Mate-Tee: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Mate-Tee''' ist ein Aufgussgetränk aus den kleingeschnittenen trockenen Blättern des Mate-Strauches (''Ilex paraguariensis''). Der Mate-Strauch ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmen (''Ilex'') in der Familie der Stechpalmengewächse (''Aquifoliaceae''). Die Heimat der Pflanze liegt in Südamerika. Mate bezeichnet ursprünglich das Trinkgefäß (aus dem Quechua mati für Trinkgefäß), heutzutage auch das Getränk.
 
'''Mate-Tee''' ist ein Aufgussgetränk aus den kleingeschnittenen trockenen Blättern des Mate-Strauches (''Ilex paraguariensis''). Der Mate-Strauch ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmen (''Ilex'') in der Familie der Stechpalmengewächse (''Aquifoliaceae''). Die Heimat der Pflanze liegt in Südamerika. Mate bezeichnet ursprünglich das Trinkgefäß (aus dem Quechua mati für Trinkgefäß), heutzutage auch das Getränk.
  

Version vom 27. April 2010, 14:55 Uhr


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Mate-Strauch

Mate-Tee ist ein Aufgussgetränk aus den kleingeschnittenen trockenen Blättern des Mate-Strauches (Ilex paraguariensis). Der Mate-Strauch ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Stechpalmen (Ilex) in der Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae). Die Heimat der Pflanze liegt in Südamerika. Mate bezeichnet ursprünglich das Trinkgefäß (aus dem Quechua mati für Trinkgefäß), heutzutage auch das Getränk.

Herkunft

Der Mate-Strauch wächst wild als Unterholz in den Araukarien-Wäldern Brasiliens, Argentiniens, Uruguays und Paraguays, auf dem Hochland zwischen den Flüssen Paraná, Paraguay, Uruguay und ihren Zubringern, also ist seine Heimat der Urwald des Paranábeckens. Seit der späten zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird er vor allem in Paraguay, Argentinien und Brasilien auch in Kultur angebaut. Noch heute wird jedoch etwa die Hälfte des auf dem Markt befindlichen Mate von wildwachsenden Bäumen geerntet.

Herstellung

Im südamerikanischen Winter (Mai–September) werden ganze Äste, optimal mit etwa zweijährigen Blättern besetzt, abgeschlagen. Gehandelt wird grüner Mate (Taragin) und gerösteter Mate („Mate real“). Für letzteren werden traditionell die ganzen Äste, heute meist nur die Blätter, Blattstiele, Blütenstiele und die jungen Triebspitzen in Drahttrommeln über einem Feuer gedreht. Hierdurch werden die Enzyme zerstört und damit die Fermentation gestoppt, die Farbe bleibt erhalten und es entstehen charakteristische Aromen. Für den grünen Mate wird das zerkleinerte Erntegut bei 50 bis 60 °C etwa einen Monat lang fermentiert, dann für eine Minute auf 400 °C erhitzt, wobei der Wassergehalt von ca. 60 % auf 25 % fällt. Beide Sorten werden anschließend auf etwa 8 bis 9 % Restfeuchtigkeit getrocknet und in Stückchen zerkleinert oder zu Pulver vermahlen und verpackt. Abhängig von der Region werden verschiedene Granularitäten verarbeitet und konsumiert. In Brasilien vor allem fein mit stark aromatischem Geschmack und Argentinien grob mit leichterem Aroma. Die Jahresproduktion Südamerikas liegt bei rund 300.000 Tonnen (davon 240.000 allein in Argentinien). Für Instant-Mate sowie Mate-haltige Erfrischungsgetränke werden die Aromakomponenten über Wasserdampf destilliert und mit Ether extrahiert. Das Aroma von Mate ist rauchig-erdig und etwas süß-säuerlich nach verwelktem Blatt, der fruchtig-bittere Geschmack wird in einigen Regionen wie Argentinien auch oft mit verschiedenen Geschmacksrichtungen „veredelt“ (u. a. Orangengeschmack, Kirsche, Zimt, Pfefferminz).

Inhaltsstoffe

In den frischen Blättern sind 0,35 bis 1,7 % Koffein, etwa 0,1 bis 0,2 % Theobromin, Theophyllin und 4 bis 16 % Gerbstoffe enthalten. Der Aufguss ist gelbgrün und enthält abhängig von der Stärke Koffein, Theobromin, Chlorophyll, Gerbsäure, ätherische Öle und Vanillin. Es finden sich die Vitamine A, B1, B2 und C. Das Aroma grünen und gerösteten Mates wurde gaschromatographisch getrennt und per Massenspektrometrie analysiert; dabei wurden von mehr als 250 Komponenten etwa 200 identifiziert. In absteigender Reihenfolge wurden Ketone, Aldehyde und aliphatische Alkohole, heterocyclische Verbindungen, Carbonsäuren und Lactone, Terpenalkohole, Furanone, Phenole, aromatische Verbindungen, Pyrazine und Pyrrole nachgewiesen. Pyrrole, Pyrazine und Furanone entstehen vor allem bei der Maillard-Reaktion während des Röstvorganges.

Therapeutische Eigenschaften

Mate-Tee ist ein Wellnessgetränk, dem eine Reihe therapeutischer Eigenschaften zugeschrieben werden. Er soll anregend für Nerven, Muskeln und den Stoffwechsel sein, harntreibend wirken, die Speichel- und Magensaftbildung fördernd und damit hilfreich bei der Verdauung, schweißtreibend, aufgrund des Koffeingehaltes aktivierend und kreislaufstärkend. Außerdem weist Mate vor allem in Form von Tereré eine leicht abführende Wirkung auf. Durch seine gerbende Wirkung kann er auch zur äußerlichen Behandlung von Hautirritationen (Ekzemen) angewendet werden.

Mate-Tee wird auch als Anitoxidanz, zur Stärkung des Immunsystems, zur Leistungssteigerung und als hungerstillendes Mittel sowie „Schlankmacher angepriesen“[1].

In Deutschland ist er als Arzneimittel zugelassen (Bundesgesundheitsamt), wird aber auch in Teeläden als Lebensmittel verkauft.

Vermarktung

Mate wird als herkömmlicher Aufgusstee und in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel zur Dämpfung des Hungergefühls angeboten.

Risiken

Einem häufigen Genuss von Mate-Tee wird jedoch auch ein karzinogenes (krebserregendes) Risiko zugeschrieben. Insbesondere die Entwicklung von Blasenkrebs[2], Speiseröhrenkrebs[3] sowie Lungenkrebs[4] sind mit dem Konsum von Mate-Tee verbunden. Die Studien hierzu sind umstritten, da die durchschnittlichen Mate-Trinker in Südamerika einen gesundheitlich guten Zustand aufweisen und überwiegend ein hohes Alter erreichen.

Allerdings wird ein allgemeiner Zusammenhang mit dem gesundheitlichen Risiko des Genusses von zu warmen Getränken nicht ausgeschlossen, der nicht speziell dem Mate-Tee zuzuschreiben ist.

Quellenverzeichnis

  1. http://www.tee.org/mate/inhaltsstoffe.html
  2. BMC Cancer. 2007 Mar 29;7:57. Non-alcoholic beverages and risk of bladder cancer in Uruguay. De Stefani E, Boffetta P, Deneo-Pellegrini H, Correa P, Ronco AL, Brennan P, Ferro G, Acosta G, Mendilaharsu M.
  3. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 2003 Jun;12(6):508-13. Maté consumption and the risk of squamous cell esophageal cancer in uruguay. Sewram V, De Stefani E, Brennan P, Boffetta P. Promec Unit, Medical Research Council, Tygerberg, South Africa
  4. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev. 1996 Jul;5(7):515-9. Mate drinking and risk of lung cancer in males: a case-control study from Uruguay. De Stefani E, Fierro L, Correa P, Fontham E, Ronco A, Larrinaga M, Balbi J, Mendilaharsu M. Registro Nacional de Cancer, Instituto Nacional de Oncologia, Montevideo, Uruguay.