Lyssenkoismus

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Lyssenkoismus bezeichnet eine in den den 1930er Jahren aufgestellte pseudowissenschaftliche Hypothese des russischen Agronomen Trofim Lyssenko (29. September 1898 - 20. November 1976). Lyssenko behauptete dass Eigenschaften von Kulturpflanzen alleine durch die Umwelt und nicht durch Gene festgelegt werden. Seine Theorie wurde im Sinne eines Dogmas während der Zeit des Stalinismus vertreten und galt in der damaligen Sowjetunion und auch in anderen Staaten des "Ostblock" als einzig richtige Erklärung. Die wissenschaftliche Genetik wurde in der Sojetunion bis etwa 1962 als eine „faschistische und bourgeoise Wissenschaft“ bezeichnet. 1948 wurde die Genetik offiziell zur „bourgeoisen Pseudowissenschaft“ erklärt. Genetiker wurde entlassen, verfolgt oder inhaftiert. Zahlreiche Genetiker verstarben in dieser Zeit durch Inhaftierung. Erst nach der Machtübernahme durch Nikita Chruschtschow änderte sich die Lage. Nach Chruschtschows Sturz im Oktober 1964 konnten Lyssenkos Ansichten öffentlich kritisiert werden. 1965/66 wurden neue Richtlinien für den Biologie-Unterricht in der Sowjetunion erlassen und Lehrer umgeschult. Seit den 2000er Jahren erlebt der Lyssenkoismus in Russland wieder zunehmend Anhänger.

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