Michael Frass: Unterschied zwischen den Versionen

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==Kurzbiografie==
 
==Kurzbiografie==
Frass wurde 1954 in Wien geboren. Er studierte von 1972 bis 1978 Humanmedizin an der Medizinischen Universität in Wien. Es folgten Forschungsaufenthalte am Institut Pasteur in Paris und dem "Porter Memorial Hospital" (USA). Die Habilitation fand 1990 statt. Seit Februar 2004 ist er Leiter einer "Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ an der Klinik für Innere Medizin I der Meduni Wien. Seit 2005 ist Frass Koordinator des Wahlfachs "Homöopathie" der Medizinischen Universität Wien sowie Leiter des Instituts für Homöopathoeforschung. Siehe auch Kritik dazu: [http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/11/homoopathie-meduni-1.php]
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Frass wurde 1954 in Wien geboren. Er studierte von 1972 bis 1978 Humanmedizin an der Universität in Wien. Es folgten Forschungsaufenthalte am Institut Pasteur in Paris und dem "Porter Memorial Hospital" (USA). Die Habilitation fand 1990 statt. Seit Februar 2004 ist er Leiter einer "Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ an der Klinik für Innere Medizin I der Meduni Wien. Seit 2005 ist Frass Koordinator des Wahlfachs "Homöopathie" der Medizinischen Universität Wien sowie Leiter des Instituts für Homöopathoeforschung. Siehe auch Kritik dazu: [http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2008/11/homoopathie-meduni-1.php]
  
 
Von 1999 bis 2001 hielt Frass eine Vorlesung "Komplementärmedizin" an der Universität Wien. Ab dem Wintersemester 2001/02 war er Koordinator der Ringvorlesung "Grundlagen und Praxis komplementärmedizinischer Methoden" an der Universität Wien. Ab Mai 2002 war er Leiter des "Ludwig Boltzmann Instituts für Homöopathie".
 
Von 1999 bis 2001 hielt Frass eine Vorlesung "Komplementärmedizin" an der Universität Wien. Ab dem Wintersemester 2001/02 war er Koordinator der Ringvorlesung "Grundlagen und Praxis komplementärmedizinischer Methoden" an der Universität Wien. Ab Mai 2002 war er Leiter des "Ludwig Boltzmann Instituts für Homöopathie".

Version vom 4. Dezember 2010, 16:17 Uhr

Werbung für den Atox Bio Computer[1]

Michael Frass (geb. 9. März 1954, Wien) ist ein promovierter und habilitierter Internist und Erfinder aus Wien. Er ist Anhänger der Homöopathie und setzt sich für deren Anwendung in der Intensivmedizin ein, also bei der Behandlung lebensbedrohlicher Zustände.[2] Ferner bietet er eine "Additive Homöopathie für Tumorpatienten" an.[3] Sich selbst bezeichnet Frass als "Internist, Intensivmediziner, Wissenschafter, Erfinder".

Frass ist Leiter der Salzburger ÄKH-Ambulanz (Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie) "Homöopathie bei malignen Erkrankungen" und ist im Beirat des Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung Graz.

Ende 2010 machte Frass durch eine Kontroverse[4] um einen Text der Arbeiterkammer Wien[5] auf sich aufmerksam, in dem die Homöopathie kritisch dargestellt wurde. In seiner Eigenschaft als Vizepräsident der Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie (ÄKH, Sitz Salzburg) bemängelte[6] er vor allem, dass die Homöopathie durch den Titel des Textes in den Bereich der Esoterik gerückt würde, und ist der Meinung, "dass nur Fachkundige zum Thema Homöopathie eine fundierte Aussage machen können".

Frass hat das Scharlatanerieprodukt Atox Bio Computer beworben, ein nutzloses Elektrosmog-Schutzprodukt, das vor verschiedenen Strahlungen schützen soll, indem es "negative Informationen in positive umwandelt". 2006 will er zusammen mit der Ärztin und ehemaligen Atox-Mitarbeiterin Gabriele Stilianu durch Messung der Herzfrequenzvariabilität herausgefunden haben, dass sich "unter Anwendung des Atox Bio Computers eine sofortige, merklich positive Wirkung auf das vegetative Nervensystem" ergab.[7][8]

Kurzbiografie

Frass wurde 1954 in Wien geboren. Er studierte von 1972 bis 1978 Humanmedizin an der Universität in Wien. Es folgten Forschungsaufenthalte am Institut Pasteur in Paris und dem "Porter Memorial Hospital" (USA). Die Habilitation fand 1990 statt. Seit Februar 2004 ist er Leiter einer "Spezialambulanz „Homöopathie bei malignen Erkrankungen“ an der Klinik für Innere Medizin I der Meduni Wien. Seit 2005 ist Frass Koordinator des Wahlfachs "Homöopathie" der Medizinischen Universität Wien sowie Leiter des Instituts für Homöopathoeforschung. Siehe auch Kritik dazu: [1]

Von 1999 bis 2001 hielt Frass eine Vorlesung "Komplementärmedizin" an der Universität Wien. Ab dem Wintersemester 2001/02 war er Koordinator der Ringvorlesung "Grundlagen und Praxis komplementärmedizinischer Methoden" an der Universität Wien. Ab Mai 2002 war er Leiter des "Ludwig Boltzmann Instituts für Homöopathie".

Homöopathieforschung und Wassergedächtnis

Frass wird häufig von Homöopathen zitiert, wenn die Frage nach über Placeboeffekte hinausgehende Wirkungen der Homöopathie positiv beantwortet werden soll.

Frass hat eine Studie bei Patienten durchgeführt, die im Koma waren. Auf diese Weise sollten Suggestiveffekte angeblich keine Rolle gespielt haben. Er behauptet in der Studie, dass ein homöopathisches Mittel (Kaliumdichromat C30, DHU) Absonderungen aus der Luftröhre "signifikant verringert" habe.[9] Die Arbeit geriet in die Kritik, da im Titel der Arbeit (Influence of potassium dichromate on tracheal secretions in critically ill patients) von Kaliumchromat als Wirkstoff die Rede ist (ohne dabei zu erwähnen dass es sich um eine Anwendung der Homöopathie handelte), dieser jedoch auf Grund der extremen Verdünnung (C30, dreissigste Centesimal-Potenzierung) nicht über die bereits im Lösungsmittel hinausgehende Konzentration hinaus eingesetzt wurde.[10] Auch stellten Kritiker nachträglich fest, dass die zwei sehr kleinen Vergleichsgruppen (je 25) ungleich verteilt waren (unterschiedliches COPD-staging), was das Ergebnis wertlos macht.[11]

In einer weiteren Untersuchung stellte er fest, dass die Homöopathie einen signifikanten Einfluss auf die Überlebenschancen von intensivmedizinisch behandelten Patienten mit Sepsis (Blutvergiftung) haben könne.[12]

Zusammen mit der Wiener Apothekerin Ilse Muchitsch (Interdisziplinärer Homöopathischer Arbeitskreises der Österreichischen Apothekerkammer) lud Michael Frass 2003 den französischen Biophysiker Louis Rey (Lausanne) und Anhänger des so genannten Wassergedächtnisses, nach Wien zu einem Festvortrag zu seinen Thermolumineszenz-Experimenten, in denen er behauptete, dass hochverdünntes Lithiumchlorid in Deuterium (schwerem Wasserstoff) "Spuren" hinterlasse.[13]

Mitgliedschaften

Seit 1994 ist Frass Vizepräsident der "Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie" (ÄKH). Ab 2002 ist er Vizepräsident des Dachverbandes Österreichischer Ärzte für Ganzheitsmedizin. Weitere Mitgliedschaften beziehen sich auf "Society of Critical Care Medicine", "American College of Emergency Physicians", "Society for Academic Emergency Medicine", "Society for Airway Management", "American Institute of Homeopathy", "Ärztegesellschaft für Klassische Homöopathie" und "Österreichische Gesellschaft für homöopathische Medizin".

Erfindungen

Frass ist Erfinder eines ösophagotrachealen Kombinationstubus (Combitube TM), der von Tyco-Healthcare-Kendall-Sheridan in New York hergestellt wird. Er ist Inhaber mehrerer Patente und Gebrauchsmuster:

  • Frass M., Frenzer R., Zahler, J. (1987): Respiratory tube or airway. US-Patent 4.688.568
  • Frass M., Frenzer R., Long G, Kline JS, Sheridan DS, Fink D, Toppses AN: Esophageal-Tracheal Double Lumen Airway. US-Patent 5,499,625
  • Frass M., Frenzer R. (1989): Ultrasound contact medium dispenser. US-Patent 4,844,080
  • Frass M., Kurtaran A., Kaserer K., Halling L. (2006): Gerät für Nadelbiopsie. Österreichisches Patent AT 413 790 B
  • Frass, M., Frass., A. (2005): Rasierapparat mit Leuchtvorrichtung. Österreichisches Gebrauchsmuster AT 007 606 U2

Werke und Veröffentlichungen (Auswahl)

Frass ist Autor und Coautor zahlreicher Fachartikel zu Fragen der maschinellen Beatmung und weiterer intensivmedizinischer, onkologischer und kardiologischer Themen.[14]

Publikationen zur Homöopathie:

  • Frass M: Acht Jahre Kopfschmerzen. Dt J Homöopathie 1988; 7 (4. Quartal): 323-324
  • Frass M. (1990): Sepsis-Behandlung beim beatmeten Patienten an der Intensivstation. Dt J Homöopathie 1990; 9 (2. Quartal): 159-162
  • Frass M, Bunzel B, Strasser M: Homöopathie in der Wartezeit vor Herztransplantation. Dt J Homöopathie 2000, 16 (4. Quartal), 318-320
  • Frass M: Homöopathie – ihr Stellenwert auf einer Intensivstation. In: Durch Ähnliches Heilen. Homöopathie in Österreich. Herausgeber: Peter König, Orac Verlag. 1996; 143-151
  • 21-teilige Serie über Homöopathie für die Österreichische Apothekerzeitung gemeinsam mit Ilse Muchitsch (2001)
  • Endler PC, Ludtke R, Heckmann C, Zausner C, Lassnig H, Scherer-Pongratz W, Haidvogl M, Frass M. Pretreatment with thyroxine (10 -8 parts by weight) enhances a 'curative' effect of homeopathically prepared thyroxine (10 -13) on lowland frogs. Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 2003;10:137-142
  • Michael Frass, Michael Bündner (Hrsg.): Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin. Urban & Fischer/Elsevier Verlag 2007

Quellen

  1. http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/frass_atox.php
  2. Michael Frass, Martin Bündner (Hrsg.): Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin. Urban & Fischer, 2007
  3. http://www.multiplesmyelom.at/86.html
  4. http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/11/anmerkungen-zur-homoopathie-replik-frass.php
  5. http://wien.arbeiterkammer.at/bilder/d129/Esoteriktexte.pdf
  6. www.aekh.at/index.php?id=8&tx_ttnews[tt_news]=37&tx_ttnews[backPid]=23&cHash=94c6890c44
  7. http://www.pressebox.de/pressemeldungen/atox-systemtechnik-gmbh/boxid/95333
  8. U. Berger: Alternativwissenschaft in Österreich. Teil 1. Skeptiker 1/2007, 22-24
  9. Frass M, Dielacher C, Linkesch M, Endler C, Muchitsch I, Schuster E, Kaye A. Influence of potassium dichromate on tracheal secretions in critically ill patients. Chest. 2005; 127:936-41 Volltext
  10. Letter to the editor. (Chest).
    Treating Critically Ill Patients With Sugar Pills
    David Colquhoun, FRS, University College of London, London,UK
    To the Editor:
    It surprises me that CHEST would publish an article (March 2005)1 on the effect of a therapeutic agent when in fact the patients received none of the agent mentioned in the title of the article. It is not mentioned in the title, but reading the article reveals that the “potassium dichromate” was a homeopathic C30 dilution. That is a dilution by a factor of 1060, and for those of us who believe in the Avogadro number, that means there would be one molecule in a sphere with a diameter of approximately 1.46 × 1011 m. That is close to the distance from the earth to the sun. To describe this as “diluted and well shaken,” as the authors do, is the understatement of the century. The fact of the matter is that the medicine contained no medicine. The authors will doubtless claim some magic effect of shaking that causes the water to remember for years that it once had some dichromate in it. The memory of water has been studied quite a lot. The estimate of the duration of this memory has been revised2 downwards from a few picoseconds to approximately 50 femtoseconds (50 × 10-15 s). That is not a very good shelf life. It is one thing to tolerate homeopathy as a harmless 19th century eccentricity for its placebo effect in minor self-limiting conditions like colds. It is quite another to have it recommended for seriously ill patients. That is downright dangerous.
  11. http://scienceblogs.com/insolence/2007/07/homeopathy_in_thecringeicu_1.php
  12. Frass, M, Linkesch M, Banyai S, Resch G, Dielacher C, Löbl T, Endler C, Haidvogl M, Muchitsch I, Schuster E. Adjunctive homeopathic treatment in patients with severe sepsis: a randomized, double-blind, placebocontrolled trial in an intensive care unit. Homeopathy 2005; 94:75-80
  13. http://kritischgedacht.wordpress.com/2008/01/21/ein-gigabyte-pro-liter/
  14. http://www.homoeopathin.at/ausbildungszentrum/vortragende/univ.-prof.-dr.-michael-frass/literatur.html