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[[image:Stoeppler_MMS.jpg|300px|thumb|Hinweis auf MMS-Anwendungen durch den Bad Reichenhaller Allgemeinmediziner [[Martin Stöppler]] (Bild: Stöpplers Webseite vom 7. Januar 2011)]]
 
[[image:Stoeppler_MMS.jpg|300px|thumb|Hinweis auf MMS-Anwendungen durch den Bad Reichenhaller Allgemeinmediziner [[Martin Stöppler]] (Bild: Stöpplers Webseite vom 7. Januar 2011)]]
 
[[image:MMS_Antje_Oswald.jpg|Buch der Detmolder Ärztin [[Antje Oswald]]|300px|thumb]]
 
[[image:MMS_Antje_Oswald.jpg|Buch der Detmolder Ärztin [[Antje Oswald]]|300px|thumb]]
Ein Anwender des nicht zugelassenen Arzneimittels MMS ist der Arzt [[Friedrich Douwes]], der ärztlicher Direktor einer [[Klinik St. Georg]] in Bad Aibling ist. Douwes ist auch Mitglied in der [[Deutsche Gesellschaft für Onkologie e.V.|Deutschen Gesellschaft für Onkologie e.V.]], die an gleicher Adresse wie die St. Georg Klinik eingetragen ist. Zitat Douwes:
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Ein Anwender des nicht zugelassenen Arzneimittels MMS ist der Arzt [[Friedrich Douwes]], ärztlicher Direktor einer [[Klinik St. Georg]] in Bad Aibling. Douwes ist auch Mitglied in der [[Deutsche Gesellschaft für Onkologie e.V.|Deutschen Gesellschaft für Onkologie e.V.]], die an gleicher Adresse wie die St. Georg Klinik eingetragen ist. Zitat Douwes:
 
:''"MMS ist nicht zur Behandlung von Krankheiten, sondern lediglich zur Desinfektion von Trinkwasser und Lebensmittel zugelassen. Entscheidet man sich aber dennoch, MMS einzunehmen, beginnt man grundsätzlich mit nur ein bis zwei Tropfen MMS, am besten abends vor dem zu Bett gehen. Am besten nimmt man MMS 5–10&nbsp;Minuten vor den Mahlzeiten, oder ab 2&nbsp;Stunden nach den Mahlzeiten ein [...] Man gibt MMS in ein sauberes Trinkglas, für jeden Tropfen MMS gibt man die gleiche Menge "Activator" (z.B. 10%&nbsp;Zitronensäure oder 9%&nbsp;Salzsäure) hinzu. Danach schwenkt man das Glas kurz und lässt die beiden Substanzen für 3&nbsp;Minuten miteinander reagieren. Die Reaktionszeit soll 3&nbsp;Minuten sein, eventuell Eieruhr stellen. Anschließend wird das Glas mit Wasser aufgefüllt und diese verdünnte Lösung zügig getrunken."''<ref>http://www.klinik-st-georg.de/pdf/dr_douwes_informiert/2010-04_MMS_Wirkung.pdf</ref>
 
:''"MMS ist nicht zur Behandlung von Krankheiten, sondern lediglich zur Desinfektion von Trinkwasser und Lebensmittel zugelassen. Entscheidet man sich aber dennoch, MMS einzunehmen, beginnt man grundsätzlich mit nur ein bis zwei Tropfen MMS, am besten abends vor dem zu Bett gehen. Am besten nimmt man MMS 5–10&nbsp;Minuten vor den Mahlzeiten, oder ab 2&nbsp;Stunden nach den Mahlzeiten ein [...] Man gibt MMS in ein sauberes Trinkglas, für jeden Tropfen MMS gibt man die gleiche Menge "Activator" (z.B. 10%&nbsp;Zitronensäure oder 9%&nbsp;Salzsäure) hinzu. Danach schwenkt man das Glas kurz und lässt die beiden Substanzen für 3&nbsp;Minuten miteinander reagieren. Die Reaktionszeit soll 3&nbsp;Minuten sein, eventuell Eieruhr stellen. Anschließend wird das Glas mit Wasser aufgefüllt und diese verdünnte Lösung zügig getrunken."''<ref>http://www.klinik-st-georg.de/pdf/dr_douwes_informiert/2010-04_MMS_Wirkung.pdf</ref>
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Im bayerischen Neukirchen wurden an der "Spezialklinik Neukirchen" von [[John Gruia Ionescu]] [[MMS Darmreinigung|MMS-Einläufe]] bei mindestens einem Patienten durchgeführt. Wie der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) am 16. April 2015 in der Sendung "Kontraste" mitteilte<ref>Gefährliche Quacksalber das Geschäft mit dem Wundermittel MMS, RBB, Sendung Kontraste, 16. April 2015</ref>, wurde an der Spezialklinik Neukirchen durch eine Ärztin zweimal das nicht zugelassene Präsentationsarzneimittel bei einer nur zwölf Jahre alten Patientin eingesetzt. Nach Angaben der in der Fernsehsendung zitierten Mutter Anett Löwe sollen laut "Therapieplan" zwei [[MMS Darmreinigung|MMS-Einläufe "gegen Parasiten"]] (wohl gegen den erfundenen [[Seilwurm]]) bei dem Kind praktiziert worden sein. Auch habe man der Mutter aufgegeben die Einläufe zu Hause noch mehrere Wochen lang fortzusetzen. Das als Arzneimittel verbotene MMS/Chlordioxid hat die Klinik den Eltern sogar mitgegeben. Eine Aufklärung darüber, dass MMS ein Chlordioxid-freisetzendes Desinfektionsmittel sei, habe laut Mutter nicht stattgefunden.
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Im bayerischen Neukirchen wurden an der "Spezialklinik Neukirchen" von [[John Gruia Ionescu]] [[MMS Darmreinigung|MMS-Einläufe]] bei mindestens einem Patienten durchgeführt. Wie der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) am 16. April 2015 in der Sendung "Kontraste" mitteilte<ref>Gefährliche Quacksalber das Geschäft mit dem Wundermittel MMS, RBB, Sendung Kontraste, 16. April 2015</ref>, wurde in dieser Klinik das nicht zugelassene Präsentationsarzneimittel von einer Ärztin zweimal bei einer nur zwölf Jahre alten Patientin eingesetzt. Nach Angaben der in der Fernsehsendung zitierten Mutter Anett Löwe sollen laut "Therapieplan" zwei [[MMS Darmreinigung|MMS-Einläufe "gegen Parasiten"]] (wohl gegen den erfundenen [[Seilwurm]]) bei dem Kind praktiziert worden sein. Auch habe man der Mutter aufgegeben, die Einläufe zu Hause noch mehrere Wochen lang fortzusetzen. Das als Arzneimittel verbotene MMS/Chlordioxid hat die Klinik den Eltern sogar mitgegeben. Eine Aufklärung darüber, dass MMS ein Chlordioxid-freisetzendes Desinfektionsmittel sei, habe laut der Mutter nicht stattgefunden.
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In Bad Reichenhall wirbt der Allgemeinmediziner [[Martin Stöppler]] mit MMS-Anwendungen. [[Prognos]]-Anwender Stöppler verbreitet zudem absurde Behauptungen zur Krebserkrankung, die beim Volksstamm der Hunza in Norwest-Pakistan "unbekannt" sei (siehe [[Hunza|"Hunzamythen"]]).<ref>Zitat Stöppler: ''"Gleichzeitig gibt es aber Völker und Zivilisationen, in denen Krebs unbekannt ist (z.&nbsp;B. Volksstämme wie die Abchasier, Aserbaidschaner, die Hunza oder Eskimos). Weder ein einziger Krebskranker, geschweige denn ein einziges Krebsopfer ist diesen bekannt. Woran liegt das? Welche Unterschiede bestehen zwischen diesen Zivilisationen und uns? Muss Krebs sein, wie kann man sich davor schützen? Ist Krebs eventuell sogar heilbar?"''[http://www.aprikosenkerne-gegen-krebs.de/erkrankungen/krebserkrankungen/]</ref>
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In Bad Reichenhall wirbt der Allgemeinmediziner [[Martin Stöppler]] mit MMS-Anwendungen. [[Prognos]]-Anwender Stöppler verbreitet zudem die absurde Behauptung, Krebserkrankungen seien beim Volksstamm der Hunza in Nordwest-Pakistan "unbekannt" (siehe [[Hunza|"Hunzamythen"]]).<ref>Zitat Stöppler: ''"Gleichzeitig gibt es aber Völker und Zivilisationen, in denen Krebs unbekannt ist (z.&nbsp;B. Volksstämme wie die Abchasier, Aserbaidschaner, die Hunza oder Eskimos). Weder ein einziger Krebskranker, geschweige denn ein einziges Krebsopfer ist diesen bekannt. Woran liegt das? Welche Unterschiede bestehen zwischen diesen Zivilisationen und uns? Muss Krebs sein, wie kann man sich davor schützen? Ist Krebs eventuell sogar heilbar?"''[http://www.aprikosenkerne-gegen-krebs.de/erkrankungen/krebserkrankungen/]</ref>
    
Ein in der Schweiz agierender Promoter von MMS ist der Wiler Arzt, [[TCM]]-Therapeut und Medizingeschäftsmann [[Ralph Manser]].
 
Ein in der Schweiz agierender Promoter von MMS ist der Wiler Arzt, [[TCM]]-Therapeut und Medizingeschäftsmann [[Ralph Manser]].
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Glaubt man einem unkritischen Artikel zu MMS im [[NEXUS Magazin]]<ref>http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/jim-humble-erstmalig-in-deutschland-beim-kongress-fuer-neuartige-heilmethoden/2?context=category&category=2</ref>, so soll der österreichische Arzt [[Klaus Schustereder]] (geb. 1973) in Zentralafrika Versuche mit MMS an Menschen durchgeführt haben. [[Scenar]]-Anwender Schustereder wird dabei als Leiter des Krankenhauses von Baboua in Zentralafrika angegeben, der dort tatsächlich von 2005-2007 tätig war. Dort soll er bei AIDS-Kranken nicht nur MMS, sondern auch ein [[Homöopathie|homöopathisches]] Mittel namens PC1 von [[Peter Chappell]] auprobiert haben. Dabei sei ein deutscher Kameramann namens [[Christian Köhlert]] in Baboua zugegen gewesen. Nach dem NEXUS-Bericht soll der Kameramann selbst als Wunderheiler gewirkt haben: ''"Christian Köhlert behandelte seinerseits Leute gegen Malaria mit MMS, die alle am nächsten Tag gesund waren."''
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Glaubt man einem unkritischen Artikel zu MMS im [[NEXUS Magazin]]<ref>http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/jim-humble-erstmalig-in-deutschland-beim-kongress-fuer-neuartige-heilmethoden/2?context=category&category=2</ref>, so soll der österreichische Arzt [[Klaus Schustereder]] (geb. 1973) in Zentralafrika Versuche mit MMS an Menschen durchgeführt haben. [[Scenar]]-Anwender Schustereder wird dabei als Leiter des Krankenhauses von Baboua in Zentralafrika angegeben (und war dort tatsächlich von 2005-2007 tätig). Dort soll er bei AIDS-Kranken nicht nur MMS, sondern auch ein [[Homöopathie|homöopathisches]] Mittel namens PC1 von [[Peter Chappell]] ausprobiert haben. Dabei sei ein deutscher Kameramann namens [[Christian Köhlert]] in Baboua zugegen gewesen. Nach dem NEXUS-Bericht soll der Kameramann selbst als Wunderheiler gewirkt haben: ''"Christian Köhlert behandelte seinerseits Leute gegen Malaria mit MMS, die alle am nächsten Tag gesund waren."''
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Eine Heilpraktikerin, die nach eigenen Angaben "viel für die MMS-Forschung" getan habe, ist die Berlinerin [[Sanazon|Sabine Linek]]. Weitere MMS-Propagandisten im deutschsprachigen Raum sind der Ingenieur und Medizinlaie [[Ali Erhan]], [[Andreas Ludwig Kalcker]] und [[Ralf Kollinger]]. Auch der in Bolivien lebende deutsche Arzt [[Karl Probst]] ist MMS-Anbieter. In der Schweiz ist [[Roberto Kistler]] ein Anbieter von MMS.
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Eine Heilpraktikerin, die nach eigenen Angaben "viel für die MMS-Forschung" getan habe, ist die Berlinerin [[Sanazon|Sabine Linek]]. Weitere MMS-Propagandisten im deutschsprachigen Raum sind der Ingenieur und Medizinlaie [[Ali Erhan]], [[Andreas Ludwig Kalcker]] und [[Ralf Kollinger]]. Auch der in Bolivien lebende deutsche Arzt [[Karl Probst]] sowie der Schweizer [[Roberto Kistler]] sind Anbieter von MMS.
    
Bücher zu MMS mit Werbecharakter liegen in deutscher Sprache vom MMS-Vermarkter Lothar Paulus (''Das große MMS-Buch'') aus Mönchengladbach/Ibiza und von der Allgemeinmedizinerin Antje Oswald aus Detmold (''Das MMS Handbuch'') vor.
 
Bücher zu MMS mit Werbecharakter liegen in deutscher Sprache vom MMS-Vermarkter Lothar Paulus (''Das große MMS-Buch'') aus Mönchengladbach/Ibiza und von der Allgemeinmedizinerin Antje Oswald aus Detmold (''Das MMS Handbuch'') vor.
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