Matthes Haug: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Matthes Haug''' (geb. 2. November 1960) ist ein deutscher ehemaliger Physiklehrer, [[KRR]]-Aktivist und Verfechter der [[Freie Energie|Freie-Energie-Hypothesen]].
 
'''Matthes Haug''' (geb. 2. November 1960) ist ein deutscher ehemaliger Physiklehrer, [[KRR]]-Aktivist und Verfechter der [[Freie Energie|Freie-Energie-Hypothesen]].
  
==KRR-Aktivitäten==
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==KRR-Aktivitäten - Reichsbürgerbewegung==
 
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Der rechtsgesonnene Haug gilt als Aktivist der so genannten Kommissarischen Reichsregierungen [[KRR]] in Deutschland und gründete sein eigenes KRR-Grüppchen zunächst als "Deutsches Reich Komitee", schließlich als "Nationalversammlung". Das "Komitee" erlebte einen furiosen Einstand. So veröffentlichte man ein angebliches Fax des "Bureau of Diplomatic Security", das jedoch eine völlig plumpe Fälschung war.<ref>http://www.buergernews.da.ru</ref>
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Der rechtsgesonnene Haug gilt als Aktivist der [[Reichsbürgerbewegung]] und so genannten Kommissarischen Reichsregierungen [[KRR]] in Deutschland und gründete sein eigenes KRR-Grüppchen zunächst als "Deutsches Reich Komitee", schließlich als "Nationalversammlung". Das "Komitee" erlebte einen furiosen Einstand. So veröffentlichte man ein angebliches Fax des "Bureau of Diplomatic Security", das jedoch eine völlig plumpe Fälschung war.<ref>http://www.buergernews.da.ru</ref>
  
 
Haug firmierte auf seiner "Informationsseite" sowohl als "vorläufiger Reichspräsident" wie auch als "Präsident der Nationalversammlung". Als solcher wurde er am 30.&nbsp;November 2003 erstmals von angeblich knapp 120&nbsp;geladenen Gästen (die Angaben schwanken zwischen 116 und 119) gewählt. Wie einem Rundschreiben Haugs vom 5.&nbsp;Januar 2004 an seine "Reichsbürgerinnen und Reichsbürger" zu entnehmen ist, haben diese laut "Abgabenordnung" einen "monatlichen freiwilligen Beitrag, jedoch mindestens 10&nbsp;EUR" zu entrichten, der auf "zukünftig zu erhebende Steuern" angerechnet werden soll. Somit erschloss Haug eine zusätzliche Geldquelle. Zeitweiliger "Reichskanzler" der "Nationalversammlung" von Matthes Haug war der in Basel arbeitende Gynäkologe [[Florian Thomas Davidis]].
 
Haug firmierte auf seiner "Informationsseite" sowohl als "vorläufiger Reichspräsident" wie auch als "Präsident der Nationalversammlung". Als solcher wurde er am 30.&nbsp;November 2003 erstmals von angeblich knapp 120&nbsp;geladenen Gästen (die Angaben schwanken zwischen 116 und 119) gewählt. Wie einem Rundschreiben Haugs vom 5.&nbsp;Januar 2004 an seine "Reichsbürgerinnen und Reichsbürger" zu entnehmen ist, haben diese laut "Abgabenordnung" einen "monatlichen freiwilligen Beitrag, jedoch mindestens 10&nbsp;EUR" zu entrichten, der auf "zukünftig zu erhebende Steuern" angerechnet werden soll. Somit erschloss Haug eine zusätzliche Geldquelle. Zeitweiliger "Reichskanzler" der "Nationalversammlung" von Matthes Haug war der in Basel arbeitende Gynäkologe [[Florian Thomas Davidis]].

Version vom 20. Juli 2020, 10:37 Uhr

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Matthes Haug (geb. 2. November 1960) ist ein deutscher ehemaliger Physiklehrer, KRR-Aktivist und Verfechter der Freie-Energie-Hypothesen.

KRR-Aktivitäten - Reichsbürgerbewegung

Matthes Haug.jpg

Der rechtsgesonnene Haug gilt als Aktivist der Reichsbürgerbewegung und so genannten Kommissarischen Reichsregierungen KRR in Deutschland und gründete sein eigenes KRR-Grüppchen zunächst als "Deutsches Reich Komitee", schließlich als "Nationalversammlung". Das "Komitee" erlebte einen furiosen Einstand. So veröffentlichte man ein angebliches Fax des "Bureau of Diplomatic Security", das jedoch eine völlig plumpe Fälschung war.[1]

Haug firmierte auf seiner "Informationsseite" sowohl als "vorläufiger Reichspräsident" wie auch als "Präsident der Nationalversammlung". Als solcher wurde er am 30. November 2003 erstmals von angeblich knapp 120 geladenen Gästen (die Angaben schwanken zwischen 116 und 119) gewählt. Wie einem Rundschreiben Haugs vom 5. Januar 2004 an seine "Reichsbürgerinnen und Reichsbürger" zu entnehmen ist, haben diese laut "Abgabenordnung" einen "monatlichen freiwilligen Beitrag, jedoch mindestens 10 EUR" zu entrichten, der auf "zukünftig zu erhebende Steuern" angerechnet werden soll. Somit erschloss Haug eine zusätzliche Geldquelle. Zeitweiliger "Reichskanzler" der "Nationalversammlung" von Matthes Haug war der in Basel arbeitende Gynäkologe Florian Thomas Davidis.

In Kreisen der "Reichsideologen" ist Haug u.a. bekannt als ehemaliger Innenstaatssekretär und Innenminister bei KRR-Neubauer bzw. KRR-Ministerialdirektor Bradler. Dort wurde er allerdings mittlerweile "entlassen", wie es im Bradler-Forum hieß, wegen seines eigenmächtigen Handelns.

Haug kandierte 1999 erfolglos für die "Wählerinitiative unabhängiger Tübinger" (W.U.T.) bei Gemeinderats- und Kreistagswahlen. Das Tübinger "tagblatt" hatte ihn zudem bereits 1998 als als Physiker einer Ein-Mann-Firma porträtiert.

Im Februar 2002 berichtete das Tübinger "tagblatt online" über eine Verhandlung gegen Haug vor dem Amtsgericht Tübingen. Er war wegen Anstiftung zu Beleidigung und Bedrohung angeklagt. Weil sein Verteidiger wegen Krankheit kurzfristig verhindert war, musste das Verfahren neu terminiert werden. Über das Ergebnis ist nichts Genaues bekannt. Im oben genannten Artikel der "Bietigheimer Zeitung" vom 19. Mai 2006 hieß es allerdings: Schon einmal war ein Ermittlungsverfahren gegen ihn folgenlos ausgegangen. Haug war der Prozess gemacht worden, weil er einem Rottenburger Amtsrichter, der seine Reichsregierung nicht anerkennen wollte, mit einem Verfahren wegen Hochverrats drohte.

Die "Südwest Presse" berichtete in ihrer Online-Ausgabe vom 11.04.2008 von der Verurteilung eines "Dr. Matthes Peter Haug" zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen. Haug hatte für je 50 EUR Ausweise und Führerscheine seines "Deutschen Reiches" verkauft. Demnach sei Haug in acht Fällen wegen Verkaufs von "Reichsführerscheinen" angeklagt worden. Zwei Fälle wurden eingestellt, in zwei weiteren erfolgte ein Freispruch. In den vier verbliebenen Fällen erfolgte die Verurteilung wegen Betrugs. Der Staatsanwaltschaft sei der Nachweis gelungen, dass Haug mit seinen Fantasiepapieren tatsächlich "Leute geschädigt" habe, heißt es in dem Beitrag der Südwest Presse". Ob das Urteil des Amtsgerichts Tübingen bereits rechtskräftig ist, ist unbekannt.

Freie Energie

2007 gründete Haug die Schweizer Energie Systemlösungen AG. Unter anderem bewirbt Haug im Internet Freie Energie-Vorstellungen sowie ein ökologisch desaströses Wasserauto-Konzept namens Genepax.

Auf einem "5. Kongress Globale Problematik und Lösungswege" im September 2007 in Vegesack bei Bremen referierte Haug über einen eigenen "Hurrikan Transformer". Dieser Wundertransformer sei in der Lage, so genannte "Wirbelströmungen" direkt in elektrisch nutzbare Energie zu wandeln. Weitere Teilnahmer waren Uwe Behnken, Jo Conrad, Andreas Clauss und Andreas Popp.

GNM

Im April 2006 führte Haug ein Interview mit dem Erfinder der Germanischen Neuen Medizin, dem flüchtigen Wunderheiler Ryke Geerd Hamer. Der Großteil des rund einstündigen Interviews drehte sich um die kruden Theorien des Dr. Hamer zum Staats- und Völkerrecht. Es gipfelte schließlich in dem Angebot Haugs an Hamer, für den Posten des Präsidenten der Nationalversammlung bzw. des Reichspräsidenten zu kandidieren. Schließlich müsse es für die neue Regierung "völlig integere, charismatische Personen" geben. Hamer akzeptierte dieses Angebot als "guter Deutscher" mit den schlichten Worten "Ja, die würde ich annehmen [...] mit Freuden sogar". Haugs Angebot kann als geschickter Schachzug zur weiteren Verbreitung der "Reichsideologie" angesehen werden, verfügt doch die "Germanische Neue Medizin" trotz aller Absurdidität über zahlreiche - teilweise fanatische - Anhänger besonders im rechten Milieu.

In dem Interview verwenden beide permanent gängiges Nazivokabular. So wird etwa die DDR als Mitteldeutschland bezeichnet. Auch finden sich mehrere geschichtsrevisionistische Passagen, in denen das Naziregime verharmlost wird.

Neue Impulse Treff

Haug bewirbt auf seiner Website Vorträge des Neue Impulse Treff mit Referenten wie Uwe Behnken und Claudia Aumüller-Karger.

Weblinks

Quellennachweise