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Erneut kritisierten Baemeister und Rehfeldt Gersons Ausführungen. <ref name='Baemeister'></ref> Sie erkannten und begrüßten korrekt, dass er nunmehr die Phosphorlebertrandosis reduziert hatte. Sie wiesen aber auch darauf hin, dass es nur der Phosphor im Lebertran war, der in hohen Dosierungen zur Gewichtszunahme und damit zur nur scheinbaren Heilung der Patienten führte. Wurde die Dosierung des Phospholebertrans reduziert, war auch die Gewichtszunahme dementsprechend niedriger. Zusätzlich kritisierten die Autoren die nur scheinbar kochsalzarme Diät von Gerson. Nachberechnungen hatten ergeben, dass nicht 1,6-2,1&nbsp;g Kochsalz täglich zugeführt würden, sondern mit 7,7&nbsp; g mehr als die dreifache Menge.
 
Erneut kritisierten Baemeister und Rehfeldt Gersons Ausführungen. <ref name='Baemeister'></ref> Sie erkannten und begrüßten korrekt, dass er nunmehr die Phosphorlebertrandosis reduziert hatte. Sie wiesen aber auch darauf hin, dass es nur der Phosphor im Lebertran war, der in hohen Dosierungen zur Gewichtszunahme und damit zur nur scheinbaren Heilung der Patienten führte. Wurde die Dosierung des Phospholebertrans reduziert, war auch die Gewichtszunahme dementsprechend niedriger. Zusätzlich kritisierten die Autoren die nur scheinbar kochsalzarme Diät von Gerson. Nachberechnungen hatten ergeben, dass nicht 1,6-2,1&nbsp;g Kochsalz täglich zugeführt würden, sondern mit 7,7&nbsp; g mehr als die dreifache Menge.
      
Die Kritik an Gersons Diät nahm deutlich zu. Im Jahr 1930 distanzierten sich Sauerbruch und sein Kollege Hermannsdorfer von den Gersonschen Diätvorschriften. Dies geschah offensichtlich vor dem Hintergrund der Gesundheitsgefährdung durch den zu hohen Phosphoreintrag. Auf die verschiedenen Widersprüche hatte schon Baemeister hingewiesen: "''Ich erinnere noch an die Vorschriften wegen Phosphorlebertran: Im September&nbsp;29 wird von Gerson bedingungslos dieses Mittel als regelmäßige Zugabe vorgeschrieben. Im März&nbsp;30 liest man schon, das derselbe Autor seit 1/2&nbsp;Jahr&nbsp;(!) zuerst gar keinen Lebertran gibt und dann wesentlich kleinere Dosen. Auch sonst muß man vielfach den Eindruck gewinnen, als wenn&nbsp;G. in der Diagnose und Beurteilung der Kranken nicht immer den erforderlichen kritischen Maßstab anlegte."''
 
Die Kritik an Gersons Diät nahm deutlich zu. Im Jahr 1930 distanzierten sich Sauerbruch und sein Kollege Hermannsdorfer von den Gersonschen Diätvorschriften. Dies geschah offensichtlich vor dem Hintergrund der Gesundheitsgefährdung durch den zu hohen Phosphoreintrag. Auf die verschiedenen Widersprüche hatte schon Baemeister hingewiesen: "''Ich erinnere noch an die Vorschriften wegen Phosphorlebertran: Im September&nbsp;29 wird von Gerson bedingungslos dieses Mittel als regelmäßige Zugabe vorgeschrieben. Im März&nbsp;30 liest man schon, das derselbe Autor seit 1/2&nbsp;Jahr&nbsp;(!) zuerst gar keinen Lebertran gibt und dann wesentlich kleinere Dosen. Auch sonst muß man vielfach den Eindruck gewinnen, als wenn&nbsp;G. in der Diagnose und Beurteilung der Kranken nicht immer den erforderlichen kritischen Maßstab anlegte."''
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