Linda Amon (Kreisvorsitzende AFD) mit Alexander Gauland
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Linda Amon ist eine deutsche Journalistin, Sachbuchautorin und Politikerin der Partei Alternative für Deutschland (AFD). Amon betreibt eine PR-Agentur amonpress media & consulting in Germering.[1] Als Politikerin ist Linda Amon Vorsitzende des Kreisverbandes Kreisverband Dachau-Fürstenfeldbruck der Alternative für Deutschland (AfD). Zuvor war Linda Amon als Journalistin für die Bild-Zeitung tätig.

Im April 2017 wurde bekannt, dass Linda Amon maßgeblich an einer Schleichwerbungs-Aktion der Privatklinik Medias Klinikum Burghausen und ihres Leiters Karl Aigner beteiligt war. Gleichzeitig agiert die Autorin Linda Amon als Medizinkritikerin. In einer Rezension von Amazon wird zu dem von ihr verfassten Werk Todesfalle Krankenhaus - wenn Ärzte pfuschen und vertuschen festgestellt, dass die Autorin eine prägnante Polemik verfasst habe. Demnach appelliere die Autorin auch in tantenhaften Aufrufen an die Zivilcourage heißt es bei Amazon.

Schleichwerbungsskandal Medias Klinik Burghausen

Im April 2017 meldeten der Norddeutsche Rundfunk (NDR)[2] und die Süddeutsche Zeitung[3] übereinstimmend, dass das Medias Klinikum Burghausen über facebook-Seiten der Klinik[4] und über eigene Webseiten[5] mit Therapieerfolgen bereits verstorbener Patienten für eigene Behandlungsangebote werbe oder Belege für angebliche Behandlungserfolge in Form von direkten Links zu verschiedenen Zeitungsartikeln nenne. Insbesondere wurde auch die von Klinikleiter Karl Aigner begründete regionale Chemotherapie in den zitierten Artikeln der Regenbogenpresse und Lokalpresse gelobt oder positiv erwähnt.

Nach Angaben der SZ sollen "viele" der angeblich als geheilt bezeichneten Patienten gestorben sein, ohne dass die Klinik ihre Praxis der Werbung mit Zeitungsartikeln geändert habe, auch wenn die in den Artikeln erwähnten Patienten verstorben waren. Explizit nennt die Süddeutsche Zeitung als Beispiel eine damals 37-jährige Briefträgerin "Michaela" aus der Nähe von Altötting, die an Brustkrebs erkrankt war. Sie wurde von Aigner mit der regionalen Chemotherapie behandelt, die Krankenkasse übenahm aber nur einen Teil der Kosten. Ein halbes Jahr nach Behandlung verstarb Michaela, gleichzeitig warb die Klinik bis zur Aufdeckung des Skandals weiter mit einem Artikel in der Abendzeitung. Der Norddeutsche Rundfunk nannte als Beispiel den im Juni 2014 verstorbenen Medias-Patienten Rolf Dietrich K. aus dem schleswig-holsteinischen Bargteheide. Im November 2016, mehr als zwei Jahre später, hiess es auf den facebook-Seiten der Klinik: "Seltener Gesichtskrebs: RCT rettete mein Leben." Zu erfahren war, dass K. "mit dem Leben schon abgeschlossen hatte", dann aber eben gerettet wurde. Neben Rolf Dietrich K nennt der NDR noch drei weitere ehemalige Patienten.[6]

Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Ausgabe vom 18. April 2017 meldete, sollen mehrere der Artikel, die sich positiv mit den angeblichen Behandlungeserfolgen der Klinik befassen, von Linda Amon stammen. Amon soll der SZ gegenüber zugegeben haben, nicht als neutrale Journalistin gehandelt zu haben, sondern im Auftrag der Medias Klinik, von der sie ein Honorar erhalten habe. Der auf diesen Umstand angesprochene Klinikchef Karl Aigner bezeichnete Amon zunächst als "freie Journalistin", räumte später jedoch ein, dass Amon ein "monatliches Pauschalhonorar für die Darstellung der Klinik nach außen" bekomme.

Amon ist auch unter dem Benutzernamen "Linda Amon" Autorin bei der deutschsprachigen Wikipedia[7] und machte dort als Medizinlaie Änderungen ausgerechnet am Artikel regionale Chemotherapie von Aigner, was jedoch wachen anderen Autoren auffiel. Ein Wikipedia-Account namens Amonpress legte den Artikel zu Karl Reinhard Aigner an.[8]. Die Wikipedia sperrte den Account amonpress am 18. April 2017 als .. scheinbar nicht mehr genutzten Erstaccount der Benutzerin Linda Amon.. wegen fehlender Verifizierung.

Die von der Klinik für alle Leser verlinkten Artikel waren demnach ein typischer Fall einer Schleichwerbung, offenbar um die Bestimmungen des Heilmittelwerbegesetzes zu umgehen. Linda Amon ist Inhaberin der Werbefirma amonpress media & consulting aus 82110 Germering.[9] Auf ihren Webseiten nennt sie selbst die Artikel zu angeblich erfolgreichen Krebsbehandlungen an der Medias Klinik.[10] Sie schreibt selbst zu ihren Angeboten:

Je häufiger potentielle Kunden von Dienstleistungen oder Produkten erfahren, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich im Bedarfsfall an das Angebot erinnern. Redaktionelle Berichterstattung vereint zudem zwei unschätzbare Vorteile: Sie ist glaubwürdiger als Werbeaussagen und mit einem geringeren Budget zu erzielen.
Wir verfügen über in Jahrzehnten etablierte Branchenkontakte und erzielen im Jahr zwischen 150 und 200 Veröffentlichungen.
[11]

Bis zum Bekanntwerden des Skandals verfügte der Webauftritt der Medias Klinik über eine für jeden Leser erreichbare Webseite mit der Adresse www.medias-klinikum.de/presse.html. (Webarchiv hier: [1]) Auf dieser Seite wurden pdf-Dateien zum Download veröffentlicht, die Kopien von veröffentlichten Artikeln in Lokalzeitungen und der Regenbogenpresse aus den Jahren 2009 bis 2016 enthielten. Inzwischen, nach Bekanntwerden des Skandals, wurde die Seite ohne Begründung entfernt. Allerdings sind die einzelnen pdf-Dateien weiterhin auf den englischsprachigen Seiten zu finden, die man wohl vergaß zu löschen:[2]. Auch finden sich die pdf-Dateien weiterhin auf dem Server der Klinik, bei direkter Anwahl der Adresse. Genannt werden die Zeitschriften aktuell für die Frau (2), Die Zwei (2), GlücksPost, Neue Woche, Bild der Frau, Bild Zeitung Frankfurt, Exklusiv für die Frau, Frau von Heute (2), Freizeit Momente, Friday Magazine, Echo der Frau, Exklusiv für die Frau, Myself, Neue Welt, Neue Post, Schöne Freizeit, Tina, Welt der Frau, Woche der Frau und Woche Heute. Als Zeitungen werden Abendzeitung (2), Altöttinger Wochenblatt, Burghauser Anzeiger (2) und die Mittelbayerische Zeitung zitiert. Auch werden arabische Magazine genannt: Arab Health Magazine (2) und Healthcare Middle East.

Typische Titel der Artikel lauten etwa So besiegte ich den Krebs, Vom Krebs geheilt: Jetzt soll sie zahlen, Sanfte Chemo besiegte den Krebs, Eine spezielle Chemo-Therapie heilte meinen Brustkrebs, Durch eine schonende Therapie konnte Bettina B. den bösartigen Tumor besiegen, Eine spezielle Chemotherapie rettete mir das Leben, Vom Krebs erlöst, Todkrank! Keine Hoffnung auf Heilung - und dann das Wunder!.

Das deutsche Heilmittelwerbegesetz schränkt die Werbung für Ärzte und Kliniken ein. So ist es explizit verboten, mit Behauptungen zu eigenen Behandlungserfolgen zu werben. Von der Werbung Angesprochene haben in der Regel nämlich keine Möglichkeit den Wahrheitsgehalt zu beurteilen und erlangen in der Regel auch keine Informationen über mögliches Therapieversagen bei anderen Patienten. Daher nimmt der Gesetzgeber hier den Verbraucher vor entsprechender Werbung in Schutz. Es dürfen auch keine Bilder von angeblich Geheilten veröffentlicht werden. Eine beliebte Umgehungsmöglichkeit besteht jedoch darin, Journalisten oder Buchautoren zu bewegen, Artikel oder Bücher zu veröffentlichen, die Behandlungserfolge thematisieren und die jeweiligen Ärzte oder Kliniken nennen und dazu passende Bilder zeigen. Sehr beliebt sind auch Veröffentlichungen zu angeblich erfolgreich behandelten Prominenten und Sportlern. Eine entsprechende Werbepraxis war in der Vergangenheit zum Scharlataneriemittel Galavit zu beobachten. (Einzelheiten im Artikel Galavit)

Werke

  • Linda Amon: Todesfalle Krankenhaus - wenn Ärzte pfuschen und vertuschen, Wirtschaftsverlag Ueberreuter (1. Februar 2004)
  • Linda Amon: Richtiges Benehmen leicht gemacht
  • Linda Amon: Das große Buch der Sensationen

Quellennachweise

  1. amonpress media & consulting, Linda Amon, Journalistin, Oskar-Maria-Graf-Str. 1, D-82110 Germering
  2. https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Krebsklinik-wirbt-mit-Toten,krebs374.html
  3. http://www.sueddeutsche.de/bayern/medizin-auferstanden-1.3466376
  4. https://www.facebook.com/pg/MediasKlinikum
  5. http://www.medias-klinikum.de
  6. Sendung Panorama 3 (NDR3 Fernsehen), 18. April 2017, 21.15 Uhr
  7. https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Linda_Amon
  8. https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Reinhard_Aigner
  9. amonpress media & consulting, Linda Amon, Oskar-Maria-Graf-Str. 1, D-82110 Germering

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    Krisenkommunikation
  10. http://www.amonpress.de/veroeffentlichungen.html
  11. http://www.amonpress.de/referenzen.html