Michael Stürzenberger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Michael Johannes Stürzenberger''' (geb. 28. September 1964 in Bad Kissingen) ist ein deutscher Blogger und islamfeindlicher Extremist. Er war Bundesvorsitzender der inzwischen selbstaufgelösten rechtspopulistischen Kleinpartei]] „Bürgerrechtspartei für mehr Freiheit und Demokratie – Die Freiheit|Die Freiheit“, ist regelmäßiger Autor im islamfeindlichen Blog [[PI-News]], Mitglied in der Bürgerbewegung Pax Europa und Pegida-Aktivist. Stürzenberger wurde mehrfach verurteilt, unter anderem wegen Beleidigung, Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren, Volksverhetzung und Kennzeichenmissbrauch. Er wird vom Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz beobachtet.
 
 
 
==Kurzbiographie==
 
Michael Stürzenberger wurde 1964 in Bad Kissingen geboren. Von 1984 bis 1988 studierte er Politologie und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München,<ref name="Die Freiheit, Bayern" /> schloss das Studium jedoch nicht ab und war anschließend als [[Journalist]] tätig.<ref name="taz 4.11.13">{{Internetquelle|url=https://taz.de/Islamfeindlichkeit-in-Deutschland/!5055779/|titel=Der Anti-Muslim|autor=Marlene Halser|hrsg=[[die tageszeitung]]|datum=2013-11-04|zugriff=2014-02-17}}</ref>
 
 
 
2003 bis 2004 war Stürzenberger Pressesprecher der [[München|Münchner]] [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] unter Monika Hohlmeier.<ref>Bernd Kastner: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchner-islamkritiker-der-feind-steht-fest-1.1066570 ''Der Feind steht fest.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 2. März 2011.</ref> Als prägendes Ereignis führt Stürzenberger den Tod seines damaligen Parteifreunds [[Ralph Burkei]] bei den islamistischen [[Anschläge am 26. November 2008 in Mumbai|Terroranschlägen von Mumbai 2008]] an.<ref name="taz 4.11.13" /> Im Jahr 2011 trat er aus der CSU aus, einem Parteiausschluss zuvorkommend.<ref>{{Internetquelle|url=https://taz.de/Kommentar-Islamkonferenz/!5067804/|werk=[[die tageszeitung]]|titel=Friedrich ganz am Rande|autor=Daniel Bax|datum=2013-05-07|zugriff=2014-02-17}}</ref><ref name="Die Freiheit, Bayern">{{Webarchiv|url=http://www.bayern.diefreiheit.org/michael-sturzenberger/ |wayback=20140219073647 |text=''Michael Stürzenberger.'' |archiv-bot=2018-08-29 04:51:27 InternetArchiveBot }} In: ''bayern.diefreiheit.org'', abgerufen am 14. Februar 2014.</ref>
 
 
 
Im selben Jahr wurde er zunächst als [[Beisitzer]] in den bayerischen Landesvorstand der Partei [[Bürgerrechtspartei für mehr Freiheit und Demokratie – Die Freiheit|„Die Freiheit“]] gewählt.<ref name="Die Freiheit, Bayern" /> In einem Beitrag für ''Politically Incorrect''-News forderte Stürzenberger später, dass Muslime, die ihrem Glauben nicht abschwörten, zur Ausreise gezwungen werden müssten. Der bayerische Verband enthob ihn daraufhin seines Amtes im Landesvorstand und als Pressesprecher, da er gegen den Parteigrundsatz der [[Glaubensfreiheit]] verstoßen habe.<ref name="ReferenceB">[[Andreas Speit]]: [http://www.taz.de/Rechtspopulisten-scheitern-im-Norden/%2191593/ ''Anti-Islam-Partei ohne Personal.''] In: ''[[die tageszeitung]]'', 16. April 2012.</ref>
 
 
 
Im Dezember 2011 wurde er in den Bundesvorstand gewählt. Seine Wahl führte aufgrund seiner radikal islamfeindlichen Haltung zu Rück- und Austritten mehrerer Landesvorstände und vieler Mitglieder.<ref>[[Florian Hartleb]]: ''Die Freiheit.'' In: [[Frank Decker]], [[Viola Neu]] (Hrsg.), Handbuch der deutschen Parteien, S. 196, 2013.</ref> Im Jahr 2013 wurde er zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Partei gewählt. Stürzenberger gilt darüber hinaus als führender Kopf der Münchner Ortsgruppe von ''Politically Incorrect'', die vom [[Bayerisches Staatsministerium des Innern|bayerischen Innenministerium]] als verfassungsfeindlich eingestuft wird.<ref name="verfassungsfeindlich">Bernd Kastner: [http://www.sueddeutsche.de/bayern/einstufung-des-bayerischen-innenminsteriums-die-freiheit-und-pi-gelten-in-bayern-als-verfassungsfeindlich-1.1647727 ''„Die Freiheit“ und PI gelten in Bayern als verfassungsfeindlich.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 12. April 2013.</ref> Im Dezember 2013 wurde er als Nachfolger von [[René Stadtkewitz]] zum Bundesvorsitzenden der Partei gewählt.
 
 
 
== Politische Aktivitäten ==
 
=== Bürgerbegehren gegen das Zentrum für Islam in Europa ===
 
[[Datei:Stuerzenberger Marienplatz.JPG|mini|hochkant|Stürzenberger  bei einer Unterschriftensammlung (2013)]]
 
Stürzenberger warb seit Oktober 2011 für einen Bürgerentscheid gegen das ''Zentrum für Islam in Europa (ZIE-M)'', eine von dem mazedonischen Imam Benjamin Idriz vorgeschlagene Moschee mit angeschlossenem Islamzentrum in München. Girokonten, über die Stürzenberger Spenden für das Bürgerbegehren sammelte, wurden ihm unter anderem von der Stadtsparkasse München und der Münchner Bank gekündigt. Die Münchner Bank begründete diesen Schritt damit, dass Stürzenbergers Vorgehen gegen die genossenschaftlichen Grundsätze des Institutes verstoße und sie nicht in einem Atemzug mit Aktionen genannt werden wolle, die die Menschenwürde verletzen und das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft bedrohen.<ref name="banken_kuendigen_stuerzenberger">{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/rechte-partei-die-freiheit-banken-kuendigen-stuerzenbergers-konten-1.1784508 | titel=Banken kündigen Stürzenbergers Konten | autor=Bernd Kastner, Ekkehard Müller-Jentsch | werk=Süddeutsche Zeitung | datum=30. September 2013 | }}</ref>
 
<br>Im September 2014 reichte Stürzenberger nach eigenen Angaben über 60.000 Unterschriften für das Bürgerbegehren beim [[Kreisverwaltungsreferat München]] ein.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/buergerbegehren-von-islamgegnern-unterschriften-gegen-moschee-1.2135733 | titel= 60.000 Unterschriften gegen Moschee | autor=Bernd Kastner | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | datum=18. September 2014 | zugriff=26. September 2014}}</ref> Obwohl er mehr als die 32.736 nötigen Unterschriften gesammelt hatte, hielt das [[Stadtverwaltung München#Direktorium|Direktorium der Landeshauptstadt München]] das Bürgerbegehren für unzulässig. Die vertretungsberechtigten Personen waren nach Ansicht der Stadt nicht hinreichend identifizierbar und der Bürgerwille würde aufgrund mehrerer unzutreffender Tatsachenbehauptungen in der Begründung verfälscht. Ferner sei die Fragestellung unbestimmt gewesen und hätte die [[Religionsfreiheit in Deutschland|Glaubensfreiheit]] verletzt.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.ris-muenchen.de/RII2/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/3438406.pdf | titel=Bürgerbegehren „Kein europäisches Zentrum für den Islam in München (ZIE-M)“ - Entscheidung über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens | autor=Landeshauptstadt München | datum=25. September 2014 | zugriff=29. September 2014 | format=[[Portable Document Format|PDF]]; 153 kB | archiv-url=https://web.archive.org/web/20141006082659/http://www.ris-muenchen.de/RII2/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/3438406.pdf | archiv-datum=2014-10-06 | offline=ja | archiv-bot=2018-08-29 04:51:27 InternetArchiveBot }}</ref> Der Münchner Stadtrat erklärte das Bürgerbegehren aus diesen Gründen für unzulässig.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/buergerbegehren-gegen-moschee-stadtrat-weist-islamfeinde-in-die-schranken-1.2155900 | titel=Stadtrat weist Islamfeinde in die Schranken  | autor=Andreas Glas | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | datum=1. Oktober 2014 | zugriff=3. Oktober 2014}}</ref> Eine Klage Stürzenbergers gegen diese Entscheidung wies das Verwaltungsgericht München im November 2015 ab.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/buergerbegehren-gegen-islamzentrum-gericht-weist-klage-5854891.html | titel=Gericht: Bürgerbegehren gegen Islamzentrum ist unzulässig | werk=Münchner Merkur | datum=12. November 2015 | zugriff=12. November 2015}}</ref>
 
<br>Im Mai 2016 begann Stürzenberger erneut damit, Unterschriften für ein Bürgerbegehren gegen das von Idriz geplante Islamzentrum zu sammeln.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/islamfeindlichkeit-michael-stuerzenberger-einsam-am-rechten-rand-1.3010096 | titel=Michael Stürzenberger: Einsam am rechten Rand | autor=Dominik Hutter | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | datum=29. Mai 2015 | zugriff=31. Mai 2016}}</ref> Die Pläne für das Zentrum mussten Ende Juni desselben Jahres jedoch aufgrund fehlender finanzieller Mittel aufgegeben werden.<ref>[[Nina Bovensiepen]]: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/moschee-fuer-muenchen-muenchen-bekommt-kein-islamzentrum-zumindest-erst-einmal-1.3055209 Pläne für Islamzentrum in München gescheitert], ''Süddeutsche Zeitung'', 28. Juni 2016</ref>
 
 
 
=== Beteiligung an Wahlen ===
 
Stürzenberger trat für ''Die Freiheit'' als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Bayern 2013 an. Seine Partei erhielt 5979 Zweitstimmen und erreichte 0,1 % der Stimmen.<ref>Felix Benneckenstein: [http://www.endstation-rechts-bayern.de/2013/09/das-hausgemachte-versagen-zum-debakel-rechter-parteien-bei-der-landtagswahl-2013/ ''Das hausgemachte Versagen – Zum Debakel rechter Parteien bei der Landtagswahl 2013.''] In: ''Endstation Rechts'', 17. September 2013.</ref><ref name="bayern_landtagswahl">{{cite web | url=http://www.wahlen.bayern.de/lw2013/vorl-ergebnis.pdf | title=Landtagswahl in Bayern 2013 | werk=[[Bayerisches Landesamt für Statistik]]  | format=[[Portable Document Format|PDF]]; 10,2&nbsp;MB}}</ref> Als Direktkandidat im Stimmkreis München-Bogenhausen erhielt Stürzenberger 0,4 % der Erststimmen.<ref name="bayern_landtagswahl" /> Stürzenberger kandidierte erfolglos bei der Kommunalwahl in München 2014 für den Stadtrat und das Amt des Oberbürgermeisters, nachdem er die notwendigen Unterstützungsunterschriften sammeln konnte.<ref name="MM">Felix Müller: [https://www.merkur.de/lokales/kommunalwahl/muenchen/hut-platz-zwergenrennen-3347409.html ''„HUT“ auf Platz 1 im Zwergenrennen''] In: ''Münchner Merkur'', 3. Februar 2014, abgerufen am 7. Februar 2014.</ref> Seine Kandidatur wurde von den Republikanern und der „Bürgerbewegung pro München“, die selbst keinen Kandidaten gestellt hatte, unterstützt.<ref>Christian Pfaffinger: [http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.wahl-warnung-das-sind-die-rechtsaussen-in-muenchen.026b0265-187e-470c-a91f-bc0bc9e7237c.html ''Das sind die Rechtsaußen in München.''] In: ''Abendzeitung'', 22. Januar 2014, aufgerufen am 17. Februar 2014.</ref> ''Die Freiheit'' verpasste mit 0,6 % den Einzug in den Münchner Stadtrat,<ref>{{Internetquelle|url=http://www.wahlen-muenchen.de/ergebnisse/wahldesstadtrats/endgueltig/internet/gesamt/|datum=2014-03-18|zugriff=2014-03-18|titel=Wahl des Stadtrats – vorläufiges Endergebnis}}</ref> während Stürzenberger bei der Wahl zum Oberbürgermeister 0,5 % der Stimmen erhielt.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.wahlen-muenchen.de/ergebnisse/wahldesoberbrgermeisters/endgueltig/internet/gesamt/|datum=2014-03-17|zugriff=2014-03-18|titel=Wahl des Oberbürgermeisters}}</ref>
 
 
 
=== Beteiligung an sonstigen Aktionen ===
 
Stürzenberger trat Mitte November 2014 auf der zweiten Kundgebung der Gruppierung [[Hooligans gegen Salafisten]] in [[Hannover]] als Redner auf.<ref>{{Internetquelle | url=http://taz.de/HoGeSa-Demo-in-Hannover/!149570/ | titel=Hools enttäuschen Hools | werk=[[die tageszeitung]] | autor=[[Andreas Speit]] | datum=15. November 2014 | zugriff=15. November 2014}}</ref> Er warnte hierbei vor einer seiner Auffassung nach stattfindenden [[Islamisierung]] Deutschlands und hielt den [[Koran]] hoch, während Teilnehmer „Anzünden“ skandierten.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-11/hooligan-demonstration-hannover/komplettansicht | titel=Die Presse ist der Feind | werk=[[Die Zeit]] | autor=Lenz Jacobsen | datum=15. November 2014 | zugriff=19. November 2014}}</ref> Politiker der Partei [[Bündnis 90/Die Grünen]] werten den Auftritt bei der Gruppierung, der Neonazismus vorgeworfen wird, als endgültigen Schritt Stürzenbergers in den [[Rechtsextremismus#Rechtsradikalismus|Rechtsradikalismus]].<ref>{{Internetquelle | url=https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/nach-hogesa-auftritt-gruene-stuerzenberger-endgueltig-rechtsradikal-4456291.html | titel=Grüne: Stürzenberger „endgültig rechtsradikal“ | werk=[[Münchner Merkur]] | autor=Felix Müller, Moritz Homann | datum=17. November 2014 | zugriff=19. November 2014}}</ref>
 
 
 
Anfang 2015 gehörte Stürzenberger zu den Mitorganisatoren von Kundgebungen eines Münchner Ablegers der [[Dresden|Dresdner]] Organisation [[Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes]].<ref>{{Internetquelle | url=http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.bagida-und-muegida-die-koepfe-hinter-pegida-in-muenchen.fa195200-cc68-4a24-984d-99fb5169d96b.html | titel=Die Köpfe hinter Pegida in München | werk=[[Abendzeitung]] | autor=Natalie Kettinger | datum=8. Januar 2015 | zugriff=8. Januar 2015}}</ref><ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/islamhasser-michael-stuerzenberger-agitator-fuer-bagida-1.2313765 | titel=Agitator für Bagida  | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | autor=Bernd Kastner | datum=20. Januar 2015 | zugriff=21. Januar 2015}}</ref> Am 12. Januar 2015 nahm er neben zahlreichen NPD-Funktionären und anderen bekannten Neonazis wie [[André Eminger]], einem Angeklagten im [[NSU-Prozess]], [[Philipp Hasselbach]] und zwei verurteilten Mittätern des [[Kameradschaft Süd#Geplante Anschläge|2003 geplanten Anschlags auf die Münchener Synagoge]] an einem von diesem Ableger veranstalteten Demonstrationszug teil.<ref name="bagida mm">{{Internetquelle | url=https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/rechtsradikale-hooligans-demo-pegida-4635262.html | titel=„Bagida“-Demo: Treffpunkt für Neo-Nazis | werk=[[Münchner Merkur]] | autor=Felix Müller, Moritz Homann | datum=14. Januar 2015 | zugriff=14. Januar 2015}}</ref> Im Oktober 2017 trat Stürzenberger bei der Dresdner Pegida-Kundgebung anlässlich des dreijährigen Bestehens der Bewegung als Redner auf und ließ [[Burka]]-Trägerinnen mit Koran[[sure]]n auf die Bühne kommen. [[Die Welt]] bewertete diesen Auftritt als „islamfeindliches Kasperletheater“.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/politik/deutschland/article170146328/AfD-ist-der-Schild-und-Pegida-das-scharfe-Schwert.html | titel=„AfD ist der Schild und Pegida das scharfe Schwert.“ | werk=[[Die Welt]] | autor=Ricarda Breyton | datum=29. Oktober 2017 | zugriff=6. November 2017}}</ref> Er sprach am 7. November 2018 in Hamburg auf einer „Merkel muss weg“-Kundgebung mit 72 Teilnehmern. 2000 Gegendemonstranten protestierten gegen die Veranstaltung.<ref>[https://www.abendblatt.de/hamburg/article215745219/Demos-Polizei-raeumt-Bahnhofshalle-am-Dammtor.html Handgemenge vor Beginn der Demo "Merkel muss weg"], ''Hamburger Abendblatt'', 7. November 2018</ref>
 
 
 
Am 3. Mai 2019 trat Stürzenberger in [[Weimar]] bei einer Demonstration des Bundes "[[Patrioten für Deutschland]]" als Redner auf. Im Verlauf dieser Demonstration gab er sich auch als Journalist aus, gelangte damit in den polizeilich gesicherten Bereich zwischen der Demonstration und einer Gegendemonstration des Weimarer Bürgerbündnises gegen Rechtsextremismus (Weimarer BgR). Hier führte er Interviews mit vornehmlich jugendlichen Gegendemonstranten, die er auch aufzeichnete. Dabei stellte er Suggestivfragen und suchte damit offenbar seine Interviewpartner zu überzeugen, sie besäßen eigentlich die gleiche Gesinnung wie er.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bgr-weimar.de/cms/augen-auf-beim-interview.html |titel=Beschreibung des Vorfalls mit Leitlinien zum Verhalten des BgR |werk=Website des Weimarer BgR |hrsg= |datum= |abruf=30.05.2020 |sprache=De}}</ref> Diese „Interviews“ lud Stürzenberger einige Tage später, für die Beteiligten ungünstig und manipulativ zusammen geschnitten, und ohne Einverständnis der Beteiligten auf YouTube hoch.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.youtube.com/watch?v=aZQ00sY3ivY&ab_channel=AlternativeMedienPresseAMP |titel=Gespräche junger linker Gegendemonstranten in Weimar mit Stürzenberger |werk=ÝouTube |hrsg=Alternative Medien Presse |datum=08.05.2019 |abruf=30.05.2020 |sprache=DE}}</ref> Darauf folgend bekamen einige Weimarer Bürger Hassnachrichten und Morddrohungen. Zwei Schülerinnen mussten in den nachfolgenden Tagen unter Polizeischutz von und zur Schule begleitet werden.
 
 
 
== Positionen ==
 
=== Bekämpfung des Islam ===
 
Inhaltlich wendet sich Stürzenberger in seinen Texten und Reden „fast ausschließlich gegen den Islam, der für ihn keine Religion, sondern Ideologie ist“, summierte der Journalist Bernd Kastner 2014 in der [[Süddeutsche Zeitung|SZ]].<ref>Bernd Kastner: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/kommunalwahlkampf-in-muenchen-im-hass-vereint-1.1906303 ''Im Hass vereint.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 8. März 2014.</ref> Dies findet auch Ausdruck in seiner parteipolitischen Arbeit und Zugehörigkeit.
 
 
 
Die Partei „Die Freiheit“ wurde von der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] als [[Rechtspopulismus|rechtspopulistische]] Partei mit anti-islamischen Tendenzen eingeschätzt; sie selbst ordnete sich als bürgerlich-[[Liberalismus|liberal]] ein.<ref>[[Oskar Niedermayer]]: [http://www.bpb.de/politik/wahlen/wer-steht-zur-wahl/berlin-2011/45927/die-freiheit ''Parteiprofil zur Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2011.''] In: [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 26. August 2011</ref><ref>Daniela Kallinich: [http://www.bpb.de/politik/wahlen/wer-steht-zur-wahl/149496/die-freiheit-niedersachsen ''Parteiprofil zur Landtagswahl Niedersachsen 2013.''] In: ''[[Bundeszentrale für politische Bildung]]'', 17. Dezember 2012.</ref> Stürzenberger gilt als islamfeindlich, er bezeichnet sich als [[Islamkritik]]er. Er engagiert sich vehement gegen den Bau von [[Moschee]]n in Deutschland.<ref>Tim Karlson: [http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2013/05/13/neonazis-rechtspopulisten-und-ein-angeblicher-moscheebau_12693 ''Neonazis, Rechtspopulisten und ein angeblicher Moscheebau.''] In: ''[[Die Zeit]]'', 13. Mai 2013.</ref><ref>Michael Kraus, Rudi Gegger: [http://www.donaukurier.de/lokales/pfaffenhofen/Pfaffenhofen-wochennl172013-Moscheebau-lockt-Rechtspopulisten;art600,2747446 ''Moscheebau lockt Rechtspopulisten.''] In: ''[[Donaukurier]]'', 23. April 2013.</ref> Der deutschen Politik wirft er vor, dass sie die Gefahren, die aus dem Islam entsprängen, nicht ernst nehme. Er vergleicht den [[Koran]] mit [[Adolf Hitler]]s ''[[Mein Kampf]]''.<ref>{{Internetquelle| url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/islamgegner-michael-stuerzenberger-der-grosse-agitator-1.1654428| titel=Der große Agitator| zugriff=2013-05-13| autor=Bernd Kastner | werk=[[Süddeutsche Zeitung]]| datum=2013-04-21}}</ref> Er setzt dabei den [[Islam]] mit dem [[Nationalsozialismus]] gleich.<ref>[http://www.3sat.de/page/?source=/kulturzeit/themen/158965/index.html ''Hetz-Zentrale.''] In ''[[3sat]]'', 5. Dezember 2011.</ref> Den Nationalsozialismus bezeichnet Stürzenberger als „[[Politische Linke|linke]] Bewegung“ und behauptet, dass es Parallelen zwischen der nationalsozialistischen Verfolgung politischer Gegner und dem bundesdeutschen „[[Aufstand der Anständigen|Kampf gegen Rechts]]“ gebe. Im Hinblick auf Stürzenberger äußerten sich [[Alexander Häusler (Sozialwissenschaftler)|Alexander Häusler]] und Rainer Roeser: „Hinter der rechten Islamkritik verbergen sich die klassischen extrem rechte Anfeindung linker Gerechtigkeits- und Gleichheitsvorstellungen und die rassistische Anfeindung multikulturell verfasster Einwanderungsgesellschaften.“<ref>Vgl. Alexander Häusler und Rainer Roeser: ''Geliebter Feind? Islamismus als Mobilisierungsressource der extremen Rechten''. In: Thorsten Gerald Schneiders (Hrsg.): ''Salafismus in Deutschland'', Transcript Verlag, Bielefeld, 2014, S. 315.</ref> Im Herbst 2020 sagte Stürzenberger in einem Video, dass er die Gültigkeit rechtsstaatlicher Prinzipien für Menschen muslimischen Glaubens außer Kraft setzen und sie – „als [[Ultima Ratio|ultima ratio]]“ – in Umerziehungslager stecken wolle, falls sie sich nicht an einer von ihm geforderten „Entschärfung des politischen Islams“ beteiligten. Dabei verwies er auf das [[Umerziehungslager in Xinjiang|Beispiel China]].<ref>[https://www.verfassungsschutz.bayern.de/mam/anlagen/vsb-2020_210414.pdf ''Verfassungsschutzbericht Bayern 2020''], S. 214</ref>
 
 
 
=== Flüchtlinge ===
 
Im Juni 2015 bezeichnete Stürzenberger mit Blick auf Flüchtlinge die „meisten von denen“ als „Glücksritter“, die „hier in die Sozialsysteme rein[wollten]“ und glaubten, sie könnten „hier schön leben […] auf unsere Kosten“.<ref>Lukas Del Giudice, Nick Ebner, Lea Knopf, Max Weber: „Was sagt Pegida? Eine Analyse von Reden in Dresden.“ In: [[Uwe Backes]]/ [[Steffen Kailitz]] (Hrsg.): ''Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus?'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2020, S. 117 f.</ref>
 
 
 
=== Beziehung zu Susanne Hirzel ===
 
Stürzenberger beruft sich auf [[Susanne Hirzel]], die der [[Weiße Rose|Weißen Rose]] angehört hatte, welche er kurz vor Hirzels Tod 2012 mit dieser neu gegründet habe.<ref>{{Internetquelle| url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/anti-islam-kampagne-in-muenchen-extremisten-benutzen-weisse-rose-1.1692050| titel=Extremisten benutzen Weiße Rose| zugriff=2013-06-10| autor=Bernd Kastner | werk=[[Süddeutsche Zeitung]]| datum=2013-06-10}}</ref> Susanne Hirzel war wie ihr Bruder [[Hans Hirzel (Politiker)|Hans Hirzel]] um die Jahrtausendwende bei den [[Die Republikaner|Republikanern]] politisch aktiv und vertrat [[Geschichtsrevisionismus|geschichtsrevisionistische]] Thesen. 2010 gab sie PI ein Interview und engagierte sich aktiv in der [[Bürgerbewegung Pax Europa]].<ref>Vgl. das Interview Hirzel: ''Die „Weiße Rose“ und der Counter-Jihad''; PI, 8. Oktober 2009</ref><ref>Werner van Bebber: [http://www.tagesspiegel.de/berlin/integrationspolitik-cdu-streitet-ueber-islamkritiker-in-eigenen-reihen/1621082.html ''CDU streitet über Islamkritiker in eigenen Reihen''.] In: ''[[Der Tagesspiegel]]'', 24. Oktober 2009.</ref><ref>[https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/weissen-rose-republikanern-233123.html ''Von der Weißen Rose zu den Republikanern.''] In: ''[[Münchner Merkur]]'', 24. April 2009.</ref> Die Nutzung des Namens ''Weiße Rose'' für seine Aktivitäten rief bei Nachfahren der Gruppe und der Weiße Rose Stiftung Empörung hervor.<ref name="pervertierung">Bernd Kastner: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/anti-islam-kampagne-in-muenchen-extremisten-benutzen-weisse-rose-1.1692050-2 ''„Versuch einer Pervertierung“''] in: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 10. Juni 2013</ref>
 
 
 
Der Münchener Historiker [[Detlef Bald]] wies in einem Leserbrief in der ''Süddeutschen Zeitung'' darauf hin, dass der Name „‚Weiße Rose‘ sich von den so bezeichneten vier Flugblättern [ab]leitet. Er entstand erst nach 1945 und wurde also im Nachhinein auf die aktiven Widerständler als Gruppe übertragen. Eine ‚Weiße Rose‘, bei der man Mitglied wurde, hat es nie gegeben und widerspricht in jeder Hinsicht dem verbindenden Geist dieser wenigen Einzelnen. Es ist daher klar, dass niemand heutzutage legitimiert ist, von sich aus den Namen ‚Weiße Rose‘ weiterzugeben. Wenn Michael Stürzenberger unter Bezug auf Susanne Zeller-Hirzel eine Neugründung reklamiert, liegt er hinsichtlich der damaligen Verhältnisse völlig neben den historischen Tatsachen. Es ist ein Akt bloßer Willkür.“ Zur Rolle Hirzels führt Bald aus: „Die vier ‚Flugblätter der Weißen Rose‘ verantworteten allein Alexander Schmorell und Hans Scholl. Sie allein waren die Autoren, die ganz geheim im Juni und Juli 1942 die Texte verfassten und sie verschickten. Zwei weitere Flugblätter kamen im Januar und Februar 1943 zustande, die von diesem Kern der Widerstandsgruppe in Tausender-Auflagen von Stuttgart bis Berlin und Wien verteilt sowie mit der Post verschickt wurden. Da Sophie Scholl eine Anzahl Flugblätter auch von Ulm aus mit einer alten Freundin aus Schulzeiten, Susanne Zeller, eintütete, mit Briefmarken versah und für den Postversand fertig machte, hat Susanne Zeller-Hirzel ihren in dieser Weise benennbaren Bezug zur Weißen Rose.“<ref>[[Detlef Bald]]: ''Zur Fehldeutung und Diskriminierung der Weißen Rose von rechts'' In: [[Süddeutsche Zeitung]], 13. Juni 2013 (Leserbrief).</ref>
 
 
 
=== Israel und Holocaust ===
 
Stürzenberger bezeichnet sich als pro-[[israel]]isch; diese Selbstdarstellung kritisierte der Journalist [[Jörg Lau]] in „Die Zeit“ als „Kostümierung“.<ref name="lauzeit">{{Internetquelle |autor=[[Jörg Lau]] |url=http://blog.zeit.de/joerglau/2012/07/17/islamophobie-und-antisemitismus-vereint-gegen-beschneidungen_5642 |titel=Islamophobie und Antisemitismus, vereint gegen Beschneidungen |werk=[[Die Zeit]] |datum=2012-07-17 |zugriff=2014-02-16}}</ref> Marian Offman, Mitglied im Vorstand der [[Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern|Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern]], hält Stürzenberger für „antijüdisch“, da sich dieser gegen das [[Schächten]] und die [[Zirkumzision]] ausspreche.<ref>Bayram Aydın: {{Webarchiv|url=http://dtj-online.de/bayern-kommunalwahlen-interview-marian-offman-22043 |wayback=20140320012420 |text=''„Ein Bürgerbegehren gegen eine Religion richtet sich auch gegen unsere Gesellschaft“'' |archiv-bot=2022-03-26 11:15:19 InternetArchiveBot }} In: ''[[Deutsch-Türkisches Journal|DTJ-Online]]'', 11. März 2014.</ref> Aussagen eines ehemaligen Parteifreundes, der vom [[Amtsgericht München]] einen Strafbefehl wegen [[Volksverhetzung]] erhielt, weil er den [[Holocaustleugnung|Holocaust leugnete]], nahm Stürzenberger gegenüber der [[Abendzeitung]] mit den Worten in Schutz, dieser habe „lediglich die Thematik der Schuldenlast ansprechen“ und auf deren „Instrumentalisierung“ hinweisen wollen.<ref>Christian Pfaffinger: [http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.gegen-mitglied-von-die-freiheit-strafbefehl-wegen-volksverhetzung.780ea975-80f7-4b89-85ff-85970a2d918a.html ''Strafbefehl wegen Volksverhetzung''] in: ''[[Abendzeitung]]'', 28. Februar 2014.</ref>
 
 
 
=== Verhältnis zur NPD und anderen rechtsextremen Organisationen ===
 
Stürzenberger lobte den [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]-Politiker und Stadtrat der [[Bürgerinitiative Ausländerstopp]] [[Karl Richter (Politiker, 1962)|Karl Richter]] für dessen Unterstützung des Bürgerbegehrens gegen das ZIE-M.<ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/islamfeinde-in-muenchen-ruck-nach-ganz-rechts-1.2182300 | titel= Ruck nach ganz rechts | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | autor=Dominik Hutter | datum=21. Oktober 2014 | zugriff=25. Oktober 2014}}</ref> Bei den Münchner Pegida-Protesten Anfang 2015 demonstrierte Stürzenberger mit mehreren Anhängern von NPD und [[Freie Kameradschaften|freien Kameradschaften]]. Stürzenberger behauptete, er habe nicht mitbekommen, dass Rechtsextremisten an dieser Demonstration teilnahmen, und erklärte: „Wir sind gegen jede Form von Extremismus.“<ref name="bagida mm" /><ref>{{Internetquelle | url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/pegida-in-muenchen-islamhass-kittet-neonazis-zusammen-1.2307459 | titel=  Islamhass kittet Neonazis zusammen | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | autor=Andreas Glas, Dominik Hutter und Susi Wimmer | datum=18. Januar 2015 | zugriff=18. Januar 2015}}</ref> Seit 2018 äußerte sich Stürzenberger häufiger positiv zur rechtsextremen [[Identitäre Bewegung|Identitären Bewegung]] und insbesondere zu [[Martin Sellner]]. An einer am 13. April 2020 live auf YouTube übertragenen Videokonferenz unter dem Titel „2. Virtueller Pegida-Spaziergang“ nahmen Stürzenberger und Sellner gemeinsam teil.<ref>Verfassungsschutzbericht Bayern 2020, S. 218 f.</ref>
 
 
 
== Rechtsstreitigkeiten ==
 
Stürzenbergers politische Aktivitäten, insbesondere die Unterschriftensammlung gegen das ''ZIE-M'', waren wiederholt Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen.
 
 
 
=== Auflagen zu Versammlungen ===
 
Ab Juni 2013 erteilte das [[Stadtverwaltung München#Kreisverwaltungsreferat|Kreisverwaltungsreferat München]] Stürzenberger als Versammlungsleiter der Kundgebungen seiner ehemaligen Partei ''Die Freiheit'' [[Auflage (Verwaltungsrecht)#Auflage als selbständiger Verwaltungsakt|Auflagen]], wonach die Redezeit bei Versammlungen auf Blöcke von maximal 10&nbsp;Minuten beschränkt war, zwischen denen eine Pause von mindestens 10&nbsp;Minuten einzuhalten war. Ferner wurde die zulässige Lautstärke des bei Reden genutzten Megaphons auf 85&nbsp;[[Dezibel]] beschränkt und das Fotografieren opponierender Versammlungsteilnehmer und Unbeteiligter ohne deren Einwilligung verboten. Eine Klage von ''Die Freiheit'' vor dem [[Bayerisches Verwaltungsgericht München|Verwaltungsgericht München]] gegen diese Auflagen scheiterte.<ref name="urteilvgmuenchen"> [[Bayerisches Verwaltungsgericht München|VG München]], Urteil vom 24. Juli 2013, Az. M 7 K 13.2850.</ref><ref>[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/entscheidung-gegen-rechtspopulisten-niederlage-fuer-islamgegner-stuerzenberger-1.1730693 Niederlage für Islamgegner Stürzenberger.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 25. Juli 2013.</ref> Eine Berufung hiergegen wurde vom [[Bayerischer Verwaltungsgerichtshof|Bayerischen Verwaltungsgerichtshof]] nicht zugelassen.<ref>[[Bayerischer Verwaltungsgerichtshof|BayVGH]], Beschluss vom 6. November 2014, Az. 10 ZB 13.2620.</ref><ref>[[Bayerischer Verwaltungsgerichtshof|BayVGH]], Beschluss vom 6. November 2014, Az. 10 ZB 13.2621.</ref>
 
 
 
=== Strafverfahren ===
 
Im September 2011 zeigte Michael Stürzenberger auf einer Kundgebung ein Plakat mit einem Foto des NS-Funktionärs [[Heinrich Himmler]]s. Neben dem Bild Himmlers war ein angebliches Zitat von diesem („Der Islam ist unserer Weltanschauung sehr ähnlich“) abgedruckt. Gegen Stürzenberger wurde daraufhin ein Strafbefehl wegen [[Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen]] erlassen. Nachdem er gegen diesen Rechtsmittel eingelegt hatte, wurde er am 13.&nbsp;Mai 2013 vom [[Amtsgericht München]]<ref>{{Internetquelle| url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/prozess-gegen-stuerzenberger-keine-strafe-fuer-himmler-plakat-1.1671618 | titel=Keine Strafe für Himmler-Plakat | zugriff= 2017-08-19 | autor=Bernd Kastner | werk=[[Süddeutsche Zeitung]] | datum= 2013-05-13}}</ref> sowie am 29.&nbsp;Oktober 2014 vom [[Landgericht München I]] freigesprochen. Am 7.&nbsp;Mai 2015 hob das Oberlandesgericht München das Urteil der Vorinstanz auf und verwies die Sache zur erneuten Verhandlung an eine andere Strafkammer des Landgerichts.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/Y-300-Z-BECKRS-B-2015-N-100004 |titel=OLG München, Urteil vom 7. Mai 2015, AZ. 5 OLG 13 Ss 137/15 |hrsg=Bayerische Staatskanzlei |datum=2015-07-05 |zugriff=2018-02-24}}</ref>
 
 
 
Im Juli 2013 wurde Stürzenberger wegen [[Beleidigung (Deutschland)|Beleidigung]] gegenüber einem Polizisten zu einer Geldstrafe in Höhe von 800&nbsp;[[Euro]] verurteilt.<ref>Christian Rost: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/rechtspopulist-beleidigt-beamten-ach-leck-mich-doch-am-arsch-1.1722140 ''„Ach, leck mich doch am Arsch“''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 15. Juli 2013.</ref>
 
 
 
Im Dezember 2013 wurde gegen Stürzenberger ein Strafbefehl erlassen, da er bei Kundgebungen insgesamt acht Mal seine Redezeit überschritten und damit gegen Versammlungsauflagen verstoßen haben soll. Stürzenberger legte hiergegen [[Einspruch#Deutsches Recht|Einspruch]] ein.<ref>Christian Rost: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/rechte-partei-die-freiheit-stuerzenberger-verstoesst-gegen-versammlungsgesetz-1.1916390 ''Stürzenberger verstößt gegen Versammlungsgesetz ''] In: ''Süddeutsche Zeitung'', 19. März 2014.</ref>
 
 
 
Anfang Oktober 2014 wurde er durch das Amtsgericht München wegen [[Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen]] zu einer Geldstrafe von 2500&nbsp;Euro verurteilt. Anlass war ein Artikel von Stürzenberger auf ''PI-News'', in dem er den Islam als „Krebsgeschwür“ bezeichnet hatte.<ref>{{Internetquelle | url=http://dtj-online.de/islamfeindlichkeit-michael-stuerzenberger-geldstrafe-38831 | titel=Beleidigung des Islam: Islamkritiker Stürzenberger verurteilt | zugriff=2014-12-23 | werk=[[Deutsch-Türkisches Journal]] | datum=2014-10-14 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20141221165615/http://dtj-online.de/islamfeindlichkeit-michael-stuerzenberger-geldstrafe-38831 | archiv-datum=2014-12-21 | offline=1 | archiv-bot=2022-03-26 11:15:19 InternetArchiveBot }}</ref> Am 14.&nbsp;Februar 2017 sprach das [[Landgericht München I|Landgerichts München I]]<ref>Landgericht München I, Urteil vom 14. Februar 2017, Az. 28 Ns 111 Js126317/13.</ref> ihn in einer Berufungsverhandlung frei. Am 6. Oktober 2017 bestätigte das Oberlandesgericht München dieses Urteil und verwarf damit eine Revision der Staatsanwaltschaft.<ref>[[Oberlandesgericht München | OLG München]], Urteil vom 6. Oktober 2017, Az. 5 OLG 15 Ss 280/17</ref>
 
 
 
Weil Stürzenberger im Frühjahr 2015 bei einer Pegida-Kundgebung in Graz geäußert hatte, dass jeder Moslem ein potentieller Terrorist sei, verurteilte ihn das Straflandesgericht Graz im November 2015 wegen [[Verhetzung]] und [[Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen#Österreich|Herabwürdigung religiöser Lehren]] zu einer [[Bedingte Strafnachsicht|bedingten Freiheitsstrafe]] von vier Monaten sowie zu einer Geldstrafe von 960&nbsp;Euro.<ref>{{Internetquelle| url = http://www.salzburg.com/nachrichten/oesterreich/politik/sn/artikel/pegida-redner-stuerzenberger-in-graz-verurteilt-173825/ | titel=Pegida-Redner Stürzenberger in Graz verurteilt | werk=[[Salzburger Nachrichten]] | zugriff=2015-11-18 | datum=2015-11-18}}</ref>
 
 
 
Im August 2017 wurde Stürzenberger vom Amtsgericht München wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Stürzenberger hatte nach Überzeugung des Gerichts in sozialen Netzwerken den Islam als faschistische Ideologie bezeichnet und dazu ein Foto veröffentlicht, das einen Mann mit [[Hakenkreuz#Nationalsozialismus|Hakenkreuzarmbinde]] zeigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/muenchen/amtsgericht-hakenkreuz-urteil-gegen-stuerzenberger-1.3636755 |titel=Hakenkreuz-Urteil gegen Stürzenberger |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |zugriff=2017-08-23 | datum=2017-08-22}}</ref> Am 8. Dezember sprach das Landgericht München I Stürzenberger von beiden Vorwürfen frei.<ref>Landgericht München I, Urteil vom 8. Dezember 2017, Az. 18 Ns 112 Js 141 294/17</ref>
 
 
 
Stürzenberger wurde am 8.&nbsp;Dezember 2017 vom Amtsgericht Duisburg wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von 2400&nbsp;Euro bei 120 Tagessätzen verurteilt. Er hatte demnach bei einer Pegida-Veranstaltung im Jahre 2015 unter anderem von einer „Invasion“ aus dem islamischen Raum gesprochen. Zum Tatzeitpunkt hatte Stürzenberger bereits drei einschlägige [[Vorstrafe]]n.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/panorama/gericht/2400-euro-geldstrafe-fuer-volksverhetzung-id212776223.html | autor=Bodo Malsch |titel=Nach Duisburger Pegida-Demo: Geldstrafe für Volksverhetzung |hrsg=[[Westdeutsche Allgemeine Zeitung]] |zugriff=2017-12-10 | datum=2017-12-08}}</ref> Dieses Verfahren wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft eingestellt.<ref>Beschluss des [[Landgericht Duisburg]] vom 10. März 2020, Landgericht, 12. Strafkammer - 53 Ns-113 Js 339/15-23/18</ref>
 
 
 
Das Amtsgericht Fürth verurteilte Stürzenberger im Juli 2019 wegen Kennzeichenmissbrauchs zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen à 30&nbsp;Euro. Stürzenberger hatte auf einer Kundgebung das Kennzeichen eines von ihm eingesetzten Kraftfahrzeuges abgedeckt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordbayern.de/region/fuerth/nach-demo-in-furth-pegida-aktivist-sturzenberger-verurteilt-1.9127042 |titel=Nach Demo in Fürth: Pegida-Aktivist Stürzenberger verurteilt |hrsg=[[Nürnberger Nachrichten]] |zugriff=2019-07-21 | datum=2019-07-20}}</ref> Dieses Verfahren wurde gemäß § 153 Abs. 2 StPO eingestellt.<ref>Beschluss des Landgericht Nürnberg-Fürth vom 13. Februar 2020, 8. Strafkammer, Aktenzeichen 8 Ns 403 Js 64907/18</ref>
 
 
 
== Beobachtung durch den Verfassungsschutz ==
 
 
 
Das [[Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz|Bayerische Landesamt für Verfassungsschutz]] beobachtete bzw. beobachtet Stürzenberger seit März 2013, den von ihm geführten bayerischen Landesverband der ''Freiheit'' und die mit ihm eng verbundene Münchener Ortsgruppe von ''Politically Incorrect''. Es stuft diese als [[Extremismus|extremistisch]] ein, weil sie mit ihren Aktionen die [[Menschenwürde]] von Muslimen verletzen und das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion bedrohen würden.<ref>Bernd Kastner: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/rechtspopulisten-der-freiheit-und-pi-das-gefaehrliche-gift-des-hasses-1.1648379 ''Das gefährliche Gift des Hasses.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 14. April 2013.</ref><ref name="verfassungschutzinformationen_bayern_1.halbjahr_2013">{{Internetquelle |url=http://www.verfassungsschutz.bayern.de/imperia/md/content/lfv_internet/islamfeindlichkeit_als_verfassungsfeindliche_str_mung.pdf |titel=Islamfeindlichkeit als verfassungsfeindliche Strömung |hrsg=[[Bayerisches Staatsministerium des Innern]] | datum=2013 |zugriff=2014-03-27 | format=[[Portable Document Format|PDF]];228&nbsp;kB |archiv-datum=2013-10-19 | archiv-url=https://web.archive.org/web/20131019133057/http://www.verfassungsschutz.bayern.de/imperia/md/content/lfv_internet/islamfeindlichkeit_als_verfassungsfeindliche_str_mung.pdf}}</ref> Die Beobachtung richtete sich insbesondere gegen Stürzenberger und einen „harten Kern“ des Landesverbandes, der aus etwa fünf Personen bestehe.<ref name="verfassungsfeindlich" /> In den [[Verfassungsschutzbericht#Landesverfassungsschutzberichte|Verfassungsschutzbericht 2013]] nahm das Landesamt zusätzlich zu ''Die Freiheit'' und PI-München die [[Bürgerbewegung Pax Europa]] auf, deren Mitglied Stürzenberger ist. Allen drei Gruppierungen sei gemein, dass sie den Islam pauschal mit islamistischem Terrorismus gleichsetzen würden und [[Menschenrechte]], [[Diskriminierungsverbot#Bundesrepublik Deutschland|Diskriminierungsverbot]] und [[Religionsfreiheit in Deutschland|Religionsfreiheit]] für Muslime und die islamischen Glaubensgemeinschaften beseitigen wollten.<ref name="verfassungschutzbericht_bayern_2013">{{Internetquelle | url=http://www.lfv.bayern.de/imperia/md/content/lfv_internet/service/vsb_2013_geschwaerzt.pdf | titel=Verfassungsschutzbericht 2013 | autor=[[Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz]] | seiten=136–141 | datum=2014-03-27 | zugriff=2015-12-09 | format=[[Portable Document Format|PDF]]; 2,2 MB | offline=ja | archiv-bot=2018-08-29 04:51:27 InternetArchiveBot }}</ref> ''Die Freiheit'' klagte gegen die Beobachtung durch den Verfassungsschutz. Am 16. Oktober 2014 entschied das Verwaltungsgericht München, dass ''Die Freiheit'' beobachtet werden dürfe. Es sei auch zulässig, Verdachtsfälle aufzuzeigen, die Zweifel an der Verfassungstreue der Partei beschreiben. Mit einer Darstellung, als agiere die Partei nachweislich verfassungsfeindlich, schieße der Verfassungsschutz jedoch über das Ziel hinaus. Der Freistaat Bayern werde daher verpflichtet, die weitere Verbreitung des Verfassungsschutzberichtes 2013 zu unterlassen, wenn nicht zuvor die Passagen über ''Die Freiheit'' entfernt oder unkenntlich gemacht werden.<ref>{{Internetquelle | url=https://openjur.de/u/775635.html | titel=Urteil vom 16. Oktober 2014, Az. M 22 K 14.1743 | autor=[[Bayerisches Verwaltungsgericht München|VG München]] | zugriff=25. August 2017}}</ref> Im Verfassungsschutzbericht des Freistaates Bayern 2014 wurde ''Die Freiheit'' nicht mehr als extremistisch eingestuft, es lägen jedoch „zahlreiche [[Tatsächliche Anhaltspunkte (Verfassungsschutz)|tatsächliche Anhaltspunkte]] dafür vor, dass DIE FREIHEIT Bayern verfassungsschutzrelevante islamfeindliche Bestrebungen verfolgt.“<ref>Verfassungsschutzbericht Bayern 2014 [http://www.lfv.bayern.de/imperia/md/content/lfv_internet/service/vsb_2014_pressefassung.pdf online]{{Toter Link|url=http://www.lfv.bayern.de/imperia/md/content/lfv_internet/service/vsb_2014_pressefassung.pdf |date=2018-08 |archivebot=2018-08-29 04:51:27 InternetArchiveBot }}</ref> Eine Klage von ''Die Freiheit'' gegen die Erwähnung im Verfassungsschutzbericht wies der Bayerische Verwaltungsgerichtshof am 22. Oktober 2015 in zweiter Instanz ab.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.merkur.de/lokales/muenchen/stadt-muenchen/die-freiheit-niederlage-gegen-freistaat-5686563.html | titel=„Die Freiheit“: Niederlage gegen Freistaat  | werk=[[Münchner Merkur]] | autor=Felix Müller | datum=26. Oktober 2015 | zugriff=28. Oktober 2015}}</ref>
 
 
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.deutschlandfunk.de/kommunalwahlen-islamhasser-will-in-den-muenchner-stadtrat.862.de.html?dram:article_id=280029 Kommunalwahlen: Islamhasser will in den Münchner Stadtrat] Porträt zu Michael Stürzenberger von Julia Fritzsche vom 14. März 2014 (Radiofeature des [[Deutschlandfunk]]s).
 
 
 
== Einzelnachweise ==
 
<references responsive />
 

Aktuelle Version vom 7. September 2022, 19:53 Uhr