Meerwassertherapie nach Quinton: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Meerwassertherapie nach Quinton''' ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode, bei der Meerwasser zu vermeintlichen Therapiezwecken eingesetzt wird. Erfinder ist René Quinton, ein mittlerweile verstorbener französischer Biologe (oder nach anderen Quellen Laboratoriumsassistent) einer französischen Universität (College de France). Quinton stellte um die Jahrhundertwende 1900 Tierversuche mit Meerwasserinjektionen an und veröffentlichte zum Thema sein Werk "L'eau de mer, milieu organique". Quinton soll das Meerwasser durch Verdünnung mit destilliertem Wasser isoton (zu Blut) gemacht haben und soll eine "kalte Sterilisierung" angewendet haben, ein Verfahren, das auch als "Quintonisierung" bekannt wurde. Die Quintonsche Meerwassertherapie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Zeit lang in Westeuropa populär, es wurden eigene Heilanstalten gegründet, in denen insbesondere Schwangere behandelt wurden.
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Die '''Meerwassertherapie nach Quinton''' ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode, bei der Meerwasser zu vermeintlichen Therapiezwecken eingesetzt wird. Erfinder ist René Quinton, ein mittlerweile verstorbener französischer Biologe (oder nach anderen Quellen Laboratoriumsassistent) einer französischen Universität (College de France). Quinton stellte um die Jahrhundertwende 1900 Tierversuche mit Meerwasserinjektionen an Hunden an und veröffentlichte zum Thema sein Werk "L'eau de mer, milieu organique". Quinton soll das Meerwasser durch Verdünnung mit destilliertem Wasser isoton (zu Blut) gemacht haben und soll eine "kalte Sterilisierung" angewendet haben, ein Verfahren, das auch als "Quintonisierung" bekannt wurde. Die Quintonsche Meerwassertherapie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Zeit lang in Westeuropa populär, es wurden eigene Heilanstalten gegründet, in denen insbesondere Schwangere behandelt wurden.
  
 
Quinton wird nachgesagt als Erster die Hypothese über eine chemische Ähnlichkeit von Meerwasser und Blut aufgestellt zu haben.
 
Quinton wird nachgesagt als Erster die Hypothese über eine chemische Ähnlichkeit von Meerwasser und Blut aufgestellt zu haben.

Version vom 7. April 2014, 14:14 Uhr


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Die Meerwassertherapie nach Quinton ist eine pseudomedizinische Behandlungsmethode, bei der Meerwasser zu vermeintlichen Therapiezwecken eingesetzt wird. Erfinder ist René Quinton, ein mittlerweile verstorbener französischer Biologe (oder nach anderen Quellen Laboratoriumsassistent) einer französischen Universität (College de France). Quinton stellte um die Jahrhundertwende 1900 Tierversuche mit Meerwasserinjektionen an Hunden an und veröffentlichte zum Thema sein Werk "L'eau de mer, milieu organique". Quinton soll das Meerwasser durch Verdünnung mit destilliertem Wasser isoton (zu Blut) gemacht haben und soll eine "kalte Sterilisierung" angewendet haben, ein Verfahren, das auch als "Quintonisierung" bekannt wurde. Die Quintonsche Meerwassertherapie war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Zeit lang in Westeuropa populär, es wurden eigene Heilanstalten gegründet, in denen insbesondere Schwangere behandelt wurden.

Quinton wird nachgesagt als Erster die Hypothese über eine chemische Ähnlichkeit von Meerwasser und Blut aufgestellt zu haben.

Im deutschsprachigen Raum ist die Methode wenig verbreitet.

Aktuell werden Meerwasserampullen für die Meerwassertherapie nach Quinton von der spanischen Pharmafirma Laboratorios Quinton angeboten. In Spanien kostet ein Liter Meerwasser etwa 100 Euro. Im englischsprachigen Sprachraum werden entsprechende Produkte als "Marine Plasma" bezeichnet.

Von Befürwortern wurden Quinton-Meerwasserampullen zu einer vermeintlichen Therapie der Cholera in Haiti eingesetzt.

Methode

Bei der Meerwassertherapie nach Quinton wird dem Kunden entweder in Ampullen abgefülltes Meerwasser subcutan (unter die Haut) oder intravenös (in eine Vene) injiziert. Das Meerwasser wird vor Gebrauch mit destilliertem Wasser verdünnt.

Es gibt auch Anwendungen von Meerwasser als Meerwassertrinkkur.

Befürworter dieser Methode glauben auf diese ungewöhnliche Weise Spurenelemente dem Körper zuführen zu können.

Homöopathische Meerwasserpräparate

Es gibt auch homöopathisch aufbereitete (verdünnte) Meerwasserpräparate, z. B. das "Stauffer Nordseewasser" (D4) gegen Kröpfe und Drüsenschwellungen und homöopathische "Aqua marina" - Präparate. Homöopathische Meerwasserpräparate werden von den Pharmaunternehmen Schwabe, Madaus und Isowerk angeboten.

Plankton "Vortex - Wolken" und "Quinton Plasma"

Heutige Anbieter von Produkten mit Bezug auf Rene Quinton wollen ihre Meerwasserabfüllungen aus so genannten "Vortex-Wolken" ("Planktonwolken") der Meere gewinnen. Gemeint sind hier Gebiete mit hohem Algenwachstum. Das Algenplankton soll aus Anbietersicht als so genanntes "marines Plasma" oder "Quinton Plasma" zu einer "Regeneration" des Körpers beitragen.

Meerwassertrinkkur und "Meerwasservernebelung"

Aktuell liefern mehrere Pharmaunternehmen in Westerland/Sylt (Kurwasserwerk), in Borkum, Bremen, Juist, Hage (Meersalzsiederei Ulrich Sabarth) zum trinken bestimmtes Meerwasser. Ein Anbieter ist auch die Biomaris GmbH aus Bremen, die unter anderem isotonische und unverdünnte MW-Ampullen anbietet.

Siehe auch

  • Osmotherapie, Injektionen hypertonischer Traubenzuckerlösungen

Literatur

  • Quinton, Rene: "L'eau de mer, milieu organique", 1904

Weblinks