Maintrac: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Methode wird gerne in der [[Alternativmedizin]] eingesetzt und soll dann die Prüfung erlauben, ob beispielsweise eine Therapie mit pflanzlichen Heilmitteln ebenso wirksam sei wie herkömmliche Therapie der wissenschaftlichen Medizin. Anwender aus diesem Bereich behaupten auch die Verträglichkeit einer Therapie mit dem Maintrac Test beurteilen zu können. Maintrac wurde auch eingesetzt, um die Wirksamkeit der [[Homöopathie]] bei Krebs nachzuweisen. (siehe dazu: [[Homöopathische Therapie von Krebs]]).<ref>Hümmer, Heinrich; Pachmann, Katharina; Pachmann, Ulrich: Adjuvante homöopathische Therapie bei konventionell behandeltem Mammakarzinom. Verlaufs- und Therapiekontrolle mittels quantitativer Bestimmung im Blut zirkulierender epithelantigen-positiver Zellen. Allgemeine Homöopathische Zeitung; 04, 2005</ref> Da diese Studie jedoch nicht placebo-kontrolliert war, haben die Ergebnisse keinen beweisenden Charakter für eine kausale homöopathische Krebstherapie.
 
Die Methode wird gerne in der [[Alternativmedizin]] eingesetzt und soll dann die Prüfung erlauben, ob beispielsweise eine Therapie mit pflanzlichen Heilmitteln ebenso wirksam sei wie herkömmliche Therapie der wissenschaftlichen Medizin. Anwender aus diesem Bereich behaupten auch die Verträglichkeit einer Therapie mit dem Maintrac Test beurteilen zu können. Maintrac wurde auch eingesetzt, um die Wirksamkeit der [[Homöopathie]] bei Krebs nachzuweisen. (siehe dazu: [[Homöopathische Therapie von Krebs]]).<ref>Hümmer, Heinrich; Pachmann, Katharina; Pachmann, Ulrich: Adjuvante homöopathische Therapie bei konventionell behandeltem Mammakarzinom. Verlaufs- und Therapiekontrolle mittels quantitativer Bestimmung im Blut zirkulierender epithelantigen-positiver Zellen. Allgemeine Homöopathische Zeitung; 04, 2005</ref> Da diese Studie jedoch nicht placebo-kontrolliert war, haben die Ergebnisse keinen beweisenden Charakter für eine kausale homöopathische Krebstherapie.
  
==Methode==
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Dem Patienten werden 2ml (nach anderen Angaben 15 ml) Blut entmommen und mit EDTA ungerinnbar gemacht. Die Probe wird dann einem speziellen Maintrac Labor zugesandt. Dort wird die Probe zentrifugiert und rote Blutkörperchen lysiert.
 
Dem Patienten werden 2ml (nach anderen Angaben 15 ml) Blut entmommen und mit EDTA ungerinnbar gemacht. Die Probe wird dann einem speziellen Maintrac Labor zugesandt. Dort wird die Probe zentrifugiert und rote Blutkörperchen lysiert.
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==Siehe auch==
 
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*[[RGCC Test]] (Onconomics) nach Ioannis Papasotiriou
 
*[[RGCC Test]] (Onconomics) nach Ioannis Papasotiriou

Version vom 5. Januar 2020, 14:10 Uhr

ein Maintrac - Befund von 2015

Maintrac ist ein optisches "liquid biopsy" Testverfahren zur Erkennung von im Blut frei zirkulierenden epithelialen Tumorzellen (CETCs) und so genannter Spheroid-forming Zellen. Der derzeit (2019) experimentelle Maintrac-Test soll dabei Zellen optisch erkennbar machen, die zur Bildung späterer Metastasen führen könnten. Die Kosten für diesen Test werden in Deutschland von gesetzlichen Krankenkassen nicht generell übernommen. Ausnahme ist eine Ausnahmeregelung einer gesetzlichen Krankenkasse in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg, die die Zellzählung von CETCs und die Chemosensitivitätstests auf Anfrage fallweise erstattet, wie auch bestimmte private Krankenkassen. Bestimmte Ärzte oder Krankenhäuser bieten die Diagnostik als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an.

Die Methode wurde von der Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth (TZB) entwickelt. Hauptautorin zum Thema Maintrac ist die Hämatologin Katharina Pachmann der Universität Jena. In Deutschland scheint aktuell (2019) nur ein einziges Labor den Maintrac Test durchzuführen, das Labor Dr. U. Pachmann (SIMFO GmbH, Ehemann von Katharina Pachmann) aus Bayreuth.

Methode

Zur Sichtbarmachung der gesuchten epithelialen Tumorzellen werden EpCAM-spezifische (HEA) Antikörper eingesetzt. Nur Zellen, die an diese Antikörper binden, werden durch ihre Fluoreszenz in einer automatisierten Mikrofluorimetrie mittels Laser-Scanning-Zytometrie sichtbar und ausgewertet. Eine Zellkern-Färbung mit Propidiumjodid kann eine Unterscheidung zwischen lebenden und abgestorbenen Zellen zulassen. Beim Maintrac-Verfahren werden insbesondere zeitliche Veränderungen der Ergebnisse unter oder nach Therapie festgehalten. Von den Anbietern des Maintrac-Tests wird betont, dass dieser Test nicht zur Krebsfrüherkennung angeboten wird und es werden bewusst keine Grenzwerte angegeben. Nach Angaben der SIMFO habe die einmalige Bestimmung der Anzahl Tumorzellen offenbar keine prognostische Aussagekraft.[1]

Ein ähnliches Verfahren wird auch beim Konkurrenzverfahren Cellsearch durchgeführt. Andere Verfahren sind CellCollector, EDIM-Test (auch TKTL1-EDIM Test von der Firma biovis Diagnostik MVZ GmbH in Limburg-Offheim), Adna Test und Apo-10.

Durchgeführte Studien kamen zum Ergebnis, dass auch gesunde Zellen fälschlich als zirkulierende Tumorzellen "falsch positiv" identifiziert wurden.[2] Entzündungen, der Morbus Crohn oder Verbrennungen können zu falsch positiven Ergebnissen führen. Daher eignet sich Maintrac nicht zur Früherkennung einer Krebserkrankung.

Die Methode wird gerne in der Alternativmedizin eingesetzt und soll dann die Prüfung erlauben, ob beispielsweise eine Therapie mit pflanzlichen Heilmitteln ebenso wirksam sei wie herkömmliche Therapie der wissenschaftlichen Medizin. Anwender aus diesem Bereich behaupten auch die Verträglichkeit einer Therapie mit dem Maintrac Test beurteilen zu können. Maintrac wurde auch eingesetzt, um die Wirksamkeit der Homöopathie bei Krebs nachzuweisen. (siehe dazu: Homöopathische Therapie von Krebs).[3] Da diese Studie jedoch nicht placebo-kontrolliert war, haben die Ergebnisse keinen beweisenden Charakter für eine kausale homöopathische Krebstherapie.


Dem Patienten werden 2ml (nach anderen Angaben 15 ml) Blut entmommen und mit EDTA ungerinnbar gemacht. Die Probe wird dann einem speziellen Maintrac Labor zugesandt. Dort wird die Probe zentrifugiert und rote Blutkörperchen lysiert.

Siehe auch

  • RGCC Test (Onconomics) nach Ioannis Papasotiriou

Literatur

  • Pachmann K, et al. Assessing the efficacy of targeted therapy using circulating epithelial tumor cells (CETC): the example of SERM therapy monitoring as a unique tool to individualize therapy. J Cancer Res Clin Oncol 2010; 137: 821–828.
  • Pachmann K, et al. Monitoring the Response of Circulating Epithelial Tumor Cells to Adjuvant Chemotherapy in Breast Cancer Allows Detection of Patients at Risk of Early Relapse. J Clin Oncol 2008: 26: 1208–1215.
  • Pachmann K, et al. Efficacy control of therapy using circulating epithelial tumor cells (CETC) as ‘Liquid Biopsy’: trastuzumab in HER2/neu-positive breast carcinoma. J Cancer Res Clin Oncol 2011; 137: 1317–1327.

Weblinks

Quellennachweise

  1. https://www.aerzteblatt.de/archiv/109152/Tumorzellen-Nicht-verwunderlich
  2. Camara Oumar; Kavallaris Andreas; Nöschel Helmut; Rengsberger Matthias; Jörke Cornelia; Pachmann Katharina (2006). "Seeding of Epithelial Cells into Circulation During Surgery for Breast Cancer: The Fate of Malignant and Benign Mobilized Cells". World Journal of Surgical Oncology. 4: 67. doi:10.1186/1477-7819-4-67. PMC 1599731. PMID 17002789
  3. Hümmer, Heinrich; Pachmann, Katharina; Pachmann, Ulrich: Adjuvante homöopathische Therapie bei konventionell behandeltem Mammakarzinom. Verlaufs- und Therapiekontrolle mittels quantitativer Bestimmung im Blut zirkulierender epithelantigen-positiver Zellen. Allgemeine Homöopathische Zeitung; 04, 2005