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Das '''Medias Klinikum Burghausen''' ist eine private Klinik in Burghausen im oberbayerischen Landkreis Altötting.<ref>Medias Klinikum GmbH & Co.KG, Krankenhausstr. 3A, D-84489 Burghausen</ref> Die Klinik geriet im April 2017 in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die Klinik über längere Zeit hinweg Werbung für eigene Krebsbehandlungen mit angeblichen Heilerfolgen verbreitete, obwohl in der Werbung genannten Patienten in Wirklichkeit verstorben waren.
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Das '''Medias Klinikum Burghausen''' ist eine private Klinik in Burghausen im oberbayerischen Landkreis Altötting.<ref>Medias Klinikum GmbH & Co.KG, Krankenhausstr. 3A, D-84489 Burghausen</ref> Die Klinik geriet im April 2017 in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die Klinik über längere Zeit hinweg Werbung für eigene Krebsbehandlungen mit angeblichen Heilerfolgen verbreitete, obwohl in der Werbung genannten Patienten in Wirklichkeit verstorben waren. Die Klinik wurde auch kritisiert weil hohe Behandlungskosten von gesetzlichn Krankenkassen nicht bezahlt wurden und Patienten in Geldnot gerieten.
 
==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
 
Trägerin der Klinik ist die von der Medias Verwaltungsgesellschaft mbH. Die Klinik befindet sich in einem dreistöckigen L-förmigen Neubau in Burghausen, der in Modulbauweise für 7 Millionen Euro errichtet wurde.<ref>http://www.hcm-magazin.de/das-medias-klinikum-burghausen-ist-fertig/150/10737/338554</ref> Die Klinik ist im Krankenhausversorgungsplan von Bayern nicht aufgeführt. Es scheint nur eine einzige chirurgische Abteilung zu bestehen. Die Zahl der Betten soll 26 betragen (nach Presseangaben sollen ursprünglich 36 Betten geplant gewesen sein).
 
Trägerin der Klinik ist die von der Medias Verwaltungsgesellschaft mbH. Die Klinik befindet sich in einem dreistöckigen L-förmigen Neubau in Burghausen, der in Modulbauweise für 7 Millionen Euro errichtet wurde.<ref>http://www.hcm-magazin.de/das-medias-klinikum-burghausen-ist-fertig/150/10737/338554</ref> Die Klinik ist im Krankenhausversorgungsplan von Bayern nicht aufgeführt. Es scheint nur eine einzige chirurgische Abteilung zu bestehen. Die Zahl der Betten soll 26 betragen (nach Presseangaben sollen ursprünglich 36 Betten geplant gewesen sein).
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==Skandal um Werbung mit bereits verstorbenen Patienten==
 
==Skandal um Werbung mit bereits verstorbenen Patienten==
 
[[image:Medias Klinikum Burghausen presse 2.jpg|inzwischen kommentarlos entfernte Seite des Medias Klinikum Burghausen, auf der Artikel der Publikumspresse zum Download angeboten wurden, die eigene Behandlungserfolge belegen sollen oder Patienten auf das Klinikum aufmerksam machen sollen (Bild: Version von 2016)|320px|thumb]]
 
[[image:Medias Klinikum Burghausen presse 2.jpg|inzwischen kommentarlos entfernte Seite des Medias Klinikum Burghausen, auf der Artikel der Publikumspresse zum Download angeboten wurden, die eigene Behandlungserfolge belegen sollen oder Patienten auf das Klinikum aufmerksam machen sollen (Bild: Version von 2016)|320px|thumb]]
Im April 2017 meldeten der Norddeutsche Rundfunk (NDR)<ref>https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Krebsklinik-wirbt-mit-Toten,krebs374.html</ref> und die Süddeutsche Zeitung<ref>http://www.sueddeutsche.de/bayern/medizin-auferstanden-1.3466376</ref> übereinstimmend, dass das Medias Klinikum Burghausen über facebook-Seiten der Klinik<ref>https://www.facebook.com/pg/MediasKlinikum</ref> und über eigene Webseiten<ref>http://www.medias-klinikum.de</ref> mit Therapieerfolgen bereits verstorbener Patienten für eigene Behandlungsangebote werbe oder Belege für angebliche Behandlungserfolge in Form von direkten Links nenne. Nach Angaben der SZ sollen aber ''"viele"'' der angeblich als geheilt bezeichneten Patienten gestorben sein, ohne dass die Klinik ihre Praxis geändert habe.
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Im April 2017 meldeten der Norddeutsche Rundfunk (NDR)<ref>https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Krebsklinik-wirbt-mit-Toten,krebs374.html</ref> und die Süddeutsche Zeitung<ref>http://www.sueddeutsche.de/bayern/medizin-auferstanden-1.3466376</ref> übereinstimmend, dass das Medias Klinikum Burghausen über facebook-Seiten der Klinik<ref>https://www.facebook.com/pg/MediasKlinikum</ref> und über eigene Webseiten<ref>http://www.medias-klinikum.de</ref> mit Therapieerfolgen bereits verstorbener Patienten für eigene Behandlungsangebote werbe oder Belege für angebliche Behandlungserfolge in Form von direkten Links nenne. Nach Angaben der SZ sollen aber ''"viele"'' der angeblich als geheilt bezeichneten Patienten gestorben sein, ohne dass die Klinik ihre Praxis geändert habe. Expliziz nennt die Süddeutsche Zeitung eine damals 37-jährige Briefträgerin "Michaela" aus der Nähe von Altötting, die an Brustkrebs erkrankt war. Sie wurde von Aigner mit der regionalen Chemotherapie behandelt, die Krankenkasse übenahm aber nur einen Teil der Kosten. Ein halbes Jahr nach Behandlung verstarb Michaela, gleichzeitig warb die Klinik bis zur Aufdeckung des Skandals mit einem Artikel in der Abendzeitung.
    
In der akademischen Medizin wird der Begriff einer Heilung bei Krebs zurückhaltend genutzt. Bei den meisten Krebserkrankungen kann erst etwa fünf Jahre nach einer erfolgreichen Therapie von einem Erfolg gesprochen werden falls der Tumor inzwischen nicht mehr nachweisbar ist. (bei einigen Krebserkrankungen wie Brustkrebs wird wegen der möglichen Spätrezidive sogar bis zu zehn Jahre gewartet). Endgültige Prognosen kurz nach einer erfolgreich erscheinenden Behandlung sind stets unseriös, was jedoch im allgemeinen Medizinlaien nicht bekannt ist.
 
In der akademischen Medizin wird der Begriff einer Heilung bei Krebs zurückhaltend genutzt. Bei den meisten Krebserkrankungen kann erst etwa fünf Jahre nach einer erfolgreichen Therapie von einem Erfolg gesprochen werden falls der Tumor inzwischen nicht mehr nachweisbar ist. (bei einigen Krebserkrankungen wie Brustkrebs wird wegen der möglichen Spätrezidive sogar bis zu zehn Jahre gewartet). Endgültige Prognosen kurz nach einer erfolgreich erscheinenden Behandlung sind stets unseriös, was jedoch im allgemeinen Medizinlaien nicht bekannt ist.
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