Michael Vogt

Michael Friedrich Vogt (geb. 1953) ist ein deutscher umstrittener Medien- und Kommunikationswissenschaftler mit Kontakten in die deutsche rechte Szene. Vogt war von 2006 bis 2009 Mitarbeiter des verschwörungstheoretischen und rechtslastigen Projekts Secret-TV. Regelmäßig tritt er auch beim Projekt Alpenparlament.TV des Schweizer Verschwörungstheoretikers und Produzenten von pseudomedizinischen Geräten Martin Frischknecht in Erscheinung. Im Oktober 2011 trat Vogt auch bei der so genannten "Antizensurkonferenz" (AZK) des Schweizer Sektengründers Ivo Sasek auf.[1]

"Burschenschaft Danubia"-Altherr[2] Michael Vogt studierte Geschichte, Germanistik und Politische Wissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Im Jahr 1977 erlangte er den akademischen Abschluss Magister Artium (M.A.) und wurde 1979 promoviert. 1998 wurde er zum Honorarprofessor für Public Relations und Kommunikationsmanagement an die Universität Leipzig berufen. Vogt arbeitete zudem als TV-Journalist und ist Verfasser zahlreicher Dokumentarfilme zu politischen und zeitgeschichtlichen Themen für das deutsche Fernsehen. Vogt war Pressechef in Großunternehmen der Rüstungs- und Chemieindustrie sowie Sprecher der gesamten Pharmabranche in Deutschland. Er war als Vorstand eines Verlages des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft und bis 2001 als Verantwortlicher für das komplette Marketing für deutsche Agrarprodukte der Ernährungsindustrie in Deutschland tätig.

Vogt ist auch Produzent eines Videos über und mit Jane Bürgermeister.

Vogts Rausschmiss an der Universität Leipzig

Vogt musste die Universität Leipzig verlassen, da seine Kontakte mit seiner dortigen Lehrtätigkeit nicht vereinbar waren. 2004 drehte er den Film Geheimakte Heß, zusammen mit einem Mitarbeiter der sächsischen NPD-Landtagsfraktion namens Olaf Rose. Der Film handelt vom Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß und ist wegen inhaltlicher Fehler umstritten. Vogt verklärt Rudolf Heß darin als "Friedensflieger" einer angeblichen "Friedensmission" des Dritten Reiches. Dabei bedienten sich Vogt und Rose vor allem Angaben des dubiosen englischen Autors Martin Allen, dessen angeblich historische Publikationen schon seit Jahren dafür bekannt sind, dass sie maßgeblich auf gefälschten Dokumenten beruhen.[3][4] Daneben spannten sie den Würzburger Geschichtsprofessor Rainer F. Schmidt für ihre Darstellung ein, der sich jedoch vehement gegen diesen Missbrauch seiner Reputation in einem "eindeutig rechtsradikalen Kontext" wehrt.[5][6] Im Film wird außerdem bezweifelt, dass sich Rudolf Heß am 17. August 1987 im Gefängnis selbst das Leben nahm. Die Autoren werfen dem britischen Geheimdienst vor, Heß ermordet zu haben.

Hinzu kam ein dubioses Treffen am 25. September in Straßburg. Dazu hatte die inzwischen zerbrochene rechtsextreme Fraktion Identität, Tradition, Souveränität (ITS) im Europäischen Parlament eingeladen. Nach Aussagen von Teilnehmern soll Vogt dabei gewesen sein, wie der Bundesvorsitzende der Republikaner, Rolf Schlierer bestätigte. Am 26. September 2007 tauchte Vogts Name auch auf der Homepage der NPD auf. Er habe am Vortag an einer Veranstaltung der Identität, Tradition, Souveränität des Europäischen Parlaments teilgenommen, stand dort zu lesen. Eingeladen hatte der österreichische Europapolitiker und FPÖ-Veteran Andreas Mölzer. Nach NPD-Angaben stehen neben Michael Vogt rund weitere 20 Teilnehmer aus der NPD-Führungsriege, darunter der niedersächsische Spitzenkandidat Andreas Molau und Politiker der Republikaner sowie der DVU, darunter Gerhard Frey.

Vogt und Secret-TV

 
Stellungnahme Secret-TV im Secret-TV Forum

Im November 2009 wurde Vogt bei Secret-TV vor die Tür gesetzt. Von Secret-TV Anfang wurden ungenau "menschliche und finanzielle Gründe" genannt. Inzwischen agiert Vogt zusammen mit Jo Conrad bei Bewusst.TV, einem kommerziellen Video-Propagandaprojekt im Internet, das in der Tradition von Secret-TV anonym betrieben wird.

Vogt bei Alpenparlament.TV und "Wasser als Kraftstoff"

Regelmäßig tritt Vogt beim Internetprojekt "Alpenparlament.TV" von Martin Frischknecht auf. Ein Interview in einem Vogt-Video mit dem bezeichnenden Titel "Wasser als Kraftstoff" aus dem Jahr 2012 mit einem Industrieberater und Techniker namens Peter Muss zeigt dabei ein unübersehbares "faible" des Politologen Vogt für physikalisch unmögliche Vorstellungen zu möglichen "wasserbetriebenen" "Wassermotoren" auf, wie sie in der Freie Energie-Szene geläufig sind. Der interviewte Techniker Peter Muss hatte zuvor ein Wasser-Einspritzsystem für Verbrennungsmotoren entwickelt, bei welchem dem Treibstoff zusätzlich 30-40% Wasser beigemischt werden. Damit sollen die Verbrennungs-Temperatur des Motors gesenkt und der Motor soll weniger Ruß produzieren. (siehe auch: Artikel Wasserdiesel bei der Wikipedia) Eine geringe Treibstoffeinsparung sei laut Muss lediglich "möglich". "Im Interview geht Vogt zunächst falscherweise davon aus, dass Wasser selbst als Treibstoff für Verbrennungsmotoren eingesetzt werden soll.[7] Im dazugehörigen Text bei Alpenparlament heißt es zudem leicht missverständlich: "Grundsätzlich lassen sich also Benzin, Diesel-, (Heizöl), Schweröl- und Pflanzenöl-Kraftstoffe durchaus mit bis zu 30 bis 40% Wasser strecken."[8]

Werke

  • Vogt M: Tod frei Haus für jedermann. DVD mit Jane Bürgermeister. Regie: Michael Vogt, Darsteller: Jane Bürgermeister. Vogt Film GmbH & Co. KG

Weblinks

Quellennachweise