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Laut Werbebotschaften der Anbieter sei MMS nebenwirkungsfrei. Allerdings können auch haarsträubende und völlig unbelegte Angaben zu Nebenwirkungen von MMS auf einer Werbeseite im Internet gefunden werden:
 
Laut Werbebotschaften der Anbieter sei MMS nebenwirkungsfrei. Allerdings können auch haarsträubende und völlig unbelegte Angaben zu Nebenwirkungen von MMS auf einer Werbeseite im Internet gefunden werden:
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:''Wenn die Einnahme von MMS zu Unwohlsein führt, dann ist das immer ein gutes Zeichen. Jede Veränderung ist ein Zeichen dafür, dass das MMS wirkt und schädliche Bakterien, Viren, Schimmel- und Hefepilze sowie Parasiten abtötet. Durch die toten Organismen entstehen Giftstoffe. Diese lösen die so genannte Herxheimer-Reaktion aus.''<ref>Quelle: jimhumblemms.de</ref>
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:''"Wenn die Einnahme von MMS zu Unwohlsein führt, dann ist das immer ein gutes Zeichen. Jede Veränderung ist ein Zeichen dafür, dass das MMS wirkt und schädliche Bakterien, Viren, Schimmel- und Hefepilze sowie Parasiten abtötet. Durch die toten Organismen entstehen Giftstoffe. Diese lösen die so genannte Herxheimer-Reaktion aus."''<ref>Quelle: jimhumblemms.de</ref>
 
   
 
   
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion ist ein Phänomen aus der klinischen Mikrobiologie. Sie ist jedoch nur durch Experten nachzuweisen, und tritt üblicherweise nur unter einer Therapie gegen bestimmte Erreger wie Spirochäten auf.
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Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion ist ein Phänomen aus der klinischen Mikrobiologie. Sie ist jedoch nur durch Experten nachzuweisen und tritt üblicherweise nur unter einer Therapie gegen bestimmte Erreger wie Spirochäten auf.
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Die wissenschaftliche Fachliteratur zu Chlordioxid (siehe Literatur-Abschnitt) zeigt mögliche unerwünschte Folgen einer Chlordioxid-Einnahme bei Versuchstieren und dem Menschen auf. Die meisten Beobachtungen beziehen sich jedoch auf Versuchstiere. So kann die Chlordioxid-Einnahme zu einer Methhämoglobinbildung führen. Auch hämolytische Anämien (Blutarmut durch ein "Zerplatzen" der roten Blutkörperchen) und erniedrigte Glutathion-Spiegel können die Folge sein. Hohe Chlordioxid-Werte im Blut werden auch als nierentoxisch angesehen, verkürzen die durchschnittliche Lebenserwartung von Ratten und führen zu einem verringerten Körpergewicht. Bei Affen wurde eine Wirkung auf die Schilddrüse sowie das rote Blutbild beschrieben.
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Die wissenschaftliche Fachliteratur zu Chlordioxid (siehe Literatur-Abschnitt) zeigt mögliche unerwünschte Folgen einer Chlordioxid-Einnahme bei Versuchstieren und beim Menschen auf. Die meisten Beobachtungen beziehen sich jedoch auf Versuchstiere. So kann die Chlordioxid-Einnahme zu einer Methhämoglobinbildung führen. Auch hämolytische Anämien (Blutarmut durch ein "Zerplatzen" der roten Blutkörperchen) und erniedrigte Glutathion-Spiegel können die Folge sein. Hohe Chlordioxid-Werte im Blut werden auch als nierentoxisch angesehen, verkürzen die durchschnittliche Lebenserwartung von Ratten und führen zu einem verringerten Körpergewicht. Bei Affen wurde eine Wirkung auf die Schilddrüse sowie das rote Blutbild beschrieben.
    
In einer verblindeten Untersuchung aus dem Jahr 1982 wurde gesunden Versuchspersonen eine geringe Menge Chlordioxid mit Wasser zu trinken gegeben. Die kleine Menge von 0,1&nbsp;Milligram ClO2 wurde von den Versuchspersonen ohne Entwicklung von Symptomen vertragen.<ref>[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1569027/pdf/envhper00463-0059.pdf Judith R. Lubbers, Sudha Chauan, Joseph R. Bianchine: Controlled Clinical Evaluations of Chlorine Dioxide, Chlorite and Chlorate in Man. Environmental Health Perspectives, Vol. 46, S. 57-62, 1982</ref>
 
In einer verblindeten Untersuchung aus dem Jahr 1982 wurde gesunden Versuchspersonen eine geringe Menge Chlordioxid mit Wasser zu trinken gegeben. Die kleine Menge von 0,1&nbsp;Milligram ClO2 wurde von den Versuchspersonen ohne Entwicklung von Symptomen vertragen.<ref>[http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1569027/pdf/envhper00463-0059.pdf Judith R. Lubbers, Sudha Chauan, Joseph R. Bianchine: Controlled Clinical Evaluations of Chlorine Dioxide, Chlorite and Chlorate in Man. Environmental Health Perspectives, Vol. 46, S. 57-62, 1982</ref>
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===Der Tod von Sylvia Fink Solis===
 
===Der Tod von Sylvia Fink Solis===
 
[[image:Mms_solis.jpg|Seglerehepaar Doug Nash und Sylvia Fink Solis|thumb]]
 
[[image:Mms_solis.jpg|Seglerehepaar Doug Nash und Sylvia Fink Solis|thumb]]
Auf der Segelyacht "Windcastle", die nahe der pazifischen Insel Epi Island (Vanuatu) ankerte, starb am 8.&nbsp;August 2009 Sylvia Fink Solis. Sie hatte MMS in der Ansicht eingenommen, es würde vorbeugend gegen Malaria wirken. Innerhalb von 15&nbsp;Minuten nach Einnahme verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zunehmend und dramatisch. Zuerst wurde ihr übel, sie erbrach sich und hatte starke Bauchschmerzen und Durchfall. Sie fiel dann innerhalb weniger Stunden ins Koma und verstarb 9&nbsp;Stunden nach Mitteleinnahme noch an Bord. Ein herbeigerufener Arzt konnte ihr nicht mehr helfen. Das Mittel hatten ihr benachbarte Segler gegeben (Luc Callebaut und Ehefrau Jackie Lee von der Segelyacht "Sloepmouche"). Die Staatsanwaltschaft von Vanuatu nahm Ermittlungen auf und es wurde eine Autopsie durchgeführt. Da zu diesem Zeitpunkt das MMS in Vanuatu nicht als verbotene Substanz galt, wurde keine Anklage erhoben.<ref>Artikel in der "Vanuata Daily Post" vom 11.11.2010 [https://web.archive.org/web/20110127093647/http://www.dailypost.vu/~dailypos/content/prosecutor-decides-no-charges-can-be-laid-case-death-linked-mms?page=5] ('''Web Archiv''')</ref>
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Auf der Segelyacht "Windcastle", die nahe der pazifischen Insel Epi Island (Vanuatu) ankerte, starb am 8.&nbsp;August 2009 Sylvia Fink Solis. Sie hatte MMS in der Ansicht eingenommen, es wirke vorbeugend gegen Malaria. Innerhalb von 15&nbsp;Minuten nach Einnahme verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand zunehmend und dramatisch. Zuerst wurde ihr übel, sie erbrach sich und hatte starke Bauchschmerzen und Durchfall. Sie fiel dann innerhalb weniger Stunden ins Koma und verstarb neun Stunden nach Mitteleinnahme noch an Bord. Ein herbeigerufener Arzt konnte ihr nicht mehr helfen. Das Mittel hatten ihr benachbarte Segler gegeben (Luc Callebaut und Ehefrau Jackie Lee von der Segelyacht "Sloepmouche"). Die Staatsanwaltschaft von Vanuatu nahm Ermittlungen auf und es wurde eine Autopsie durchgeführt. Da zu diesem Zeitpunkt das MMS in Vanuatu nicht als verbotene Substanz galt, wurde keine Anklage erhoben.<ref>Artikel in der "Vanuata Daily Post" vom 11.11.2010 [https://web.archive.org/web/20110127093647/http://www.dailypost.vu/~dailypos/content/prosecutor-decides-no-charges-can-be-laid-case-death-linked-mms?page=5] ('''Web Archiv''')</ref>
    
==Behörden warnen vor MMS und greifen ein==
 
==Behörden warnen vor MMS und greifen ein==
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