Lykopin

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Lykopin (Lycopen, Leukopin, E 160d) ist als ein Tetraterpen eine Substanz aus der Klasse der Carotinoide. Lykopin zählt zu den sekundären Pflanzenstoffen und hat antioxidative Eigenschaften. Lykopin hat eine intesive rote Farbe und wird daher auch zur Färbung von Lebensmitteln eingesetzt.

Lykopin wird als Tablette oder Kapsel als Nahrungsergänzungsmittel angeboten, teilweise als synthetisches Lykopin. Laut Werbung soll es beispielsweise als so genanntes "Tomaten-Vitamin" vor schädlichen Effekten von UV-Strahlen, dem Rauchen oder Stress helfen.

Es gab in der Vergangenheit Hinweise, dass der Konsum von Lycopin zu einem reduzierten Risiko führt, an Herz-Kreislauf-Erkrankung, Krebs (vor allem Prostatakrebs[1]), Diabetes mellitus, Osteoporose und Unfruchtbarkeit zu leiden.[2] Eine neuere, große Studie mit ca. 28.000 Probanden lässt jedoch vermuten, dass kein Zusammenhang zwischen Lycopin-Konsum und herabgesetzten Krebsrisiko besteht. Vielmehr zeigte sich, dass das chemisch verwandte Antioxidant β-Carotin das Risiko für Prostatakrebs erhöht.[3] Eine schützende Wirkung bei Belastungs-Asthma konnte nicht gezeigt werden.[4]

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat Studien zur Wirksamkeit von Lykopin beurteilt. Die Ergebnisse: Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Nachweise, dass das "Tomaten-Vitamin" die Haut vor UV-Schäden schützt. Auch eine positive Wirkung von Lykopin auf die Sehkraft oder die Herzfunktion konnte nicht belegt werden.

Vorkommen

Lykopin kommt insbesondere in Tomaten und Wassermelonen vor. Höhere Konzentrationen finden sich bei Dosentomaten und in konzentriertem Tomatenmark (ca. 62 mg Lycopin pro 100 Gramm). Die höchsten Konzentrationen finden sich in der Pflanze Gac (Momordica cochinchinensis) mit ca. 2 mg Lykopin pro Gramm.

Der hohe Lykopingehalt in Tomatensaft führt im Falle eines hohen Tomatensaft oder Tomatenkosums über längere Zeit zu einer nicht dauerhaften gelblich-orangen Verfärbung der Haut (bekannt als "lycopenodermia"). Ein mehrwöchiger Verzicht auf Tomaten führt wieder zu einer Normalisierung der Hautfarbe.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Giovannuci, E. et al. (2002): A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk. In: J. Natl. Cancer. Inst. Bd. 94, S. 391-398, PMID 11880478,
  2. Bowen P, Chen L, Stacewicz-Sapuntzakis M, Duncan C, Sharifi R, Ghosh L, Kim HS, Christov-Tzelkov K, van Breemen R, Tomato sauce supplementation and prostate cancer: lycopene accumulation and modulation of biomarkers of carcinogenesis, Experimental Biology and Medicine, 2002, 227, 10, S. 886–893. http://www.ebmonline.org/cgi/content/abstract/227/10/886, PMID 12424330
  3. American Association for Cancer Research: No Magic Tomato? Study Breaks Link between Lycopene and Prostate Cancer Prevention, Science Daily. 17. Mai 2007 [1]
  4. B Falk et. al. Annals of Allergy, Asthma, & Immunology. 2005;94(4):480-5