörde "Health Canada" verboten.<ref>http://www.hc-sc.gc.ca/ahc-asc/media/advisories-avis/_2010/2010_74-eng.php</ref>
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In Torino (Italien) wurden im November 2010 zwei Männer wegen des Internet-Verkaufs von MMS verhaftet.<ref>Torino: zwei Festnahmen wegen des Verkaufs von Wunderarzneimitteln.
 
In Torino (Italien) wurden im November 2010 zwei Männer wegen des Internet-Verkaufs von MMS verhaftet.<ref>Torino: zwei Festnahmen wegen des Verkaufs von Wunderarzneimitteln.
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Für jegliche Krankheit hatten sie das Wundermittel gefunden. Der Verkauf des MMS, Mineral Miracle Solution, geschah online und das Produkt wurde dabei als das „Wunder des 21. Jahrhundert“ beschrieben, in der Lage verschiedenste Krankheiten zu heilen: AIDS, Tuberkulose, Tumoren und Psoriasis.
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Für jegliche Krankheit hatten sie das Wundermittel gefunden. Der Verkauf des MMS, Mineral Miracle Solution, geschah online und das Produkt wurde dabei als das „Wunder des 21.&nbsp;Jahrhundert“ beschrieben, in der Lage verschiedenste Krankheiten zu heilen: AIDS, Tuberkulose, Tumoren und Psoriasis.
    
Zwei Personen, die den Online-Handel betrieben wurden unter der Anklage der unerlaubten Ausübung der ärztlichen Tätigkeit und des Verkaufs einer toxischen Substanz als Arzneimittel festgenommen. Die Carabinieri der Abteilung NAS aus Torino eröffneten ein Ermittlungsverfahren, nach einem Hinweis des Gesundheitsministeriums. Sie konnten die zwei Veranwortlichen der Herstellung und des Handels des scheinbaren Arzneimittels ermitteln. Beide sind aus Biella, der eine aus Veglio und der andere aus Trivero.
 
Zwei Personen, die den Online-Handel betrieben wurden unter der Anklage der unerlaubten Ausübung der ärztlichen Tätigkeit und des Verkaufs einer toxischen Substanz als Arzneimittel festgenommen. Die Carabinieri der Abteilung NAS aus Torino eröffneten ein Ermittlungsverfahren, nach einem Hinweis des Gesundheitsministeriums. Sie konnten die zwei Veranwortlichen der Herstellung und des Handels des scheinbaren Arzneimittels ermitteln. Beide sind aus Biella, der eine aus Veglio und der andere aus Trivero.
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Die Webseite der beiden bewarb das Mittel nicht nur überschwenglich, sondern gab auch Anleitungen zur oralen Einnahme. Tatsächlich handelte es sich um Natriumclorit wie man es in Bleichmitteln findet, schädlich also wenn es eingenommen oder eingeatmet wird. Die ersten Überprüfungen der Substanzen ergaben den Nachweis einer Gefährlichkeit und nicht zu vermeidende Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Durchfall, Überlkeit und Schmerzen.
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Die Webseite der beiden bewarb das Mittel nicht nur überschwenglich, sondern gab auch Anleitungen zur oralen Einnahme. Tatsächlich handelte es sich um Natriumclorit wie man es in Bleichmitteln findet, schädlich also wenn es eingenommen oder eingeatmet wird. Die ersten Überprüfungen der Substanzen ergaben den Nachweis einer Gefährlichkeit und nicht zu vermeidende Nebenwirkungen wie Kopfschmerz, Durchfall, Übelkeit und Schmerzen.
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Maria Quarato, Artikel bei Bari Mia vom 3.11.2010</ref><ref>http://www3.lastampa.it/torino/sezioni/cronaca/articolo/lstp/373605/</ref> Die Männer hatten behauptet dass das Mittel gegen AIDS oder Krebs wirksam wäre und gaben Anleitungen zur inneren Einnahme.
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Maria Quarato, Artikel bei Bari Mia vom 3.&nbsp;November 2010</ref><ref>http://www3.lastampa.it/torino/sezioni/cronaca/articolo/lstp/373605/</ref> Die Männer hatten behauptet, dass das Mittel gegen AIDS oder Krebs wirksam wäre, und gaben Anleitungen zur inneren Einnahme.
    
==Erfahrungsberichte von Anwendern==
 
==Erfahrungsberichte von Anwendern==
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